Betrunkene zur Schau gestellt: Polizei setzt auf Abschreckung

Pilsen (Tschechien) - In der tschechischen Stadt Pilsen greift die Polizei im Umgang mit stark alkoholisierten Personen zu ungewöhnlichen Maßnahmen.

Am Samstagabend trafen die Beamten einen 34-Jährigen mit 4,35 Promille.  © Bildmontage: Facebook/Screenshot/Městská policie Plzeň

Denn wer mit zu viel Promille aufgegriffen wird, landet nicht nur in Gewahrsam, sondern auch im Netz. Die Polizei Pilsen postet Fotos solcher Fälle nämlich auf Facebook, um abschreckend zu wirken.

So traf es am Samstagabend einen 34-Jährigen, der mitten in der Stadt auf einer Parkbank seinen Vollrausch ausschlief, umringt von leeren Bierdosen. Ein Atemalkoholtest ergab bei ihm den lebensgefährlichen Wert von 4,35 Promille. Zudem soll er wirr gesprochen und sich unkoordiniert bewegt haben.

Die Beamten brachten ihn zur Wache, wo er schließlich unter Aufsicht ausnüchtern durfte.

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Dennoch erwartet den 34-Jährigen wegen der weggeworfenen Dosen eine Anzeige wegen Verschmutzung des öffentlichen Raums.

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Die tschechische Polizei will damit über die Risiken übermäßigen Alkoholkonsums aufklären

Auch ein 53-Jähriger (l.) und zwei Jugendliche wurden wegen ihrer Trunkenheit auf Facebook an den Prager gestellt.  © Bildmontage: Facebook/Screenshot/Městská policie Plzeň

Bereits einige Tage zuvor hatten Polizisten einen 53-Jährigen aufgegriffen, der sich nach reichlich Alkoholgenuss einfach am Straßenrand zum Schlafen gelegt hatte. Auch bei ihm zeigte der Test einen extrem hohen Wert von 4,0 Promille. Die Polizei brachte ihn ebenfalls in den Ausnüchterungsgewahrsam.

Für Aufsehen sorgten außerdem zwei betrunkene Teenager, die Streifenbeamten auf einer Parkbank entdeckten.

Nachdem sich einer der beiden übergeben hatte, wurden beide ins Krankenhaus gebracht. Zunächst versuchten sie sich herauszureden und behaupteten, sie hätten schlechtes Sushi gegessen. Doch der deutliche Alkoholgeruch und das lallende Sprechen weckten bei den Polizisten Zweifel. Der Test zeigte 1,39 und 1,77 Promille.

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Die Stadtpolizei Pilsen erklärte auf Anfrage der BILD, dass es in der Stadt mehrere Alkoholverbotszonen gebe. Mit der Veröffentlichung solcher Fälle wolle man zudem über die Risiken übermäßigen Alkoholkonsums aufklären als auch die Arbeit der Polizei transparenter machen.

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