Gastgewerbe-Umsatz bricht wegen Corona-Schließungen drastisch ein

Hochgeklappte Tische stehen in der Fußgängerzone vor einer Gastwirtschaft.
Hochgeklappte Tische stehen in der Fußgängerzone vor einer Gastwirtschaft.  © dpa/Uwe Anspach

Die Schließungen wegen der Corona-Pandemie haben drastische Umsatzeinbußen für das Gastgewerbe in Deutschland nach sich gezogen. Um fast die Hälfte brachen die Erlöse von Hoteliers und Gastwirten im März ein - sowohl im Vergleich zum Februar 2020 als auch zum Vorjahresmonat. 

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes gab es in allen Zweigen des Gastgewerbes die größten Umsatzeinbußen seit Beginn der Zeitreihen im Jahr 1994. Im Vergleich zum März 2019 brachen die Erlöse nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Mittwoch real um 45,4 Prozent ein, im Vergleich zum Februar 2020 fiel der Umsatz preisbereinigt um 44,6 Prozent.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus hatte die Politik ab dem 18. März Übernachtungen touristischer Gäste in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben untersagt. Ab dem 22. März waren Gaststätten mit Ausnahme von Abhol- und Lieferservices geschlossen. Seit Mitte Mai werden die Einschränkungen nach und nach wieder gelockert.

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Update, 20. Mai, 8 Uhr: Hamilton zum Formel-1-Neustart: "Alle verdammt eingerostet"

Für Weltmeister Lewis Hamilton soll der Neustart der Formel 1 so sein, als hätte es die Corona-Zwangspause nie gegeben. "Wir müssen so in Fahrt kommen, als hätten wir keines dieser Rennen verpasst", sagte der 35-Jährige in einem Video seines Mercedes-Teams. Er sei deshalb im engen Austausch mit dem Rennstall. "Unsere Herausforderung ist, wie wir das hinbekommen. Wir müssen dafür alle Werkzeuge nutzen, die wir haben", sagte Hamilton. Auch zu den von ihm ungeliebten Einsätzen im Simulator sei er deshalb bereit.

Die Formel 1 hat seit dem ausgefallenen Auftakt in Australien Mitte März alle WM-Läufe bis Ende Juni wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt oder verschoben. Die Saison soll nun mit zwei Grand Prix vor leeren Rängen im österreichischen Spielberg im Juli beginnen. "Im Freitagstraining werden wir wohl alle verdammt eingerostet sein", sagte Hamilton.

Der sechsmalige Champion nutzt die Auszeit für intensive Arbeit an seiner Fitness. "Es ist eine gute Phase für meinen Körper und meinen Kopf", sagte Hamilton. Dennoch sorge er sich ständig um seine Form. "Dann denke ich, da ist wieder ein bisschen Fett, ich muss unbedingt laufen gehen", sagte der Brite.

Probleme mit der Motivation habe er nie gehabt. Die aktuelle Situation sei auch eine Chance. "Wenn wir uns in dieser Phase nicht verbessern, dann verschwenden wir unsere Zeit. Du musst mit dem Hintern hochkommen und einfach machen", sagte Hamilton.

Update, 20. Mai, 7.55 Uhr: Zunehmend Beschwerden über Lärmbelästigung während Corona-Notstand in Tokio

Der in Japans Hauptstadt Tokio noch andauernde Notstand wegen der Corona-Pandemie hat zu einer Häufung von Beschwerden wegen Lärmbelästigung unter Nachbarn geführt. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch berichtete, gingen bei der Polizei im März und April mehr als 24.000 Telefonanrufe ein, bei denen sich die Anrufer wegen Lärmbelästigung beschwerten. 

Das sei ein Anstieg um 28,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In einem extremen Fall war ein Bauarbeiter von einem Nachbarn erstochen worden. Japans Wohnhäuser sind bekannt für dünne Wände.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus waren die Schulen geschlossen worden. Seit Anfang April gilt zudem der Notstand, weswegen die Bürger zu Hause bleiben sollen. Der Notstand gilt noch bis zum 31. Mai, allerdings sind die täglichen Neuinfektionen deutlich gesunken. 

Dicht an dicht und nur mit dünnen Wänden ausgestattet: In Tokio kommt es vermehrt zu Lärmbeschwerden.
Dicht an dicht und nur mit dünnen Wänden ausgestattet: In Tokio kommt es vermehrt zu Lärmbeschwerden.  © Max Patzig

Update, 20. Mai, 7.40 Uhr: Giffey bestätigt: Lohnersatz bei geschlossener Kita wird verlängert

Eltern sollen bis zu 20 Wochen Lohnersatz bekommen können, wenn sie ihre Kinder in der Corona-Krise wegen Einschränkungen bei Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) bestätigte am Mittwochmorgen im ZDF-"Morgenmagazin", dass das Kabinett die Verlängerung der Zahlung heute beschließen werde. "Die Lohnfortzahlungen werden weitergehen bis zu 20 Wochen."

Der Lohnersatz werde je Elternteil auf bis zu zehn Wochen verlängert, für Alleinerziehende auf bis zu 20 Wochen. "Das ist ein ganz wichtiger Schritt, um finanzielle Sicherheit zu geben", sagte die SPD-Politikerin. Sie sei froh, dass SPD-Sozialminister Hubertus Heil und sie sich hier durchgesetzt hätten. Zuvor hatte bereits Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gesagt, die Verlängerung werde kommen. Er ist dafür zuständig, weil die Entschädigung im Infektionsschutzgesetz geregelt ist.

Wer in der Corona-Krise wegen der Betreuung kleiner Kinder nicht arbeiten kann und deshalb kein Geld verdient, erhält bisher für maximal sechs Wochen 67 Prozent des Nettoeinkommens als Entschädigung, höchstens 2016 Euro im Monat. Der Arbeitgeber zahlt das Geld aus und kann es sich von den Behörden erstatten lassen. Weil Kitas und Schulen voraussichtlich noch längere Zeit nicht in den Regelbetrieb gehen können, soll der Lohnersatz verlängert werden. 

Franziska Giffey (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Franziska Giffey (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.  © dpa/Michael Kappeler

Update, 20. Mai, 7.15 Uhr: Berlins Hotelbranche hofft auf deutlich mehr Touristen ab dem 25. Mai

Die Berliner Hotelbranche rechnet nach herben Einbrüchen in der Corona-Krise mit einer langsamen Erholung. Es sei sehr zu hoffen, dass der Berlin-Tourismus schon im Sommer wieder deutlich anziehe, sagte Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Berlin (Dehoga). "So richtig daran glauben kann ich noch nicht – es wird Jahre dauern, bis wir die tollen Zahlen aus dem Jahr 2019 wieder erreichen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Außer es wird schnell ein Impfstoff entwickelt, und die Gesamtwirtschaft erholt sich doch schneller, als wir alle denken."

Ab dem 25. Mai dürfen in Berliner Hotels nun wieder Touristen übernachten. 2019 kamen rund 14 Millionen Touristen nach Berlin, die Zahl der Übernachtungen stieg auf 34,1 Millionen - ein neuerliches Rekordjahr. Die Auslastung der Hotels lag bei 80 Prozent. Lengfelder erwartet, dass sie 2020 deutlich darunter bleibt. "Wenn die Hotels zum Ende des Jahres nur 30, 40 Prozent Belegung erzielen, wäre das fürchterlich", so der Dehoga-Geschäftsführer. "Es ist das schlimmste Jahr, das ich jemals miterlebt habe, und ich war auch viele Jahre Hotelier", sagte der 60-Jährige.

Burkhard Kieker, Chef der Berliner Tourismusgesellschaft Visit Berlin, rechnet damit, dass zunächst vor allem Touristen aus Deutschland zurückkommen. "Wir haben Gottseidank einen starken Heimatmarkt. Der Anteil der ausländischen Touristen lag zuletzt um 45 Prozent." Ein Problem sei, dass gerade die für Berlin wichtigsten Märkte wie Großbritannien, Italien, Spanien und die USA besonders von der Corona-Pandemie betroffen seien. "Aus diesen Ländern freuen wir uns, wenn Gäste kommen. Ich bin aber nicht sicher."

Noch leuchten am Berliner "park inn" Hotel die Zimmer herzförmig. In wenigen Tagen leuchten nur noch die belegten Zimmer.
Noch leuchten am Berliner "park inn" Hotel die Zimmer herzförmig. In wenigen Tagen leuchten nur noch die belegten Zimmer.  © dpa/Christophe Gateau

Update, 20. Mai, 7 Uhr: Wie die Bahn sich mit Desinfektionsmitteln selbst versorgt

In einem unscheinbaren Industriegebiet am Rande von Brandenburg an der Havel wirbeln an diesem Nachmittag drei Chemielaboranten in einer kleinen Lagerhalle. Ausgestattet mit Gesichtsschutz und Messbehältern mischen sie nach und nach in Hunderten Kanistern Desinfektionsmittel für die Deutsche Bahn an. Insgesamt etwa 1000 Liter des Handdesinfektionsmittels gingen hier in etwa täglich raus, sagt die Leiterin des Umweltlabors der Bahn, Tabea Mettler-Altmann.

Die Arbeit sei kein Hexenwerk, betont Mettler-Altmann. Wer eine hochmoderne Abfüllanlage erwartet, wird enttäuscht. "Die Herstellung des Desinfektionsmittels ist eine simple Labortätigkeit." Die Mitarbeiter stellten das Gemisch neben dem normalen Tagesbetrieb her, so Mettler-Altmann. "Das ist keine tagesfüllende Aufgabe und dennoch ziehe ich den Hut vor dem Einsatz unserer Belegschaft."

Seit etwa einem Monat werde in dem Labor, in dem normalerweise Boden- und Schotterproben auf Gift- und Schadstoffe untersucht werden, Handdesinfektionsmittel produziert, sagt Philipp Tentrop, Leiter des Umweltservices der DB Engineering & Consulting GmbH. Als der Engpass bei Desinfektionsmitteln zu Beginn der Krise auch bei der Bahn spürbar wurde, kam der Gedanke, das Labor für die Herstellung zu nutzen. "Wir haben die Möglichkeiten, also machen wir es", erzählt Tentrop rückblickend.

