Block-Prozess: Gericht trifft Entscheidung

Von Marc Niedzolka

Hamburg - Zwei Verfahren im Zusammenhang mit der Entführung zweier Kinder der Hamburger Gastronomie-Unternehmerin Christina Block (52) werden nicht zu einem Verfahren zusammengeführt. Die Anträge der Angeklagten Block seien am 22. Dezember von der Kammer abgelehnt worden, teilte eine Gerichtssprecherin heute mit.

Christina Block (52) und ihr Ex-Mann Stephan Hensel (60) stehen sich im Entführungsprozess ihrer gemeinsamen Kinder gegenüber.
Christina Block (52) und ihr Ex-Mann Stephan Hensel (60) stehen sich im Entführungsprozess ihrer gemeinsamen Kinder gegenüber.  © Fotomontage: Marcus Brandt/dpa, Georg Wendt/dpa

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte Anklage gegen Blocks Ex-Mann Stephan Hensel (60) und dessen neue Ehefrau wegen des Vorwurfs der Entziehung Minderjähriger beziehungsweise des Vorwurfs der Beihilfe zur Entziehung Minderjähriger erhoben. Die Anklage wurde im April 2024 vom Landgericht zugelassen.

Nach der Trennung der Eltern hatten beide zunächst das gemeinsame Sorgerecht. Nach einem Wochenendbesuch der beiden jüngsten Kinder im August 2021 beim Vater in Dänemark hatte dieser den Sohn und die Tochter bei sich behalten.

Der Prozess soll voraussichtlich vor derselben Strafkammer stattfinden, die derzeit den bereits laufenden Prozess gegen Christina Block und sechs Mitangeklagte führt. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte in diesem Verfahren die Anklage Ende April dieses Jahres erhoben.

Mutter betrachtet Kinderfoto ihrer Uroma: Was sie dann bemerkt, haut sie um
Kurioses Mutter betrachtet Kinderfoto ihrer Uroma: Was sie dann bemerkt, haut sie um

Christina Block wird vorgeworfen, den Auftrag zur Entführung ihrer beiden damals 10 und 13 Jahre alten Kinder in Auftrag gegeben zu haben. Die Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette "Block House", Eugen Block, bestreitet das. Der Prozess vor dem Hamburger Landgericht läuft seit Monaten. Der nächste Verhandlungstag ist für kommende Woche Donnerstag angesetzt.

Anwalt von Eugen Block kritisiert die Entscheidung

Gerhard Strate, Anwalt von Patriarch Eugen Block, kritisiert die Entscheidung des Gerichts.
Gerhard Strate, Anwalt von Patriarch Eugen Block, kritisiert die Entscheidung des Gerichts.  © Boris Roessler/dpa

Es bestehe rechtlich kein Anspruch auf Übernahme und Eröffnung des anderen Verfahrens, teilte eine Sprecherin mit. In dem Verfahren gegen Christina Block hätten bereits 27 Hauptverhandlungstermine stattgefunden, in denen zahlreiche Zeugen vernommen und weitere Beweismittel eingeführt worden seien.

Im Falle einer Verbindung der beiden Verfahren müssten zahlreiche Beweiserhebungen wiederholt werden, was zu einer erheblichen Verzögerung des Verfahrens führen würde, hieß es weiter.

Der Anwalt von Eugen Block, Gerhard Strate, kritisierte in einer Mitteilung: "Der Begründung dieser Entscheidung fehlt jede Nachvollziehbarkeit." Der Anwalt wirft der Großen Strafkammer unter Vorsitz von Richterin Isabel Hildebrandt vor, das parallel laufende Strafverfahren gegen Blocks Ex-Mann Stephan Hensel zu verzögern.

Titelfoto: Fotomontage: Marcus Brandt/dpa, Georg Wendt/dpa

Mehr zum Thema Block-Prozess: