Baby landet mit Atemnot in Klinik: Was die Ärzte in seiner Lunge finden, sollte eine Warnung sein

Wangen - Während viele Eltern ihren Weihnachtsschmuck vor den neugierigen Händen ihrer Kleinsten in Sicherheit wissen wollen, machen Ärzte jetzt darauf aufmerksam, dass es lieber umgedreht sein sollte und Babys vor Christbaumkugeln und Co. beschützt werden müssen.

Weihnachtsdeko wird immer vor den Kleinen in Sicherheit gebracht - allerdings sollten sich Eltern in dieser Situation lieber um die Sicherheit der Kinder sorgen.
Weihnachtsdeko wird immer vor den Kleinen in Sicherheit gebracht - allerdings sollten sich Eltern in dieser Situation lieber um die Sicherheit der Kinder sorgen.  © 123rf/rybickii

Neben Katzen und der eigenen Ungeschicktheit sind es wohl am meisten kleine Kinder, die dafür sorgen, dass der weihnachtliche Schmuck in der schönsten Zeit des Jahres zu Bruch geht. Man kann es ihnen aber auch nicht verdenken, dass Babys mit ihrem großen Entdeckerdrang nicht von den glitzernden und leuchtenden Deko-Artikeln ablassen können.

Dass diese Neugier auch richtig gefährlich werden kann, zeigt ein Fall, der jetzt von dem Mediziner Dr. med. Simon Lay und seinem Team aus Baden-Württemberg öffentlich gemacht wurde.

So berichtet der Arzt, der in Klinik für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie in Wangen tätig ist, dass ein gerade einmal neun Monate altes Baby in eine Klinik eingeliefert worden war.

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Der Junge wies laut Univadis.de ein merkwürdiges Atemgeräusch beim Einatmen auf sowie einen "bellenden Husten" und eine "heisere Stimme".

Kind verschluckte Scherben einer Christbaumkugel

Fragmente von Christbaumkugeln könnten durch Babys aspiriert werden.
Fragmente von Christbaumkugeln könnten durch Babys aspiriert werden.  © 123rf/wombatzaa

Zehn Tage zuvor war dem Kind etwas zugestoßen, das wohl in jeder Familie passieren könnte: Seine Eltern hatten ihn unter dem Christbaum mit einer zerbrochenen Weihnachtskugel entdeckt. In seinem Mund fanden sie dann mehrere Scherben und eilten mit schlimmen Befürchtungen im Hinterkopf ins nächste Krankenhaus.

Tatsächlich fand man bei der ersten Untersuchung zwei kleine Stücke der Kugel, die sich in Höhe der Stimmbänder befanden und entfernt werden konnten.

Bei der anschließenden Tracheobronchoskopie, einer Spiegelung der Atemwege, gab es keine Hinweise darauf, dass bei dem Unfall die Scherben in die Luge des Jungen gelangt waren. Da es dem Baby zudem besser ging, wurde die Familie wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

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Allerdings bemerkten seine Eltern weiterhin das komische Pfeifen beim Einatmen ihres Kindes.

Besonders Weihnachtszeit birgt Gefahren

Bei einer Bronchoskopie fanden Ärzte in der Luftröhre eines neun Monate alten Kindes die Scherbe einer Weihnachtskugel. (Symbolbild)
Bei einer Bronchoskopie fanden Ärzte in der Luftröhre eines neun Monate alten Kindes die Scherbe einer Weihnachtskugel. (Symbolbild)  © 123RF/sudok1

Als dann Tage später während des Mittagsschlafes erneut der bellende Husten und die Heiserkeit wie zuvor auftrat und das Baby sogar eine "Phase mit akuter Atemnot" durchlitt, wurde das Kind erneut einem Arzt vorgestellt.

Während das Röntgenbild des Brustkorbes laut medscape.com unauffällig war, wurden die behandelnden Mediziner schließlich in der Luftröhre fündig.

Bei einer Bronchoskopie stießen die Ärzte in der Schleimhaut der Trachea auf ein weiteres Fragment der Christbaumkugel, das sich während des Atmens bewegte. Die Scherbe war aufgrund ihrer Transparenz und der Lage kaum zu erkennen. Noch während der Untersuchung konnte das Stückchen der Dekoration geborgen werden.

Und der Vorfall hat ein Happy End: Bereits einen Tag später ging es dem neun Monate alten Baby wieder gut.

Lay und seine Kollegen erklären, dass vor allem in der Weihnachtszeit mit ihren vielen kleinteiligen Dekorationen das Risiko hoch ist, dass Gegenstände von Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und vier Jahren verschluckt oder eingeatmet werden könnten.

Neben den Bruchstücken von Christbaumkugeln sollten Eltern zum Beispiel auch die LED-Glühbirnen einer Lichterkette genau im Auge behalten.

Auch außerhalb der Adventszeit lauern im normalen Alltag solche Gefahren: Am häufigsten werden "Fremdkörper organischer Natur" wie unter anderem Nüsse oder Gemüsestücke aspiriert.

Titelfoto: 123RF/sudok1

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