Wegen endlos kostenlosem Essen bei KFC: fünf Studenten hinter Gitter

Jiangsu (China) - Fünf Universitätsstudenten aus China müssen für mehrere Monate hinter Gitter – weil sie die Fast-Food-Kette KFC mithilfe eines App-Fehlers um 200.000 Yuan (umgerechnet etwa 25.000 Euro) brachten.

Xu und seine Klassenkameraden brachten Kentucky Fried Chicken um ganze 200.000 Yuan (etwa 25.000 Euro). (Symbolbild)
Xu und seine Klassenkameraden brachten Kentucky Fried Chicken um ganze 200.000 Yuan (etwa 25.000 Euro). (Symbolbild)  © 123rf/topdeq

Wie internationale Medien derzeit berichten, entdeckte ein junger Mann namens Xu im April 2018 einen Fehler in der KFC-Mobil-App, während er eine Bestellung aufgab.

Indem er zwischen der Anwendung und dem offiziellen Account des Restaurants auf "WeChat" hin und her wechselte, konnte er endlose Gutscheincodes generieren und somit unzählige kostenlose Mahlzeiten ergattern.

Er konnte sein Glück kaum fassen und begann sogleich dieses Schlupfloch ordentlich auszunutzen.

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Nachdem er selbst allerdings genug von all dem Hähnchen bekommen hatte, ließ er es nicht etwa gut sein. Ganz im Gegenteil: er machte daraus ein kleines Geschäft und begann die kostenlosen Menüs und Coupons an andere zu verkaufen.

Irgendwann entschied er sich zudem dazu, vier seiner Klassenkameraden einzuweihen.

Innerhalb eines halben Jahres hatte Xu das Unternehmen "Yam China Holdings", welches KFC, Pizza Hut und Taco Bell im Land betreibt, ganze 58.000 Yuan (rund 7500 Euro) gekostet.

Seine Klassenkameraden ergatterten Essen im Wert von insgesamt 8900 bis 47.000 Yuan (etwa 1000 bis 6000 Euro).

Xu muss wegen Betrugs für 2,5 Jahre ins Gefängnis

Wie das Volksgericht nun entschied, hätten die fünf Studenten durch die Ausnutzung der "asynchronen Datenverarbeitung" weitaus mehr getan, als einfach nur ein Schlupfloch auszunutzen.

"In voller Kenntnis dieses Fehlers haben die Verurteilten vorsätzlich falsche Transaktionen durchgeführt und illegal davon profitiert, was den Tatbestand des Betrugs erfüllt", so das Gericht. Xu stand nun also fünf Jahren Gefängnis gegenüber.

Da er sich zuvor jedoch selbst gestellt hatte und KFC persönlich um Verzeihung bat, indem er dem Unternehmen eine Entschädigung zahlte, wurde seine Haft um die Hälfte reduziert. Zudem muss er eine Geldstrafe von 6000 Yuan (knapp 770 Euro) zahlen.

Seine Klassenkameraden wurden zu 15 Monaten bis zwei Jahren Gefängnis und ähnlich hohen Summen verurteilt.

Titelfoto: 123rf/topdeq

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