Russland - Vor wenigen Monaten zog Familie Huffman von den USA nach Russland. Derek (46) hoffte auf einen Neubeginn, fernab von angeblicher "LGBTQ-Propaganda" - stattdessen muss er nun an die Front.
Das hätten sie sich wohl anders vorgestellt. Als der 46-Jährige Anfang des Jahres mit Frau DeAnna (42) und den drei gemeinsamen Töchtern (12, 11, 10) in einen Vorort bei Moskau zog, wirkte die Familie aus Texas noch so zuversichtlich. Für YouTube wollten sie ihr neues Leben "unverfälscht" dokumentieren.
Der Bauarbeiter und die Floristin hofften auf einen Neubeginn. Denn mit dem Umzug nach Russland wollten die Huffmans der angeblichen "LGBTQ-Indoktrination" ihrer Töchter durch das US-amerikanische Schulsystem zuvorkommen. So sagten sie es im Kreml-Fernsehen.
Die Huffmans lernten eifrig Russisch und bezogen ein Haus in einer Siedlung für gleichgesinnte Ausländer - zwei Familien leben dort, berichtet das kremlfeindliche Medium United24media. Ihr großer Traum: die russische Staatsbürgerschaft. Doch der Weg dorthin ist weit: Nur wer acht Jahre lang in Putins Reich gelebt hat, kann sie beantragen.
Um seiner Familie ein beschleunigtes Einbürgerungsverfahren zu ermöglichen und weil er auf den Respekt seiner Landsleute hoffte, trat Derek Huffman vor einem Monat der russischen Armee bei. Er könne als Schweißer in einer "nicht kämpfenden Funktion" dienen, sagten sie ihm. Womöglich könne er auch Kriegsreporter werden. Huffman glaubte den Versprechungen. Doch er wurde bitter enttäuscht, so die britische Zeitung "The Telegraph".
Nach einem wenige Tage währenden Training wurde der 46-Jährige, der kaum Russisch spricht und über keinerlei militärische Erfahrung verfügt, zum Kampfeinsatz in die Ukraine geschickt.
Was ist mit Derek Huffman passiert?
Wie der "Telegraph" weiter berichtet, wandte sich DeAnna Huffman nun mit einem bedrückten YouTube-Video an ihre 11.000 Follower. Ihrem Mann gehe es nicht gut, er habe das Gefühl, den "Wölfen zum Fraß vorgeworfen" zu sein, schildert die dreifache Mutter. Sie hat Angst um Derek.
In seiner letzten Botschaft von Ende Juni wandte sich Derek Huffman an seine Familie: "Ich vermisse euch alle mehr, als ihr euch vorstellen könnt", sagte er und fügte an: "Ich kann es kaum erwarten, euch zu sehen. Hoffentlich bekomme ich irgendwann Urlaub und kann nach Hause fahren und ein paar Wochen mit euch verbringen."
Seitdem gibt es keine neuen Bilder von Huffman. Ein inzwischen gelöschter Link verwies angeblich vom YouTube-Kanal der Huffmans auf die Telegram-Gruppe "Save the little Girls" ("Rettet die kleinen Mädchen").