Junger Mann leidet an Autismus und Epilepsie, dann stirbt er plötzlich

Newcastle (Australien) - 2016 war für Tom und Paula McGowan die Hölle: Am 11. November starb Sohn Oliver mit nur 18 Jahren.

Linke Bildhälfte: Oliver (†18) mit seiner Mutter Paula McGowan. Rechts: Oliver bei einer Veranstaltung.
Linke Bildhälfte: Oliver (†18) mit seiner Mutter Paula McGowan. Rechts: Oliver bei einer Veranstaltung.  © Screenshot/Facebook/Justice for Oliver

Der junge Mann war Autist und litt zudem an Epilepsie. Damals erhielt er zur Behandlung seiner krampfartigen Anfälle das Psychopharmakon Olanzapin. Zuvor erhielt er Antidepressiva.

Doch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich dramatisch, kurz nachdem er das Olanzapin erhielt. "Die Auswirkungen auf Oliver waren katastrophal. Olivers Anfälle und Unruhe häuften sich, wir erkannten unseren einst lebhaften Sohn nicht mehr", erzählten Olivers Eltern laut Daily Mail bei einer Anhörung.

Auch ein Psychiater soll gesagt haben, dass der damals 18-Jährige sehr empfindlich auf die Psychopharmaka reagieren würde, doch angeblich hätten Ärzte des Bristol Children's Hospital, in dem Oliver seit 2015 behandelt wurde, die Tabletten weiterhin verschrieben.

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"Er halluzinierte und hatte bis zu 30 Anfälle pro Tag, die noch nie so schlimm waren. Wir waren fest davon überzeugt, dass die Tabletten die Ursache waren", so die Familie weiter.

Waren Neuroleptika schuld an Olivers Tod?

Eines Tages erhielt Paula McGowan die Nachricht, dass Olivers Gehirn stark angeschwollen war. "Uns wurde gesagt, dass Olivers Gehirn jetzt so stark geschädigt ist, dass er schwerbehindert sein würde", sagte Olivers Mutter.

Am 11. November starb der gebürtige Brite an einer Lungenentzündung und hypoxischer Hirnverletzung (Unterversorgung mit Sauerstoff). Notärzte und Neurochirurgen vermuteten laut Paula McGowan, dass die Neuroleptika schwere Nebenwirkungen hatten.

McGowan fordert ein standardisiertes Training für Beschäftigte im Krankenhaus, das die richtige Behandlung von Menschen mit Behinderung beinhaltet.

"Es ist nicht fair, dass Fachleuten in einer Klinik nicht die Ausbildung und die Fähigkeiten vermittelt werden, die erforderlich sind, um Patienten mit geistiger Behinderung und Autismus zu helfen", erklärte die besorgte Mutter.

Die genaue Todesursache von Oliver wird noch weiter untersucht. McGowan hat bereits eine Facebook-Seite mit dem Namen "Justice für Oliver" für ihren Sohn eingerichtet, auf der sie regelmäßige Updates zum Fall veröffentlicht.

Titelfoto: Screenshot/Facebook/Justice for Oliver

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