Eine Rezeptur - veröffentlicht von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) - habe man schließlich umgesetzt. Lediglich vier "Rohstoffe" hätte man dafür beschaffen müssen: Den Hauptbestandteil Isopropanol, Wasserstoffperoxid, Wasser und Glycerol. Hinzu kamen Ausgaben für die Kanister und den Arbeitsschutz. "Wir liegen mit unseren Kosten bisher im fünfstelligen Bereich", sagt Laborleiterin Mettler-Altmann.

Das Desinfektionsmittel kommt nach Angaben einer Bahn-Sprecherin an verschiedenen Stellen im bundeseigenen Konzern an. "Das landet im gesamten Bundesbereich. Die Kanister gehen unter anderem an die Berliner S-Bahn, aber auch im Hauptsitz der Verwaltung in Berlin habe ich schon Flaschen gesehen."

Eine Chemielaborantin der Deutschen Bahn schüttet eine Flüssigkeit in einen Glaskolben.
Eine Chemielaborantin der Deutschen Bahn schüttet eine Flüssigkeit in einen Glaskolben.  © dpa/Paul Zinken/dpa-zb-Zentralbild

Wie lange die Produktion des Desinfektionsmittels am Standort Brandenburg weiterlaufen soll, ist noch ungewiss. "Es soll nicht unser Standardgeschäft werden", betont Tentrop. Bis Ende des Jahres werde die Herstellung aber voraussichtlich noch weiterlaufen. "Wir merken, dass der Bedarf noch da ist. Die DB Regio hat erst vor kurzem nachgeordert." Mit der laufenden Herstellung habe die Bahn einen verlässlichen Lieferanten, sagt Tentrop.

Nicht nur die Bahn hat bedingt durch den Desinfektionsmittelengpass eine eigene Produktion aufgezogen. Unternehmen wie der Spirituosen-Hersteller Berentzen lieferten beispielsweise nach eigenen Angaben Desinfektionsmittel an das Gesundheitswesen. Auch der Nivea-Konzern Beiersdorf hat inzwischen Produktionswerke auf fünf Kontinenten auf die Herstellung von Hand-Desinfektionsmitteln umgestellt.

Der Verbund für Angewandte Hygiene (VAH) sieht die Herstellung von Desinfektionsmitteln von vermeintlich "fachfremden" Unternehmen aber mitunter kritisch. "Fachfremde Unternehmer haben oft nicht die Erfahrung, die für den sachgerechten Einsatz von Desinfektionsverfahren erforderlich sind", sagt der Leiter der VAH-Desinfektionsmittel-Kommission, Jürgen Gebel.

So müssten das Wirkspektrum und die Art der Anwendung immer auf die jeweilige Situation und den Zweck zugeschnitten sein. Dieser Aspekt sei von fachfremden Unternehmen nicht immer in der erforderlichen Qualität zu leisten. Schlimmstenfalls komme es zu Falschanwendungen und damit zu unzureichenden Desinfektionserfolgen, zu Materialschäden oder zur Beeinträchtigung der Gesundheit der Anwender.

Philipp Tentrop kann die Kritik des Verbandes durchaus verstehen, sieht sein Labor jedoch nicht als "fachfremd" an. "Wir liefern hier ganz klare Apothekenqualität." Außerdem sei die Herstellung des Desinfektionsmittels internationalisiert und recht simpel. "Auch in Apotheken wird das im Hinterzimmer zusammengemischt. Das ist also nicht professioneller", ergänzt Laborchefin Mettler-Altmann. Die 40 Mitarbeiter sind mit der zusätzlichen Tätigkeit zufrieden. "Für uns ist das auch mal eine willkommene Abwechslung", sagt Chemielaborant Ron Peterlein.

Kanister mit Hände-Desinfektionsmittel stehen in einer Halle des Umweltservices der Deutschen Bahn.
Kanister mit Hände-Desinfektionsmittel stehen in einer Halle des Umweltservices der Deutschen Bahn.  © dpa/Paul Zinken/dpa-zb-Zentralbild

Update, 20. Mai, 6.55 Uhr: NBA-Profi Kleber fürchtet "Beigeschmack" für Quarantäne-Meister

Für NBA-Profi Maxi Kleber ist die geplante Fortsetzung der Saison in der Basketball-Bundesliga mit einem Quarantäne-Turnier in München ein zweischneidiges Schwert. "Es hätte so einen Beigeschmack, wenn man jetzt die Meisterschaft gewinnt. Man kann sagen, es ist schwieriger geworden. Man kann aber auch sagen, es ist leichter geworden. Es ist immer eine Corona-Meisterschaft. Da frage ich mich, wie das von Fans und allen gesehen wird. Aber es ist glaube ich die einzig sinnvolle Möglichkeit", sagte der 28-Jährige von den Dallas Mavericks der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag (Ortszeit). "Ich bin hin- und hergerissen. Auch bei uns in der NBA."

Die bayerische Staatsregierung hatte in einer Sitzung des Kabinetts den Plänen der BBL zugestimmt, die Saison nach der Corona-Pause vom ersten Juni-Wochenende an mit einem Turnier mit zehn Teams in München fortzusetzen. Während der gesamten Turnierdauer werden Spieler und Betreuer aller Mannschaften in einem Hotel nahe des Olympiaparks in Quarantäne zusammengezogen. Bevor das Turnier beginnen kann, werden die zehn Teams an ihren jeweiligen Standorten eine rund dreiwöchige Vorbereitung absolvieren.

"Ich glaube, eine andere Lösung findest du gar nicht. Du kannst schlecht trotzdem weiterhin reisen", sagte Kleber über die Quarantäne für die Mannschaften für die Dauer des Turniers. "Es wird vielleicht nicht so viel Spaß machen wie sonst, aber du hast auf der anderen Seite auch noch mehr Zeit mit deinem Team. Es ist halt die einzige Lösung, die du hast. Wenn die ganze Zeit Leute rein und raus kommen ist die Gefahr viel höher."

In der NBA gibt es noch keine konkreten Pläne, wann und wie die Saison fortgesetzt werden kann. Zur Debatte stehen aber auch Spiele an wenigen oder nur einem Standort, etwa in Orlando oder Las Vegas.

Maxi Kleber (m.) von den Dallas Mavericks.
Maxi Kleber (m.) von den Dallas Mavericks.  © dpa/David Zalubowski/AP

Update, 20. Mai, 6.50 Uhr: Internet macht Vatertagstour über den Kiez trotz Corona möglich

Väter, Männer und große Jungs müssen in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie nicht auf ihre Tour durch den Hamburger Kiez verzichten. Denn einige Geschäfte des berühmten Stadtteils St. Pauli wollen das Flair der Reeperbahn stattdessen mithilfe von Facebook in die Wohnzimmer bringen. An Christi Himmelfahrt, von 12 Uhr an, können die Besucher - ob männlich oder weiblich - verschiedene kleine Läden auf und abseits der Reeperbahn live erkunden. Ob die Olivia Jones Bar, Weinladen, Taco-Restaurant, Barbershop, Craft-Beer-Shop, Atelier oder Schmidts Tivoli Theater - zu jeder vollen Stunde wird es einen etwa 30-minütigen Livestream aus dem jeweiligen Kiez-Geschäft geben.

"Jeder Laden hat sich ein kleines Programm ausgedacht. Man bekommt zudem einen Blick hinter die Kulissen. Das ist nicht nur für Hamburger, sondern auch für Touristen interessant", sagte eine Sprecherin des Veranstalters Facebook am Dienstag in Hamburg.

Mit dem bunten Programm soll die Vielfalt des Kiezes gezeigt werden. Zudem haben die Zuschauer die Gelegenheit, die Geschäfte durch das Kaufen von Gutscheinen zu unterstützen.

Olivia Jones steht vor der "Olivia Jones Bar" auf der Hamburger Reeperbahn. Jones und andere Geschäfte des berühmten Stadtteils St. Pauli wollen das Flair der Reeperbahn mithilfe von Facebook in die Wohnzimmer bringen.
Olivia Jones steht vor der "Olivia Jones Bar" auf der Hamburger Reeperbahn. Jones und andere Geschäfte des berühmten Stadtteils St. Pauli wollen das Flair der Reeperbahn mithilfe von Facebook in die Wohnzimmer bringen.  © dpa/Magdalena Tröndle

Update, 20. Mai, 6.45 Uhr: Hochzeitsgesellschaften in NRW wieder erlaubt

Weitere Lockerungen in der Corona-Krise: Ab dem heutigen Mittwoch dürfen Tattoo- und Piercingstudios wieder öffnen, standesamtliche Trauungen mit Gästen sind wieder möglich und auch Picknicks wieder erlaubt. Das teilte die Landesregierung am Dienstagabend via Twitter mit. Die Regelungen für Hochzeiten sind allerdings weiter denkbar unromantisch.

In der ebenfalls am Dienstagabend veröffentlichten Neufassung der Coronaschutz-Verordnung heißt es: "Standesamtliche Trauungen einschließlich der Zusammenkunft unmittelbar vor dem Ort der Trauung sind auch mit Gästen zulässig." Voraussetzung: Mindestabstand von 1,5 Metern - soweit es nicht zwei Familien oder Haushalte sind. Und "insbesondere ein direkter Kontakt (Händeschütteln, Umarmen etc.)" der Gäste muss laut Verordnung vermieden werden - sowohl bei Begrüßung als auch bei der Gratulation: "Unter Beachtung dieser Regelung umfasst die Zulässigkeit sowohl die Trauzeremonie als auch das Zusammentreffen unmittelbar vor dem Ort der Trauung."

Nach Massage- oder Kosmetikstudios dürfen ab sofort auch Tattoo- und Piercingstudios wieder öffnen. Dort gelten die gleichen Hygienevorgaben, wozu ein Mund-Nase-Schutz und - bei Behandlungen am Gesicht - für die Dienstleister eine Spezialmaske, Schutzbrille oder Schutzschild gehören.

Wie die Landesregierung am Dienstagabend via Twitter mitteilte, sind auch Picknicks wieder erlaubt. Das Grillen im Park bleibt jedoch weiter verboten.

Ebenfalls neu in der Coronaschutz-Verordnung: Die Regelung für - bislang verbotene - Chorproben. So dürfen mehrere Sänger in Opern oder Konzerthäusern wieder gemeinsam üben. Aber: Stehen sie nebeneinander, müssen die Sängerinnen und Sänger drei Meter Abstand halten. Stehen sie in mehreren Reihen, wird es noch komplizierter: Hier sind 6 Meter Abstand in "Ausstoßrichtung" vorgeschrieben. Zudem ist "eine Raumgröße von mindestens zehn Quadratmetern pro Person vorzusehen."

