Coronavirus: Infektionen in Kasseler Wohnhaus, Grundschule geschlossen

Deutschland/Welt - Die Lage rund um das neuartige Coronavirus in Deutschland hat sich in den zurückliegenden Wochen beruhigt. Das ist laut der Bundesregierung und dem RKI zwar erfreulich, jedoch noch kein Grund zur Entwarnung.

Polizisten in Schutzkleidung. (Archivbild)
Polizisten in Schutzkleidung. (Archivbild)  © dpa/Swen Pförtner

So ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin in vielen Bereichen des täglichen Lebens Pflicht, vor allem beim Benutzen des Öffentlichen Personennahverkehrs und beim Einkaufen.

Doch Schüler können aufatmen: Sie dürfen in weiten Teilen des Landes wieder regelmäßig in die Schule, können aber im Klassenzimmer die Masken abnehmen. Gleiches gilt beispielsweise auch in Cafés und Restaurants, sobald man seinen Platz eingenommen hat.

Um eine zweite Corona-Welle zu vermeiden, ist es weiterhin wichtig, den Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten.

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Die Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 seit dem 10. Juni gibt es hier im Tickerarchiv.

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Update, 18. Juni, 22.47 Uhr: Kalifornien: Gouverneur ordnet Maskenpflicht an

Zur weiteren Eindämmung des Coronavirus hat Kalifornien eine Maskenpflicht eingeführt. Der Gouverneur des bevölkerungsreichsten US-Staates, Gavin Newsom (52), gab die Anordnung am Donnerstag bekannt. Demnach müssen Kalifornier in der Öffentlichkeit, etwa beim Einkaufen, Busfahren oder am Arbeitsplatz eine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen. Bisher galt dies als Empfehlung.

"Wir sehen zu viele Menschen ohne Gesichtsschutz, die damit unsere Fortschritte, die Krankheit zu bekämpfen, gefährden", erklärte Newsom in einer Mitteilung. Schutzmasken tragen, Abstand halten und häufiges Händewaschen seien die Voraussetzung, um das öffentliche Leben und die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Update, 18. Juni, 21.40 Uhr: Corona-Infektionen in Kasseler Wohnhaus - Grundschule geschlossen

Mindestens 20 Bewohnerinnen und Bewohner eines Wohnhauses in Kassel haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Darunter sind auch zwei Grundschulkinder, wie die Stadt am Donnerstagabend mitteilte. 

Als Vorsichtsmaßnahme bleibe ihre Schule und ein Hort im betroffenen Stadtteil Bettenhausen am Freitag geschlossen. Weitere Menschen würden getestet, Ergebnisse standen am Donnerstagabend noch aus. 

Weitere Angaben - etwa zur Zahl der Menschen, die in Quarantäne müssen oder zu möglichen schweren Verläufen der Infektion - machte die Stadt zunächst nicht. Für Freitagvormittag wurde eine Pressekonferenz angekündigt.

Eine Schule in Kassel bleibt nun vorerst geschlossen. (Symbolbild)
Eine Schule in Kassel bleibt nun vorerst geschlossen. (Symbolbild)  © dpa/Uwe Zucchi

Update, 18. Juni, 21.10 Uhr: Fünf Corona-Fälle bei französischem Erstligisten St. Étienne

Beim französischen Fußball-Erstligisten AS Saint-Étienne wurden fünf Beschäftigte positiv auf das Coronavirus getestet. Entsprechende Tests seien vor der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs am Mittwoch durchgeführt worden, teilte der Verein am Donnerstag via Twitter mit. 

Auch Spieler der Mannschaft seien betroffen. Alle Details lest Ihr >>> hier.

Fünf Angestellte (davon drei Spieler) von St. Étienne (hier in grün) sollen Corona-positiv getestet worden sein.
Fünf Angestellte (davon drei Spieler) von St. Étienne (hier in grün) sollen Corona-positiv getestet worden sein.  © dpa/Laurent Cipriani/AP

Update, 18. Juni, 20.10 Uhr: In mehr als 160 Hochschul-Projekten wird zu Corona geforscht

An den 20 niedersächsischen Hochschulen wird derzeit in mehr als 160 einzelnen Projekten zu Corona geforscht. Das teilte die Landeshochschulkonferenz (LHK) am Donnerstag in Hildesheim mit. 

Das Spektrum reiche von klinischen Studien in der Humanmedizin, Impf- und Therapiestudien, über sozialwissenschaftliche Untersuchungen zu "Arbeiten in der Corona-Krise" bis hin zur Lehrerbildung zur Bewältigung der "Herausforderungen bei der Organisation von Schule und Unterricht nach dem Lockdown".

Neben Virus- und Infektionsforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover, der Universitätsmedizin Göttingen, der Tierärztlichen Hochschule, der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig beteiligen sich demnach inzwischen auch Universitäten und Fachhochschulen im ganzen Land an Forschung zu den Auswirkungen der Pandemie.

Ein Schild steht an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Ein Schild steht an der Medizinischen Hochschule Hannover.  © dpa/Julian Stratenschulte

Update, 18. Juni, 19.28 Uhr: Restaurants und Einzelhandel in New York City sollen Montag öffnen

In der Millionenmetropole New York gelten voraussichtlich von Montag an lockerere Regeln im Umgang mit der Corona-Pandemie. Die aktuellen Daten sähen so aus, als könne die Stadt in Phase zwei der Lockerungen übergehen, sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag. 

In dieser zweiten von vier Phasen sind unter anderem die Arbeit in Büros und der Verkauf für Publikumsverkehr im Einzelhandel wieder erlaubt. Die rund 27.000 Restaurants der Stadt dürfen im Außenbereich Gäste bedienen, Friseurläden auf der Hälfte der maximal möglichen Plätze arbeiten. Überall gelten weiterhin Abstandsregeln und Hygienevorschriften.

Der Gouverneur des Bundesstaates, Andrew Cuomo, zeigte sich ebenfalls optimistisch, dass New York City nahezu sicher auf dem Weg zu weiteren Lockerungen sei. Er behielt sich aber eine definitive Aussage für Freitag vor. Gleichzeitig kündigte Cuomo an, dass der Bundesstaat die Zahl der Mitarbeiter erhöhe, die in Gaststätten die Einhaltung geltender Regeln überprüfe. 

Ein sofortiger Entzug von Schank-Lizenzen könne die Folge sein, sagte Cuomo. Seit einigen Tagen hatte es vermehrt Berichte von Bars und Restaurants gegeben, die bereits jetzt Außenbestuhlung aufgestellt hatten und Gästen ohne Maske Verzehr und Trinken vor den Gaststätten erlaubt hatten.

Der Anteil positiver Tests im Bundesstaat New York liege nur noch bei 0,9 Prozent, sagte Cuomo - ein Zeichen, dass es sehr viel weniger unentdeckte Ansteckungen als noch vor einigen Wochen gibt. New York war lange das Zentrum der Pandemie in den USA und weltweit gewesen, hatte zuletzt aber seine Fallzahlen massiv senken können. Im Bundesstaat New York sterben aktuell täglich rund zwei Dutzend Menschen an den Folgen von Covid-19, zu Hochzeiten waren dies teils bis zu 800 Menschen gewesen. Der Reproduktionswert liegt derzeit bei rund 0,8 und zählt damit zu den niedrigsten in den USA.

