Österreichische Regierung reagiert auf Schreckenstat in Graz und verschärft Waffengesetz

Graz (Österreich) - Nach der verheerenden Bluttat an einer Grazer Schule, bei der ein ehemaliger Schüler zehn Menschen und anschließend sich selbst getötet hat, will die österreichische Regierung jetzt Konsequenzen ziehen und das Waffenrecht verschärfen.

Der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker (65) erklärte in der kommenden Woche ein Maßnahmenpaket zur Verschärfung des Waffengesetzes auf den Weg bringen zu wollen.
Der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker (65) erklärte in der kommenden Woche ein Maßnahmenpaket zur Verschärfung des Waffengesetzes auf den Weg bringen zu wollen.  © Georg Hochmuth/APA/dpa

Bereits am kommenden Mittwoch soll im Kanzleramt ein entsprechendes Maßnahmenpaket präsentiert und beschlossen werden, wie Bundeskanzler Christian Stocker (65) im Interview mit ORF erklärt.

Zuvor hatten sich Kommunisten und Grüne für eine Verschärfung ausgesprochen. Einzig die rechte FPÖ wehrte sich dagegen. Ob strengere Waffengesetze automatisch zu mehr Sicherheit führen würden, sei laut der Partei nicht klar nachzuweisen, berichtet die "Kronen Zeitung" weiter.

Trotz des Protests reagiert die österreichische Regierung und stellt eine Zahl an Verschärfungen in Aussicht. Darunter die Anhebung der Altersgrenze für den Erwerb von Langwaffen und die Einschränkung des Zugangs für bestimmte Personengruppen.

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Zudem werde die Einführung mehrerer verpflichtender psychologischer Tests in Betracht gezogen. Wie das Bundeskanzleramt laut der Nachrichtenagentur APA weiter mitteilte, soll auch die psychologische Betreuung an Schulen "massiv aufgestockt" werden.

Dabei wird die Einführung verpflichtender Gespräche mit Schulabbrechern, ein verstärktes Monitoring und verpflichtende Maßnahmen für gefährdete Jugendliche in Betracht gezogen.

Bei dem Amoklauf in dem Grazer Oberstufenrealgymnasium sind insgesamt elf Menschen ums Leben gekommen.
Bei dem Amoklauf in dem Grazer Oberstufenrealgymnasium sind insgesamt elf Menschen ums Leben gekommen.  © Erwin Scheriau/APA/dpa

Auch der Datenaustausch zwischen den Behörden müsse dringend verbessert werden.

Denn wie nach der grausamen Tat am Dienstag bekannt wurde, sei der Amokläufer beim psychologischen Test des Bundesheeres durchgefallen. Obwohl er von der Stellungskommission als untauglich eingestuft wurde, erhielt er dennoch die Waffenbesitzkarte.

Titelfoto: Bildmontage: Georg Hochmuth/APA/dpa /Erwin Scheriau/APA/dpa

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