Geburtenrate erneut gesunken: Deutsche Frauen bekommen weniger Kinder

Von Isabell Scheuplein

Wiesbaden - Die durchschnittliche Zahl der Kinder, die Frauen pro Person in Deutschland zur Welt bringen, ist erneut gesunken.

Die Geburtenrate in Deutschland sinkt seit Jahren. (Symbolbild)
Die Geburtenrate in Deutschland sinkt seit Jahren. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Der als Geburtenrate bezeichnete Wert betrug vergangenes Jahr 1,35, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Damit lag er zwei Prozent niedriger als im Vorjahr.

Der Rückgang verlangsamte sich allerdings deutlich: In den Jahren 2022 und 2023 war die Geburtenrate noch um acht beziehungsweise um sieben Prozent zurückgegangen.

Ähnlich niedrige und auch noch niedrigere Werte als vergangenes Jahr gab es in Deutschland sowohl in den 1990er-Jahren als auch im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends. Vergangenes Jahr kamen in Deutschland 677.117 Kinder zur Welt, das waren zwei Prozent weniger als im Vorjahr.

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Die Geburtenrate unterschied sich zwischen den Bundesländern: Die niedrigste wurde vergangenes Jahr mit 1,21 für Berlin, die höchste mit 1,42 für Niedersachsen errechnet. In den östlichen Flächenländern lag die Rate mit 1,27 Kindern je Frau deutlich unter derjenigen in den westlichen Bundesländern mit 1,38 Kindern je Frau.

Der Rückgang wurde indes in allen Bundesländern festgestellt: am stärksten in Thüringen mit einem Minus von 7 Prozent auf 1,24, am geringsten in Baden-Württemberg mit einem Minus von 1,0 Prozent auf 1,39.

Weniger Geburten bei deutschen Frauen

Deutsche Frauen bringen im Schnitt 1,23 Kinder zur Welt. (Symbolbild)
Deutsche Frauen bringen im Schnitt 1,23 Kinder zur Welt. (Symbolbild)  © Caroline Seidel/dpa

Bei Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit betrug die Geburtenrate 1,23 Kinder - ein ähnlich niedriger Wert wurde den Angaben zufolge zuletzt vor knapp 30 Jahren im Jahr 1996 gemessen, als eine Frau im Schnitt 1,22 Kinder bekam. Doch auch hier habe sich der jährliche Rückgang abgeschwächt, erklärte das Bundesamt.

Bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit lag die Geburtenrate bei 1,84 Kindern, das bedeutet ein Minus von zwei Prozent. "Die Geburtenhäufigkeit der ausländischen Frauen geht seit 2017 fast kontinuierlich zurück", hieß es dazu.

Die Geburtenrate sinkt auch im Ausland. Die bis 2023 vorliegenden Daten zeigten, dass sie in den meisten Staaten der Europäischen Union (EU) im Vorjahresvergleich weiter gesunken sei, erklärt das Bundesamt.

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Die Rate für alle 27 EU-Staaten betrug 2023 durchschnittlich 1,38 Kinder je Frau - zehn Jahre zuvor waren es noch 1,51 Kinder je Frau.

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Bei der Geburt sind beide Elternteile im Schnitt bereits über 30 Jahre alt. (Symbolbild)
Bei der Geburt sind beide Elternteile im Schnitt bereits über 30 Jahre alt. (Symbolbild)  © Fabian Strauch/dpa

Deutschland lag 2023 im europäischen Durchschnitt.

Am höchsten war die Geburtenziffer in dem Jahr in Bulgarien mit 1,81 Kindern je Frau, die niedrigsten Geburtenziffern wurden für Malta mit 1,06 und für Spanien mit 1,12 Kindern je Frau nachgewiesen.

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes betrug 2024 in Deutschland 30,4 Jahre, die Väter waren im Schnitt 33,3 Jahre alt.

"In den vergangenen zehn Jahren sind Eltern zum Zeitpunkt der Geburt des ersten Kindes tendenziell älter geworden", erklärte das Bundesamt.

Im Jahr 2015 waren Mütter im Durchschnitt 29,7 Jahre und Väter 32,8 Jahre alt.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

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