Die Tische werden im geschlossenen Restaurant San Gennaro im New Yorker Stadtteil Bronx während der Coronavirus-Pandemie gedeckt.
Die Tische werden im geschlossenen Restaurant San Gennaro im New Yorker Stadtteil Bronx während der Coronavirus-Pandemie gedeckt.  © dpa/Mark Lennihan/AP

Update, 18. Juni, 19.10 Uhr: Zeugnisse ohne Nachteile wegen der Corona-Krise

Die Schüler in Rheinland-Pfalz sollen zum Schuljahresende ein Zeugnis bekommen, dabei aber keine Nachteile wegen der Corona-Krise haben. Das hat die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Donnerstag in Mainz nach einer Schalte der Kultusminister gesagt. 

Die Lehrer sollten die Noten aufgrund der Leistungen im zweiten Halbjahr im Präsenzunterricht und der Halbjahresnoten finden - unter Berücksichtigung der Corona-Zeit.

Nach den Sommerferien soll der Unterricht im Schuljahr 2020/2021 im normalen Regelbetrieb wieder beginnen. Die Abstandsregelung von 1,50 Metern entfalle dann. Die Hygienekonzepte müssten aber noch im Detail aufgestellt werden. Dabei werde - abhängig von den Neuinfektionen - in drei Szenarien gedacht. Regelbetrieb, Fern- und Präsenzunterricht im Wechsel sowie als ultima ratio komplette Schulschließungen.

Stefanie Hubig (SPD), Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz.
Stefanie Hubig (SPD), Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz.  © dpa/Andreas Arnold

Update, 18. Juni, 19.05 Uhr: Tuifly-Aufseher beschließen Sparkurs - Hunderte Jobs bedroht

Der Aufsichtsrat von Tuifly hat den vom Management vorgeschlagenen Sparkurs mehrheitlich bestätigt. Damit wird die Streichung Hunderter Jobs bei der Konzern-Airline wahrscheinlicher. 

Arbeitnehmervertreter hätten zwar dagegen gestimmt, hieß es aus der Gewerkschaft Verdi nach der Sitzung des Kontrollgremiums am Donnerstagabend in Hannover. Doch unterm Strich stehe nun der Beschluss, die Flotte von Tuifly wegen der wirtschaftlich schwierigen Lage in der Corona-Krise auf noch 17 Maschinen mehr als zu halbieren.

Die Geschäftsführung habe erklärt, dass jetzt gegenüber den Belegschaftsvertretungen erst "der Beginn von Verhandlungen" anstehe, "nicht das Ende". Verdi berichtete, viele Beschäftigte, die zu einer Kundgebung vor der Tui-Zentrale angereist waren, seien dennoch "mit der Stimmung am Boden". Unter anderem sei entschieden worden, die Technik in Hamburg zu schließen. Zuletzt war von insgesamt bis zu 900 zu streichenden Vollzeitstellen bei der Konzerntochter die Rede.

Tuifly-Chef Oliver Lackmann sagte: "Die Entscheidung macht sich niemand leicht, weder ich selbst als Geschäftsführer und Flugkapitän noch der Aufsichtsrat. Aber die Tuifly-Flotte ist für die Kundenzahl unseres deutschen Tui-Reiseveranstalters zu groß."

Oliver Lackmann, Geschäftsführer TUIfly GmbH, sitzt vor Beginn eines Gesprächs mit dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Althusmann auf einer roten Bank.
Oliver Lackmann, Geschäftsführer TUIfly GmbH, sitzt vor Beginn eines Gesprächs mit dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Althusmann auf einer roten Bank.  © dpa/Hauke-Christian Dittrich

Update, 18. Juni, 18.45 Uhr: Niedersachsen legt neue Corona-Verordnung vor

Niedersachsens Corona-Krisenstab legt am Freitagmorgen seine neue Verordnung zur Eindämmung des Virus vor. Bereits im Laufe der Woche waren mögliche Lockerungen durchgesickert.

So könnte die Zwei-Haushalte-Regel für Treffen in der Öffentlichkeit erweitert werden, so dass künftig Gruppen von bis zu zehn Menschen erlaubt wären. Außerdem dürfte der Kulturbetrieb profitieren. Einem Entwurf der Landesregierung zufolge sollen Theater und Kinos wieder öffnen dürfen, wenn die Zuschauer einen Mindestabstand wahren und eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. 

Die neuen Auflagen sollen vom 22. Juni bis zum 6. Juli gelten. Danach soll die Corona-Verordnung durch eine kompakte Neufassung mit einigen Grundregeln vereinfacht werden.

v.l.n.r.: Björn Thümler (CDU), Wissenschaftsminister Niedersachsen; Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident Niedersachsen; Carola Reimann (SPD), Gesundheitsminister Niedersachsen, und Grant Hendrik Tonne (SPD), Kultusminister Niedersachsen.
v.l.n.r.: Björn Thümler (CDU), Wissenschaftsminister Niedersachsen; Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident Niedersachsen; Carola Reimann (SPD), Gesundheitsminister Niedersachsen, und Grant Hendrik Tonne (SPD), Kultusminister Niedersachsen.  © dpa/Julian Stratenschulte

Update, 18. Juni, 18.10 Uhr: Jetzt noch mehr Corona-Fälle bei Tönnies

Nach einem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies im westfälischen Rheda-Wiedenbrück gibt es jetzt 730 registrierte Neuinfektionen. 

Das sagte ein Sprecher des Kreises Gütersloh am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Am Vorabend lag dieser Wert noch bei 657. Ausgewertet wurden 1106 Ergebnisse eines von den Behörden angeordneten Reihentests, der am Donnerstag fortgesetzt wurde. Im Tönnies-Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück müssen in den nächsten Tagen noch rund 5300 Mitarbeiter getestet werden.

Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz stieg im Kreis Gütersloh nach Angaben einer Sprecherin auf den Wert von 213. Dieser Wert zeigt an, wieviele Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner gemeldet wurden. Der Wert darf nicht über 50 steigen, ansonsten müssen Lockerungen im Kreis wieder aufgehoben werden. 

Bund und Länder haben allerdings vereinbart, dass diese Zahl keine Rolle spielt, wenn es sich um einen lokal eingrenzbaren Infektionsherd, wie bei Tönnies, handelt. 

Blick auf ein Geschäftslogo von Tönnies auf einer Produktionshalle hinter einem Verkehrsschild "Gefahrenstelle".
Blick auf ein Geschäftslogo von Tönnies auf einer Produktionshalle hinter einem Verkehrsschild "Gefahrenstelle".  © dpa/Friso Gentsch

Update, 18. Juni, 17.50 Uhr: Freiwillige Maßnahmen der Fleischindustrie in MV wirken

Nach der Corona-Infektionswelle in einem Tönnies-Schlachtbetrieb in Nordrhein-Westfalen hat Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) betont, dass die Verhältnisse im Nordosten anders seien. "Die großen fleischverarbeitenden Betriebe haben sich unter unserer Mitwirkung freiwillig zu einem Maßnahmenpaket gegen die Ausbreitung des Corona-Virus verpflichtet", sagte Backhaus am Donnerstag. "Ich begrüße das sehr."

