Schiffbrüchiger mit Hund: Das sind seine Pläne, das wird aus der Fellnase

Manzanillo (Mexiko) - Emotional! Tim Shaddock (54), der mit seiner Hündin in einem manövrierunfähigen Segelkatamaran drei Monate lang auf dem Pazifik trieb, hat endlich festen Boden unter den Füßen. Wie geht es dem Abenteurer jetzt?

Tim Shaddock (54) ist in Mexiko angekommen.
Tim Shaddock (54) ist in Mexiko angekommen.  © Ulises Ruiz / AFP

Es muss eine Tortur gewesen sein. Wochenlang trieben beide im Pazifik umher, ernährten sich nur von rohem Fisch und Regenwasser. Dann wurden sie von einem Fischerboot durch Zufall gerettet.

Am Dienstag erreichten Shaddock und Hündin Bella nun endlich das Festland. Im Hafen von Manzanillo (Mexiko) wurden die beiden von einer großen Menschenmenge in Empfang genommen.

Überwältigt von seinen Emotionen, ausgemergelt und mit Rauschebart verließ Shaddock den mexikanischen Thunfisch-Trawler "María Delia", dessen Crew ihn aus größter Not gerettet hatte.

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"Mir geht es gut, sag ich euch. Ich fühle mich viel besser als vorher", erklärte Shaddock in einem ersten Statement zu "9news" noch am Hafen. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich es schaffen würde."

Für seine Retter empfindet der Australier einfach nur tiefen Dank.

Der stark beschädigte Segelkatamaran wurde nach Angaben der Reederei etwa 1930 Kilometer vor der Küste Mexikos von einem Begleithubschrauber gesichtet. Hund und Mensch waren da in einem "prekären" Zustand, die Crew habe sie medizinisch versorgt und aufgepäppelt.

In den Minuten nach der Rettung: Bella frisst sich endlich satt und Shaddock genießt einen Kaffee.
In den Minuten nach der Rettung: Bella frisst sich endlich satt und Shaddock genießt einen Kaffee.  © Montage: -/Grupomar/dpa
Die beiden trieben monatelang in einem beschädigten Katamaran umher.
Die beiden trieben monatelang in einem beschädigten Katamaran umher.  © -/Grupomar/dpa
Die Tortur hinterließ Spuren beim 54-Jährigen.
Die Tortur hinterließ Spuren beim 54-Jährigen.  © -/Grupomar/Atun Tuny/dpa
Shaddock brach im Mitte April im mexikanischen Hafen La Paz auf. Er wollte knapp 6000 Kilometer nach Französisch-Polynesien segeln.
Shaddock brach im Mitte April im mexikanischen Hafen La Paz auf. Er wollte knapp 6000 Kilometer nach Französisch-Polynesien segeln.  © Open Street Map
Der Thunfisch-Trawler "Maria Delia": Ein Begleithubschrauber sichtete Shaddocks beschädigten Segelkatamaran.
Der Thunfisch-Trawler "Maria Delia": Ein Begleithubschrauber sichtete Shaddocks beschädigten Segelkatamaran.  © Ulises Ruiz / AFP

Tim Shaddock hat Humor nicht verloren

Der Gerettete hat seinen Sinn für Humor nicht verloren - und will auch weiter auf dem Ozean segeln.
Der Gerettete hat seinen Sinn für Humor nicht verloren - und will auch weiter auf dem Ozean segeln.  © Fernando Llano/AP/dpa

Trotz der Strapazen hat Shaddock seinen Sinn für Humor offenbar nicht verloren. Er freue sich jetzt auf ein schönes "Thunfisch-Sushi", feixte der 54-Jährige. Schon bald geht es für den Schiffbrüchigen zurück nach Australien - zu seiner Familie.

Die Hündin bleibt zurück. "Sie ist Mexikanerin", erklärte Shaddock. Er habe sie auf seiner Reise durch dieses "wunderbare" Land getroffen.

"Dreimal habe ich versucht, für sie ein neues Zuhause zu finden", doch die Hündin sei ihm immer wieder gefolgt, sagte der Gerettete. "Sie wollte mich nicht gehen lassen und folgte mir bis aufs Wasser."

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Shaddock über Bella: "Sie ist viel mutiger als ich, das steht fest." Mittlerweile hat die Mischlingshündin allerdings ein liebevolles Heim gefunden. Die Crew des Thunfisch-Trawler hat die Vierbeinerin ins Herz geschlossen und deshalb kurzerhand adoptiert.

An Bord der "Maria Delia" sei Bella nun das Schiffsmaskottchen, berichtete Shaddock.

Straßenhund Bella mit ihrer neuen Familie - der Besatzung der "Maria Delia".
Straßenhund Bella mit ihrer neuen Familie - der Besatzung der "Maria Delia".  © Ulises Ruiz / AFP

Tim Shaddock und Bella waren im April aufgebrochen

Shaddock und Bella brachen im April vom mexikanischem Hafen La Paz nach Französisch-Polynesien au - eine rund 6000 Kilometer lange Reise quer über den Pazifik. Mehrere Wochen wären sie unterwegs gewesen.

Doch schon Anfang Mai wurde der kleine Segelkatamaran in Folge eines heftigen Sturmes schwer beschädigt und trieb seitdem manövrierunfähig im Pazifik umher.

Titelfoto: Montage: ULISES RUIZ / AFP, -/Grupomar/dpa

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