Drama im Hotel: Frau (22) bringt Kind auf Toilette zur Welt und wirft es weg
Simmering (Österreich) - Eine 22-jährige Österreicherin brachte in Wien ein Kind zur Welt und erwürgte es. Jetzt kommt sie mit einer milden Strafe davon.

Ein weihnachtlicher Ausflug im vergangenen Jahr nahm für eine 22-jährige Frau eine völlig unerwartete Wendung.
Wie Heute berichtet, setzte bei der jungen Frau plötzlich die Geburt ein, während sie im Foyer eines Hotels auf der Toilette war.
"Es war alles blutig und plötzlich war da ein Baby. Ich wusste nicht, was ich machen soll. Ich war komplett überfordert", erklärte die junge Frau am Montag verunsichert vor Gericht. Statt Hilfe zu holen, traf sie eine "aus einem Impuls heraus" folgenschwere Entscheidung: "Dann habe ich zugedrückt."
Das Neugeborene starb durch die Gewalteinwirkung. Die Frau steckte den leblosen Säugling in einen Müllsack und versuchte, die Spuren zu beseitigen, indem sie das Blut aufwischte. Dabei wurde sie von Hotelmitarbeitern überrascht und gab ihnen gegenüber an, ihre Regel zu haben.
Anschließend brachte sie den Müllsack mit der Babyleiche zu einem Container und warf ihn dort hinein.
Die 22-Jährige wusste nichts von der Schwangerschaft

Von der Schwangerschaft hatte die 22-jährige Österreicherin offenbar nichts mitbekommen. "Ich war zwar ein bisschen speckig, aber das Gewand hat noch gepasst", sagte sie vor Gericht. "Ich hatte nicht den typischen Babybauch."
Nach der Geburt fühlte sie sich sehr schlecht und wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort bemerkten die Ärzte sofort: Die junge Frau hatte gerade erst entbunden - und alarmierten die Polizei.
Der Müllsack mit dem toten Baby wurde schließlich wenig später gefunden.
Die Österreicherin saß sechs Wochen in Untersuchungshaft

Die 22-jährige Angeklagte saß sechs Wochen in Untersuchungshaft - doch eine Geisteskrankheit wurde ihr nicht attestiert.
Laut Gutachten befand sie sich zur Tatzeit in einem Ausnahmezustand. "Ich habe geglaubt, ich sitze einem Kind gegenüber", so die Expertin. "Sie hat nicht begriffen, was passiert ist."
Angeklagt war die junge Frau wegen Kindestötung bei der Geburt und Störung der Totenruhe. Doch das noch nicht rechtskräftige Urteil fiel überraschend mild aus: 16 Monate bedingte Haft.
Richterin Christina Salzborn sprach von einem absoluten Sonderfall.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/denboma, 123RF/pondalive