Mutmaßlicher Iran-Spion in Dänemark geschnappt - er sollte Juden in Deutschland ausspähen

Von Jacqueline Melcher, Anne-Béatrice Clasmann, Marco Krefting

Karlsruhe - Die Bundesanwaltschaft hat in Dänemark einen mutmaßlichen Spion festnehmen lassen, der im Auftrag des Irans jüdische Einrichtungen und Personen in Deutschland ausgespäht haben soll.

Die Bundesanwaltschaft ließ in Dänemark einen mutmaßlichen Spion festnehmen.  © Christoph Schmidt/dpa

Der dänische Staatsangehörige steht im Verdacht, im Auftrag eines iranischen Geheimdienstes gehandelt zu haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte.

Der Beschuldigte habe Anfang des Jahres den Auftrag erhalten, in Berlin Informationen über jüdische Örtlichkeiten und bestimmte jüdische Personen zu sammeln, hieß es weiter. Dazu habe er im Juni vor Ort drei Objekte ausgespäht.

"Dies diente mutmaßlich der Vorbereitung weiterer geheimdienstlicher Operationen in Deutschland, möglicherweise bis hin zu Anschlägen gegen jüdische Ziele", so die Bundesanwaltschaft.

Aus aller Welt Seltenes Phänomen verängstigt Strand-Besucher

Dänische Beamte hätten den Mann am vergangenen Donnerstag in Aarhus, der zweitgrößten Stadt des skandinavischen Landes, festgenommen, teilte die oberste deutsche Anklagebehörde weiter mit.

Er soll nun nach Deutschland überstellt und dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet. Das Bundeskriminalamt führe die polizeilichen Ermittlungen.

Anzeige

Mutmaßlicher Iran-Spion soll Fotos von Häusern gemacht haben

Nach Informationen des "Spiegels" soll eine Eliteeinheit der iranischen Revolutionswächter Aufträge zur Vorbereitung möglicher Angriffe in Berlin erteilt haben.

Der Festgenommene habe afghanische Wurzeln.

Er soll dem Bericht zufolge unter anderem Fotos von Häusern gemacht haben, darunter der Sitz der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Mehr zum Thema Iran: