Ein Kind tot, sieben Kinder erkrankt: Zwei Metzgereien nach tödlicher Vergiftung dicht
Saint-Quentin (Frankreich) - In einem Bezirk im Norden Frankreichs sind acht Kinder mit einer schweren Lebensmittelvergiftung in der Notaufnahme gelandet. Eines von ihnen ist verstorben. Behörden haben sich auf die Suche nach dem Auslöser begeben und vorsorglich zwei Metzgereien geschlossen.

Wie die Verwaltung des französischen Département Aisne am Freitag bekannt gab, hatten die betroffenen Kinder mutmaßlich wenige Tage vor dem Auftreten von Symptomen Fleischwaren aus zwei Betrieben der Stadt Saint-Quentin gegessen.
Jetzt wolle man bis Anfang nächster Woche abwarten. Dann soll das Ergebnis der Analyse der Produkte vorliegen. Bis dahin raten Behörden davon ab, sämtliche gekaufte Produkte aus den Metzgereien zu essen.
Insbesondere Kunden, die zwischen dem 1. und 8. Juni Wurst oder Lammfleisch aus den Betrieben verspeist haben, wurden gewarnt, gerade bei den Jüngsten auf Symptome wie blutigen Durchfall zu achten.
Vor wenigen Tagen meldeten Behörden, dass bei Kindern im Alter von 1 bis 12 Jahren aus Saint-Quentin und Umgebung schwerer Durchfall festgestellt wurde. Vier von ihnen entwickelten ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS), eines davon verstarb. Später wurde ein weiterer Fall gemeldet.
HUS - Hämolytisch-Urämisches Syndrom

Laut der Verwaltung von Aisne ist HUS eine Infektionskrankheit, die meist durch Lebensmittel verursacht wird und als Komplikation einer Vergiftung durch E. coli Bakterien auftritt.
Infizierte können Symptome wie blutigen Durchfall, Bauschmerzen und Erbrechen entwickeln. HUS ist selten. Jedes Jahr werden von der französischen Gesundheitsbehörde zwischen 100 und 165 Kinder gemeldet, hieß es.
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