USA droht Zahlungs-Unfähigkeit: Weißes Haus zeichnet düstere Szenarien

Washington - Bei der Anhebung der Schuldenobergrenze deutet sich in den USA ein erbitterter Streit zwischen Demokraten und Republikanern im Kongress an.

Janet Yellen (76), Finanzministerin der USA, hat vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung gewarnt.
Janet Yellen (76), Finanzministerin der USA, hat vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung gewarnt.  © Cliff Owen/AP/dpa

"Ein Zahlungsausfall würde das Land unnötigerweise in ein wirtschaftliches Chaos, einen Zusammenbruch und eine Katastrophe stürzen und gleichzeitig unseren Konkurrenten wie China einen historischen Vorteil gegenüber uns verschaffen", erklärte das Weiße Haus am Mittwoch (Ortszeit).

Karine Jean-Pierre (48), die Sprecherin des demokratischen US-Präsidenten Joe Biden (80), mahnte: "Es ist wichtig, dass der Kongress erkennt, dass er für die Einhaltung der Schuldenobergrenze verfassungsrechtlich verantwortlich ist."

Zuvor hatte der Republikaner Andy Biggs (64) erklärt, die Schuldenobergrenze dürfe nicht angehoben werden. "Die Demokraten haben das Geld unserer Steuerzahler leichtfertig ausgegeben und unsere Währung entwertet", schrieb der Rechtsaußen bei Twitter.

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Auch der neu gewählte republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy (57), hatte deutlich gemacht, die Schuldenobergrenze nur unter Bedingungen anheben zu wollen - etwa im Gegenzug für Einsparungen im sozialen Bereich.

"Wenn Sie Ihrem Kind eine Kreditkarte gäben und es das Limit immer wieder überschreiten würde, würden Sie es nicht einfach immer weiter erhöhen", erklärte er.

Die Republikaner hatten bei den Zwischenwahlen im November die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückerobert.

Bei Zahlungsausfall drohen dramatische Folgen

Eine Kopie des Briefes von US-Finanzministerin Yellen an den Sprecher des Repräsentantenhauses, McCarthy.
Eine Kopie des Briefes von US-Finanzministerin Yellen an den Sprecher des Repräsentantenhauses, McCarthy.  © Jon Elswick/AP/dpa

US-Finanzministerin Janet Yellen (76) hatte vergangene Woche vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung gewarnt. Sollte die Schuldenobergrenze nicht angehoben oder ausgesetzt werden, werde der geltende Schuldendeckel bereits an diesem Donnerstag erreicht, erklärte sie.

Dann müsse das Finanzministerium "außerordentliche Maßnahmen" einleiten, um die Zahlungsfähigkeit der Regierung weiterhin garantieren zu können. Aber auch dann könnte ein Zahlungsausfall nur bis voraussichtlich Anfang Juni hinausgezögert werden. Die Schuldengrenze liegt bisher bei rund 31,4 Billionen US-Dollar (rund 29 Billionen Euro).

Ein Zahlungsausfall der weltgrößten Volkswirtschaft kann eine globale Finanzkrise und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen.

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Im Jahr 2011 hatte eine neu gewählte, republikanische Mehrheit im Kongress eine Anhebung der Schuldengrenze hinausgezögert. Dadurch war die Kreditwürdigkeit der USA zum bisher einzigen Mal in der Geschichte herabgestuft worden.

In den USA legt der Kongress in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Die Grenze wurde seit ihrer Einführung 1917 dutzendfach erhöht, da sonst das Geld ausgegangen wäre.

Titelfoto: Jon Elswick/AP/dpa, Cliff Owen/AP/dpa

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