120 Kilometer von der Grenze zur Ukraine: Explodierte Militärdrohne in Polen stammt aus Russland

Von Doris Heimann

Osiny (Polen) - Bei einem in Polen auf einem Maisfeld abgestürzten Flugobjekt handelt es sich nach Angaben der Regierung in Warschau um eine russische Drohne.

Die Polizei sichert das Gebiet eines Maisfeldes in Osiny, Ostpolen, auf das ein nicht identifiziertes Objekt fiel.
Die Polizei sichert das Gebiet eines Maisfeldes in Osiny, Ostpolen, auf das ein nicht identifiziertes Objekt fiel.  © Wojtek Jargilo/PAP/dpa

Man habe es mit einer Provokation Russlands zu tun, sagte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz (44).

Zuvor hatte er erklärt, die Drohne weise keine klaren militärischen Merkmale auf und könnte auch von Schmugglern eingesetzt worden sein. Es könne sich aber auch um Spuren eines geplanten Sabotageaktes handeln.

Die Drohne war am frühen Morgen in das Feld nahe der Ortschaft Osiny etwa hundert Kilometer südöstlich von Warschau gefallen. Aufnahmen des örtlichen Portals LukowTV zeigten einen Lichtblitz und dann einen lauten Knall.

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In mehreren Häusern in der Nähe gingen Fenster zu Bruch. Verletzt wurde niemand.

Polizei und Armee durchsuchen das Gebiet

Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz (44). (Archivbild)
Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz (44). (Archivbild)  © Pawel Supernak/PAP/dpa

Die von Anwohnern gerufenen Polizeibeamten fanden am Einschlagsort verbrannte Trümmer aus Plastik und Metall. Das Portal Onet veröffentlichte Bilder aus sozialen Netzwerken, auf denen ein verkohlter Motor mit einem Propeller zu sehen war.

Verteidigungsminister Kosiniak-Kamysz sagte, Polizei und Armee seien derzeit dabei, das gesamte Gebiet zu sichern und zu durchsuchen. Auch Hubschrauber und Aufklärungsdrohnen seien im Einsatz.

Der Einschlagsort liegt 120 Kilometer von Polens Grenze zur Ukraine und 100 Kilometer von der Grenze zu Belarus entfernt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist das EU- und NATO-Mitgliedsland Polen zum Frontstaat geworden.

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Im November 2022 war in dem ostpolnischen Dorf Przewodow eine Rakete eingeschlagen, zwei Männer waren getötet worden. Soweit bisher bekannt, war es eine verirrte ukrainische Flugabwehrrakete.

Erstmeldung von 15.29 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.30 Uhr.

Titelfoto: Wojtek Jargilo/PAP/dpa

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