Putin droht mit Einstellung der Gas-Lieferung! Westen soll nur noch über russische Konten zahlen

Moskau - Kremlchef Wladimir Putin (69) hat mit Wirkung zum 1. April angeordnet, dass westliche Staaten Konten bei der Gazprombank eröffnen müssen, um weiter russisches Gas zu erhalten.

Wladimir Putin (69) hat westlichen Ländern mit einem Lieferstopp für Gas gedroht.
Wladimir Putin (69) hat westlichen Ländern mit einem Lieferstopp für Gas gedroht.  © Yevgeny Odinokov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Kremlchef Wladimir Putin hat mit Wirkung zum 1. April angeordnet, dass westliche Staaten Konten bei der Gazprombank eröffnen müssen, um weiter russisches Gas zu erhalten.

Andernfalls würden die Lieferungen für die "unfreundlichen" Länder eingestellt, sagte Putin am Donnerstag im russischen Staatsfernsehen.

Laut einem von Putin unterzeichneten Dekret können die Zahlungen weiter in Euro oder Dollar auf das russische Konto eingezahlt werden. Die Gazprombank konvertiert das Geld in Rubel und überweist den Betrag in der russischen Währung an Gazprom.

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Bei einem Ausbleiben der Zahlungen würden die Lieferungen eingestellt, sagte Putin. "Wir beschäftigen uns nicht mit Wohltätigkeit."

Westliche Staaten müssen russisches Gas vorerst nicht in Rubel bezahlen

Was wird nun aus den Gas-Lieferungen von Russland nach Deutschland und in den Rest der westlichen Welt?
Was wird nun aus den Gas-Lieferungen von Russland nach Deutschland und in den Rest der westlichen Welt?  © Stefan Sauer/dpa

Zuvor hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigt, dass Deutschland wohl weiter wie bisher in Euro für Gaslieferungen bezahlen könne. Es werde an einem Bezahlsystem gearbeitet, nach dem das Geld in Euro an die nicht von Sanktionen betroffene Gazprombank gezahlt, dann umgetauscht und in Rubel nach Russland überwiesen wird, sagte Peskow am Donnerstagmittag der Agentur Interfax zufolge.

Neben Deutschland dürfen nach Worten von Italiens Ministerpräsident Mario Draghi auch alle anderen Staaten in Europa russisches Gas weiter in Euro oder Dollar bezahlen.

Putin hatte vor einer Woche angekündigt, russisches Gas an "unfreundliche" Staaten künftig nur noch gegen Rubel zu verkaufen. Der Kremlchef wies Gazprom und die Zentralbank damals an, entsprechende Modalitäten zur Umstellung der Zahlungen von Euro und Dollar auf Rubel auszuarbeiten. Begründet hatte Moskau sein Vorgehen mit einem angeblichen "Wirtschaftskrieg" des Westens.

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Putin begründete seine Rubel-Initiative damit, "dass unter Verstoß gegen die Normen des internationalen Rechts die Devisenreserven der Bank Russlands von den Mitgliedstaaten der Europäischen Union eingefroren wurden".

Damit hatte die EU auf Russlands Krieg gegen die Ukraine reagiert. Putin hatte gesagt, dass Zahlungen in Euro und Dollar nun keinen Wert mehr für das Land hätten.

Bundeskanzler verhandelte mit Putin direkt - und lehnt Rubel-Zahlung ab

Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) hat nicht vor russische Gaslieferungen in Rubel zu bezahlen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) hat nicht vor russische Gaslieferungen in Rubel zu bezahlen.  © Kay Nietfeld/dpa-Pool/dpa

Die Gruppe der G7-Wirtschaftsmächte, darunter Deutschland, sowie die Europäische Union insgesamt lehnen Zahlungen in Rubel ab. Die Bundesregierung hatte Russland Vertragsbruch vorgeworfen.

Am Mittwochabend telefonierte Putin mit Kanzler Olaf Scholz (63, SPD) - und sicherte dabei laut Kreml bereits zu, dass die Umstellung auf Rubelzahlungen für russisches Gas nicht zu Nachteilen für Deutschland führen solle.

Der Bundeskanzler hatte nach dem Gespräch mit Putin bekräftigt, dass Deutschland die Gaslieferungen aus Russland wie in den Verträgen vorgesehen weiter in Euro oder Dollar bezahlen werde.

Scholz habe diesem Verfahren nicht zugestimmt, sondern nur um schriftliche Informationen dazu gebeten, betonte Hebestreit. Um das Gespräch habe Putin gebeten.

Titelfoto: Yevgeny Odinokov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

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