Frau verschwindet nach Ehestreit spurlos: Maler soll für 30 Jahre hinter Gitter

Frankreich - Ein Prozess ohne Leiche hat Frankreich fast fünf Jahre lang in Atem gehalten - nun ist das Urteil gefallen. Der Maler Cédric Jubillar (38) wurde für schuldig befunden, seine Frau Delphine (33) im Dezember 2020 getötet zu haben. Nach vier Wochen Verhandlung sprach ihn nun ein Gericht in Albi (Frankreich) des Mordes schuldig und verhängte 30 Jahre Haft.

Cédric Jubillar (38) soll seine Ehefrau Delphine (33) im Streit getötet und verschleppt haben.
Cédric Jubillar (38) soll seine Ehefrau Delphine (33) im Streit getötet und verschleppt haben.  © Lionel BONAVENTURE / AFP

Er soll seine Partnerin Delphine nach einem Ehestreit umgebracht haben.

Im Laufe der Verhandlung spiegelte sich das Bild einer zerbrochenen Ehe wider, berichtete "BBC".

Am Abend ihres Verschwindens soll die verschwundene Krankenschwester Jubillar von ihrer Affäre und geplanten Scheidung erzählt haben. Das Gespräch zwischen den beiden sei in einem Streit ausgeartet, erzählten die Nachbarn des Angeklagten.

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Daraufhin habe der Maler das Opfer im Eifer des Gefechtes erwürgt und ihre Leiche versteckt. Ihr Körper wurde jedoch noch nicht gefunden.

Die Verteidigung argumentierte daher, es gebe keinen sicheren Beweis, dass überhaupt ein Verbrechen begangen worden sei. Die Jury, welche aus sechs Bürgern und drei Berufsrichtern bestand, sah das allerdings anders.

Mehr als fünf Jahre kämpften die Verteidiger des Angeklagten um seine Unschuld - nun wurde er verurteilt.
Mehr als fünf Jahre kämpften die Verteidiger des Angeklagten um seine Unschuld - nun wurde er verurteilt.  © Benoit PEYRUCQ / AFP

Anhand von Indizien soll er ins Gefängnis

Die Verteidiger des Angeklagten Alexandre Martin (l.) und Emmanuelle Franck (r.) zeigten sich bei der Urteilsverkündung schockiert.
Die Verteidiger des Angeklagten Alexandre Martin (l.) und Emmanuelle Franck (r.) zeigten sich bei der Urteilsverkündung schockiert.  © Lionel BONAVENTURE / AFP

Viele Indizien wogen schwer. Delphines Auto stand plötzlich in entgegengesetzter Richtung geparkt, als sie es sonst tat. Das war ein wichtiger Hinweis darauf, dass es in jener Nacht bewegt worden sein könnte.

In der Wohnung fanden Ermittler eine zerbrochene Brille der Verschwundenen. Das Handy des Täters zeichnete in der fraglichen Nacht keine Schritte auf, obwohl er behauptete, draußen nach seiner Frau gesucht zu haben.

Der Sohn des Paares Louis (6) erzählte, er habe seine Eltern "zwischen Sofa und Weihnachtsbaum" streiten hören.

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Mit dem Schuldspruch des 38-Jährigen endete zunächst das erste Kapitel der Verhandlung, denn die Verteidigung hat bereits Berufung angekündigt.

Titelfoto: Bildmontage/LIONEL BONAVENTURE / AFP/BENOIT PEYRUCQ / AFP

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