Verband in Sorge um bekiffte Schüler: "Lehrer werden besonders gefordert sein"

Düsseldorf - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, hat nach der Anfang April erfolgten Teil-Legalisierung von Cannabis vor bekifften Schülern im Unterricht gewarnt.

Stefan Düll zeigt sich besorgt, dass Lehrer nun mit bekifften Schülern konfrontiert werden könnten.
Stefan Düll zeigt sich besorgt, dass Lehrer nun mit bekifften Schülern konfrontiert werden könnten.  © dpa/Jörg Ratzsch

"Die Gefahr bekiffter Schüler im Unterricht ist jetzt größer. Lehrer werden besonders gefordert sein", sagte Düll der Rheinischen Post.

Betroffen seien vor allem die Schulen mit bereits volljährigen Schülern. "Schulzentren beispielsweise mit Gesamtschulen, Gymnasien und beruflichen Schulen. Da sind viele Schüler schon 18 Jahre alt", sagte Düll.

Daher werde sich jetzt genau angeschaut, "wie sich die Situation seit Beginn der Freigabe entwickelt".

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Zugleich warnte Düll die Schüler vor dem Cannabis-Konsum. "Wer bekifft im Unterricht sitzt, muss mit Ordnungsmaßnahmen rechnen. Je nach den Umständen können auch die Strafverfolgungsbehörden eingeschaltet werden."

Zugleich müsse man aber ehrlich sein: "Es gab vorher schon einen Schwarzmarkt. Neu ist, dass der Zigaretten-Schwarzmarkt für Minderjährige jetzt um Cannabis erweitert wird."

Kiffen ist jetzt erlaubt - allerdings nicht in der Nähe zu Schulen.
Kiffen ist jetzt erlaubt - allerdings nicht in der Nähe zu Schulen.  © dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Das Gesetz zur Teil-Legalisierung von Cannabis gilt seit dem 1. April. Besitz und kontrollierter Anbau zum privaten Gebrauch sind damit erlaubt, allerdings mit zahlreichen Einschränkungen.

Der Konsum im öffentlichen Raum ist beschränkt erlaubt - in unmittelbarer Gegenwart von Minderjährigen und in der Nähe von Schulen, Kitas und Sportstätten etwa ist er verboten.

Titelfoto: Montage: dpa/Karl-Josef Hildenbrand, dpa/Jörg Ratzsch

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