Weil er seit 15 Jahren keinen Zahnarzt findet: Mann zieht sich selbst die Zähne

Leeds (England) - Wenn der 50-jährige David Sergeant aus der englischen Großstadt Leeds heute lächelt, zeigt sich seinem Gegenüber ein trauriges Bild. Der Brite hat kaum noch Zähne im Mund. Der Grund macht fassungslos.

David Sergeant (50) kann sich einen Zahnarztbesuch ohne staatliche Unterstützung nicht leisten. (Symbolbild)
David Sergeant (50) kann sich einen Zahnarztbesuch ohne staatliche Unterstützung nicht leisten. (Symbolbild)  © 123RF/gstockstudio

Wie die Lokalzeitschrift Leeds Live berichtet, bekommt Sergeant bereits seit mehr als 15 Jahren keinen Termin mehr bei einem Zahnarzt, der vom National Health Service (NHS) zur Verfügung gestellt und finanziert wird.

Bei der NHS handelt es sich um das staatliche Gesundheitssystem in Großbritannien und Nordirland.

Da er kein Geld dafür hat, die Kosten für die Behandlungen selbst zu tragen – in manchen Wochen fehlt dem 50-Jährigen sogar das Kleingeld für eine einzige Packung Milch –, blieb dem ehemaligen Metzger nichts anderes übrig, als die Behandlung seiner Zahnschmerzen in die eigenen Hände zu nehmen.

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"Also habe ich mir die Zähne selbst gezogen", erklärte er sein heute so zahnloses Lächeln.

David Sergeant nimmt vor "Eingriffen" viel Bier und Ibuprofen zu sich

Jedes Mal, wenn er also auf weitere Beschwerden im Mundbereich aufmerksam wird, beginnt er, den Zahn so lange immer und immer wieder händisch zu lockern, bis er ihn schließlich mit bloßer Gewalt herausziehen kann.

"Früher habe ich dafür noch eine Zange benutzt – eine große Zange –, aber heute benutze ich meistens nur meine Finger", berichtete Sergeant weiterhin.

Damit ihm die Eingriffe keine allzu großen Schmerzen bereiten, nimmt er davor immer "ein paar Bier" und eine ordentliche Portion Ibuprofen zu sich. Vom eigentlichen Ziehen des Zahnes bekommt er dadurch dann nicht mehr viel mit. Erst am nächsten Tag wacht er schließlich meist mit Blut im Mund und einer dicken Wange auf, erklärte der 50-Jährige.

"Es fühlt sich nicht sehr gut an", fügte er traurig hinzu. "Aber am Ende des Tages muss ich mir selbst die Zähne ziehen – obwohl sich eigentlich jemand um mich kümmern sollte."

Titelfoto: 123RF/gstockstudio

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