Corona-infizierte Frau liegt vier Wochen im Koma und bekommt Zwillinge

Birmingham - Kleines Wunder in der Corona-Krise: Eine an Covid-19 erkrankte Britin hat während eines vierwöchigen Komas Zwillinge zur Welt gebracht. Als sie 16 Tage nach dem Kaiserschnitt wieder zu Bewusstsein kam, erzählten Ärzte ihr von dem Nachwuchs.

Trotz des vierwöchigen Komas brachte die Frau ihre Kinder auf die Welt (Symbolbild).
Trotz des vierwöchigen Komas brachte die Frau ihre Kinder auf die Welt (Symbolbild).  © 123RF/iakovenko

"Ich konnte es nicht glauben", sagte die Mutter, Perpetual Uke, die als Rheuma-Expertin in einem Krankenhaus in Birmingham arbeitet.

Sie habe ihren Schwangerschaftsbauch nicht mehr gesehen und daher zunächst geglaubt, dass ihre Kinder gestorben seien, berichtete die Frau dem Nachrichtensender Sky News.

Die Kinder kamen bereits am 10. April in der 26. Schwangerschaftswoche zur Welt, der ungewöhnliche Fall wurde aber erst jetzt in Großbritannien bekannt. Das Mädchen wog bei der Geburt nur 770 Gramm, der Junge mit 850 Gramm ein wenig mehr.

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Nach 116 Tagen konnten die Zwillinge aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Großbritannien besonders stark von der Corona-Krise betroffen

Es tue ihr leid, dass ihre Jüngsten einen so schweren Start ins Leben gehabt hätten, sagte die Frau, die noch zwei weitere Kinder hat, dem Sender BBC. "Aber wichtig ist, dass sich die Dinge so gut entwickelt haben." Auch ihr Mann ist dankbar, dass die "schreckliche" Zeit vorbei ist: "An jedem einzelnen Tag habe ich gehofft, dass meine Frau nicht unter den Toten ist. Wir sind ein Team."

Großbritannien ist besonders stark von der Pandemie betroffen und hat im Europa-Vergleich die meisten erfassten Todesopfer (etwa 53.000). In den vergangenen zwei Wochen zählte das Land mit seinen rund 68 Millionen Einwohnern nach Angaben der EU-Seuchenbehörde ECDC etwa 505 Infektionen pro 100.000 Menschen.

Es mangelt an Corona-Tests und mehrere Krankenhäuser haben bereits ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. In England gilt noch bis mindestens 2. Dezember ein Teil-Lockdown.

Titelfoto: 123RF/iakovenko

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