Zu den Maßnahmen gehört demnach das tägliche Fiebermessen bei allen Beschäftigten vor Arbeitsbeginn. Betriebsfremde dürften die Firmen nicht betreten. Wer länger als eine Woche im Urlaub oder krank sei, werde vor Arbeitsantritt untersucht. 

Diese Schutzmaßnahmen würden ausnahmslos durchgeführt, sagte Backhaus. Seit dem 25. Mai seien 354 Proben auf Covid-19 untersucht worden, alle mit einem negativen Ergebnis.

Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD).
Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD).  © dpa/Danny Gohlke

Update, 18. Juni, 17.45 Uhr: Inzwischen 85 Corona-Infektionen in Berliner Wohnblöcken

Die Zahl der Corona-Infektionen in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist weiter gestiegen. Dem Ausbruch werden nun 85 Fälle zugerechnet, wie der Bezirk am Donnerstagnachmittag mitteilte. Das sind 15 Fälle mehr als am Vortag bekannt waren. Unter den Infizierten seien 36 Kinder und Jugendliche, hieß es. 75 Kisten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln seien zur Versorgung erster Haushalte verteilt worden.

Mit einem weiteren Anstieg der Fallzahl wird gerechnet, da noch Tests bei Bewohnern der betroffenen Häuser laufen. Bisher wurden in dem Zusammenhang laut Bezirksstatistik 440 Tests vorgenommen. Neukölln hat knapp 370 Haushalte an sieben Standorten unter Quarantäne gestellt, um eine Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu verhindern. Pro Haushalt leben einer bis zehn Bewohner - die genaue Zahl der Betroffenen ist nach Bezirksangaben unbekannt.

Aufgefallen war der Ausbruch am 5. Juni. Vermutet wird, dass er in Zusammenhang mit einer christlichen Gemeinde steht, deren Pfarrer an Covid-19 erkrankte. Unter den Gemeindemitgliedern seien zahlreiche Infizierte, sie hätten auch an einem Gottesdienst teilgenommen, hieß es. Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) hatte betont, der Ausbruch betreffe die "Schwächsten der Gesellschaft", für sie sei die Situation eine "Katastrophe".

Ein unter Quarantäne gestellter Wohnblock ist am Abend zu sehen.
Ein unter Quarantäne gestellter Wohnblock ist am Abend zu sehen.  © dpa/Christoph Soeder

Update, 18. Juni, 17.31 Uhr: Türkische Behörden erlassen sechsstündige Ausgangssperre

Wegen der anstehenden Aufnahmeprüfungen für das Gymnasium in der Corona-Krise haben die türkischen Behörden eine sechsstündige landesweite Ausgangssperre für Samstag erlassen. Sie gelte zwischen 9 und 15 Uhr Ortszeit, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag unter Berufung auf eine Mitteilung des Innenministeriums. 

Am 27. und 28. Juni gelte wegen Aufnahmeprüfungen für die Universität ebenfalls eine mehrstündige landesweite Ausgangssperre. Gesundheitsminister Fahrettin Koca sagte, die Maßnahme werde erlassen, damit die Straßen insbesondere vor Beginn und nach Ende der Prüfungen nicht voll seien. 

Ausgenommen von dem Ausgehverbot seien Begleitpersonen der Schüler sowie Reisende, die bereits ein Ticket erworben hätten. Zudem blieben Supermärkte und Bäckereien geöffnet.

Die Türkei hatte wegen der Corona-Krise seit April regelmäßig Ausgangssperren übers Wochenende für ausgewählte Städte und Provinzen wie Ankara und Istanbul erlassen. Am vergangenen Wochenende gab es erstmals kein Ausgehverbot.

Am 1. Juni hatte Ankara zahlreiche Corona-Restriktionen wieder gelockert. So wurden Reisebeschränkungen zwischen Städten aufgehoben; Cafés, Restaurants und Sportanlagen sind unter Auflagen wieder geöffnet.d1

Passanten mit Mundschutz gehen auf einer Straße an Tauben vorbei. Am Samstagmittag darf das nicht jeder.
Passanten mit Mundschutz gehen auf einer Straße an Tauben vorbei. Am Samstagmittag darf das nicht jeder.  © dpa/Osman Orsal/XinHua

Update, 18. Juni, 17.28 Uhr: Magdeburg schließt weitere Schule und mehrere Freizeiteinrichtungen

Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus in Magdeburg zu bremsen, schließt die Stadt eine weitere Grundschule sowie mehrere Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche. In der Grundschule "Westerhüsen" sei ein Mitarbeiter positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden, der im gesamten Gebäude Reinigungsarbeiten verrichtet habe, teilte die Landeshauptstadt am Donnerstag mit. 

Die Grundschule werde daher von Freitag an bis zum 3. Juli geschlossen. Es ist die elfte Schule in der Stadt, die wegen des Corona-Ausbruchs geschlossen wird.

Geschlossen werden zudem vorsorglich bis zum 1. Juli sieben Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche. Dort hätten sich viele Kinder und Jugendliche aus Familien aufgehalten, in denen das Virus nachgewiesen worden sei. 

Die Mitarbeiter seien telefonisch und teilweise per E-Mail für die Kinder und Jugendlichen ansprechbar. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, betonte die Stadt. 

Ein Schild mit der Aufschrift "Diese Einrichtung ist bis 26.06. wegen Corona geschlossen!" hängt am Eingang zur "Grundschule am Umfassungsweg".
Ein Schild mit der Aufschrift "Diese Einrichtung ist bis 26.06. wegen Corona geschlossen!" hängt am Eingang zur "Grundschule am Umfassungsweg".  © dpa/Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild

Update, 18. Juni, 17.25 Uhr: Großregion will aus der Corona-Krise lernen

Bei künftigen Krisen soll in der Großregion zwischen Mosel, Saar und Maas koordinierter und schneller reagiert werden können. Das erklärten Vertreter der Regionen aus vier Ländern am Donnerstag nach einem virtuellen Treffen unter saarländischem Vorsitz. Angeregt wurde eine Zusammenführung von Krisenstäben auf regionaler und lokaler Ebene - wie dies bereits bei einer Taskforce Corona Großregion der Fall gewesen sei. Die Krisenstäbe sollten helfen, neue Formen der Zusammenarbeit zu finden.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte nach dem "Zwischengipfel" der Saar-Präsidentschaft, die Großregion wolle aus der Corona-Krise gemeinsame Lehren ziehen. Die Krise habe "wie ein Brennglas gewirkt und einen unverstellten Blick auf unsere Kooperation in der Grenzregion eröffnet". Man sei sich einig, vor allem bei Gesundheit und Digitalisierung "gemeinsame und wegweisende Fortschritte" machen zu wollen.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte: "Die zeitweiligen Schließungen vieler Grenzübergänge haben herbe Einschnitte für alle bedeutet. Es wird Zeit brauchen, bis wir wieder in bewährter Weise grenzüberschreitend zusammenarbeiten können." Deshalb seien der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit in der Großregion «wichtiger denn je».

Luxemburgs Ministerin für die Großregion, Corinne Cahen, begrüßte das Ende der Grenzkontrollen. Sie appellierte an die Nachbarländer, im Falle einer neuen epidemiologischen Krise nicht "von der errungenen Freizügigkeit" abzuweichen: "Es ist Zeit, die Lehren aus dieser Gesundheitskrise zu ziehen, die uns mehr denn je gezeigt hat, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist", sagte sie.

