Kommt die Corona-"Killervariante"? Das sagt Virologe Lars Dölken

Würzburg - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) hatte von der möglichen Entstehung einer neuen "Killervariante" des Coronavirus gesprochen. Der Würzburger Virologe Lars Dölken glaubt dies allerdings nicht.

Immer wieder gibt es neue Variante des Virus', das Covid-19 verursacht.
Immer wieder gibt es neue Variante des Virus', das Covid-19 verursacht.  © Uncredited/NIAID-RML/AP/dpa

"Ich halte eine "Killervariante' für ziemlich unwahrscheinlich. Natürlich könnte diesen Winter noch mal eine etwas gefährlichere Variante aufkommen", sagte der Leiter des Instituts für Virologie und Immunbiologie an der Uni Würzburg in einem Interview mit der "Main-Post".

"Wir haben aber nach den beiden Omikron-Wellen eine viel größere Immunität in der Bevölkerung. Blickt man weiter in die Zukunft, dann ist es wahrscheinlicher, dass harmlosere Varianten entstehen und mit zunehmender Immunität der Bevölkerung das Problem kleiner wird", fuhr Dölken fort.

Im Frühjahr hatte Lauterbach davor gewarnt, dass sich eine Variante entwickeln könne, die so hoch ansteckend wie Omikron und so tödlich wie Delta sei und diese als "Killervariante" bezeichnet.

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Im Sinne einer alles überschattenden Bedrohung "ist die Corona-Pandemie sicherlich vorbei und das Risiko erneuter Lockdowns ist weltweit massiv gesunken", sagte Dölken.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sprach im Frühjahr von einem Corona-"Killervirus", das möglicherweise entstehen könnte.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) sprach im Frühjahr von einem Corona-"Killervirus", das möglicherweise entstehen könnte.  © dpa/Michael Kappeler

Jedoch: "Wir haben jetzt leider neben dem Influenzavirus ein zweites Virus, das jeden Einzelnen von uns bei zwischenmenschlichen Kontakten bedroht, da es relativ schwere Erkrankungen verursachen kann."

Zudem sei das Risiko für Folgeschäden wie Long-Covid noch schlecht einschätzbar. "Damit ist die Situation für den Einzelnen nicht unbedingt leichter geworden."

Titelfoto: Uncredited/NIAID-RML/AP/dpa

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