Endlich wieder in großer Runde möglich: Heiraten in NRW.
Endlich wieder in großer Runde möglich: Heiraten in NRW.  © dpa/Andreas Lander/ZB

Update, 20. Mai, 6.40 Uhr: Polizei kontrolliert Corona-Auflagen bei Himmelfahrtstouren

Polizeibeamte unter anderem in Thüringen richten sich am Himmelfahrtstag auf reichlich Arbeit ein. In diesem Jahr steht neben den herrentagsüblichen Einsätzen wegen alkoholbedingten Rangeleien oder Unfällen die Einhaltung der coronabedingten Kontakteinschränkungen im Blickpunkt, wie der Sprecher der thüringischen Landespolizeidirektion, Patrick Martin, auf Anfrage sagte. 

Polizei und auch kommunale Ordnungsbehörden haben Kontrollen angekündigt. Die Landespolizei habe zusätzliche Kräfte im Einsatz, sagte Martin. Auch von der Bereitschaftspolizei komme Unterstützung. "Vor allem ist aber die Vernunft der Ausflügler gefragt", so Martin.

Nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums gilt die Regelung, wonach sich wegen der Pandemie maximal Mitglieder zweier Haushalte treffen dürfen und ein Mindestabstand von eineinhalb Metern einzuhalten ist, auch für Himmelfahrtsausflüge. Feiern in größeren Gruppen an Gaststätten oder traditionellen Anlaufpunkten für Wanderer sind nicht möglich.

Unter anderem in Erfurt will die Polizei verstärkt kontrollieren.
Unter anderem in Erfurt will die Polizei verstärkt kontrollieren.  © dpa/Martin Schutt/dpa-Zentralbild

Update, 20. Mai, 6.35 Uhr: Eishockeyspieler "wollen keinen Krieg gegen die Liga"

Für Eishockey-Profi Patrick Reimer ist die Corona-Krise die perfekte Zeit für die Gründung einer Spielergewerkschaft. "Im Moment gibt es so eine Aufbruchstimmung, dass wir gesagt haben: Jetzt ziehen wir's durch. Wir können nicht immer nur reden. Wir müssen jetzt anpacken", sagte er in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch Ausgabe). "Und da wir jetzt eine gewisse Aufmerksamkeit bekommen, werden wir es auch durchziehen müssen. Die Zeit ist da", betonte der Olympia-Zweite von 2018.

Reimer forderte ein Mitspracherecht der Profis, die in der Deutschen Eishockey Liga ihr Geld verdienen und wegen der Corona-Krise auf bis zu 25 Prozent ihres Gehalts verzichten sollen. "Das gehört dazu, dass wir uns in solchen Situationen Gehör verschaffen. Für die Liga ist es ja auch schwierig, die Situation von 300 oder 400 Spielern individuell zu besprechen. Es gibt da sehr unterschiedliche Verträge", erklärte der 37 Jahre alte Kapitän der Nürnberg Ice Tigers. Die DEL-Saison war vorzeitig beendet worden.

Reimer und Moritz Müller, der Kapitän des Nationalteams von den Kölner Haien, verfolgen unabhängig von der Corona-Krise die Gründung einer Spielergewerkschaft. Auf Konflikte mit der Liga sind die beiden aber nicht aus. "Wir wollen definitiv nicht in einen Krieg gegen die DEL ziehen. Es geht uns darum, eine Kommunikationsebene zu finden, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, auch, wie wir diese Krise überstehen", erklärte Reimer. Den Spielern sei bewusst, "dass es Einschnitte geben wird und dass wir vor einer ungewissen Zukunft stehen. Umso wichtiger wäre es, mit einer Stimme sprechen zu können."

Bei Themen wie Tarifvertrag, Mindestlohn oder Gehaltsobergrenze gelte es nun zu klären, "ob man so etwas in Deutschland installieren kann. Für unsere nordamerikanischen Kollegen sind solche Dinge (...) längst normal, die kennen das gar nicht anders", sagte Reimer.

Patrick Reimer von den Nürnberg Ice Tigers bejubelte sein Tor. (Archivbild)
Patrick Reimer von den Nürnberg Ice Tigers bejubelte sein Tor. (Archivbild)  © dpa/Matthias Merz

Update, 6.30 Uhr: Die Freibadsaison startet - zumindest teilweise

Zum Start der Freibadsaison in einigen Bundesländern müssen sich Gäste auf Zugangsbeschränkungen und neue Regeln einstellen. Der spontane Sprung ins kühle Nass nach der Arbeit wird nicht überall uneingeschränkt möglich sein, wie Christian Ochsenbauer, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfB), sagte. Stattdessen wollten viele Bäder Zeitkarten anbieten, um die Besucherströme zu kanalisieren. 

Für die Becken empfiehlt die DGfB eine Zugangsbeschränkung, so dass die Abstandsregeln auch im Wasser eingehalten werden können. "Es kann dann schon passieren, dass die Leute in einer Warteschlange vor dem Becken stehen müssen", betonte Ochsenbauer.

Auch auf den Liegewiesen gelten die bekannten Abstands- und Kontaktgebote - Bademeister oder Security-Kräfte sollen für deren Einhaltung sorgen. Sorgen machen, dass sich das Virus über das Wasser verbreitet, muss sich niemand: Nach Angaben des Umweltbundesamtes sorgen Filtration und Desinfektion in herkömmlichem Schwimmbadwasser dafür, dass Viren verlässlich inaktiviert werden.

Über die Öffnung der Freibäder entscheiden in der Corona-Krise die Länder: In Sachsen dürfen sie schon seit dem 15. Mai wieder die Pforten öffnen, in Nordrhein-Westfalen ab dem heutigen Mittwoch. Andere Bundesländer ziehen in den kommenden Wochen nach, Berlin etwa erlaubt Öffnungen ab dem 25. Mai. Bayern oder Baden-Württemberg wollen hingegen noch abwarten.

Helge rennt am heutigen Mittwochmorgen zum Schwimmbecken im Bergfreibad in Ochtrup.
Helge rennt am heutigen Mittwochmorgen zum Schwimmbecken im Bergfreibad in Ochtrup.  © dpa/Rolf Vennenbernd

Update, 20. Mai, 6.25 Uhr: Flughafen Rostock-Laage will pandemiefreie Reisekette ermöglichen

Der Flughafen Rostock-Laage soll nach dem Willen von Geschäftsführerin Dörthe Hausmann eine Vorreiterrolle beim künftigen "pandemiefreien Reisen" spielen. Das von Hausmann erarbeitete Konzept sieht neben der konsequenten Durchsetzung von Hygienemaßnahmen und Kontaktbeschränkungen auf dem Flughafen die Testung von Mitarbeitern und auch von sogenannten Incoming-Reisenden vor, sagte Hausmann. Sie wolle eine gezielte Steuerung der Anreisen nach Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen. Es müsse sichergestellt sein, dass durch die einreisenden Touristen die Erkrankungszahlen in Mecklenburg-Vorpommern nicht steigen.

Der Flughafen habe sich dazu entschieden, gemeinsam mit einem Rostocker Biotech-Unternehmen die Flughafen-Mitarbeiter wöchentlich per Rachenabstrich auf das Coronavirus zu testen. So könnten Erkrankungen frühzeitig erkannt werden. "Durch diese Testreihe ist zu 99 Prozent sichergestellt, dass am Flughafen keine Mitarbeiter mit dem Virus infiziert sind", sagte Hausmann. Der Flughafen könne so als Ansteckungsort der Reisenden ausgeschlossen werden.

Die Reisenden selbst könnten zu ihrer Sicherheit mit freiwilligen, jedoch mit Kosten verbundenen Tests beitragen, betonte Hausmann. Die Tests können jeweils vor der Anreise nach Mecklenburg-Vorpommern und dann wieder vor der Rückreise erfolgen. Eine Möglichkeit bestehe darin, den Reisenden nach der Buchung ihres Flugs nach Mecklenburg-Vorpommern einen Selbsttest zuzuschicken und diesen dann auswerten zu lassen.

Dieses Vorgehen wäre auch denkbar für Reisende aus dem Nordosten nach einem Urlaub in einem Nicht-EU-Land. Sie könnten in einem Abstrichzentrum am Flughafen getestet werden. Die Auswertung würde später per Mail nachgereicht. 

Das Abfertigungsgebäude auf dem Flughafen Rostock-Laage.
Das Abfertigungsgebäude auf dem Flughafen Rostock-Laage.  © dpa/Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild

Update, 20. Mai, 6.20 Uhr: Bayern hat Hunderte Beatmungsgeräte für Covid-19-Patienten besorgt

Zur Behandlung von Patienten mit der Lungenkrankheit Covid-19 sind die Krankenhäuser im Freistaat mittlerweile deutlich besser mit Beatmungsgeräten ausgestattet als vor der Coronavirus-Pandemie. Das Gesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben vom Mittwoch bislang 1825 Beatmungsgeräte aus dem In- und Ausland beschafft. Zudem besorgten Krankenhäuser 1100 Geräte. "Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 62,4 Millionen Euro", hieß es in einer Mitteilung. Ministerin Melanie Huml (CSU) erklärte: "Schwere Erkrankungsfälle unter den Covid-19-Patienten können häufig nur mit künstlicher Luftzufuhr gerettet werden."

In Bayern gibt es den Angaben zufolge rund 4850 Intensivbetten. Davon sind etwa 3200 mit einer sogenannten invasiven Beatmungsmöglichkeit ausgestattet. Kliniken, die zur Versorgung gesetzlich Versicherter zugelassen sind, müssen derzeit 30 Prozent ihrer Intensivkapazitäten mit Beatmungsmöglichkeit sowie 25 Prozent ihrer Normalkapazitäten für die Versorgung von Covid-19-Patienten freihalten.

Auch bei Schutzmaterial sei Bayern auf gutem Stand, sagte Huml. Die Behörden hätten Schutzausrüstung und Medizinprodukte im Wert von rund 434 Millionen Euro bestellt. "Umfangreiche Lieferungen sind inzwischen eingetroffen", sagte die Ministerin weiter.

