Wohnhaus in Iowa stürzt ein und begräbt Bewohner: War das Unglück vermeidbar?

Davenport (USA) - In der Stadt Davenport im US-Bundesstaat Iowa stürzte am gestrigen Sonntag ein Wohnhaus teilweise in sich zusammen und begrub mehr gut ein Dutzend Menschen unter den Trümmern. Noch immer werden Menschen vermisst.

Acht Menschen konnten aus den Trümmern gerettet werden, mehr als 12 weitere hatte man kurz vor dem Einsturz evakuieren können.
Acht Menschen konnten aus den Trümmern gerettet werden, mehr als 12 weitere hatte man kurz vor dem Einsturz evakuieren können.  © Nikos Frazier/Quad City Times/AP/dpa

Wie die New York Post berichtet, trafen Feuerwehr und Rettungsdienst gegen 17 Uhr Ortszeit am gestrigen Sonntag an dem sechsstöckigen Apartmentkomplex ein. Bisher ist allerdings unklar, wie viele Menschen insgesamt verletzt wurden. Die örtlichen Behörden tätigten noch keine Angabe zu Todesfällen.

Feuerwehrchef Michael Carlsten bestätigte, dass ein Teil der Rückseite des sechsstöckigen Wohnhauses eingestürzt war. Im Erdgeschoss befanden sich Ladenflächen.

Nach ersten Erkenntnissen soll ein Gasleck zum Einsturz des Gebäudes geführt haben. Außerdem sei Wasser in die Struktur des Hauses gesickert.

Nazi-Outfit in der Reinigung schlägt hohe Wellen
USA Nazi-Outfit in der Reinigung schlägt hohe Wellen

Noch immer werden Personen vermisst, doch die Instabilität des Apartmentkomplexes ist ein Problem für anwesende Rettungskräfte und Feuerwehrleute.

"Dies ist eine aktive Szene. Wir werden weiter arbeiten und weiter evaluieren, mit dem Ziel, Menschen zu finden und sie rauszuholen", sagte Bürgermeister Mike Matson und fügte hinzu, dass er mit Gouverneur Kim Reynolds (63) gesprochen habe, der Hilfe angeboten habe.

Zum Zeitpunkt des Einsturzes wurden Arbeiten an der Hausfassade durchgeführt, so Rich Oswald, der Direktor für Entwicklung und Nachbarschaftsdienste der Stadt Davenport.

Mieter beklagten sich über Einsturzgefahr des Wohnhauses

Noch immer arbeiten Rettungsdienst und Feuerwehr der 100.000-Einwohner-Stadt an der Bergung von Hausbewohnern. Tote soll es bisher nicht gegeben haben.
Noch immer arbeiten Rettungsdienst und Feuerwehr der 100.000-Einwohner-Stadt an der Bergung von Hausbewohnern. Tote soll es bisher nicht gegeben haben.  © Nikos Frazier/Quad City Times/AP/dpa

Anfang der vergangenen Woche war aufgefallen, dass sich Ziegel von der Backsteinfassade auf der Vorderseite des Gebäudes gelöst hatten, die herunterfielen und eine Gefahr für Passanten und Anwohner darstellten.

Berichten von Anwohnern zur Folge soll das Gebäude schon seit einer Weile Probleme gehabt haben. Mehrere Beschwerden über notwendige Reparaturen waren bereits bei der Stadtverwaltung eingegangen, Monate bevor es zu dem Unglück kam.

Jennifer Smith, eine Miteigentümerin einer der Läden im Erdgeschoss, hatte durch ihren Mann von dem Einsturz erfahren berichtete: "[Mein Mann] war auf Abruf und wurde wegen einer Gebäudeexplosion in der Innenstadt gerufen. Wir hatten keine Ahnung, dass es unser Gebäude war."

24-Jähriger fällt in Hai-verseuchte Gewässer - und überlebt!
USA 24-Jähriger fällt in Hai-verseuchte Gewässer - und überlebt!

"Es hört sich schlimm an, aber wir rufen seit Dezember bei der Stadt an und reichen Beschwerden ein. Unser Badezimmer ist im Dezember zusammengesackt", fügte sie hinzu. Erstmals waren ihr die Wasserschäden Ende 2022 aufgefallen.

"Die Mieter sagten uns, dass das Gebäude einstürzen würde", sagte Smith.

Eigentümer nicht zu erreichen

Nur wenige Tage vor dem Einsturz hatten Feuerwehrleuten eine Inspektion des Gebäudes durchgeführt.

Der Eigentümer des Gebäudes, Andrew Wold, konnte bisher nicht für eine Stellungnahme erreicht werden.

Anwohner werden gebeten, sich - wenn möglich - vom Innenstadtbereich der Stadt Daveport fernzuhalten, bis das Gebäude gesichert werden kann und die Rettungsarbeiten beendet sind.

Erstmeldung: 29. Mai, 17.17 Uhr. Update: 29. Mai, 17.53 Uhr

Titelfoto: Nikos Frazier/Quad City Times/AP/dpa

Mehr zum Thema USA: