Brand wütet auf Insel, die für Anthrax-Experimente genutzt wurde

Schottland - Augenzeugen sprachen von einem "Höllenfeuer": Die sogenannte Anthrax-Insel in Großbritannien hat lichterloh gebrannt.

Die Flammen fraßen sich über die gesamte Insel. (Symbolfoto)
Die Flammen fraßen sich über die gesamte Insel. (Symbolfoto)  © jagcz/123RF

Von einem bis zum anderen Ende habe sie am Samstagabend in Flammen gestanden, berichteten Anwohner der BBC. Die Szene sei apokalyptisch gewesen. Gruinard Island, wie die Insel eigentlich heißt, ist nur etwa 1 Kilometer breit und 2 Kilometer lang.

Fotos und Videos des Brandes zeigen eine anscheinend geschlossene Flammenwand, die sich über das gesamte Eiland zieht, und eine hohe Rauchwolke. Entkommen für unmöglich. "Wir hörten Vögel schreien und dann war plötzlich Stille", sagte Kate Gearing der BBC. Sie fügte hinzu: "Aber das Feuer brannte weiter. Es war schrecklich!"

Glücklicherweise befindet sich Gruinard Island weit genug vom Festland entfernt. Der Brand konnte sich nicht dorthin ausbreiten. Am Sonntag war es größtenteils vorbei. Die gesamte Insel war verkohlt, an einigen Stellen stieg noch Rauch empor. Nur entlang der Küste sollen ein paar Bäume das Inferno überstanden haben.

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Ob der Brand natürlich entstand oder gelegt wurde, ist unklar. Zur Zeit des Feuers bestand bereits seit mehreren Tagen eine Warnung der Behörden: Wegen extremer Trockenheit sei die Gefahr von Waldbränden in Zentral-, Süd- und Nordostschottland sehr hoch.

Weitere Fotos der Flammen auf der Anthrax-Insel

Anthrax-Insel hat eine düstere Vergangenheit

Die Gegend um Gruinard Island ist durch karge Heidelandschaft geprägt. (Archivbild)
Die Gegend um Gruinard Island ist durch karge Heidelandschaft geprägt. (Archivbild)  © catuncia/123RF

Die Anthrax-Insel liegt vor der schottischen Küste. Sie ist unbewohnt und berühmt-berüchtigt. Hier fanden im Zweiten Weltkrieg Versuche mit einer Biowaffe statt.

Die Briten wollten Nazi-Deutschland mithilfe von Anthrax besiegen. Dazu wurden zwischen Juli 1942 und August 1943 Dutzende Schafe dem Milzbranderreger ausgesetzt. Die Tiere verendeten qualvoll. Die Briten nahmen von ihrem tödlichen Plan glücklicherweise Abstand, sprachen von "unkontrollierbaren Gefahren".

Doch Gruinard Island blieb mit Anthrax-Sporen verseucht. Die Milzbranderreger befanden sich im Boden und überlebten Jahrzehnte. Erst 1990 wurde das einstige militärische Sperrgebiet nach einer Dekontamination für bewohnbar erklärt.

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Bis heute hat die Insel aber keinen einzigen menschlichen Bewohner. Und noch immer besteht die Sorge, dass Besucher sich mit den tödlichen Bakterien infizieren könnten. Jüngst wurde die Insel durch einen Thriller in Großbritannien wieder bekannter.

Titelfoto: Montage: catuncia/123RF, Screenshot/Facebook/Aultbea Area Together/Kate Gearing

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