Ein Mann liegt an einem Beatmungsgerät vom Typ Evita V800 von Dräger.
Ein Mann liegt an einem Beatmungsgerät vom Typ Evita V800 von Dräger.  © dpa/Drägerwerk/--

Update, 20. Mai, 6.15 Uhr: Run auf Schleswig-Holsteins Ferienorte nach Tourismus-Neustart

Nach dem zwischenzeitlichem Stopp in der Corona-Krise hat der Tourismus in Schleswig-Holstein bereits wieder Fahrt aufgenommen. "Der Gästezuspruch ist groß, die Buchungslage ist an vielen Orten überdurchschnittlich", sagte die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur-Schleswig-Holstein, Bettina Bunge, der Deutschen Presse-Agentur. Die Branche sei erfolgreich in die neue Saison gestartet.

"Die Gastgeber in den Orten sind professionell vorbereitet und haben die Vorgaben der Landesregierung detailliert umgesetzt", sagte Bunge. Lange Staus beim Sylt-Shuttle, an den Fähren und auf den Straßen zu den bekannten Ferienorten belegten, dass die Reiselust groß sei. Abstands- und Hygieneregeln zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus müssten aber auch im Urlaub eingehalten werden. "Die Tourismuswirtschaft braucht dringend Gäste, die Menschen brauchen dringend Erholung, aber unsere Gesundheit geht immer vor."

Seit Montag dürfen Touristen wieder in das nördlichste Bundesland reisen und ihren Urlaub auch auf den Inseln in Nord- und Ostsee verbringen. Hotels und Restaurants sind auf. An Christi Himmelfahrt und dem kommenden Wochenende sowie an Pfingsten gilt für die Nordseeinsel, die meisten Halligen und die Tourismus-Hochburg St. Peter-Ording aber ein Betretungsverbot für Tagestouristen. Kommen darf nur, wer mindestens eine Übernachtung gebucht hat. Für Helgoland gilt diese Regelung bereits jetzt bis Sonntag. Hintergrund ist die Angst vor einem Massenandrang von Tagesbesuchern.

Bunge hält die Einschränkungen für Tagesgäste an den beiden Wochenenden für nachvollziehbar. "Bei einer Küstenlänge von 1125 Kilometern gibt es für jeden ein eigenes Plätzchen, und spannende Erlebnisse bietet unser Binnenland mit mehr als 300 Seen und vielen Freizeit-Angeboten vom Barfußpark bis Schiffe gucken."

Ein langer Stau hat sich auf dem Weg zur Autoverladestation in Dagebüll gebildet.
Ein langer Stau hat sich auf dem Weg zur Autoverladestation in Dagebüll gebildet.  © dpa/Frank Molter

Update, 20. Mai, 6.10 Uhr: Kritik an unterschiedlichen Corona-Regeln für Tanzschulen

Das unterschiedliche Vorgehen der Länder bei den Corona-Lockerungen für Tanzschulen und Sportarten ärgert Tänzer und Tanzschulen. Während etwa in Nordrhein-Westfalen und Sachsen Tanzschulen wieder öffnen dürfen, sind unter anderem in Bayern Indoor-Kontaktsportarten weiter tabu. "Durch den jetzt entstandenen 'Lockerungswettbewerb der Länder' herrscht gerade flächendeckend das reinste Chaos auf dem Weg in den Wiedereinstieg des Tanzsports", kritisierte der Deutsche Tanzsportverband. 

Über 3000 Arbeitsplätze und mehr als 800 Betriebe seien in Gefahr, teilte der Allgemeine Deutsche Tanzlehrer-Verband mit. Zwar seien zahllose Online-Angebote entwickelt worden. "Aber das ist natürlich nur ein Hilfsangebot, das unsere Kundschaft auf die Dauer nicht halten wird."

Teilnehmer eines Tanzkreises für feste Tanzpaare tanzen am Abend in der Dresdner Tanzschule Nebl in weiten Abständen nebeneinander.
Teilnehmer eines Tanzkreises für feste Tanzpaare tanzen am Abend in der Dresdner Tanzschule Nebl in weiten Abständen nebeneinander.  © dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild

Update, 20. Mai, 6 Uhr: Rückkehr ins Büro am besten im Austausch mit Mitarbeitern

Nach Ansicht von Arbeitspsychologen sollte die Rückkehr ins Büro nach einer coronabedingten Homeoffice-Phase am besten schrittweise im Austausch mit den Mitarbeitern erfolgen. "Zum einen ist es gut wegen Corona, wenn nicht alle gleichzeitig wieder Vollzeit im Büro sind", sagte Wissenschaftlerin Hannah Schade vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund. "Und für jede psychologische Anpassung ist es einfacher, wenn sie graduell passiert."

Über die Wochen im Homeoffice hätten viele Berufstätige gelernt, für welche Tätigkeiten sich das Arbeiten im Homeoffice gut eigne und welche besser im Büro klappten. Dies sollten Arbeitgeber für eine konstruktive Diskussion über den zukünftigen Einsatz von Homeoffice nutzen, so Schade. Man müsse mit Ablehnung rechnen, "wenn Führungskräfte versuchen, starre Regeln einfach so weiterzuführen, ohne dass es dafür eine Notwendigkeit gibt", erklärte Schade.

Während Anfang April deutlich mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer im Homeoffice gearbeitet hat, lag dieser Wert Anfang Mai schon deutlich darunter, wie aus der Mannheimer Corona-Studie hervorgeht, für die Forscher der dortigen Universität in einer Langzeit-Studie regelmäßig etliche Bürger befragen. Mitte Mai waren es noch knapp neun Prozent, die angaben, komplett im Homeoffice zu arbeiten, gut 20 Prozent waren zumindest teilweise wieder vor Ort im Job.

Blick in das Großraumbüro mit dem Newsdesk der Redaktion der Schweizer kostenlosen Tageszeitung "20 Minuten" in deren Zentrale im Gebäude des Medienunternehmens Tamedia, zu dem das Blatt gehört.
Blick in das Großraumbüro mit dem Newsdesk der Redaktion der Schweizer kostenlosen Tageszeitung "20 Minuten" in deren Zentrale im Gebäude des Medienunternehmens Tamedia, zu dem das Blatt gehört.  © dpa/Gaetan Bally/KEYSTONE

Update, 20. Mai, 5.55 Uhr: Reisebusse in Rheinland-Pfalz dürfen im Juni wieder starten

In Rheinland-Pfalz dürfen Reisebusse erst im nächsten Monat wieder losfahren. Vom 24. Juni an sind Busreisen für Ausflügler und Touristen wieder zulässig - nach Angaben des Verbands Mobilität und Logistik Rheinland-Pfalz (MOLO) als letztes Bundesland. "Andere Länder öffnen diesen Markt schon Ende Mai oder Anfang Juni wieder", erklärte MOLO-Geschäftsführer Guido Borning. "Das ist für uns unverständlich, das ist ein lupenreiner Wettbewerbsnachteil." Das sei auch der Landesregierung in einem Protestschreiben mitgeteilt worden, zusammen mit einem ausgeklügelten Hygieneplan für Reisebusse.

Maßgeblich sei ein ausreichender Schutz vor Corona-Infektionen, sagte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums in Mainz. "Keiner will die Reisebusunternehmen einfach ärgern."

Viele der rund 160 Reisebusunternehmen in Rheinland-Pfalz haben laut Borning gegenwärtig oft 300.000 bis 500.000 Euro teure Busse als totes Kapital auf ihrem Hof stehen. Diese seien teils abgemeldet und viele Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt worden. "Mich rufen Busunternehmen deshalb völlig verzweifelt an", sagte der Verbandschef. Staatliche Hilfen flössen keinesfalls für alle Busunternehmer. Vereinzelt sei es bereits zu Insolvenzen gekommen.

Ein Kameramann filmt den Demonstrationszug von Reisebussen, wobei ein Reisebus mit den Schriftzügen "Hilfe!" und "Rettet die Bustouristik" beklebt ist.
Ein Kameramann filmt den Demonstrationszug von Reisebussen, wobei ein Reisebus mit den Schriftzügen "Hilfe!" und "Rettet die Bustouristik" beklebt ist.  © dpa/Tobias Hase

Update, 20. Mai, 5.50 Uhr: Magath kritisiert DFB wegen 3.-Liga-Entscheidungen

Felix Magath hat den Deutschen Fußball-Bund für dessen Umgang mit der 3. Liga in der Corona-Krise kritisiert. "Ich habe absolut null Verständnis dafür, dass der ursprünglich für den 26. Mai geplante Neustart verschoben wurde", sagte der 66-Jährige der "Bild"-Zeitung (Mittwoch-Ausgabe). Magath arbeitet mittlerweile als Chef von Flyeralarm Global Soccer und kümmert sich in dieser Funktion auch um den Drittligisten Würzburger Kickers. Die Probleme in der 3. Liga würden mit zunehmender Dauer immer größer, prophezeite Magath.

"Es ist nicht zu verstehen, warum die ersten beiden Profi-Ligen ein Konzept vorgelegt haben und längst wieder spielen – die dritte Profi-Liga aber nicht." 

Der DFB hatte entschieden, dass die Saison in der 3. Liga ab dem 30. Mai fortgesetzt werden soll. "Es hätte längst Klarheit geschaffen werden müssen. Stattdessen schiebt der DFB die Verantwortung hin und her", sagte Magath. Einen Saisonabbruch hält der frühere Bundesliga-Coach dabei für keine mögliche Option.

Felix Magath, ehemaliger Nationalspieler und Fußballtrainer, spricht während einer Pressekonferenz zu seiner neuen Funktion als Vorstandsvorsitzender von Flyeralarm Global Soccer. (Archivbild)
Felix Magath, ehemaliger Nationalspieler und Fußballtrainer, spricht während einer Pressekonferenz zu seiner neuen Funktion als Vorstandsvorsitzender von Flyeralarm Global Soccer. (Archivbild)  © dpa/Daniel Karmann

Update, 19. Mai, 22.14 Uhr: Maas fordert umfangreiche Hilfe für Menschen in Syrien

Bundesaußenminister Heiko Maas (53) hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, den ohnehin durch den Bürgerkrieg gebeutelten Menschen in Syrien in der Corona-Krise zu helfen. "Hier ist umfangreiche humanitäre Hilfe und ein gemeinsames Vorgehen bei der Sicherstellung der Zugänge erforderlich", erklärte Maas am Dienstag nach Beratungen mit seinem französischen, britischen und türkischen Kollegen.