In der Großregion leben fast zwölf Millionen Einwohner - rund 230.000 Pendler überqueren in dem Raum täglich Ländergrenzen, um ihrer Arbeit nachzugehen. Neben dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg gehören auch die ostfranzösische Region Grand Est und Teile Ostbelgiens dazu.

Tobias Hans (CDU), Ministerpräsident des Saarlands.
Tobias Hans (CDU), Ministerpräsident des Saarlands.  © dpa/Bernd von Jutrczenka

Update, 18. Juni, 17.20 Uhr: Empörung über Aussage von Fleischfirma zu Ursache von Coronafällen

Die Aussage des Fleischunternehmens Tönnies, die Corona-Infektionswelle in dem Betrieb sei von osteuropäischen Werkarbeitern von ihrem Heimaturlaub mitgebracht worden, sorgt für Empörung. Solche Aussagen machten aus Opfern Täter, sagte am Donnerstag der katholische Pastor Peter Kossen in Rheda-Wiedenbrück. 

"Dann heißt es nachher: Die 'dreckigen Rumänen', die es mit der Hygiene nicht so wichtig nehmen, die tragen uns hier die Krankheit rein. Dann sind wir mitten in der Rassismus-Debatte, die wir weltweit haben", sagte der Geistliche am Donnerstag bei der Vorstellung eines Buches, das sich unter dem Titel "Das Schweinesystem" kritisch mit der Branche aufeinandersetzt.

Seit Jahren üben Gewerkschafter, Kirchenvertreter und Politiker Kritik an dem in der Fleischindustrie üblichen System, nicht auf eigene Belegschaft, sondern auf über Subunternehmer beschäftigte Werkarbeiter zu setzen. Tönnies habe das System als einer der ersten in der Branche eingeführt und setze es in allen seinen Schlachthöfen konsequent um, sagte der Funktionär Matthias Brümmer von der NGG (Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten). "Das ist ein Exportschlager innerhalb der Branche."

Der Autor und Pfarrer Peter Kossen aus Lengerich hält bei der Vorstellung das Buch "Das Schweinesystem".
Der Autor und Pfarrer Peter Kossen aus Lengerich hält bei der Vorstellung das Buch "Das Schweinesystem".  © dpa/Friso Gentsch

Update, 18. Juni, 16.58 Uhr: Nato wappnet sich mit Notfallplan für mögliche zweite Corona-Welle

Die Nato wappnet sich mit einem Notfallplan für eine mögliche zweite Welle der Corona-Pandemie. Die Verteidigungsminister der 30 Mitgliedstaaten beschlossen am Donnerstag, einen Vorrat an medizinischer Ausrüstung anzulegen, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte. Zudem soll ein millionenschwerer Krisenfonds eingerichtet werden.

Wo die Vorräte angelegt werden, ist nach Angaben von Diplomaten noch nicht abschließend entschieden. Sie sollen aber auf jeden Fall Material für Intensivstationen, Beatmungsgeräte und Schutzmasken beinhalten. 

Mit Geldern aus dem Krisenfonds könnte im Notfall zum Beispiel der Transport von Material, aber auch von an Covid-19 erkrankten Patienten organisiert werden. Zudem soll mit ihnen auch medizinische Ausrüstung eingekauft werden können.

Die 30 Mitgliedsstaaten der Nato einigten sich auf einen gemeinsamen Vorrat an Schutzausrüstung für eine zweite Welle.
Die 30 Mitgliedsstaaten der Nato einigten sich auf einen gemeinsamen Vorrat an Schutzausrüstung für eine zweite Welle.  © 123rf/Maksym Yemelyanov

Update, 18. Juni, 16.40 Uhr: Dramatische Verluste bei Umsatz und Beschäftigung im Gastgewerbe

Massive Umsatzeinbrüche und dramatische Rückgänge bei der Beschäftigung muss das Gastgewerbe in Rheinland-Pfalz in der Corona-Pandemie verkraften. Wie das Statistische Bundesamt in Bad Ems am Donnerstag mitteilte, gingen die preisbereinigten Umsätze im April dieses Jahres um erhebliche 79 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück.

Außerdem verlor mehr als jeder dritte Beschäftigte im Gastgewerbe seine Arbeit (minus 39 Prozent). Besonders betroffen waren Teilzeitbeschäftigte: Deren Zahl halbierte sich demnach mit einem Rückgang von 47 Prozent nahezu.

Bei ausnahmslos allen Zweigen des Gastgewerbes sah die Situation ähnlich dramatisch aus. In der Gastronomie, auf die demnach zwei Drittel der Umsätze entfallen, reduzierten sich die Erlöse preisbereinigt um 70 Prozent. Noch herber wurden demnach Beherbergungsbetriebe von den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen getroffen: Die Umsätze brachen hier im April 2019 um 89 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein. 

Restaurants und Hotels mussten zum Teil komplett den Betrieb einstellen.
Restaurants und Hotels mussten zum Teil komplett den Betrieb einstellen.  © dpa/Michael Reichel/dpa-Zentralbild

Update, 18. Juni, 16.30 Uhr: Veranstalter erwarten 80.000 Gäste zu ersten Events in Kölner Arena

Die Veranstalter der ersten Arena-Konzerte vor Publikum nach der Corona-Pause in Köln erwarten zu ihren Shows rund 80.000 Besucher. Sie sollen sich - so der Plan - über rund 100 Shows bis August 2020 verteilen, erklärten die Organisatoren am Donnerstag. 

Die Kölner Lanxess-Arena wurde dafür bereits umgebaut: Um die Corona-Regeln einzuhalten, werden die Zuschauer im Innenraum in kleine Plexiglas-Boxen gesetzt, die zur Bühne hin geöffnet sind. Auf dem Unterrang der Halle, in die normalerweise 20.000 Menschen passen, werden mit Abständen ebenfalls Zuschauer sitzen können. Pro Konzert sind so fast 900 Besucher möglich.

Das Konzept ist nach Angaben der Veranstalter europaweit "einzigartig" in der brachliegenden Konzertbranche und könnte auch auf andere Hallen übertragen werden. "Ich glaube, es ist wichtig, mal wieder ein Signal nach draußen zu geben an die Menschen: Es gibt noch Live-Entertainment, es gibt noch die Arena, es gibt tolle Künstler", sagte der Geschäftsführer der Lanxess-Arena, Stefan Löcher. Als erster Künstler tritt am Samstag Popsänger Wincent Weiss (27) auf.

Update, 18. Juni, 16.25 Uhr: Studenten wollen für mehr Nothilfe in Coronakrise demonstrieren

Rund 1500 Studenten wollen an diesem Samstag in Berlin für mehr finanzielle Hilfe in der Corona-Krise demonstrieren. Über eine Million Studierende hätten durch die staatlichen Auflagen für Gastronomie oder Gewerbe ihre Nebenjobs verloren, sagte Amanda Steinmaus für den Freien Zusammenschluss von Studentinnen- und Studentenschaften. 

Für mehr Nothilfe wollen die Betroffenen am Samstag ab 14 Uhr vom Berliner Hauptbahnhof aus ins Regierungsviertel ziehen. Für die Demonstration gelte absolute Maskenpflicht und Sicherheitsabstand. 

