Polizei stoppt Auto und will Strafzettel verteilen, doch es gibt keinen Schuldigen

San Bruno (Kalifornien/USA) - In der Nacht zu Samstag hielten Polizisten in San Bruno im US-Bundesstaat Kalifornien ein Auto an, nachdem es direkt vor ihren Augen einen illegalen U-Turn hingelegt hatte. Doch als die Beamten an den Wagen herantraten, standen sie vor einem Problem, das es in keinem Polizeihandbuch gibt: Einen Strafzettel konnten sie nicht ausstellen.

Selbstfahrende Taxis von Waymo sind in den USA mittlerweile keine Seltenheit.  © JUSTIN SULLIVAN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Denn was die Beamten sahen, war nicht etwa ein betrunkener Fahrer - sondern: niemand. Der Wagen war völlig leer, wie AP News berichtet.

Am Steuer saß kein Mensch, weil es sich um ein Robotaxi des Unternehmens Waymo handelte, einer Tochterfirma von Google-Mutterkonzern Alphabet.

"Da es keinen menschlichen Fahrer gab, konnte kein Strafzettel ausgestellt werden (in unseren Strafzettelheften gibt es kein Feld für 'Roboter')", schrieb das San Bruno Police Department später in einem Beitrag auf Facebook.

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Noch ist unklar, wer im Fall solcher Verkehrsverstöße haftet. Laut San-Bruno-Polizei können Beamte derzeit nur Menschen für Fahrfehler belangen, nicht aber fahrerlose Autos.

Ab nächstem Jahr soll ein neues Gesetz in Kalifornien dafür sorgen, dass Verstöße direkt an die Verkehrsbehörde gemeldet werden - mögliche Strafen für die Betreiber inklusive.

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"Wir untersuchen diese Situation und sind entschlossen, die Verkehrssicherheit durch unsere laufenden Erkenntnisse und Erfahrungen zu verbessern", so Waymo-Unternehmenssprecherin Julia Ilina.

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