"Wir waren uns einig, die Verlängerung des Mandats der Vereinten Nationen für die grenzüberschreitenden Hilfen ist dafür unerlässlich." Gemeinsam wolle man die Arbeit des UN-Vermittlers für das Bürgerkriegsland, Geir Pedersen (64), weiter unterstützen, damit die blockierten Verhandlungen in Genf wieder aufgenommen werden könnten.

Maas sagte nach Angaben seines Ministeriums, in Syrien verschärfe sich die ohnehin schon schwierige Situation durch die Corona-Pandemie erheblich. "Die möglichen Auswirkungen vor allem auf die Binnenvertriebenen in Syrien erfüllen uns mit großer Sorge."

Maas fügte hinzu, dass auch die Lage in Libyen Sorgen bereite. Der Ruf nach einer humanitären Waffenruhe sei weitestgehend ohne Wirkung geblieben. "Stattdessen befinden wir uns weiterhin in einer Eskalationsspirale mit andauernden Kämpfen und weiteren Waffenlieferungen auf beiden Seiten." 

Die Teilnehmer der Berliner Libyen-Konferenz würden weiter an ihre Selbstverpflichtung aus dem Januar erinnert. Damals hatte Deutschland eine Konferenz zur Vermittlung zwischen den Konfliktparteien abgehalten. Vereinbart wurde unter anderem eine konsequente Durchsetzung des Waffenembargos für das Bürgerkriegsland.

Die Kämpfe in Libyen waren zuletzt eskaliert. Am Montag hatte die international anerkannte Regierung eine strategisch wichtige Luftwaffenbasis eingenommen und Einheiten des Generals Chalifa Haftar (76) weiter zurückgedrängt. In dem Land herrscht seit dem Sturz des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi (†69) 2011 politisches Chaos.

Bundesaußenminister Heiko Maas (53). (Archivbild)
Bundesaußenminister Heiko Maas (53). (Archivbild)  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 19. Mai, 21.55 Uhr: Klopp über Bundesliga-Neustart: "Wirklich gute Spiele"

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (52) hat den Neustart der Fußball-Bundesliga am vergangenen Wochenende mit großem Interesse verfolgt. "Die Spiele waren wirklich gut: Super Tore, echter Kampf, enge Spiele", sagte der frühere Coach von Borussia Dortmund am Dienstag. "In Deutschland geht es für viele Teams um alles, sie wollen in der Liga bleiben. Das gleiche wird in England passieren", sagte Klopp, der mit Liverpool kurz vor dem Titelgewinn steht.

Die Bundesliga sieht der 52-Jährige auch als Vorbild für die Premier League, die wegen der Corona-Krise noch pausiert. "Es sieht so aus, als ob es bald wieder möglich wäre - und in Deutschland ist es schon möglich - ohne Zuschauer zu spielen." Er sei sehr froh über die Rückkehr ins Training in Kleingruppen am Dienstag. "Ich bin wirklich gerne mit Ulla zu Hause und habe Zeit für verschiedene Sachen, aber ich bin ein Fußball-Trainer und ich will mit den Jungs zusammen sein", sagte der Ex-BVB-Coach. "Dass der Fußball kurz vor dem Comeback steht, ist auch ein gutes Signal für die Menschen."

Beeindruckt hätten ihn in der Bundesliga Werte wie die Laufleistung der Spieler, sagte Klopp. "Die Teams sind 117 oder 118 Kilometer gelaufen ohne dass sie jemand dafür angefeuert hätte. Nur, weil du es willst, weil du es für deine Teamkollegen tust. Das ist genau das, was wir auch tun müssen", sagte er. Ohne die Fans werde seinem Team aber «der beste Arschtritt der Welt im richtigen Moment» fehlen.

Die Rückkehr nach der Corona-Pause sei für seine Spieler beim Tabellenführer der Premier League "ein bisschen wie eine Rückkehr nach einer Verletzung. Die Jungs sind fit, wenn man ihre Ausdauer anschaut - sie könnten wahrscheinlich einen Marathon laufen - aber wenn man wieder Fußball spielt, sieht man, wie anders das ist."

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (52). (Archivbild)
Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (52). (Archivbild)  © dpa/APA/Barbara Gindl

Update, 19. Mai, 21.50 Uhr: Estland: Erste Fußball-Liga hat Spielbetrieb wieder aufgenommen

Auch in Estland rollt nach einer gut zweimonatigen Corona-Zwangspause der Fußball wieder: Mit drei Begegnungen ohne Stadionpublikum nahm die Premium Liiga am Dienstagabend unter strengen Gesundheitsregeln und Hygienevorschriften wieder den Spielbetrieb auf. Die aktuelle Saison der höchsten Spielklasse in dem baltischen EU-Land war wegen des Mitte März verhängten Notstands im Kampf gegen das Coronavirus zunächst ausgesetzt worden.

Zum Auftakt des zweiten Spieltags der nach dem Kalenderjahr ausgetragenen Liga mit zehn Team gewann der amtierende Vizemeister Tallinn FCI Levandia mit 2:0 bei Tallinn JK Legion. Levandia musste dabei kurzfristig auf Nationaltorhüter Sergei Lepmets (33) verzichten, der am Montag unerwartet seine Profi-Karriere beendete. In den weiteren Partien siegte Nõmme Kalju mit 2:0 beim FC Kuressaare und Viljandi JK Tulevik setzte sich mit 2:1 bei Paide Linnameeskond durch.

Für den Liga-Neustart wurden alle Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Sportdirektoren der Teams auf Covid-19 getestet. Angesichts der erzwungenen Pause wurde die Saison von regulär 36 auf 27 Spieltage verkürzt. Danach werden Playoffs über Meisterschaft und Abstieg entscheiden. Saisonende soll am 12. Dezember sein.

Estland mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 1791 bestätigte Coronavirus-Infektionen und 61 Todesfälle. In dem Ostseestaat dürfen seit Wochenbeginn wieder Sportveranstaltungen mit bis zu 100 Personen stattfinden. Zuschauer sind dabei bis Ende Juni nicht zugelassen, danach dürfen bis zu 1000 Menschen ins Stadion.

Ex-Nationaltorhüter Sergei Lepmets (33). (Archivbild)
Ex-Nationaltorhüter Sergei Lepmets (33). (Archivbild)  © dpa/Marius Becker

Update, 19. Mai, 21.20 Uhr: Frankreich korrigiert Zahl der Toten leicht nach unten

Die französischen Gesundheitsbehörden haben die Zahl der Toten in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus leicht nach unten korrigiert. 28.022 Infizierte seien bisher gestorben, teilte die Gesundheitsagentur am Dienstagabend auf ihrer Webseite mit. 

Am Sonntag hatte das Gesundheitsministerium 28.108 Tote vermeldet. Der Unterschied basiere auf Anpassungen bei übermittelten Daten aus Alten- und sozialen Pflegeheimen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die Zahlen waren bereits zuvor manchmal nachträglich angepasst worden, vor allem nach einem Wochenende.

Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon (51) hatte am Dienstag nicht wie sonst üblich die Gesamtzahl der Todesfälle bei einer Pressekonferenz mitgeteilt. 1894 Patientinnen und Patienten wurden Salomon zufolge noch in Intensivstationen behandelt. Er betonte, dass sich die Menschen beim geringsten Verdacht einer Infektion testen lassen sollten. Die Epidemie sei mit den Lockerungen der Coronavirus-Ausgangsbeschränkungen nicht verschwunden, betonte der Gesundheitsminister.

Update, 19. Mai, 21.15 Uhr: US-Kongressamt erwartet wegen Corona drastischen Konjunktureinbruch

Das unabhängige Haushaltsamt des US-Kongresses (CBO) rechnet wegen der Coronavirus-Pandemie für das zweite Quartal mit einem dramatischen Konjunktureinbruch. Im Vergleich zum Vorquartal sei von April bis Juni mit einem Rückgang von 11,2 Prozent zu rechnen, erklärte das CBO am Dienstag. 

Auf das ganze Jahr hochgerechnet ergebe sich für das Quartal daher ein Schrumpfen um fast 40 Prozent, hieß es. In den ersten drei Monaten des Jahres war die Wirtschaft mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von 4,8 Prozent gesunken.

Das CBO rechnet infolge der Lockerungen der Corona-Beschränkungen ab dem dritten Quartal mit einer Erholung der Wirtschaft. Für das ganze Jahr erwartet die Behörde aber noch einen Rückgang von 5,6 Prozent.

Der Arbeitsmarkt werde im zweiten Quartal "die steilste Verschlechterung seit den 1930er Jahren" erleben. Die Arbeitslosenquote werde bei rund 15 Prozent liegen, bevor es ab dem dritten Quartal wieder aufwärts gehen werde, so das CBO. 

Allerdings rechnet die Behörde infolge der Krise selbst Ende kommenden Jahres noch mit einer Arbeitslosenquote von 8,6 Prozent. Im Februar, vor der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in den USA, hatte die Arbeitslosenquote noch bei extrem niedrigen 3,5 Prozent gelegen.

Update, 19. Mai, 21.10 Uhr: Flüchtlingsunterkunft in Mainz unter Quarantäne - 113 Bewohner

Wegen mehrerer bestätigter Corona-Fälle ist eine Flüchtlingsunterkunft in Mainz mit derzeit 113 Bewohnern unter Quarantäne gestellt worden. Das teilte die Stadtverwaltung am Dienstagabend mit. In der vergangenen Woche war bei einer zehnköpfigen Familie der Vater positiv auf das Virus getestet worden. Die Familie wurde daraufhin in ein dafür vorgesehenes Gebäude zur 14-tägigen Quarantäne gebracht. 

Weitere Tests des Gesundheitsamtes ergaben, dass alle Familienmitglieder und ein Kind einer anderen Familie in der Flüchtlingsunterkunft infiziert sind.

Inzwischen seien in der Gemeinschaftsunterkunft weitere Tests durchgeführt worden - und es hätten sich drei Bewohner mit für Covid-19 typischen Symptomen gemeldet, hieß es weiter. Und: "Es stellte sich heraus, dass sich auf jedem Stockwerk des Hauses mindestens eine Person mit dem Corona-Virus infiziert hat." Deshalb wurde die Quarantäne für die Unterkunft angeordnet. Das DRK werde die Bewohner weiterhin betreuen und nun insbesondere auch die Einkäufe übernehmen.

