Großbritannien verschärft Regeln zur Visa-Vergabe - Auch Deutsche sind massiv betroffen

Von Jan Mies

London (Großbritannien) - Großbritannien verschärft massiv die Einwanderungsregeln. Die britische Regierung stellt an diesem Montag ein sogenanntes "Immigration White Paper" vor, das auch für deutsche Staatsbürger relevant ist.

Keir Starmer (62) und seine Regierung werden eine Reihe von Änderungen bei der Visa-Vergabe verkünden.
Keir Starmer (62) und seine Regierung werden eine Reihe von Änderungen bei der Visa-Vergabe verkünden.  © Frank Augstein/AP/dpa

Premierminister Keir Starmer (62) will laut Regierung während einer Pressekonferenz ankündigen, dass das Leben in Großbritannien "ein Priveleg" sei, das man sich verdienen müsse.

Das zur Bekämpfung des Pflegenotstandes eingeführte "Care Worker Visa" für Pflegeberufe soll demnach in dieser Form abgeschafft werden. Für das zentrale Arbeitsvisum ("Skilled Worker Visa") soll grundsätzlich wieder ein Hochschulabschluss verlangt werden.

Für Berufe, die diese Qualifikation nicht vorsehen, soll die Aufenthaltserlaubnis zeitlich stark begrenzt werden. Die Arbeitgeber sollen stärker auf die Qualifikation von britischen Arbeitskräften setzen.

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Die Frist, um die britische Staatsbürgerschaft beantragen zu können, soll zudem im Grundsatz von fünf auf zehn Jahre steigen. Für diejenigen, die einen "dauerhaften Beitrag zur Wirtschaft und Gesellschaft nachweisen" können, soll es laut Regierung schneller gehen.

Dazu zählen etwa Krankenschwestern, Ärzte, Ingenieure und KI-Führungskräfte. Außerdem sollen höhere Anforderungen an die Kenntnisse der englischen Sprache gelten.

Gipfeltreffen zwischen der EU und Großbritannien geplant

Die Anforderungen für ein Visum werden in Zukunft deutlich steigen. (Symbolbild)
Die Anforderungen für ein Visum werden in Zukunft deutlich steigen. (Symbolbild)  © 123RF/inkdrop

Hintergrund der Reform ist insbesondere der Regierungswechsel im vergangenen Jahr. Starmer werde das "Ende von Großbritanniens gescheitertem Experiment mit offenen Grenzen verkünden", teilte die Regierung mit.

Die Zuwanderung in Großbritannien war nach dem Brexit 2020 entgegen den Ankündigungen der damaligen Regierungen massiv gestiegen.

Durch den Austritt aus der Europäischen Union kam der Großteil der Zuwanderer aber nicht mehr aus europäischen Staaten - für EU-Bürger wurde die Einreise sogar deutlich komplizierter. Das betrifft beispielsweise auch jüngere Menschen, die zum Studieren oder für einen Austausch nach Großbritannien kommen wollen.

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Die Reisefreiheiten zwischen der EU und Großbritannien sollen bei einem Gipfeltreffen am 19. Mai in London diskutiert werden. Beide Seiten streben eine Wiederannäherung in mehreren Bereichen an, auch im Handel und militärisch - eine Rückkehr zur Vor-Brexit-Zeit wird es aber nicht geben.

Titelfoto: Bildmontage: Frank Augstein/AP/dpa /123rf/inkdrop

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