Die Demonstranten fordern einen Zuschuss in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro. Der Bund stellt für die Nothilfe bisher 100 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Drittel der drei Millionen Hochschüler gebe aber zur Zeit an, sich große Sorgen um ihre finanzielle Situation zu machen, ergänzte Leonie Ackermann für den bundesweiten Studierendenverband fzs. 

Um Hartz IV beantragen zu können, müssten Studierende ein Urlaubssemester anmelden. Als Ausweg bleibe sonst nur der Studienabbruch.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte angekündigt, dass Studierende seit diesem Dienstag online Nothilfe beantragen könnten. Wenn ihnen ihr Job weggebrochen sei, könnten sie bis zu 500 Euro pro Monat bekommen. Gezahlt werde die Hilfe für maximal drei Monate: Juni, Juli und August. Die Finanzspritze soll sich nach dem aktuellen Kontostand bemessen. Ab 500 Euro gebe es allerdings kein Geld mehr.

Die Hilfe komme zu spät und reiche nicht aus, kritisierte bereits die Opposition. Die Studentenvertreter sprechen von einem Mini-Nothilfefonds, der im Schnitt auf 100 Euro pro Betroffenem hinauslaufe. Doch selbst von 500 Euro im Monat könnten Studierende nicht leben. 

Die Krise habe im März begonnen - ohne Rücklagen und vermögende Eltern hätten einige ihr Studium bereits abbrechen müssen. Die Studenten hatten bereits am 8. Juni mit dezentralen Aktionen in 15 Städten auf ihre Notlage aufmerksam gemacht.

Anja Karliczek (r, CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Anja Karliczek (r, CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung.  © dpa/Michael Kappeler

Update, 18. Juni, 16.20 Uhr: Kostenlose psychologische Beratung und Tipps für Pflegekräfte

Mit kostenlosen psychotherapeutischen Beratungsgesprächen und Tipps zum Umgang mit den hohen Belastungen des Berufs unterstützen die Landepflegekammer und die Landespsychotherapeutenkammer gemeinsam die rund 43.000 Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz. Schon vor der "Corona-Katastrophe" hätten in einer online-Befragung rund 78 Prozent der Pflegekräfte ihren Beruf als sehr stark belastend empfunden und 72 Prozent über einen Ausstieg nachgedacht, sagte der Präsident der Landespflegekammer, Markus Mai, am Donnerstag in Mainz. Seither sei die Belastung deutlich gestiegen.

Die Pflegenden sorgten sich um die eigene Gesundheit und die ihrer Angehörigen und wollten trotzdem den Job machen und die Patienten nicht im Stich lassen, sagte die Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer, Sabine Maur, von der Landespsychotherapeutenkammer. Eine zusätzliche Belastung sei die Begleitung Sterbender in den Tod, die von den Angehörigen nur eingeschränkt wahrgenommen werden könne. 

Die Einschränkung des Besuchsrecht in den Altenheimen habe sich insbesondere auf demente Bewohner stark ausgewirkt und eine intensive Betreuung erfordert, damit sich deren Zustand nicht verschlechtere, sagte Mai. Dazu komme oft noch mehr Arbeit, höhere Hygiene- und Schutzregeln sowie mehr Organisationsaufwand.

Viele Pflegekräfte nähmen ihre Belastung zunächst selbst nicht wahr, weil Belastung als Teil der Profession gelte, sagte Professorin Brigitte Anderl-Doliwa von der Katholischen Hochschule Mainz. Ein Flyer solle ihnen helfen, das zu erkennen, sich zunächst selbst zu helfen und Unterstützung zu suchen. Dafür stellten sich Psychotherapeuten seit 26. Mai auf einer Plattform ehrenamtlich für ein Erstgespräch zur Verfügung (www.psych4nurses.de). Dabei könnten weitere Schritte beraten werden. 

Eine Altenpflegerin geht mit einer Seniorin durch einen Flur in einem Altenheim. (Archivbild)
Eine Altenpflegerin geht mit einer Seniorin durch einen Flur in einem Altenheim. (Archivbild)  © dpa/Peter Steffen

Update, 18. Juni, 16.10 Uhr: Umfrage: Weniger Deutsche würden sich in Selbstisolation begeben

Die Bereitschaft der Deutschen zur Selbstisolation nimmt ab. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov würden sich derzeit 70 Prozent der Befragten selbst isolieren, wenn ihnen das von Gesundheitsbehörden empfohlen wird. Im März lag der Anteil noch bei 82 Prozent. 

In Deutschland ist die Bereitschaft zur Selbstisolation damit niedriger als in anderen Ländern: Durchschnittlich gaben 81 Prozent der Befragten in 29 Ländern an, dass sie auf Empfehlung von Behörden zuhause bleiben würden. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im März.

Rund drei von fünf Deutschen (58 Prozent) würden sich freiwillig isolieren, wenn sie für Covid-19 typische Symptome wie trockenen Husten, Fieber oder den Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns bei sich feststellten. Der Anteil ist damit um 15 Prozentpunkte im Vergleich zum März gesunken. 27 Prozent sagten, dass sie sich auch bei Symptomen nicht selbst isolieren würden.

Laut der Befragung sind die Briten beim Auftreten von Symptomen am häufigsten zur Selbstisolation bereit (85 Prozent). In Brasilien (83 Prozent) und Mexiko (81 Prozent) ist der Anteil ebenfalls hoch. Kurz vor dem erneuten Corona-Ausbruch in Peking gaben in China laut YouGov nur 21 Prozent der Menschen an, dass sie bei Krankheitssymptomen zuhause bleiben würden. 

Die Befragung wurde insgesamt mit 172.313 Personen aus 29 Ländern durchgeführt. 9039 davon stammen aus Deutschland.

Eine Person befindet sich in Isolation und trägt einen Schutzanzug.
Eine Person befindet sich in Isolation und trägt einen Schutzanzug.  © dpa/Ukrinform/-

Update, 18. Juni, 15.45 Uhr: Dutzende Eltern und Lehrer protestieren wegen Schulschließungen

Dutzende Lehrer und Eltern mit ihren Kindern haben am Donnerstag vor dem privaten Tönnies-Anwesen, einem Werk des Schlachtbetriebs sowie einer Kirche in Rheda-Wiedenbrück protestiert. Dabei hatten sie Schilder mit Aufdrucken wie "Stoppt die Ausbeute bei Tönnies" bei sich. 

Protest-Teilnehmerin Melanie Beforth sagte: "Bildung ist offenbar nicht so wichtig wie ein Stück Fleisch zu essen." Es gehe ihr aber nicht darum, auf die Arbeiter bei Tönnies zu zeigen, die nicht die Schuld trügen. Sie wolle zeigen, dass die Familien an der Grenze ihrer Leistungskapazität seien. Nach dem Corona-Ausbruch bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies waren vorsichtshalber Schulen und Kindergärten im Kreis Gütersloh geschlossen worden.

