Mutter und zwei Kinder aus Hamburg sterben in der Türkei: Polizei nimmt weitere Verdächtige fest
Von Mirjam Schmitt und Marcus Scholz
Istanbul (Türkei) - Nach dem Tod einer Hamburger Mutter und ihrer zwei Kinder in Istanbul sind Medienberichten zufolge zwei weitere Touristen mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gekommen. Zudem habe es weitere Festnahmen gegeben.
Wie die die staatliche Nachrichtenagentur "Anadolu" berichtete, habe die Polizei drei weitere Verdächtige festgenommen. Dabei soll es sich um einen Verantwortlichen des Hotels und zwei Personen, die die Desinfektion durchgeführt hatten, handeln.
Die beiden Touris hätten derweil in demselben Hotel im Stadtteil Fatih übernachtet wie die Familie aus Hamburg, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Die Polizei ermittele vor Ort. Der Tageszeitung "Cumhuriyet" zufolge handelt es sich um Touristen aus Italien und Marokko. Beide sollen über Übelkeit und Erbrechen geklagt haben. Lebensgefahr bestünde aber nicht.
Eine dritte Person, die mit den beiden mutmaßlich Vergifteten zusammen gegessen und getrunken habe, soll bisher keine Symptome aufweisen.
Der Vater der Hamburger Familie wird weiter auf der Intensivstation behandelt. Die Mutter wird im Tagesverlauf mit ihren Kindern im westtürkischen Afyonkarahisar beigesetzt. Von dort stammt die Familie.
Gesamtzahl der Festnahmen ist mittlerweile auf sieben angewachsen
Als Todesursache wird weiterhin eine Lebensmittelvergiftung vermutet. Noch werde aber auf Laborergebnisse gewartet, so Anadolu. Ein erster Autopsiebericht habe kaum nennenswerte Hinweise geliefert.
Am Freitag waren bereits vier Verdächtige festgenommen worden. Laut dem Staatssender TRT geht es um Verkäufer von Süßigkeiten, gefüllten Muscheln und einem Gericht aus Kalbsdärmen (Kokorec).
Ihnen werde fahrlässige Tötung vorgeworfen, berichtete Anadolu. Demnach sind alle Verdächtigen wegen anderer Delikte vorbestraft.
Erstmeldung am 15. November, 13.12 Uhr. Update um 17.39 Uhr.
Titelfoto: Montage: Francisco Seco/AP/dpa, Ahmed Deeb/dpa
