Jahrhundertregen hinterlässt Spur der Verwüstung! "Es kam schnell und es kam wütend"

Nova Scotia - Eine heftige Sturmfront aus den USA sorgte im Südosten Kanadas für dramatische Szenen der Verwüstung. Nach Regen "biblischen Ausmaßes" werden noch mindestens vier Menschen vermisst. Darunter auch zwei Kinder.

Eine lange Reihe heftiger Gewitter hat im Südosten des Landes große Regenmengen niedergehen lassen, die zu Sturzfluten, unterspülten Straßen und Stromausfällen führten.
Eine lange Reihe heftiger Gewitter hat im Südosten des Landes große Regenmengen niedergehen lassen, die zu Sturzfluten, unterspülten Straßen und Stromausfällen führten.  © Darren Calabrese/The Canadian Press/AP/dpa

Die ersten Tropfen fielen gegen Freitagabend und verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit zu einer regelrechten Flut. Durch die immense Menge Wasser traten mehrere Bäche und Flüsse rasch über das Ufer, wodurch zahlreiche Straßen unterspült wurden.

"Wir haben in weniger als 24 Stunden den Regen von drei Monaten bekommen", sagte Tim Houston, Premierminister von Nova Scotia, auf Twitter. "Es kam schnell und es kam wütend."

Wie mehrere lokale Medien berichteten, scheint die Gemeinde West Hants, etwa eine Autostunde nördlich der kanadischen Stadt Halifax, eines der am stärksten betroffen Gebiete zu sein.

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Für die gesamte Provinz wurde der Notstand ausgerufen. Mindestens 600 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, über 400 sind von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem zahlreiche Brücken kollabiert sind.

Bilder, die West Hants' Bürgermeister Abraham Zebian auf seiner offiziellen Facebook-Seite geteilt hat, zeigen den massiven Grad der Zerstörung: überschwemmte Straßen, Autos, die noch halb über der abgerissenen Fahrbahn hängen, eingebrochene Brücken.

"Unsere Herzen und Gebete sind bei denjenigen, die durch den Sturm der letzten Nacht obdachlos geworden sind", schrieb Zebian dazu. "Ich bitte alle darum, zu Hause zu bleiben, wenn sie nicht evakuiert werden müssen. Die Straßen sind derzeit einfach nicht befahrbar."

"Wir hatten in der Nacht und bis in den Tag hinein Regen von biblischem Ausmaß", sagte der Bürgermeister von Halifax, Mike Savage, am Samstag.

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Suche nach Vermissten dauert an: Industrielle Pumpe soll helfen!

Nach schweren Regenfällen sind viele Brücken sehr stark beschädigt.
Nach schweren Regenfällen sind viele Brücken sehr stark beschädigt.  © Darren Calabrese/The Canadian Press/AP/dpa

Am Sonntag teilte die kanadische Polizei dann mit, dass man nach zwei vermissten Kindern, einem Jugendlichen und einem Mann suche.

Die Kinder seien von drei anderen Insassen eines Autos getrennt worden, als dieses plötzlich überflutet wurde. Die beiden anderen Vermissten saßen ebenfalls in einem Auto, als es in die Fluten gezerrt wurde.

Ein Unterwasser-Bergungsteam habe den Pick-up-Truck, in welchem die Kinder vermutlich unterwegs waren, bereits entdeckt. Die Suche nach den Vermissten dauert allerdings weiter an.

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Mithilfe einer industriellen Pumpanlage soll jetzt der Wasserstand in dem Suchgebiet gesenkt werden. Die Identitäten der Vermissten bleiben aus Rücksicht auf die Familien geheim, so die Royal Canadian Mounted Police.

"An die Menschen in Nova Scotia, die mit schweren Überschwemmungen zu kämpfen haben: Wir sind für Sie da", sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau (51) in einer Erklärung. Er wolle "mithilfe von Luft- und Seestreitkräften Ressourcen zur Verfügung stellen, um bei den Evakuierungen zu helfen", schrieb er auf Twitter.

Während Hunderte von Menschen nach der Evakuierung bereits nach Hause zurückkehren konnten, sind andere immer noch auf der Flucht und erhalten Hilfe vom Roten Kreuz, so die Behörden weiter.

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Wie die Regierung von Nova Scotia erklärte, bleibe der Ausnahmezustand vorerst bis zum 5. August in Kraft.

Titelfoto: Bildmontage: Darren Calabrese/The Canadian Press/AP/dpa, Facebook/Mayor Abraham Zebian-West Hants Regional Municipality

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