Demonstranten halten während einer Mahnwache zur Situation beim Fleischwerk Tönnies auf dem Marktplatz in Rheda-Wiedenbrück Schilder in die Höhe.
Demonstranten halten während einer Mahnwache zur Situation beim Fleischwerk Tönnies auf dem Marktplatz in Rheda-Wiedenbrück Schilder in die Höhe.  © dpa/David Inderlied

Auch Volker Brüggenjürgen von der Caritas Gütersloh war unter den Demonstrierenden. "Wir kritisieren seit Jahren die Arbeits- und Wohnbedingungen bei Tönnies", so der Vorstandsvorsitzende. "Das System Tönnies gefährdet den sozialen Zusammenhalt."

Von Tönnies heißt es, man habe Verständnis für den Unmut. "Ich habe mit den Leuten vor dem Werk gesprochen und mich entschuldigt", sagte ein Pressesprecher von Tönnies. "Wir tun alles, um das Virus wieder loszuwerden, sodass die Schulen und Kitas nach den Sommerferien wieder regulär starten können."

Demonstranten halten während einer Mahnwache zur Situation beim Fleischwerk Tönnies auf dem Marktplatz in Rheda-Wiedenbrück ein Schild mit der Aufschrift "Tönnies macht Profit - unsere Kinder bezahlen den Preis!".
Demonstranten halten während einer Mahnwache zur Situation beim Fleischwerk Tönnies auf dem Marktplatz in Rheda-Wiedenbrück ein Schild mit der Aufschrift "Tönnies macht Profit - unsere Kinder bezahlen den Preis!".  © dpa/David Inderlied
Nicole Ritschel ist mit ihren Töchtern Paula (l.) und Frieda auf einem Fahrrad zur Mahnwache zur Situation beim Fleischwerk Tönnies auf dem Marktplatz in Rheda-Wiedenbrück gekommen.
Nicole Ritschel ist mit ihren Töchtern Paula (l.) und Frieda auf einem Fahrrad zur Mahnwache zur Situation beim Fleischwerk Tönnies auf dem Marktplatz in Rheda-Wiedenbrück gekommen.  © dpa/David Inderlied

Update, 18. Juni, 15.40 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten in Heim in Oyten steigt

Das Coronavirus hat sich in einem Pflegeheim in Oyten im Landkreis Verden weiter ausgebreitet. Inzwischen seien 33 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 14 Personen aus der Belegschaft positiv getestet worden, teilte der Sprecher des Landkreises, Ulf Neumann, am Donnerstag mit. Eine mit dem Virus infizierte 85-jährige Frau aus der Einrichtung ist vor wenigen Tagen im Krankenhaus gestorben.

In dem Seniorenheim leben knapp 50 Menschen - damit sind etwa zwei Drittel der Bewohner infiziert. Für alle positiv getesteten Frauen und Männer wurde Quarantäne angeordnet, die Infektionsketten werden nachverfolgt. Am Donnerstag waren drei der an Covid-19 erkrankten Senioren im Krankenhaus.

Vor der Einrichtung wurden mehrere Container mit Sanitäreinrichtungen und Möglichkeiten zum Pausenaufenthalt für die Beschäftigten des Heims aufgestellt. Dem Landkreis zufolge sollen sie die räumlich beengte Situation in der Einrichtung entzerren. Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr kümmerten sich um den Aufbau der Container. 

Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin des Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hält eine Coronavirus-Testprobe in den Händen.
Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin des Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hält eine Coronavirus-Testprobe in den Händen.  © dpa/Peter Steffen

Update, 18. Juni, 15.25 Uhr: Kreis Gütersloh bittet Bundeswehr um Hilfe bei Corona-Tests

Seit Donnerstagnachmittag hat der Kreis Gütersloh die Reihenuntersuchung auf Corona-Infektionen beim Schlachtbetrieb Tönnies am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück fortgesetzt. Nach Information der Zeitung "Neue Westfälische" hat der Kreis für diese Aufgabe die Bundeswehr um Unterstützung gebeten.

Nach Angaben eines Konzern-Sprechers sollen pro Tag 1500 bis 2000 Mitarbeiter auf das Corona-Virus getestet werden. Bislang hatten das Rote Kreuz und die Malteser bei den Tests geholfen. Diese Organisationen würden aber an ihre Grenzen stoßen. Die Bundeswehr soll laut Zeitung ab Freitag 13 Soldaten mit medizinischen Vorkenntnissen schicken, 12 Soldaten sollen bei der Dokumentation helfen.

Nach dem Start der behördlich angeordneten Reihe sind noch rund 5300 Tests offen. Von bislang 1050 untersuchten Mitarbeitern waren mehr als 650 Neuinfizierte (Stand Mittwochabend) entdeckt worden. Nach Konzernangaben soll dieser Durchlauf Anfang der nächsten Woche abgeschlossen sein. Der Kreis geht aber von einem längeren Zeitraum aus.

Soldaten der Bundeswehr unterstützten bereits unter anderem das Gesundheitsamt in Berlin-Mitte in der Corona-Krise.
Soldaten der Bundeswehr unterstützten bereits unter anderem das Gesundheitsamt in Berlin-Mitte in der Corona-Krise.  © dpa/Carsten Koall

Update, 18. Juni, 15.15 Uhr: Dreyer zu Corona-Regeln: "Eher Ferienhaus als Ballermann"

Abstand, Alltagsmasken und Kontaktbeschränkungen werden nach den Worten von Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter den Alltag in Rheinland-Pfalz bestimmen. Dies seien "die einzigen Mittel, die wir im Moment in der Hand haben, um die Pandemie immer unter Kontrolle zu haben", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Mainz, einen Tag nach einem Treffen der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Es sei klar, "dass bis Ende Oktober das Thema Großveranstaltungen einfach tabu ist", sagte Dreyer - weil diese mit einem Mindestabstand von eineinhalb Metern und Kontaktbeschränkungen kaum in Einklang zu bringen seien. Die Regelungen zu Kontaktbeschränkungen seien unterschiedlich, doch gelte in den meisten Bundesländern eine Höchstzahl von zehn Personen. "Es ist in diesem Jahr eher das Ferienhaus angesagt als der Ballermann", sagte die Ministerpräsidentin mit Blick auf die Urlaubsgestaltung. Die meisten Menschen hätten dies auch verinnerlicht.

Ausgenommen von der Abstandsregel sei die Rückkehr zum Regelbetrieb in Kitas und Schulen, sagte Dreyer. Umso wichtiger seien dort Hygienestandards sowie die Möglichkeit, Kontakte in Gruppen nachzuvollziehen, um im Infektionsfall schnell Quarantänemaßnahmen einzuleiten. 

Dreyer kündigte auch an, dass die Landesregierung in der Kabinettssitzung am Dienstag nächster Woche darüber beraten werde, was das Konjunkturpaket der Bundesregierung für Rheinland-Pfalz bedeute.

Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz.
Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz.  © dpa/Wolfgang Kumm

Update, 18. Juni, 14.58 Uhr: Gesundheitsminister: Die Pandemie ist noch nicht vorbei

Nach Einschätzung der Gesundheitsminister der Länder bleibt es wichtig, die Gefahr ernst zu nehmen, die von dem Coronavirus ausgeht. Die Diskussion darüber war ein Tagesordnungspunkt bei der Sonderkonferenz der Ministerinnen und Minister am Donnerstag auf Initiative der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Dabei haben die Minister die Resolution zum Thema "Pandemie ist nicht vorbei - aufmerksam bleiben" verabschiedet, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit mitteilte. 

