Tödliches Ritual: Mindestens 25 Männer kommen bei Beschneidungen ums Leben

Von Nobuhle Simelane

Johannesburg (Südafrika) - In der südafrikanischen Provinz Ostkap sind während der diesjährigen traditionellen Initiationszeit mindestens 25 junge Männer gestorben.

Der diesjährigen traditionellen Initiation in Südafrika sind mindestens 25 junge Männer zum Opfer gefallen. (Symbolfoto)
Der diesjährigen traditionellen Initiation in Südafrika sind mindestens 25 junge Männer zum Opfer gefallen. (Symbolfoto)  © Themba Hadebe/AP/dpa

Das teilte das Department of Cooperative Governance der Provinz der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit.

Es geht dabei um eine kulturelle Praxis, bei der pubertierende Jungen beschnitten und auf ihre Rolle als Erwachsene vorbereitet werden.

Die meisten Todesfälle ereigneten sich laut Behördenangaben in nicht regulierten Einrichtungen. Meistens gehen diese auf fehlende medizinische Betreuung zurück.

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Im Vorjahr waren während der Initiationszeit in der Provinz Ostkap 38 junge Männer ums Leben gekommen. Die Initiationssaison hatte offiziell im Januar begonnen und endete am 22. Juli.

Das Ritual, das in Südafrika unter anderem von den Volksgruppen Xhosa und Ndebele praktiziert wird, ist kulturell tief verwurzelt. Es umfasst neben der Beschneidung auch eine Unterweisung in Bezug auf die sozialen Pflichten der jungen Männer. Kritiker warnen jedoch vor unkontrollierten Initiationspraktiken.

Das Ritual umfasst die Beschneidung und eine kulturelle Unterweisung in Bezug auf ihre sozialen Pflichten und ihr Verhalten. (Symbolfoto)
Das Ritual umfasst die Beschneidung und eine kulturelle Unterweisung in Bezug auf ihre sozialen Pflichten und ihr Verhalten. (Symbolfoto)  © MUJAHID SAFODIEN / AFP

Behörden und traditionelle Führer rufen daher regelmäßig dazu auf, nur bei registrierten Schulen teilzunehmen. Seit 2010 werden die zugelassenen Einrichtungen von der Regierung streng reguliert.

Versuche, eine medizinische Beschneidung in Kliniken zu fördern, um gesundheitliche Risiken zu minimieren, hatten bislang kaum Erfolg.

Titelfoto: Bildmontage: Themba Hadebe/AP/dpa / MUJAHID SAFODIEN / AFP

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