Alicante - Um seiner Wut nach dem Streit mit den Eltern Luft zu machen, beschloss der 14-jährige Andres Canto auszuziehen - und zwar in seine eigene Höhle.

Sechs Jahre ist es her, dass Cantos, damals noch ein Teenager, sich so heftig mit seiner Mutter über seinen Kleidungsstil stritt, dass bei ihm alle Sicherungen durchbrannten.

Er wollte nicht mehr zu Hause wohnen, nur noch weg. Aber wohin? So ganz ohne Geld gestaltete sich der Einzug dann doch schwieriger als gedacht.

Also griff der Spanier kurzerhand zur Spitzhacke und fing im elterlichen Garten an zu buddeln. Eine eigene Höhle sollte es werden, nur für ihn allein.

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Die anfängliche Trotzreaktion wurde schnell zu einem Hobby. Gemeinsam mit einem Freund arbeitete Andres bis zu 14 Stunden wöchentlich an seinem Projekt, berichtet er gegenüber Insider: "Nachdem ich angefangen hatte, hab ich drei Jahre lang jeden Nachmittag gegraben."

Sein Vorhaben wurde mit der Zeit immer professioneller, die Spitzhacke gegen eine Bohrmaschine gebaut.

Auch über Statik machte sich der Jugendliche Gedanken: So nutzte er beispielsweise Stahlbetonsäulen, um zu verhindern, dass ein Bauwerk einstürzt.

Herausforderungen gab es dennoch mehr als genug: "Manchmal bin ich auf große Steine gestoßen".

Während seine Eltern der Aktion wenig abgewinnen konnten, waren die Andres Freunde Feuer und Flamme: "Sie kamen jede Woche, um sich die Verbesserungen anzugucken – oder einfach nur auf ein Bier."

Und die können sich inzwischen wirklich sehen lassen: Über eine Treppe gelangt man hinunter ins Reich des 20-Jährigen.

Das ist im Inneren bestens ausgestattet: Bett, Heizung, Backofen und Musikanlage bieten alles, was der Spanier braucht. Sogar WLAN hat er in seiner Höhle installiert.

Fertig ist Andres aber noch lange nicht mit seiner unterirdischen Bleibe: "An dem Projekt hat mich schon immer fasziniert, dass es nie endet. Als Nächstes baue ich wahrscheinlich einen Whirlpool".

Den Segen der örtlichen Behörden dazu hat er jedenfalls. Beamte vom Umweltschutz haben sich die Höhle angesehen und nichts dagegen einzuwenden.