Lebendig eingesperrt: Stadt lässt Wohnhaus mit Brettern vernageln

Illinois (USA) - Die Bewohner eines Mehrfamilienhauses im US-Bundesstaat Illinois haben sprichwörtlich ein Brett vor dem Kopf. Als sie eines Morgens aufwachten, waren sämtliche Türen und Fenster der Apartments zugenagelt. Aber warum eigentlich?

Die Stadtverwaltung ließ Fenster und Türen mit Brettern vernageln.
Die Stadtverwaltung ließ Fenster und Türen mit Brettern vernageln.  © Screenshot/TikTok/bigbootybella52

Zahlreiche Medien berichteten darüber, auf der Social-Media-Plattform TikTok wurden Videos millionenfach angeklickt. Das Schicksal der Bewohner aus der Kleinstadt Harvey lässt keinen kalt. Vor allem nicht zur aktuellen Jahreszeit.

Aufnahmen zeigen ein Gebäude, das von oben bis unten mit Brettern bedeckt ist. Was viele nicht wussten: In den mehr als 30 Wohneinheiten leben Menschen! Wie die New York Post berichtet, sollen noch mindestens fünf Familien in dem Komplex ihr Zuhause haben.

Schnell machten Gerüchte die Runde, dass die Bewohner aus ihren vier Wänden vertrieben werden sollen. Doch die Stadt Harvey hielt auf Facebook dagegen.

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"Entgegen den jüngsten Behauptungen hat die Stadt niemanden aus diesen Häusern vertrieben, sondern mit den Eigentümern über den unsicheren Zustand der Gebäude kommuniziert", so die Stadtverwaltung.

Das Gebäude ist stark in die Jahre gekommen und weist zahlreiche bauliche Mängel auf.
Das Gebäude ist stark in die Jahre gekommen und weist zahlreiche bauliche Mängel auf.  © Bildmontage: Screenshots/Facebook/The City of Harvey

Gebäude stelle ein "unmittelbares Sicherheitsrisiko" dar

Die Bewohner fühlen sich hilflos und im Stich gelassen.
Die Bewohner fühlen sich hilflos und im Stich gelassen.  © Screenshot/TikTok/bigbootybella52

Bereits im Oktober seien erste Gespräche angelaufen. Den Eigentümern des Grundstücks wurde nahegelegt, den baulichen Zustand der Apartments von einem Statiker überprüfen zu lassen. Bis dahin sollten sämtliche Gefahrenquellen gesichert werden.

Passiert ist nichts, Fristen verstrichen. Also wurde angeordnet, dass das Gebäude bis Ende Oktober geräumt werden muss. Weitere Wochen vergingen. Von der Kommune beauftragte Sachverständige attestierten Mitte Dezember, dass der Komplex ein "unmittelbares Sicherheitsrisiko" darstellen würde. Anfang dieses Jahres nahm die Polizei die Situation unter die Lupe. Danach hatten die Bewohner Bretter vor dem Kopf.

Die Stadt veröffentlichte inzwischen Bilder, um die Maßnahmen zu begründen. Darauf zu sehen: Müll, bröckelige Wände und teils eingestürzte Treppen.

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Trotz der offensichtlichen Missstände drückten zahlreiche Menschen im Internet ihr Mitgefühl für die Bewohner und deren aktuelles Schicksal aus. Ob die Betroffenen bleiben dürfen oder bald ohne Dach über dem Kopf sind, ist noch unklar.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshots/TikTok/bigbootybella52

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