Update, 19. Mai, 21.05 Uhr: Witwe von US-Astronaut John Glenn nach Corona-Infektion gestorben

Die Witwe von Astronaut John Glenn, der 1962 als erster US-Amerikaner die Erde in einem Raumschiff umkreist hatte, ist mit 100 Jahren nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Annie Glenn sei am Dienstag in einem Pflegeheim im US-Bundesstaat Minnesota gestorben, berichteten US-Medien. "Der Tod von Annie Glenn macht uns sehr traurig", hieß es in einer Mitteilung der US-Raumfahrtbehörde Nasa. "Ihre mutige Unterstützung von ihrem legendären Ehemann John bleibt unübertroffen."

Annie und John Glenn hatten 1943 geheiratet und zwei Kinder bekommen. John Glenn war für die Nasa zweimal im Weltraum. Annie Glenn, die selbst stotterte, setzte sich für Menschen mit Sprachschwierigkeiten ein. "Sie wird vermisst werden", hieß es von der Nasa.

Annie Glenn ist mit 100 Jahren nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. (Archivbild)
Annie Glenn ist mit 100 Jahren nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. (Archivbild)  © dpa/AP/John Minchillo

Update, 19. Mai, 21 Uhr: Kurz vor Saison-Fortsetzung: Positiver Corona-Test bei Slavia

Wenige Tage vor der geplanten Saisonfortsetzung am Samstag ist ein Fußball-Profi des tschechischen Erstligisten Slavia Prag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Mannschaft soll nun zunächst bis Donnerstag nicht gemeinsam trainieren, wie der Hauptstadt-Verein am Dienstagabend mitteilte. "Der positiv getestete Spieler bleibt ohne weiteren Kontakt zu anderen Spielern und Mitarbeitern der ersten Mannschaft zu Hause", informierte der Club.

Für die Mannschaftskollegen gebe es bis Donnerstag eine Pause, dann sollen bis zum 1. Juni drei weitere Tests folgen, erklärte Slavia unter Berufung auf das Prager Gesundheitsamt. Das Sinobo-Stadion sei "komplett desinfiziert" worden. Jugendmannschaften, die dort trainiert hatten, unterbrachen zunächst auch ihren Betrieb.

Ein für diesen Dienstag (19. Mai) geplantes Freundschaftsspiel von Slavias Profi-Mannschaft wurde verschoben. Ursprünglich sollte der Club am 26. Mai mit einem Spiel bei Mladá Boleslav die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison fortsetzen.

Update, 19. Mai, 20.55 Uhr: Infiziertenzahl im Flüchtlingsheim in St. Augustin auf 165 gestiegen

Die Zahl der Corona-Infektionen in einem Flüchtlingsheim in St. Augustin bei Bonn ist auf 165 gestiegen - 152 Bewohner und 13 Mitarbeiter. Das teilte die Bezirksregierung Köln am Dienstagabend mit. Alle infizierten Bewohner würden in gesonderten Teilen der Unterkunft untergebracht und zeigten nur schwache oder gar keine Symptome, hieß es. 

Am Vortag hatte die Zahl noch bei 130 mit dem Coronavirus infizierten Menschen gelegen. Die Unterkunft biete Platz für 600 Menschen, sei derzeit aber nur mit 312 Personen belegt.

Am vergangenen Donnerstag war in der Landesunterkunft der erste Corona-Fall bekannt geworden. Das Gesundheitsamt hatte daraufhin Tests aller Bewohner und Mitarbeiter veranlasst und die Unterkunft unter Quarantäne gestellt.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Schutzanzügen verlassen die Flüchtlingsunterkunft in der Zentralen Unterbringungseinrichtung ZUE Sankt Augustin I.
Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Schutzanzügen verlassen die Flüchtlingsunterkunft in der Zentralen Unterbringungseinrichtung ZUE Sankt Augustin I.  © dpa/Oliver Berg

Update, 19. Mai, 20.50 Uhr: UN-Chef schlägt Vollversammlung mit Videobotschaften vor

UN-Generalsekretär António Guterres (71) hat wegen der Corona-Pandemie für die anstehende Vollversammlung vorher aufgenommene Videobotschaften der Staats- und Regierungschefs vorgeschlagen. Gleichzeitig solle jedes Land im großen Versammlungssaal in New York mit jeweils nur einer einköpfigen Delegation vertreten sein, um den nötigen Abstand gewährleisten zu können, schrieb Guterres an den Präsidenten der UN-Generalversammlung, Tijjani Mohammed-Bande (62). Der Brief, datiert vom Montag, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Der UN-Chef betonte, dass die Mitgliedstaaten sich zwar auch für eine Verschiebung ins Jahr 2021 aussprechen könnten. Er halte es aber für "besser", das jährliche Highlight bei den UN, normalerweise besucht von Dutzenden Staats- und Regierungschefs, wie geplant im September abzuhalten. Falls die Veranstaltung im eingeschränkten Umfang stattfindet, dürfe das auch große Auswirkungen auf die sonst Hunderten Nebenveranstaltungen und persönlichen Treffen von politischen Anführern haben.

Update, 19. Mai, 20.43 Uhr: Fußballer in Italien beginnen Gruppentraining - Bald Neustart-Termin

Nach langem Hin und Her hat Italiens Regierung den Serie-A-Vereinen die Erlaubnis zum Gruppentraining gegeben. Das sagte Sportminister Vincenzo Spadafora (46) am Dienstagabend. Der Fußballverband FIGC sprach von einem "entscheidenden Schritt auf dem Weg zum Neustart des Fußballs in Italien" nach der Corona-Pause. Das Datum für die Fortsetzung der Saison - vermutlich im Juni - steht aber noch nicht fest. Das Einzeltraining der Vereine der Top-Liga läuft schon seit dem 4. Mai.

"Ich denke, dass es gute Nachrichten sind, dass sie wieder loslegen können", sagte Minister Spadafora dem öffentlich-rechtlichen Sender Rai 2. Eigentlich wollten die Clubs schon am Montag mit den Gruppentraining beginnen. Doch die Regierung hatte gebremst. Jetzt wurde den Angaben zufolge vereinbart, dass die Beteiligten nicht die ersten zwei Wochen im Trainingslager bleiben müssen, was die wissenschaftlichen Berater der Regierung anfangs gefordert hatten.

Über den Termin für den Neustart der Serie A solle bei einem Treffen am 28. Mai entschieden werden, hieß es. Zuvor hatte der Fußballverband die Spielpause wegen der Corona-Pandemie - einem Erlass der Politik folgend - zunächst bis 14. Juni verlängert. Eigentlich hatten die Clubs der Regierung vorgeschlagen, die Saison am 13. Juni wieder zu starten.

Zwölf Spieltage stehen im Kampf um die Meisterschaft aus. Die Saison war am 9. März unterbrochen worden. Ganz Italien war wegen der Corona-Krise am 10. März in einen harten Lockdown gegangen. Die Sperren im öffentlichen Leben werden derzeit immer weiter aufgehoben, doch überall gelten trotzdem strenge Abstandsregeln und andere Bestimmungen zum Gesundheitsschutz.

Update, 19. Mai, 20.30 Uhr: Stabhochsprung im Düsseldorfer Autokino vor Zuschauern

Drei der besten deutschen Stabhochspringer wollen am 12. Juni im Autokino Düsseldorf einen Wettkampf vor Zuschauern bestreiten. Wie leichtathletik.de am Dienstag mitteilte, werden der deutsche Meister Bo Kanda Lita Baehre (21), Torben Blech (25, beide Leverkusen) und Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (30, Zweibrücken) an den Start gehen.

Die Athleten sollen von Zuschauern umgeben sein, die in Autos sitzen. Sie können den Wettkampf sowohl auf der Anlage als auch auf einer Leinwand verfolgen. Der Ton von Moderation und Musik kommt wie im Autokino über das Autoradio über die UKW-Frequenz 92,6 MHz.

Der deutsche Meister Bo Kanda Lita Baehre (21). (Archivbild)
Der deutsche Meister Bo Kanda Lita Baehre (21). (Archivbild)  © dpa/dpa-Zentralbild/dpaJens Büttner

Update, 19. Mai, 20.25 Uhr: Brinkhaus fordert weitreichende Entlastungen für Unternehmen

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (51, CDU) will die deutsche Wirtschaft in der Corona-Krise wettbewerbsfähiger und innovativer machen. "Der wirtschaftliche Bruch ist eine riesige Chance", schrieb er in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Er sei überzeugt, dass Deutschland stärker aus der Krise herauskommen könne, als es hineingegangen sei. 

Der CDU-Politiker plädierte, der Gesetzgeber solle sich selbst verpflichten, nach der Krise keine Vorhaben auf den Weg zu bringen, die neuen Aufwand für die Unternehmen verursachen.

Brinkhaus verlangte zudem, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und zu digitalisieren. "Das Erfordernis, europaweit auszuschreiben, sollte deutlich eingeschränkt werden. Das entlastet mittelständische Unternehmen, aber auch Kommunen", argumentierte der CDU-Politiker. Dafür solle Deutschland auch seine EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr nutzen. Brinkhaus will ferner Verluste von Firmen aus 2020 unbürokratisch mit den Gewinnen der vergangenen beiden Jahre verrechnen und Steuern erstatten lassen.

Der Unionsfraktionschef wolle zudem Anreize für Unternehmen schaffen, damit sie in Forschung und Entwicklung investieren. "Jetzt ist der Zeitpunkt, um unsere Projekte in den Bereichen Wasserstoff, Quantencomputer, Cloud und Cybersicherheit vernünftig und nachhaltiger mit Mitteln auszustatten." Deutschland dürfe etwa bei Medikamenten und kritischer Infrastruktur "nie wieder in Abhängigkeit von bestimmten Ländern oder Regionen geraten", schrieb er.

Update, 19. Mai, 19.52 Uhr: Maas berät mit Nachbarländern über Grenzöffnungen

Bundesaußenminister Heiko Maas (53) berät am Mittwoch mit seinen Kollegen aus den neun deutschen Nachbarländern über eine weitere Lockerung der Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Die Grenze zu Luxemburg wurde am Samstag wieder komplett geöffnet, Dänemark soll in den nächsten Tagen folgen, nach dem 15. Juni dann auch Frankreich, die Schweiz und Österreich. 

