Dreister Corona-Impfbetrug: Männer färben sich Haare und Augenbrauen weiß, geben sich als Rentner aus!

Mexiko-Stadt - Dreister Impfbetrug! In Mexiko-Stadt hatten zwei Männer eine sehr spezielle Idee, um an eine Coronavirus-Impfung zu kommen. Das Vorhaben gelang zunächst, doch dann flog der Schwindel auf. Jetzt wartet ein juristisches Nachspiel.

Claudia Sheinbaum (58), Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, gab auf einer Pressekonferenz den Betrug bekannt.
Claudia Sheinbaum (58), Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, gab auf einer Pressekonferenz den Betrug bekannt.  © Quetzalli Blanco/NOTIMEX/dpa

Es klingt wie in einer schlechten Soap: Zwei noch jüngere Männer (30, 35) verkleideten sich als Rentner, gingen zur Impf-Stelle. Mit passenden Klamotten, dazu weiß gefärbten Haaren und Augenbrauen sowie gefälschten Ausweisdokumenten ging der Impfbetrugs-Plan schließlich sogar auf. Sie bekamen ihre Spritze.

In Mexiko sind aktuell eigentlich nur Menschen impfberechtigt, die entweder im öffentlichen Gesundheitswesen tätig, oder mindestens 60 Jahre alt sind. Zudem gibt es Ausnahmen für einige Lehrer.

Claudia Sheinbaum (58), Bürgermeisterin der Hauptstadt des 127-Millionen-Landes, bestätigte am Mittwoch den kuriosen und auch frechen Schwindel öffentlich in einer Pressekonferenz.

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Letztlich flogen die Betrüger wegen ihrer Stimmen auf. Nun wird unter anderem wegen Ausweisfälschung ermittelt.

Mexiko hat nach den USA und Brasilien die dritthöchste Zahl an Corona-Toten zu beklagen

Wegen des zu knappen Impfstoffes bekam das Land im März per Leihgabe insgesamt 2,7 Millionen Impfdosen AstraZeneca aus den USA.
Wegen des zu knappen Impfstoffes bekam das Land im März per Leihgabe insgesamt 2,7 Millionen Impfdosen AstraZeneca aus den USA.  © ---/Presidencia Mexico/dpa

In dem südamerikanischen Land wurden bislang fast zehn Millionen Covid-Impfungen verabreicht. Etwa ein Prozent der Bevölkerung, also knapp 1,3 Millionen Menschen, haben bereits ihre zweite Dosis erhalten und sind somit vollständig geimpft.

Auch in Mexiko ist der Impfstoff knapp. Genau wie hierzulande geht man entsprechend auch dort mit Priorisierungen vor.

Die Zahl der zur Verfügung gestellten Vakzine war zwischenzeitlich jedoch einmal so rar, dass man beispielsweise 2,7 Millionen AstraZeneca-Dosen von den USA ausgeliehen bekam.

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Die Regierung beklagt in diesem Zusammenhang, man sei von reicheren Staaten übergangen worden. Diese hätten sich mehr Vakzine geschnappt, als ihnen zugestanden hätten.

Inzwischen wurden laut Informationen der Deutschen Presseagentur per Eilverfahren sogar sechs Impf-Präparaten die Notfallzulassung erteilt.

Hier spricht Claudia Sheinbaum auf der Pressekonferenz unter anderem über den dreisten Impfbetrug

Nach dem Nachbarn USA und Brasilien ist Mexiko das am drittschwersten vom Coronavirus betroffene Land. Zumindest, was die Zahl der Toten anbelangt. Insgesamt seien nach Angaben der Behörden bereits über 205.000 Menschen an und mit dem Virus verstorben.

Die Dunkelziffer wird dabei allerdings noch deutlich höher geschätzt, da die Zahl der Testungen sehr niedrig ist.

Titelfoto: ---/Presidencia Mexico/dpa

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