Tiflis (Georgien) - Eine 18-jährige Britin wurde in Georgien festgenommen und muss nun unter besorgniserregenden Bedingungen auf ihren Gerichtsprozess warten. Ihr droht eine lange Haftstrafe.
Bella May Culley befindet sich seit ihrer Festnahme am 11. Mai in einem georgischen Frauengefängnis, wo ihr laut Daily Mail medizinische Versorgung verweigert wird. Zudem soll sie stark frieren, was besonders besorgniserregend ist, da sie bei einer Anhörung angab, schwanger zu sein.
Die prominente Anwältin Mariam Kublashvili besuchte die 18-Jährige und erklärte gegenüber der britischen Tageszeitung, dass Bella sie um wärmere Kleidung sowie frisches Obst gebeten habe, da ihr das Gefängnisessen nicht schmecke.
Besonders auffällig sei ihr Wunsch nach Thunfisch gewesen, was auf typische Schwangerschaftsgelüste hindeuten könnte. Kublashvili berichtete außerdem, dass die junge Frau sehr traurig sei und starkes Heimweh habe. Aus ihrer Sicht sei es offensichtlich, dass Bella ein Opfer ist, manipuliert und ausgenutzt wurde und keinesfalls dem typischen Profil einer Drogenhändlerin entspreche.
Die Teenagerin wird beschuldigt, bei einer Rucksackreise zwölf Kilogramm Cannabis sowie rund zwei Kilogramm Haschisch geschmuggelt zu haben. Im Falle einer Verurteilung droht ihr eine Gefängnisstrafe von mindestens 20 Jahren - eine Zeit, in der sie ihr mutmaßliches Kind hinter Gittern zur Welt bringen und aufziehen müsste.
Bella teilt sich ihre Zelle mit zwei weiteren Insassinnen
Das Frauengefängnis, in dem sie derzeit inhaftiert ist, gilt als überfüllt, veraltet und unhygienisch. Berichten zufolge sollen Insassinnen bei Inspektionen gezwungen werden, sich vor den Wärtern hinzuhocken.
Zu den berüchtigtsten Häftlingen zählt Magda Papidze, bekannt als "Hammerkillerin", die wegen des brutalen Mordes an ihrem Kind und Ehemann als eine der gefährlichsten Frauen Georgiens gilt.
Bella teilt sich ihre Zelle mit zwei Mitgefangenen namens Anastasya und Ani, mit denen sie sich laut Aussagen gut versteht. Über deren Hintergründe ist jedoch bislang nichts bekannt.
Wie genau die 18-Jährige in ihre derzeitige Situation geraten ist, bleibt unklar. Ein erstes Gerichtsverfahren könnte im Juli stattfinden.
Hat Bella die Chance auf eine geringere Strafe?
Wie Mirror berichtet, riet der pensionierte Polizeigeneral Jamal Janashia der jungen Frau, alles preiszugeben, was sie weiß.
Laut dem ehemaligen Ermittler sei es möglich, dass sie am Flughafen angesprochen und für den Drogentransport bezahlt wurde. Es bestehe sogar die Option, dass sie gar nicht wusste, was sich in ihrem Gepäck befand.
Der Ex-Polizist betonte, dass Bellas Profil nicht auf eine erfahrene Drogenhändlerin hindeute. Sollte es sich um ein einmaliges Vergehen handeln, könnten mildernde Umstände berücksichtigt werden.
Bisher hat die 18-Jährige jedoch von ihrem Schweigerecht Gebrauch gemacht.