Wie es an den Grenzen zu Tschechien und Polen weitergeht, ist noch unklar. An den Übergängen nach Belgien und in die Niederlande waren keine Kontrollen wegen der Corona-Pandemie eingeführt worden, allerdings wurde die Überwachung im 30-Kilometer-Grenzraum intensiviert.

Bereits am Montag hatte Maas per Video mit zehn der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen konferiert. Dabei verständigte man sich darauf, den Reiseverkehr für Touristen möglichst vor Sommerbeginn wieder zu ermöglichen. Maas will dazu von Mitte Juni an die bestehende weltweite Reisewarnung für Touristen für die Europäische Union aufheben und stattdessen über Reisehinweise für die einzelnen Länder über Risiken informieren.

Update, 19. Mai, 19.50 Uhr: Streit um Corona-Impfstoff: Sanofi-Spitzenmanager bei Macron

Nach Irritationen über den künftigen Corona-Impfstoff und eine mögliche Bevorzugung der USA hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (42) zwei Spitzenvertreter des Pharmakonzerns Sanofi empfangen. Bei dem rund 45-minütigen Treffen waren Generaldirektor Paul Hudson, Präsident Serge Weinberg und auch Frankreich-Chef Olivier Bogillot dabei, wie Kreise des Élyséepalastes am Dienstag in Paris bestätigten. In dem Gespräch sei es primär um den Entwicklungsstand eines Impfstoffes gegangen, hieß es.

Die Sanofi-Chefs teilten demnach die Forderung Macrons, dass das Impfmittel ein globales öffentliches Gut sein müsse. Auch in der Ansicht, dass Europa eine stärkere Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich brauche, stimme man überein. Macron hatte diese erst am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) gefordert. Die Sanofi-Gruppe fühle sich ihrer Präsenz in Frankreich verpflichtet, erklärten die Élyséekreise.

Topmanager Hudson hatte in der vergangenen Woche in Frankreich eine Welle der Entrüstung ausgelöst. Anlass war ein Interview mit der US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg gewesen - dabei machte Hudson nach Agenturangaben deutlich, die USA hätten wegen früher Unterstützung der Forschung bei dem Impfstoff Vorrang.

Später relativierte Hudson seine Äußerungen und teilte mit, ein künftiger Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 solle allen angeboten werden. Macron pocht darauf, dass der Impfstoff ein öffentliches Gut und der "Logik der Märkte" entzogen werden müsse. Gemeinsam mit Merkel hatte er betont, dass Europa auch bei Impfstoffen mit einer Stimme sprechen und einen europäischen und globalen Zugang sicherstellen müsse.

Laut einer Mitteilung von Sanofi und GlaxoSmithKline vom April wollen die beiden Konzerne gemeinsam an einem Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 arbeiten. Sollten Tests erfolgreich verlaufen, könnte ein Impfstoff in der zweiten Jahreshälfte 2021 verfügbar sein. 

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (42). (Archivbild)
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (42). (Archivbild)  © dpa/AP/POOL AFP/Ludovic Marin

Update, 19. Mai, 19.45 Uhr: Niederlande öffnen Schulen, Restaurants, Museen, Kinos

Die Niederlande werden ab dem 1. Juni einen weiteren Schritt zurück in Richtung Normalität machen. Dann sollen alle Schulen und eingeschränkt auch Museen, Theater, Kinos, Restaurants und Cafés wieder geöffnet werden, wie Ministerpräsident Mark Rutte (53) am Dienstag in Den Haag mitteilte. 

Gaststätten, Theater und Kinos dürften aber vorerst nur jeweils 30 Personen empfangen und überall müsse ein Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden. Im öffentlichen Nahverkehr müssen Reisende ab dem 1. Juni einen Mundschutz tragen.

Die deutlich positiven Entwicklungen bei den Infektionen rechtfertigten die Lockerungen, sagte Rutte. "Wir dürfen Vertrauen haben, aber wir müssen wachsam bleiben." Eine nächste Stufe der Lockerungen ist für den 1. Juli geplant. Aus Sorge vor zu großem Andrang an Stränden und in Städten dürfen Gaststätten und Terrassen nicht bereits am Pfingstwochenende öffnen.

In den Niederlanden wurden bisher 44.141 Corona-Infektionen registriert. 5715 Menschen starben. (Stand 19. Mai)

Update, 19. Mai, 19.40 Uhr: Kabinett berät über schärfere Regeln für Fleischindustrie

Das Bundeskabinett berät an diesem Mittwoch voraussichtlich über schärfere Regeln für die Fleischindustrie. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD) hatte zum Wochenbeginn eine entsprechende Entscheidung angekündigt. Eine definitive Bestätigung gab es bis zum Dienstagabend allerdings nicht.

Nach einer Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben stehen die Arbeitsbedingungen mit Sub-Unternehmern und Sammelunterkünften massiv in der Kritik. Heil hatte erkennen lassen, dass er eine Abschaffung von Werkverträgen in der Branche und höhere Bußgelder befürwortet. 

Bei einem Werkvertrag vergeben Unternehmen bestimmte Aufträge und Tätigkeiten an andere Firmen, die sich um die komplette Ausführung kümmern. Gewerkschaften befürworten ein Verbot, die Fleischwirtschaft hatte mit scharfer Kritik auf die Ankündigung aus der Politik reagiert, die Branche strenger zu reglementieren.

Update, 19. Mai, 19.37 Uhr: Facebook startet in Corona-Krise Plattform für Online-Shops

Facebook will zur Plattform für den Online-Handel werden - und könnte mit seiner gewaltigen Reichweite die Branche aufmischen. Über eine neue Funktion sollen Händler unkompliziert Online-Shops erstellen können, die über Facebook und Instagram erreichbar sind. Dazu kommt "Live Shopping" - die Möglichkeit, Waren in einem Video-Livestream zu verkaufen. Deutschland wird unter den ersten Ländern sein, in denen die Facebook-Shops verfügbar sind, wie das Online-Netzwerk am Dienstag mitteilte.

Das Projekt solle vor allem kleineren Unternehmen helfen, in der Corona-Krise zu überleben, sagte Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg (36) der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist etwas, woran ich schon länger interessiert war, aber als Covid-19 kam, wurde es wirklich kritisch und dringend." Viele kleinere Unternehmen - deren Werbeanzeigen wichtig für das Geschäft von Facebook sind - stünden vor dem Aus und suchten den Ausweg erstmals im Online-Geschäft. Deswegen sei die Entwicklung von Facebook Shops "drastisch beschleunigt" worden.

Facebook wird die Shopping-Plattform Daten über das Verhalten der Kunden bringen - ähnlich wie bei anderen Angeboten des Online-Netzwerks, wie Zuckerberg betonte. "Wir werden sehen, mit welchen Shops sie interagieren, an welchen Produkten sie interessiert sind, was sie kaufen und so weiter." Derzeit sei aber keine Funktion vorgesehen, um diese Informationen mit Freunden zu teilen, und niemand sonst außer dem Nutzer, dem Shop und Facebook bekomme Zugriff darauf.

Die Einrichtung der Facebook-Shops werde für Händler kostenlos sein, sagte Zuckerberg. Gebühren würden lediglich etwa für Bezahlfunktionen fällig - "aber dabei geht es größtenteils darum, unsere Kosten zu decken". 

Update, 19. Mai, 19.32 Uhr: Nach Neustart: Corona-Tests bei der TSG 1899 Hoffenheim negativ

Auch nach dem ersten Geisterspieltag in der Fußball-Bundesliga sind bei der TSG 1899 Hoffenheim die Tests auf das Coronavirus bei Spielern und Betreuern negativ ausgefallen. 

Dies teilte der Club aus dem Kraichgau am Montag mit. Hoffenheim hatte am ersten Bundesliga-Spieltag nach der Zwangspause wegen der Coronavirus-Pandemie mit 0:3 gegen Hertha BSC verloren.

Update, 19. Mai, 19.25 Uhr: Grenzschließung zwischen USA und Kanada verlängert

Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus soll die Grenze zwischen den USA und Kanada für weitere 30 Tage weitgehend geschlossen bleiben. Das teilte Kanadas Premierminister Justin Trudeau (48) am Dienstag mit, wie kanadische Medien berichteten. Kanadische Provinzen an der Grenze hätten ein "deutliches Verlangen" nach einer Verlängerung gezeigt und die USA seien dafür "komplett offen" gewesen.

Die zeitweise Grenzschließung aufgrund der Coronavirus-Pandemie war im März vereinbart und im April schon einmal verlängert worden. Ziel ist, den nicht notwendigen Reiseverkehr zwischen den beiden Ländern zu unterbinden und zugleich den Verkehr wichtiger Waren wie medizinische Ausrüstung und Nahrung zu gewährleisten.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau (48). (Archivbild)
Kanadas Premierminister Justin Trudeau (48). (Archivbild)  © dpa/AP/The Canadian Press/Sean Kilpatrick

Update, 19. Mai, 19.08 Uhr: Russland plant in Corona-Krise keine Militärübungen an Nato-Grenze

Russland plant während der Corona-Krise keine Militärmanöver an der Grenze zu Nato-Ländern. Das Militär werde zudem auch andere Übungen reduzieren, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow (70) am Dienstag in Moskau der Agentur Tass zufolge. Russland habe dem Militärbündnis schon früher derartige Vorschläge gemacht, um das Vertrauen zu stärken. Diese seien jedoch unbeantwortet geblieben.

Bei den großangelegten Militärübungen setzt die Atommacht regelmäßig seine neuen Hyperschallraketen ein, etwa im Schwarzen Meer oder an der Ostsee. Auch mit China und Ländern wie Serbien hält Moskau immer wieder solche gemeinsamen Übungen ab. Zahlreiche westliche Länder und auch die Nato hatten Russland dabei mangelnde Transparenz vorgeworfen.

Die Corona-Krise hat auch Russlands Militär schwer getroffen. Insgesamt haben sich nach offiziellen Zahlen knapp 300.000 Menschen in dem Land mit dem Virus infiziert. Nach Angaben des Verteidigungsministerium haben sich rund 1630 Armeeangehörige mit Sars-CoV-2 angesteckt.

