Journalistin muss ihren eigenen Urin trinken, um zu überleben

London - Mit 35 Jahren beschloss die Journalistin Claire Nelson, alleine durch die Wüste in Kalifornien zu wandern. Dabei brach sie sich ihre Hüfte. Vier Tage lang versuchte sie zu überleben.

Die gebürtige Neuseeländerin machte sich auf, ihre Depressionen zu bekämpfen.
Die gebürtige Neuseeländerin machte sich auf, ihre Depressionen zu bekämpfen.  © Bildmontage/Instagram/ladyeclaire

Claire Nelson lebte seit einigen Jahren in London. Sie hatte eine Mitbewohnerin und arbeitete als Magazin-Journalistin. Doch etwas stimmt nicht.

Claire litt unter Depressionen. Der britischen Webseite "The Sun" erzählt die heute 37-Jährige, wie diese ihr fast das Leben gekostet hätten. 

Claire verlor ihren Job, woraufhin sie beschloss, nach Kanada zu gehen und etwas "ihren Kopf zu klären". 

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Im März 2018 begann ihre Reise. Sie wanderte in eisigen Bergen und auf beliebten Routen. Die kommenden Monate vergingen wie im Fluge. 

Dann luden sie einige Freunde aus Joshua Tree, in der Wüste Kaliforniens, ein, ihr Haus für rund zwei Monate zu hüten. Claire sagte zu. Trotz 40 Grad und Schlangen-Saison fühlte sie sich sicher in dem Haus.

Am 22. Mai machte Claire sich für eine 12 Kilometer Wanderung auf den Weg durch das Tal. Sie dachte, sie wäre in wenigen Stunden zurück.

Doch ein Unfall sollte ihre Pläne zerstören. Als sie über einen Felsbrocken kletterte, stürzte Claire rund acht Meter in die Tiefe. Sie brach sich ihre Hüfte und konnte sich kaum mehr bewegen. Claire musste unglaubliche Schmerzen aushalten.

Schnell geriet sie in Panik. Ohne ein Handy-Signal realisierte sie dank der Offline Map von Google Maps, dass sie knapp zwei Kilometer vom Wanderweg abgeraten war. Wer sollte sie nun noch finden?

Drei lange Tage lag sie mutterseelenallein da

Stück für Stück kämpft sich Claire in ihr Leben zurück.
Stück für Stück kämpft sich Claire in ihr Leben zurück.  © Bildmontage/Instagram/ladyeclaire

Claire beschloss, ruhig zu bleiben. Der Gedanke an ihre Freunde und Familie halfen ihr. Mit ihren Wanderstöcken baute sie sich einen notdürftigen Sonnenschutz und cremte ihre Beine mit Sonnencreme ein. Doch die Hitze war erbarmungslos.

Nach rund 24 Stunden ging ihr das Wasser aus. Claire hatte zwar noch Essen zur Verfügung, doch sie war nicht hungrig. Nur durstig.

Sie trank ihren Urin. Sie füllten ihn in ihre leere Wasserflasche und konnte somit zumindest ein wenig ihren Durst stillen. 

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Nach drei Tagen und Nächten kam endlich Hilfe. Ihre Freunde, deren Haus sie hüten sollte, hatten den Notruf alarmiert. Der Hubschrauber fand Claire und brachte sie in ein Krankenhaus. Claire verbrachte dort 18 Tage.

Es würde weitere sechs Monate dauern, bis sie wieder laufen könnte. Doch dank der Hilfe ihrer Familie und Freunde und danke ihrer Kämpfernatur schaffte sie es.

Im Sommer 2019 schrieb Claire ein Buch über ihre Erlebnisse "Things I Learned From Falling" (dt. "Dinge, die ich vom Fallen gelernt habe"). Claires Leben hatte sich verändert. Sie kehrte nach London im Februar 2020 zurück. 

Den Wanderweg bestritt sie ein zweites Mal, aber diesmal erfolgreich und ohne weitere Zwischenfälle. Zudem waren einige Freunde dabei. Denn Claire hatte gelernt, dass sie die schwierigen Phasen in ihren Leben überwinden kann, sobald sie andere Menschen in ihr Leben hineinlässt.

Claire fühlt sich sicherer und stärker, nicht länger verletzlich. Durch den Unfall konnte sie eine komplett andere Sicht auf das Leben erhalten.

Titelfoto: Bildmontage/Instagram/ladyeclaire

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