Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft hingerichtet: Ein Opfer war Deutscher

Von Franziska Spiecker, Jürgen Bätz

Washington (USA) - Schock in Washington: Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft sind in der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt getötet worden! Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen.

Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington wurden tödlich verletzt.
Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington wurden tödlich verletzt.  © Uncredited/WJLA/AP/dpa

Aus Diplomatenkreisen wurde nun bekannt, dass das männliche Opfer einen Bezug zu Deutschland hatte. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) in Berlin teilte mit, der erschossene Mann sei Gründungsmitglied des Jugendforums der Schwesterorganisation Israelisch-Deutsche Gesellschaft gewesen. Dieses vernetze junge Israelis und Deutsche miteinander.

Er sei in Teilen in Bayern aufgewachsen und habe fließend Deutsch gesprochen, hieß es weiter. 2022 habe er eine Stelle an der israelischen Botschaft in Washington übernommen.

Der Präsident der DIG, Volker Beck, teilte weiter über den erschossenen Botschaftsmitarbeiter mit: "Wir erinnern an ihn als aufgeschlossenen, klugen und tief engagierten Menschen, dessen Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten auf sein gesamtes Umfeld ausstrahlte."

Mann wollte seiner Liebsten einen Antrag machen

Bei den Getöteten soll es sich um eine Frau und einen Mann handeln.
Bei den Getöteten soll es sich um eine Frau und einen Mann handeln.  © Uncredited/WJLA/AP/dpa

Ein 30 Jahre alter Verdächtiger, Elias R. aus Chicago, ist mittlerweile gefasst worden, er soll nach der Festnahme einen propalästinensischen Slogan ("Free, free Palestine") skandiert haben.

Die Nachrichtenseite "Jewish Insider" zitierte einen Augenzeugen, wonach der Schütze ein Tuch mit der Bezeichnung Kufiya getragen habe, das auch als Palästinensertuch bekannt ist. Die israelische Nachrichtenseite "Ynet" zitierte die Sprecherin der israelischen Botschaft in Washington mit der Aussage, dass die Botschaftsmitarbeiter "aus nächster Nähe erschossen wurden".

Nach den Schüssen habe der mutmaßliche Täter das Museum betreten, wo er von privaten Sicherheitskräften festgenommen worden sei.

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Die zwei getöteten Mitarbeiter sollen indes ein junges Paar gewesen, das kurz vor der Verlobung stand. Das sagte der israelische Botschafter Yechiel Leiter vor Journalisten. Der Mann habe in dieser Woche einen Ring gekauft und wollte seiner Freundin in der kommenden Woche in Jerusalem einen Heiratsantrag machen.

"Sie waren ein schönes Paar, das gekommen war, um einen Abend in Washingtons kulturellem Zentrum zu genießen", sagte der Botschafter.

Donald Trump verurteilt "schreckliche" Tat

Donald Trump (78) verurteilte den Tötungen, "die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen".
Donald Trump (78) verurteilte den Tötungen, "die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen".  © Mehmet Eser/ZUMA Press Wire/dpa

US-Präsident Donald Trump (78) hat den Schusswaffenvorfall scharf verurteilt. "Diese schrecklichen Tötungen in Washington, die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen aufhören, jetzt!", schrieb er auf der Online-Plattform Truth Social - zum Teil in Großbuchstaben. Hass und Radikalismus hätten in den USA keinen Platz.

Trump sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. "Es ist so traurig, dass so etwas passieren kann!"

Erstmeldung 6.09 Uhr. Letzte Aktualisierung 11.39 Uhr.

Titelfoto: Mehmet Eser/ZUMA Press Wire/dpa

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