Außerdem hätten sich die Teilnehmenden darauf verständigt, sich zeitnah eine Übersicht zu den bisherigen Erfahrungen und Strategien im Umgang mit der Corona-Pandemie zu verschaffen. Berlins Gesundheitssenatorin Kalayci, die derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz übernimmt, sagte, der Austausch und Schulterschluss der Länder in der Pandemie bleibe wichtig. 

"Das Virus ist immer noch da, und wir müssen weiterhin wachsam bleiben. Deshalb auch unser Appell an alle, sich an geltende Hygiene- und Abstandsregeln zu halten."

Melanie Leonhard, Senatorin für Gesundheit aus Hamburg, ergänzte, wichtig sei, sich weiter diszipliniert zu verhalten. "Dazu gehört auch, sich bereits jetzt darauf vorzubereiten, wie mit einer möglichen zweiten Welle umzugehen ist." Wenn ein Impfstoff verfügbar sei, solle er so schnell wie möglich für alle bereitstehen. "Der Bund und die Länder müssen bei Beschaffung, Finanzierung und Anwendung abgestimmt vorgehen, damit das gelingt."

Ursprünglich war für Mittwoch und Donnerstag eine zweitägige reguläre Konferenz der Gesundheitsminister geplant. Sie ist aufgrund der Corona-Pandemie verschoben worden und soll voraussichtlich im Herbst nachgeholt werden. Stattdessen tauschten sich die Ministerinnen und Minister bei der Sonderkonferenz rund zwei Stunden lang per Videoschalte aus. 

Weitere Themen waren unter anderem "Pflegebedürftige zwischen Schutz und Selbstwirksamkeit" und ein Gesamtkonzept für Gesundheitsfachberufe.

Die Gesundheitsminister kamen auf Initiative der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung des Landes Berlin Dilek Kalayci (SPD) zusammen.
Die Gesundheitsminister kamen auf Initiative der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung des Landes Berlin Dilek Kalayci (SPD) zusammen.  © dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild

Update, 18. Juni, 14.50 Uhr: Clemens Tönnies nicht in Quarantäne

Clemens Tönnis, Gesellschafter von Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies, muss nach einen starken Anstieg von Corona-Infizierten unter der Belegschaft am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück nicht in Quarantäne. 

"Clemens Tönnies ist auch nicht infiziert oder durch Corona krank geworden", sagte Konzernsprecher André Vielstädte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Der 64-Jährige, beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 Vorsitzender des Aufsichtsrates, sei nach einem Krankenhausaufenthalt zwar wieder bei der Arbeit, aber noch nicht mit dem sonst üblichen Arbeitspensum, sagte der Sprecher. 

Mit Verweis auf die Privatsphäre wollte sich Vielstädte nicht zum Grund für den Krankenhausaufenthalt äußern. 

Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies.
Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies.  © dpa/David Inderlied

Update, 18. Juni, 14.42 Uhr: Weitere Unsicherheiten im Lebensmittelmarkt in Corona-Krise

Auf dem Lebensmittelmarkt gibt es trotz der Lockerung von Alltagsbeschränkungen weiter Unsicherheit in der Corona-Krise. "Es wurde nicht weniger gegessen", sagte der Generalsekretär des Bauernverbands, Bernhard Krüsken, am Donnerstag in Berlin. Gewechselt hätten aber die Absatzkanäle - mit einem weitgehenden Ausfall der Gastronomie und starken Zuwächsen im Einzelhandel.

Die weitere Entwicklung müsse sich nun zeigen, machte Hans-Christoph Behr von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft deutlich. Wenn Haushalte ihre gekauften Reserven aufbrauchen, könne der Absatz sinken. Viele Kantinen hätten weiter geschlossen, Restaurants nur mit verkleinerter Kapazität geöffnet. 

Zu erwarten seien weiterhin höhere Verbraucherpreise für frisches Obst und Gemüse. Wohl den ganzen Sommer werde es höhere Erntekosten geben, die auch auf zusätzlichen Gesundheitsschutz für Saisonarbeitskräfte zurückgingen.

Das Kühlregal in einem Supermarkt ist zum Teil leer.
Das Kühlregal in einem Supermarkt ist zum Teil leer.  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 18. Juni, 14.38 Uhr: Noch keine Entscheidung über Bundesliga mit Fans

Eine Entscheidung über Spiele der Fußball-Bundesliga mit Zuschauern im Stadion ist noch nicht gefallen. Das hat Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden gesagt. 

Es müsse ein bundesweit einheitliches Vorgehen in der Frage geben. Dazu sei ein Konzept des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) oder der Deutsche Fußball Liga (DFL) notwendig. Bis dahin gelte die Regelung, dass Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist, wegen der Corona-Pandemie noch bis mindestens Ende Oktober verboten bleiben.

Blick auf die leeren Tribünen in der Bayarena.
Blick auf die leeren Tribünen in der Bayarena.  © dpa/Ina Fassbender/AFP Pool

Update, 18. Juni, 14.28 Uhr: Bielefeld schickt Schulkinder von Tönnies-Mitarbeitern nach Hause

Der Anstieg von Corona-Infizierten im benachbarten Kreis Gütersloh hat Folgen für die Menschen in Bielefeld: Nach Angaben der Stadt wurden am Donnerstag die Schulen und Kitas darüber informiert, dass die Kinder von Tönnies-Beschäftigen nach Hause geschickt werden müssen. 

Andere Kinder aus dem Kreis Gütersloh betrifft diese Maßnahme nicht, wie die Stadt mitteilte.

Nach Informationen von "Radio Bielefeld" hat auch das Klinikum Bielefeld reagiert: Es schließt als Reaktion auf die gestiegenen Fallzahlen bei Tönnies seine drei Häuser für Besucher und macht damit zwischenzeitige Lockerungen der Corona-Regeln rückgängig.

Mitarbeiter des Fleischbetriebs Tönnies tragen Masken, als sie aus einem Werkstor kommen.
Mitarbeiter des Fleischbetriebs Tönnies tragen Masken, als sie aus einem Werkstor kommen.  © David Inderlied/dpa

Update, 18. Juni, 14.16 Uhr: CureVac-Impfstoffkandidat wird an Uniklinik Tübingen getestet

Die erste klinische Studie mit dem Corona-Impfstoffkandidaten der Firma CureVac hat am Donnerstag an der Uniklinik Tübingen begonnen. 

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Mediziner der Uniklinik Tübingen: Hier wird die erste klinische Studie mit dem Corona-Impfstoffkandidaten der Firma CureVac begonnen.
Mediziner der Uniklinik Tübingen: Hier wird die erste klinische Studie mit dem Corona-Impfstoffkandidaten der Firma CureVac begonnen.  © Markus Niethammer/dpa

Update, 18. Juni, 14.10 Uhr: Ungarn erlaubt allen EU-Bürgern die Einreise

Mit dem Abflauen der Corona-Pandemie erlaubt das EU-Land Ungarn seit Donnerstag den Staatsbürgern aller EU-Länder die Einreise. 

