Mann in Pakistan aus religiösem Hass erschossen
Islamabad - In Pakistan sind bei einem mutmaßlichen Mord aus religiösem Hass zwei Menschen ums Leben gekommen.
Bei den Toten handelt es sich nach Aussage der Polizei am Montag um einen norwegischen Staatsbürger pakistanischer Herkunft und den möglichen Täter.
Die Polizei gehe von religiösem Hass als Tatmotiv aus: Das Opfer war Angehöriger der in Pakistan verfolgten Ahmadiyya-Gemeinde.
Der mutmaßliche Täter soll den 75-jährigen Mann erschossen haben. Der leblose Körper des Verdächtigen wurde einige Kilometer vom Tatort aufgefunden. Die Polizei vermutet Suizid.
Anhänger der Ahmadiyya-Gemeinde sehen sich selbst als Muslime, werden im mehrheitlich sunnitischen Pakistan aber offiziell nicht als solche anerkannt. Immer wieder werden sie in dem südasiatischen Land daher Opfer von Verfolgung.
Für Aufmerksamkeit sorgte vor einigen Jahren der Fall eines US-Staatsbürgers pakistanischer Herkunft, der aufgrund seiner Zugehörigkeit zu der Ahmadiyya-Gemeinde mitten in einem Gerichtssaal erschossen wurde.
Das Opfer war wegen angeblichen Verstoßes gegen das Blasphemiegesetz in Pakistan vor Gericht. Das US-amerikanische Außenministerium forderte Pakistan daraufhin zu einer Aufhebung des Blasphemiegesetzes auf, um religiös motivierte Straftaten in Zukunft nicht weiter zu befeuern.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Selbstmorde oder erweiterte Suizide. Da der Fall jedoch im Zusammenhang mit einem Mord in der Öffentlichkeit steht, hat sich die Redaktion entschieden, es zu thematisieren. Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123 oder unter www.telefonseelsorge.de.
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