Tote Fische in der Oder: Giftige Alge auch in angrenzendem Kanal entdeckt!

Warschau - Nach dem Fund vieler toter Fische in dem von der Oder abzweigenden Gleiwitzer Kanal in Polen haben polnische Behörden eine Sauerstoffanreicherung des Wassers angeordnet.

Nach der Umweltkatastrophe in der Oder hat sich die giftige Alge nun auch in andere Gewässer verbreitet.
Nach der Umweltkatastrophe in der Oder hat sich die giftige Alge nun auch in andere Gewässer verbreitet.  © Patrick Pleul/dpa

Dies habe der Krisenstab um den Verwaltungschef der Woiwodschaft Opole am Sonntag beschlossen, teilte das Umweltministerium in Warschau mit.

Nach Angaben der Gebietsverwaltung wurden im Gleiwitzer Kanal sowie in dem davon abzweigenden Kedzierzyn-Kanal insgesamt 450 Kilogramm verendeter Fische geborgen.

Der Sauerstoffgehalt des Wassers sei dort dramatisch gefallen.

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"Die Proben vom 10. Juni zeigen das Vorkommen von Goldalgen im Kedzierzyn-Kanal und an zwei Stellen im Gleiwitzer Kanal. Die Algen haben sich möglicherweise mit der Strömung bewegt", teilte das Umweltministerium mit.

Bei vorhergehenden Wasserproben am 7. Juni seien Goldalgen im Kedzierzyn-Kanal, jedoch nicht im Gleiwitzer Kanal gefunden worden.

Der 1939 eingeweihte Gleiwitzer Kanal ist 41 Kilometer lang und verbindet die oberschlesische Großstadt Gleiwitz (Gliwice) mit der Oder. Der 4,5 Kilometer lange Kedzierzyn-Kanal zweigt vom Gleiwitzer Kanal ab und führt zu den Stickstoffwerken in Kedzierzyn-Kozle.

Im vergangenen Sommer war es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen. Experten in Deutschland und Polen kamen zu dem Schluss, dass höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Blüte der giftigen Goldalge Prymnesium parvum den Tod der Fische verursacht hatte.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

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