Coronakrise: Lehrerin schickt 100 Schülern Briefe zum Abschied

Kansas (USA) - Diese Woche erfuhr die Mittelschul-Lehrerin Victoria Bay (29), dass sie ihre geliebten Schüler - durch die Schulschließungen aufgrund der Coronakrise in den USA - nach den eben erst begonnen Schulferien nicht mehr unterrichten wird. Ein Schock für die ambitionierte Pädagogin.

Victoria Bays Briefe an ihre Schüler.
Victoria Bays Briefe an ihre Schüler.  © Screenshot/Twitter/heymissbay

Sie hatte erst kurz zuvor ihre Schüler der sechsten Klassen wie üblich in die Frühjahrsferien entlassen, erzählte sie "Good Morning America".

Dann kam plötzlich die Nachricht, dass ihre Schule nach den Ferien durch das grassierende Coronavirus nicht wieder öffnen wird.

Ein Schock für die junge Lehrerin. Sie konnte sich gar nicht mehr richtig von den Kindern verabschieden...

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"Wir sind in den Frühjahrsferien, und als ich meine Kinder verließ, sagte ich ihnen, dass ich sie diese Woche vermissen und sie bald sehen würde", so die 29-Jährige.

"Zu wissen, dass sie nie wieder in mein Klassenzimmer kommen und meine Schüler sein würden, war ehrlich gesagt verheerend und herzzerreißend."

Um ihre Schüler genau das wissen zu lassen, ließ sie sich etwas ganz besonderes einfallen. Sie setzte sich sofort an ihren Schreibtisch und begann Briefe an die Kinder zu schreiben.

Insgesamt 100 Stück. Für jeden ihrer Sechstklässler einen. Sie schrieb, dass sie sehr dankbar sei und, dass sie alle vermissen würde. Jedem allgemein verfassten Brief fügte sie dann noch eine persönliche und individuelle Botschaft hinzu. Eine schöne gemeinsame Erinnerung oder ein besonderes "Danke".

"Ich wollte, dass sie wissen, dass ich in dem Moment, in dem (die Schule) abgesagt wurde, sofort an sie gedacht habe, und ich bin so dankbar für die Erinnerungen, die wir gemeinsam geschaffen haben", so Victoria Bay im Interview mit "Good Morning America".

Auf Twitter teilte sie ein Foto der 100 fertigen Briefe und schrieb dazu: "Ich hoffe, dass meine Schülerinnen und Schüler etwas Trost in den Worten und Notizen finden, die ich geschrieben habe. Ich habe mein Bestes versucht, ihnen zu zeigen, wie sehr ich mich um sie kümmere und ihnen etwas Hoffnung für die Zukunft zu geben..."

Sie selbst muss jetzt auch versuchen, so positiv wie möglich mit der Ausnahmesituation umzugehen:

"Ich habe versucht, meine Denkweise von all den Dingen, die ich vermissen werde, auf all die neuen Möglichkeiten umzustellen, die ich habe, um neue Möglichkeiten für meine Kinder zu schaffen."

Ihrer Briefe versendete sie nur zwei Tage, nachdem klar wurde, dass das Schuljahr vorerst beendet sei.

Titelfoto: Screenshot/Twitter/heymissbay

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