Wegen gekürzter Hilfen: Nahrung verrottet, während Millionen verhungern

USA - Während die globale Hungerkrise eskaliert, verstauben in Lagerhallen tonnenweise Lebensmittel, die Millionen Menschen in Not helfen könnten. Grund dafür sind die von der US-Regierung unter Donald Trump beschlossenen Kürzungen für die Entwicklungshilfe (USAID).

Die Nahrung, die eigentlich Menschenleben retten könnte, vergammelt jetzt in Lagern. (Symbolbild)  © John Falchetto / AFP

In vier Lagerhäusern liegen über 60.000 Tonnen Nahrungsmittel, wie Insider gegenüber Reuters offenbarten.

Die Vorräte - darunter Kekse, Pflanzenöle und Getreide - haben einen Gesamtwert von 98 Millionen Dollar. Sie könnten 3,5 Millionen Menschen über einen ganzen Monat lang ernähren oder die Bevölkerung von Gaza für sechs Wochen.

Doch statt in Krisenregionen zu landen, müssen die Lebensmittel bald vernichtet werden: Entweder sie enden als Tierfutter, werden verbrannt oder anderweitig entsorgt.

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Eine ehemalige USAID-Mitarbeiterin erklärte, dass in einem normalen Jahr gerade mal 20 Tonnen der Lebensmittel verderben würden - jetzt sind es Tausende.

Die ausbleibende Unterstützung forderte bereits ihre ersten Opfer. In der Demokratischen Republik Kongo starben sechs Kinder, nachdem eine Hilfsorganisation aufgrund mangelnden Geldes einen Aufnahmestopp verhängt hatte.

Laut UNICEF könnten etwa 2,4 Millionen mangelernährter Kinder in diesem Jahr keine lebensrettende Nahrung erhalten.

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USAID entlässt massenhaft Mitarbeiter

Millionen von Menschen sind auf die Unterstützung von Einrichtungen wie USAID angewiesen.  © Luis TATO / AFP

Bis September sollen fast alle Mitarbeiter gehen, auch die, die für Lagerlogistik verantwortlich sind.

Die US-Regierung betonte zwar, dass man an "nahtlosen Übergängen" arbeiten würde, doch ein Ergebnis gab es bislang nicht.

Ein Plan, die Vorräte an NGOs zu übergeben, liegt schon seit Wochen auf Eis, weil die Unterschrift von Jeremy Lewin, einem 28-jährigen Ex-Mitarbeiter von Elon Musk, fehlt.

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Ein Sprecher des Außenministeriums, das für USAID zuständig ist, erklärte, man wolle eine ununterbrochene Fortsetzung der Hilfsprogramme bis Juli. Für die Personen in den Krisengebieten kommt jede Verzögerung einem Todesurteil gleich.

Angaben des Welternährungsprogramms zufolge haben weltweit 343 Millionen Menschen keinen gesicherten Zugang zu ausreichend Nahrung. 1,9 Millionen davon sind von einer Hungerkatastrophe direkt betroffen - sie stehen kurz vorm Verhungern.

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