Kinder brutal misshandelt: Videoaufnahmen überführen Erzieherin (22)

Twickenham (London) - Ein schockierender Gerichtsprozess findet in Großbritannien statt. Dort wird eine Roksana Lecka, eine 22-jährige Erzieherin, beschuldigt, 24 Kinder gewaltsam misshandelt zu haben.

24 Kleinkinder soll die Erzieherin Roksana Lecka (22) misshandelt haben. (Symbolbild)
24 Kleinkinder soll die Erzieherin Roksana Lecka (22) misshandelt haben. (Symbolbild)  © 123rf.com/alexeybykov

Die misshandelten Kleinkinder sollen zwischen 18 Monaten und zwei Jahren alt gewesen sein.

Die Polizei leitete eine Untersuchung ein, nachdem Kollegen aus der Kindertagesstätte, in der Roksana arbeitete die Übergriffe gemeldet hatten, schreibt die Daily Mail.

Schon bei ihrer vorhergehenden Arbeitsstelle wurden Beschuldigungen gegen die gebürtige Polin laut: Eine Mitarbeiterin der Kita hatte einen großen, roten und geschwollenen Fleck am Bein eines Kindes bemerkt, was den Verdacht auf einen möglichen Übergriff weckte.

Die Überwachungskamera konnte den Vorfall jedoch nicht dokumentieren. Ausgerechnet an dem Tag zeichnete sie den entscheidenden Bereich nicht auf. Die Beschuldigte leugnete damals sämtliche Vorwürfe.

Aufnahmen der Überwachungskamera legen mögliche Misshandlungen offen

Von Januar bis Juni 2024 hatte sie dann in der Riverside Montessori Nurserey, eine Art Montessori-Kindergarten, gearbeitet.

Sie soll Kinder dort wiederholt gekniffen, getreten, geschlagen, gebissen und an den Haaren gezogen haben.

Der Daily Mail zufolge, dokumentierten Video-Aufnahmen die grausamen Taten. Es soll zu sehen sein, wie Roksana Kinder am Hals gepackt hat, diese schlägt und mit erheblicher Gewalt kneift und ohrfeigt. Dabei soll sie sich ständig umgeschaut haben, ob jemand sie beobachtet.

Es liegen um die 400 Stunden Videomaterial vor, was nun untersucht werden muss. Als solche Aufnahmen beim Prozess gezeigt wurden, reagierten die Eltern der Betroffenen entsetzt und fassungslos.

Die betroffenen Kinder hatten außerdem Kratzer und Rötungen, die auf eine Misshandlung hinweisen können.

So rechtfertigt Roksana Lecka ihr Verhalten

Durch ihre Rauchsucht sei Roksana oft gereizt gewesen. (Symbolbild)
Durch ihre Rauchsucht sei Roksana oft gereizt gewesen. (Symbolbild)  © 123rf.com/cendeced

Doch die 22-Jährige gibt eine Begründung für ihre Taten an: Sie war süchtig nach E-Zigaretten und Cannabis.

Wenn sie nicht rauchte, wurde sie mürrisch und schlecht gelaunt.

Außerdem war sie emotional von ihrem Freund abhängig, mit dem sie bis spät in die Nacht Cannabis konsumierte.

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Durch das nächtliche Kiffen und den wenigen Schlaf sei sie oft gereizt gewesen.

"Ich war süchtig nach dem Kiffen und ich war süchtig nach ihm", erzählte sie den Geschworenen.

Im Kreuzverhör gab sie an, sich an viele der Vorfälle nicht mehr erinnern zu können und führte dies teilweise auf ihren Cannabiskonsum zurück.

Roksana gestand zunächst zwei Fälle von Kindesmisshandlung, räumte später jedoch ein, bei weiteren Kindern Gewalt angewendet zu haben.

17 weitere Anklagepunkte gegen die Erzieherin liegen den Geschworenen vor. Der Prozess dauert an. Es wird wohl noch einige Wochen bis zu einem Urteil dauern.

Titelfoto: 123rf.com/alexeybykov

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