Tausende Reisende sitzen in Zügen fest: Land versinkt im Bahnchaos

Von Emilio Rappold

Madrid (Spanien) - Kabeldiebe haben im spanischen Bahnverkehr Chaos verursacht. Tausende Reisende wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Der Kabelklau stürzte den gesamten spanischen Bahnverkehr ins Chaos.
Der Kabelklau stürzte den gesamten spanischen Bahnverkehr ins Chaos.  © Fernando Sánchez/EUROPA PRESS/dpa

Betroffen waren in dem beliebten Urlaubsland nach amtlichen Angaben 30 Fernverkehrszüge mit insgesamt 10.700 Passagieren.

Vor allem auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Madrid und Andalusien sowie zum Teil auch zwischen Barcelona und der Region im Süden des Landes.

Tausende Fahrgäste hätten die ganze Nacht in stehenden Zügen verbracht, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien unter Berufung auf Bahnsprecher und betroffene Passagiere.

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"Ich war 15 Stunden im Zug von Barcelona nach Sevilla", erzählte RTVE-Reporter Jesús Navarro. Verkehrsminister Óscar Puente bezeichnete den Vorfall als "schweren Sabotageakt".

Bahnverkehr bis zum Nachmittag vollständig wiederhergestellt

Tausende Passagiere waren von den Ausfällen betroffen.
Tausende Passagiere waren von den Ausfällen betroffen.  © Álex Zea/Europa Press/dpa

An verschiedenen Stellen der Provinz Toledo südlich von Madrid sei Kabeldiebstahl verübt worden. Hinzu sei ein Schaden an einer Oberleitung gekommen, der aber von einem Zug verursacht worden sei.

"Ich habe mit Hunderten anderen Menschen die ganze Nacht im dunklen Zug verbracht, mit nur wenig Wasser und ohne Essen, bevor die Fahrt am frühen Morgen endlich weiterging", erzählte ein junger Mann einem RTVE-Reporter.

"Für mich war das schon ein bisschen Abenteuer, aber es gab viele Eltern mit Baby und ältere Menschen, für die das wirklich schlimm war."

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Am Montagvormittag gab es infolge der Probleme noch massive Beeinträchtigungen mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen.

Gegen Mittag gab Minister Puente bekannt: Die Lage habe sich inzwischen weitgehend normalisiert. Bis zum Nachmittag werde der Bahnverkehr wieder zu 100 Prozent wiederhergestellt sein, versprach er.

Titelfoto: Bildmontage: Fernando Sánchez/EUROPA PRESS/dpa / Álex Zea/EUROPA PRESS/dpa

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