Ein entsprechender Regierungserlass erschien in der Nacht zum Donnerstag im Ungarischen Amtsblatt. Deutsche Staatsbürger können bereits seit dem 7. Juni ohne coronabedingte Einschränkungen und Auflagen nach Ungarn fahren. In den Genuss der neuen Reisefreiheit kommen nun auch Bürger der Schweiz, Norwegens, Islands und Liechtensteins. Im übrigen bleibt die Mitte März verhängte Grenzsperre für Ausländer in Kraft.

Ungarn war von der Corona-Pandemie nicht besonders hart betroffen. In den vergangenen vier Tagen wurde im ganzen Land jeweils eine Neuansteckung registriert. Die Anzahl der akut Erkrankten betrug am Donnerstag 947. 

Ministerpräsident Viktor Orban hob mit Wirkung vom selben Tag den Gefahrennotstand auf. Im Land gilt weiterhin eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften.

Bereits in den Wochen zuvor war nicht nur Deutschen, sondern auch Österreichern, Slowaken, Tschechen, Slowenen und Kroaten die Einreise nach Ungarn erlaubt worden. Bürger des benachbarten Nicht-EU-Landes Serbien können seit Ende Mai nach Ungarn reisen. Im Land willkommen sind außerdem Geschäftsreisende aus Japan und Südkorea.

Grundsätzlich ausgenommen von den Reisesperren waren von Anfang an Lastwagenfahrer im Dienst und Diplomaten.

Die Kontrollen an den ungarischen Grenzen entfallen nun.
Die Kontrollen an den ungarischen Grenzen entfallen nun.  © Gyorgy Varga/MTI/dpa

Update, 18. Juni, 14.02 Uhr: Spanien schnürt Vier-Milliarden-Hilfspaket für Tourismusbranche

Die spanische Regierung hat ein Hilfspaket in Höhe von 4,26 Milliarden Euro für die von Corona besonders heftig gebeutelte Tourismusbranche des Landes beschlossen. 

Allein 2,5 Milliarden seien für Bürgschaften vorgesehen, erklärte der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Donnerstag in Madrid. Mit 850 Millionen wolle man die Nachhaltigkeit und die Digitalisierung des für Spanien lebenswichtigen Sektors fördern. Außerdem werde man unter anderem Marketingkampagnen finanzieren.

"Es ist dringend nötig, dass diese Projekte schnell in Gang gesetzt werden", sagte der Regierungschef. Spanien biete nachhaltigen und sicheren Tourismus. Die schlimmste Phase der Pandemie habe das Land hinter sich. "Wir sind nun davon überzeugt, dass wir vereint die wirtschaftliche Erholung angehen werden. Spanien wird weiterhin den internationalen Tourismus anführen."

Der Sektor trägt mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Spaniens bei. In den vergangenen Tagen hatten Branchenvertreter von Madrid "mutige Maßnahmen" verlangt. Der Reiseunternehmer-Verband Exceltur befürchtet für dieses Jahr aufgrund der Pandemie Verluste von insgesamt rund 80 Milliarden Euro. 

Am schlimmsten betroffen sind dieser Schätzung zufolge die Balearen-Inseln, wo der Tourismus dieses Jahr Einnahmeeinbußen von mehr als 67 Prozent im Vergleich zu 2019 erleiden könnte.

Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, kommt zur Vorstellung des Plans der Regierung, um den Tourismussektor in Spanien anzukurbeln.
Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, kommt zur Vorstellung des Plans der Regierung, um den Tourismussektor in Spanien anzukurbeln.  © E. Parra/Pool EUROPA PRESS/dpa

Update, 18. Juni, 13.52 Uhr: Dänemark will Grenzen für Reisende aus Großteil Europas öffnen

Dänemark will seine seit Mitte März für die meisten EU-Bürger geschlossenen Grenzen bald für den Großteil Europas wieder öffnen. 

Die derzeitigen Einreisebeschränkungen sollen zum 27. Juni durch ein Modell ersetzt werden, das nach objektiven Gesichtspunkten festlegt, in und aus welchen Ländern Reisen ohne Einschränkungen möglich sind. Das teilte die dänische Regierung am Donnerstag mit.

Das neue Modell soll auf der jeweiligen Coronavirus-Situation in den einzelnen Ländern basieren. Damit die Grenzen für die entsprechenden Bürger als "offen" gelten, muss ihr Land weniger als 20 wöchentliche Neuerkrankte pro 100.000 Einwohner haben. Um welche Länder es sich handelt, wollen die Dänen am 25. Juni bekanntgeben. 

Es könne aber bereits jetzt festgestellt werden, dass die Grenzen für die meisten Länder im EU- und Schengenraum einschließlich Großbritanniens gemäß den Kriterien geöffnet werden können, erklärte die Regierung.

Wie aus einer Übersicht hervorgeht, dürften nach jetzigem Stand nur Menschen aus Schweden und Portugal an der dänischen Grenze abgewiesen werden, sofern sie keinen triftigen Grund zur Einreise vorweisen können. Im Falle Schwedens würde dann aber ein regionales Modell greifen, wonach Menschen aus schwedischen Regionen mit guten Corona-Zahlen trotzdem nach Dänemark dürfen.

Für Reisende aus Deutschland verändert sich durch den Schritt nichts, wie eine Sprecherin des dänischen Justizministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Kopenhagen sagte. Sie dürfen seit dem vergangenen Montag ebenso wie Touristen aus Norwegen und Island wieder nach Dänemark einreisen, wenn sie mindestens sechs Übernachtungen im Land gebucht haben. 

Diese Sechs-Tages-Regel werde auch für die anderen Länder gelten, sagte die Sprecherin. Menschen aus Schleswig-Holstein dürfen mittlerweile auch ohne gebuchte Übernachtungen in das benachbarte Land fahren.

Dänemark will seine seit Mitte März für die meisten EU-Bürger geschlossenen Grenzen bald für den Großteil Europas wieder öffnen.
Dänemark will seine seit Mitte März für die meisten EU-Bürger geschlossenen Grenzen bald für den Großteil Europas wieder öffnen.  © Carsten Rehder/dpa

Update, 18. Juni, 13.45 Uhr: 14 weitere Coronavirus-Infektionen in Magdeburg

In Magdeburg sind binnen eines Tages 14 neue Coronavirus-Infektionen festgestellt worden. 

Landesweit kamen von Mittwoch- auf Donnerstagvormittag (Stand: 9.53 Uhr) insgesamt 16 neue Fälle hinzu, wie das Sozialministerium in Magdeburg mitteilte. Neben Magdeburg meldeten demnach der Landkreis Börde und der Burgenlandkreis je einen neuen Infektionsfall. Alles in allem stieg die Zahl der Fälle auf 1819. Schätzungen zufolge sind bislang 1657 Menschen wieder genesen. 57 Menschen sind den Angaben zufolge bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

In Magdeburg sind wegen des Corona-Ausbruchs derzeit zehn Schulen geschlossen, zudem dürfen mehrere Spielplätze nicht genutzt werden, ebenso einige Kinder- und Jugendeinrichtungen. Insgesamt wurden in Magdeburg rund 200 Infektionen seit Beginn der Pandemie bekannt. 

Allein 76 davon kamen seit Donnerstag vergangener Woche dazu. Am 11. Juni waren noch 119 Fälle registriert gewesen, nun sind es 195.

Titelfoto: dpa/Uwe Zucchi

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