Mindestens acht Todesfälle: Wie gefährlich ist das West-Nil-Virus in Italien?
Verona - In Italien infizieren sich immer mehr Menschen mit dem West-Nil-Virus. Was steckt dahinter?
Alles in Kürze
- West-Nil-Virus breitet sich in Italien aus
- Mindestens acht Todesfälle durch das Virus
- Infektionen in Regionen wie Piemont und Venetien
- Virus überträgt sich durch Mückenstiche
- Keine Schutzimpfung oder gezielte Behandlung vorhanden

Wie "La Stampa" und andere italienische Medien berichten, ist das West-Nil-Virus in einigen Regionen auf dem Vormarsch. Dazu gehören etwa Piemont, Venetien, Kampanien, Apulien und Sardinien.
Auch in der Lombardei, die an den bei Touristen beliebten Gardasee grenzt, wurden erste Fälle gemeldet.
Eine Infektion mit dem RNA-Virus, das sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Gebieten vorkommt, verläuft bei den meisten Menschen ohne Symptome.
Etwa 20 Prozent der Infizierten entwickeln eine grippeähnliche fieberhafte Symptomatik, die auch Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Abgeschlagenheit beinhalten kann. Nur jeder 150. Infizierte erkrankt schwer.
Im schlimmsten Fall führt die Erkrankung zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis), die mit unterschiedlichen neurologischen Schäden einhergeht und sogar tödlich verlaufen kann.
Übertragen wird das Virus von einheimischen Mückenarten. Urlauber können sich mit Insektenabwehrmittel für die Haut, langer Kleidung und Insektennetzen schützen.

West-Nil-Virus: Urlauber und Touristen sollten sich in Acht nehmen
Derzeit gibt es noch keine Schutzimpfung oder eine gezielte Behandlung im Krankheitsfall. Da das Virus mittlerweile - begünstigt durch den Klimawandel - in südlichen Gefilden überwintern kann, ist in Zukunft immer wieder mit saisonalen Ausbrüchen zu rechnen.
Die Zahl der bislang in diesem Jahr gemeldeten Infektionen in Italien liegt bei 89. Mindestens acht Menschen sind an den Folgen der Viruserkrankung gestorben.
Vor allem immunsupprimierte und ältere Menschen sollten sich vorsehen, um nicht mit dem West-Nil-Virus in Kontakt zu kommen.
Titelfoto: Andreas Lander/dpa-Zentralbild/dpa