Sammler wollen klagen: Muss Banksy bald seinen Namen verraten?

London - Ein Gerichtsprozess könnte das lang gehütete Geheimnis von "Banksy - dem wohl berühmtesten, anonymen Künstler - lüften.

Banksy-Bilder wie dieses tauchen immer wieder an Hauswänden auf.
Banksy-Bilder wie dieses tauchen immer wieder an Hauswänden auf.  © Gareth Fuller/PA Wire/dpa

Schon seit vielen Jahren wird darüber spekuliert, wer wirklich hinter Kunstwerken wie "Girl with Ballon" (2002) oder "Valentine's Day Mascara" (2023) steckt.

Dem Künstler aus Großbritannien mit dem Spitznamen "Banksy" gelang es bis jetzt, das Geheimnis um seine wahre Identität zu bewahren.

Dies könnte sich jedoch ändern. Schuld daran ist ein Nachdruck seines 2003 veröffentlichten Bildes "Monkey Queen".

Darauf soll mit Baby-Puppen an Statuen aufmerksam gemacht werden
Großbritannien Darauf soll mit Baby-Puppen an Statuen aufmerksam gemacht werden

Gerade einmal 150 Stück solcher nachgedruckten Exemplare soll es laut Berliner Morgenpost geben, was das Kunstwerk natürlich besonders wertvoll macht.

Nicky Katz und Ray Howse, zwei britische Kunstsammler, sind stolze Besitzer eines Drucks der "Monkey Queen", haben aber leider ein großes Problem. Als die beiden das Bild für 30.000 Pfund (rund 35.000 Euro) bei einer Auktion aus dem Nachlass eines verstorbenen Händlers kauften, erhielten sie keine Papiere der Verkaufsgeschichte dazu.

Seit drei Jahren warten Katz und Howse auf eine Antwort

Von "Monkey Queen" gibt es nur rund 150 Nachdrucke. (Archivbild)
Von "Monkey Queen" gibt es nur rund 150 Nachdrucke. (Archivbild)  © EPA/WILL OLIVER

Weil es in der Vergangenheit öfter dazu kam, dass gefälschte Banksy-Drucke verkauft wurden, sind diese nur noch mit Zertifikat wirklich wertvoll. Diese Bestätigung gibt es einzig und allein beim Unternehmen Pest Control.

Man bezahlt einen gewissen Betrag und bekommt dann die Echtheit seines neu erworbenen Schatzes bestätigt.

Falls es sich um einen Fake handelt, muss man für die Prüfung nicht bezahlen. Katz und Howse warten nun allerdings schon seit drei Jahren darauf, überhaupt eine Antwort zu bekommen.

Das hätte böse enden können: Kinder buddeln gefährliches Riesenloch
Großbritannien Das hätte böse enden können: Kinder buddeln gefährliches Riesenloch

Wenn es falsch ist, ist das in Ordnung, denn dann haben wir Anspruch auf den Nachlass von dem das Stück gekauft wurde. Wenn es richtig ist: großartig. Geben Sie uns einfach die Unterlagen, die wir brauchen um das zu validieren. Sie bieten uns keinen ordentlichen Service an" sagt einer der beiden über Pest Control, wie "The Guardian" berichtet.

Als letzter Schritt sehen sie sich jetzt dazu gezwungen, gerichtliche Schritte einzuleiten, schließlich geht es um eine Menge Geld. Das Kunstwerk könnte laut Katz bis zu 70.000 Pfund (rund 82.000 Euro) einbringen.

Sollte der Fall wirklich vor Gericht landen, ist es möglich, dass der unbekannte Künstler dazu gezwungen wird, seine Identität zu offenbaren. Was das für seine Kunstwerke und deren Wert bedeutet, darüber lässt sich nur spekulieren.

Titelfoto: EPA/WILL OLIVER

Mehr zum Thema Großbritannien: