"Hustler"-Gründer Larry Flynt ist tot: Porno-Verleger stirbt mit 78 Jahren

New York - Gerichtssäle und offener Hass waren dem umstrittenen Verleger Larry Flynt (†78) nicht fremd. Nun ist der Gründer des Pornomagazins "Hustler" gestorben.

Der Gründer des Erotik-Magazins "Hustler", Larry Flynt (†78), ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge tot.
Der Gründer des Erotik-Magazins "Hustler", Larry Flynt (†78), ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge tot.  © Paul Buck/EPA/dpa

Der Gründer des Erotik-Magazins "Hustler" starb am Mittwoch im Alter von 78 Jahren in Los Angeles, wie die Zeitung "Washington Post" und der TV-Sender NBC unter Berufung auf seinen Bruder Jimmy und seine Tochter Theresa berichteten.

Die Todesursache blieb zunächst unklar. Der Verleger war zeit seines Lebens umstritten: Immer wieder wurden ihm und seinen Zeitschriften widerwärtiges und obszönes Verhalten vorgeworfen.

Aufgewachsen war Flynt in ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Kentucky und Indiana. Als Teenager ging er zum Militär, bevor er mit 22 Jahren seinen ersten Hustler-Stripclub gründete. Ein kleines Werbeblättchen mit Neuigkeiten über sein wachsendes Geschäft peppte er 1974 zur ersten "Hustler"-Ausgabe auf.

Sie will "Miss Universe" werden: Ihr erratet nie im Leben, wie alt diese Frau ist!
Aus aller Welt Sie will "Miss Universe" werden: Ihr erratet nie im Leben, wie alt diese Frau ist!

Von Hochglanz-Männermagazinen wie "Playboy" und "Penthouse" setzte sich "Hustler" mit Schmuddel tief unter der Gürtellinie ab. Das Blatt machte dadurch immer wieder Schlagzeilen.

Etwa 1975, als Flynt von Paparazzi geschossene Nacktfotos der früheren First Lady Jacqueline Kennedy Onassis veröffentlichte.

1978 wurde Flynt aus dem Hinterhalt angeschossen

Den Kampf gegen die Zensur und für die Meinungsfreiheit hatte sich Flynt stets auf seine Fahne geschrieben. Unzählige Male stand er vor Gericht, er landete auch kurz im Gefängnis. Wegen Verbreitung von Pornografie wurde er 1977 zu einem Vierteljahrhundert hinter Gittern verurteilt, ein Berufungsgericht hob das Urteil aber auf.

Nach einem Gerichtstermin im US-Staat Georgia wurde Flynt im März
1978 aus dem Hinterhalt angeschossen. Seit dem Attentat war er von
der Hüfte abwärts gelähmt, zu besonderen Anlässen fuhr Flynt in einem vergoldeten Rollstuhl vor.

Der Schütze war ein Fanatiker, der die Schüsse später zugab, als er bereits wegen anderer Straftaten im Gefängnis saß.

Titelfoto: Paul Buck/EPA/dpa

Mehr zum Thema Aus aller Welt: