Zwei tote Kinder nach Lebensmittel-Vergiftung im Urlaub: Auch Mutter gestorben
Istanbul (Türkei) - Traurige Nachrichten aus Istanbul: Nachdem bereits die zwei Kinder (3, 6) einer Hamburger Familie an einer mutmaßlichen Lebensmittelvergiftung im Türkei-Urlaub verstorben sind, wurde nun auch der Tod der Mutter gemeldet.
Dies berichtete das türkische Nachrichtenportal DHA. Der Vater werde aktuell weiterhin auf der Intensivstation behandelt.
Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet. Vier Personen, die im Zusammenhang mit dem Vorfall stehen könnten, wurden bereits festgenommen. Dem Staatssender TRT zufolge geht es dabei um Verkäufer von Süßigkeiten, gefüllten Muscheln und einem Gericht aus Kalbsdärmen.
Die Familie mit türkischen Wurzeln stamme aus Hamburg, war am Sonntag für einen Urlaub in die Türkei gereist, wo sich wenige Tage später das tragische Unglück ereignete.
Am Dienstag sollen sie alle noch Muscheln von einem Straßenhändler im Istanbuler Touristenviertel Örtakoy gegessen haben. Anschließend besuchten sie ein Lokal im selben Stadtteil, wo sie Suppe und Kokorec, ein traditionelles türkisches Streetfood-Gericht aus Kalbsdärmen, zu sich nahmen, bevor sie sich am Abend Lokum - eine türkische Süßigkeit - und Wasser in einem Supermarkt holten.
Familie ging ins Krankenhaus, kehrte dann aber ins Hotel zurück - dann folgte der Notruf
Kurz darauf dann der Schock: Zurück im Hotel litt die gesamte Familie plötzlich unter Übelkeit und Erbrechen. Anadolu zufolge gingen die Eltern am Mittwoch gegen 11.15 Uhr mit ihren Kindern in ein Krankenhaus, konnten allerdings noch am selben Nachmittag wieder entlassen werden.
Donnerstagnacht, gegen 2.20 Uhr, wählte die Mutter schließlich den Notruf, da sich der Zustand aller zunehmend verschlechterte. Zurück in der Klinik folgte dann die traurige Nachricht, dass den Kindern nicht mehr geholfen werden konnte.
Wenig später verstarb auch ihre Mutter.
Im Raum steht der Verdacht einer Lebensmittelvergiftung. Das Lokal, in dem die Familie zuvor gegessen hat, wurde bereits dichtgemacht.
"Der Betrieb, von dem angenommen wird, dass er den Vorfall verursacht hat, wurde von den zuständigen Einheiten unserer Gemeinde zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit auf unbestimmte Zeit versiegelt", heißt es vonseiten der Stadtteilverwaltung.
Erstmeldung von 9.20 Uhr, zuletzt aktualisiert um 12.34 Uhr.
Titelfoto: Ahmed Deeb/dpa

