Party-"Pinchazos": Mysteriöse Nadelattacken auf dutzende Frauen

Madrid - Dutzende junge Frauen sind im Urlaubsland Spanien in den vergangenen Wochen beim Feiern mit Nadeln oder Spritzen verletzt worden. Die mysteriösen Angriffe geschehen vorwiegend auf Musikfestivals sowie in Bars und Tanzclubs. Auch Mallorca ist betroffen.

Die Polizei weiß nicht, warum es auf vielen Partys zu Nadelattacken kommt. (Symbolfoto)
Die Polizei weiß nicht, warum es auf vielen Partys zu Nadelattacken kommt. (Symbolfoto)  © 123RF/viteethumb

Seit Anfang Juli habe es mindestens 50 Anzeigen gegeben, berichtete die Zeitung "El Mundo" unter Berufung auf Behörden. Dabei erstatteten viele der attackierten Frauen keine Anzeige, unter anderem weil sie den Piks und die Folgen - wie etwa Übelkeit und Schwindel - erst später bemerkten, hieß es. Festnahmen habe es bisher nicht gegeben.

Die Nadelattacken geben Rätsel auf - die gestochenen Menschen klagen zwar über gesundheitliche Beschwerden wie Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen.

Die nahe liegende Vermutung aber, dass die Täter ihre Opfer unter Drogen setzen, um sie auszurauben oder sexuell übergriffig zu werden, sei bisher in keinem der angezeigten Fälle bestätigt worden, berichteten Medien unter Berufung auf die Polizei.

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Toxine seien bei den Blutproben bisher in fast allen Fällen nicht gefunden worden. Über die Motive der Täter ist daher bisher nichts bekannt.

Attacken mit Nadeln oder Spritzen auf Festivals und in Clubs hatte es zunächst in Großbritannien gegeben. Ab Anfang des Sommers wurden dann auch in Frankreich Hunderte Fälle gemeldet. Auch in Deutschland sollen laut Medien einige Nadelattacken (Needle Spiking) verzeichnet worden sein.

In Spanien sei es derweil ein ganz neues Phänomen, schrieben Medien unter Berufung auf Polizeisprecher. Die ersten Anzeigen nach "Pinchazos", wie die Attacken in Spanien heißen, habe es am Rande der auch von Ausländern besuchten Stierhatz von Pamplona im Juli gegeben. Inzwischen seien Katalonien und das Baskenland am schlimmsten betroffen.

Titelfoto: 123RF/viteethumb

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