Die Beziehungen zwischen Russland und der Nato sind besonders durch die Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim auf einem Tiefpunkt. "Das Hauptproblem ist natürlich, dass direkte Kontakte zwischen den Militärs fehlen", sagte Lawrow. Treffen auf höherer Ebene seien völlig eingefroren.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (70). (Archivbild)
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (70). (Archivbild)  © dpa/AP/Alexander Zemlianichenko

Update, 19. Mai, 19.04 Uhr: New York erlaubt kleine Gedenkfeiern zum Memorial Day

Im besonders heftig von der Coronavirus-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York sollen am Memorial Day kommende Woche Gedenkveranstaltungen mit maximal zehn Menschen oder Autokorsos erlaubt werden. "Es ist wichtig, die Kriegsveteranen zu ehren, und ich denke, dass wir das tun können und dass wir das sicher tun können", sagte Gouverneur Andrew Cuomo (62) am Dienstag bei seiner täglichen Pressekonferenz. Die Entscheidung solle letztendlich aber bei regionalen und lokalen Behörden im Bundesstaat liegen.

Am Memorial Day, der immer am letzten Montag im Mai stattfindet, wird in den USA traditionell der Kriegsveteranen und Gefallenen gedacht - normalerweise unter anderem mit großen Paraden.

Im Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern sank die Zahl der Toten mit 105 am Montag unterdessen weiter, wie Cuomo sagte. Die Zahl der neu in Krankenhäusern aufgenommenen Patienten sank auf 335.

Update, 19. Mai, 18.54 Uhr: Sechs Corona-Fälle an Schule in Münster

An einer Schule im nordrhein-westfälischen Münster sind vier Schüler und zwei Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Stadt am Dienstag mit. 

Alle Schüler und Lehrer der betroffenen Hauptschule - knapp 300 Menschen - würden nun getestet, sagte ein Stadtsprecher. Die Tests sollten am Mittwochmorgen beginnen, sie würden voraussichtlich bis zum Beginn der kommenden Woche dauern, sagte der Sprecher. Unterricht werde unter diesen Umständen kaum möglich sein.

Wie es zu der Infektion kam, sei noch offen. "Egal wie - offenbar haben sich Personen nicht an die Schutzregeln gehalten." Nach einem Bericht des Radiosenders "AntenneMünster" gehört einer der infizierten Schüler zu einer Familie, in der sich mehrere Mitglieder infiziert haben. 

Die Hauptschüler teilen sich in dem Schulzentrum den Schulhof mit einem Gymnasium und einer Realschule. Ob es auch für diese Schüler Konsequenzen gibt, war zunächst unklar.

An der Schule im nordrhein-westfälischen Münster sind vier Schüler und zwei Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden.
An der Schule im nordrhein-westfälischen Münster sind vier Schüler und zwei Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden.  © dpa/Guido Kirchner

Update, 19. Mai, 18.50 Uhr: Lufthansa und Betriebsräte dringen auf schnelle Lösung

Die Lufthansa und ihre Betriebsräte haben schnelle Entscheidungen zu der geplanten Staatshilfe in Milliardenhöhe gefordert. Die Arbeitnehmervertreter warnten am Dienstag in einem Offenen Brief vor einer Insolvenz oder einem Schutzschirmverfahren für den Dax-Konzern. Beides berge unkalkulierbare Risiken und würde wirtschaftlich und politisch das falsche Signal setzen, argumentierten die Beschäftigten.

In einer Botschaft an die Mitarbeiter erklärte der Lufthansa-Vorstand um Carsten Spohr (53), dass man "in diesen Tagen" ein Finanzierungskonzept erwarte, dass zwischen dem geplanten Wirtschaftsstabilisierungsfonds und der Bundesregierung abgestimmt sei. "Da sich unsere Liquidität absehbar weiter verringert, hoffen wir auf einen raschen Abschluss der politischen Willensbildung und einen zukunftsweisenden Kompromiss in Berlin, der auch unsere Zukunftsfähigkeit im globalen Wettbewerb berücksichtigt"", heißt es in dem Brief an die Mitarbeiter.

Der Vorstand stimmte die Belegschaft zudem auf weitere "schmerzhafte Restrukturierungen" ein. Man müsse 2021 noch damit rechnen, dass rund 300 der ursprünglich 760 Konzern-Flugzeuge am Boden stehen. 2022 werden nach der Prognose noch 200 Flieger nicht benötigt, bevor im 2023 mit rund 660 Jets die Krise überstanden sei. Auch die Service-Gesellschaften LSG Sky Chefs und die Lufthansa Technik müssten wegen fehlender Aufträge Stellen in großer Zahl reduzieren.

Die Lufthansa hatte am 7. Mai einen Zwischenstand zu den Gesprächen über ein Rettungspaket von rund 9 Milliarden Euro veröffentlicht. Neben einer stillen Beteiligung des noch nicht etablierten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) geht es um einen KfW-Kredit und als kleinsten Bestandteil um eine direkte Beteiligung des Bundes am Grundkapital des Dax-Konzerns. Diese könnte bis zu einer Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Stimme reichen. Auch will der Staat im Aufsichtsrat vertreten sein. Lufthansa will den staatlichen Einfluss möglichst gering halten.

Der multinationale Konzern spricht auch mit anderen Staaten um Hilfen in der Corona-Krise. Die Schweiz hat bereits eine zum größten Teil vom Staat besicherte Kreditlinie über 1,4 Milliarden Euro freigegeben. Österreich wie Belgien pochen für ihre Hilfen auf Standortgarantien, müssen sich aber wie die Deutschen auf ein kleineres Angebot von ihren Drehkreuzen einstellen.

Update, 19. Mai, 18.40 Uhr: Trotz Verschiebung: DFB geht von EM in zwölf Ländern aus

Trotz der Verschiebung um ein Jahr geht der Deutsche Fußball-Bund davon aus, dass die EM 2021 wie ursprünglich geplant in zwölf Ländern ausgetragen wird. Dies erklärte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius (44) am Dienstag bei einem Video-Pressegespräch. Er rechne fest damit, dass die Endrunde vom 11. Juni bis 11. Juli kommenden Jahres wie ursprünglich geplant in "zwölf Ausrichterstädten"2 stattfinde.

Die Europäische Fußball-Union hatte am Montag die Ende Mai geplante Sitzung des Exekutivkomitees auf den 17. Juni verschoben, unter anderem weil bei "einigen wenigen Austragungsorten" noch nicht alle Fragen geklärt seien. Curtius rechnet bei dem Meeting daher auch noch nicht mit einer endgültigen Entscheidung, "denn die Entwicklungen sind so dynamisch".

Zudem liege der Fokus der UEFA derzeit ganz klar auf dem Abschluss der internationalen Club-Wettbewerbe im August. "Der DFB vertraut darauf, dass die UEFA hier gute Lösungen haben wird", sagte Curtius. In der Champions League sind Bayern München und RB Leipzig noch dabei, in der Europa League Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg.

Update, 19. Mai, 18.34 Uhr: DFB bastelt an Rückkehr-Konzept für Nationalmannschaft

Der Deutsche Fußball-Bund bereitet hinter den Kulissen intensiv die Rückkehr der DFB-Auswahl in den Spielbetrieb vor. "Das Allerwichtigste ist, dass unsere Nationalmannschaft wieder auf den Rasen kommt. Oliver Bierhoff (52) wurde schon vor drei Wochen beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten", sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius (44) am Dienstag in einem Video-Pressegespräch. "Seinen ersten Vorschlag hat er heute vorgestellt."

Das Konzept müsse eng angelehnt sein an das Papier der medizinischen Taskforce für die Saison-Fortsetzung in der Bundesliga, "damit wir im Herbst wieder Länderspiele sehen - ob mit oder ohne Zuschauer", sagte Curtius. Er selbst gehe momentan eher von Spielen vor leeren Rängen aus. Man stehe im ständigen Austausch mit der Europäischen Fußball-Union, die für den Rahmenterminkalender zuständig ist.

Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes der DFB-Auswahl ist für den Verband auch aus wirtschaftlichen Gründen wichtig. "Das halte ich für zwingend notwendig", betonte Curtius. "Mit der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga verdienen wir kein Geld. Bei der Nationalmannschaft sieht das anders aus." Der DFB rechnet durch die Corona-Krise mit Einnahmeverlusten in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro.

DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius (44). (Archivbild)
DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius (44). (Archivbild)  © dpa/DFB/Getty Images Europe/Simon Hofmann

Update, 19. Mai, 18.29 Uhr: Familienministerin sieht Möglichkeit für schnellere Kita-Öffnung

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (42, SPD) kann sich unter Umständen eine schnellere Komplettöffnung von Kitas und Schulen vorstellen. "Wenn sich wirklich bewahrheiten sollte, dass Kinder eine geringere Infektions- und Ansteckungsrate haben, können wir anders über die Rückkehr zum vollständigen Regelbetrieb diskutieren", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Noch gebe es dazu aber "keine gesicherten Erkenntnisse", fügte sie hinzu.

Mehrere Medizinerverbände, darunter der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, hatten sich in einer gemeinsamen Stellungnahme trotz Corona-Pandemie für eine umgehende Komplettöffnung von Kindergärten und Schulen ausgesprochen. Das Übertragungsrisiko durch Kinder scheine gering, heißt es in dem Papier.

Über die Wiederöffnung von Schulen und Kitas entscheiden die Bundesländer selbst. In Sachsen sind Grundschulen und Kindergärten für alle seit Wochenbeginn wieder geöffnet.

Update, 19. Mai, 18.20 Uhr: Dobrindt: Werden Corona-Aufbauplan Merkels konstruktiv begleiten

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (49) hat den 500 Milliarden Euro schweren deutsch-französischen Wiederaufbauplan zur Erholung der EU nach der Corona-Krise zurückhaltend bewertet. Der Vorschlag von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (42) "kann ein Weg sein, um die europäische Solidarität und den Zusammenhalt zur Bewältigung der Corona-Krise zu stärken", teilte Dobrindt am Dienstag in Berlin mit. 

"Wir werden uns die Details genau anschauen, wollen den Weg aber konstruktiv begleiten." Der Plan braucht nicht nur Einstimmigkeit innerhalb der EU, auch der Bundestag muss zustimmen.

Der Schwerpunkt der Hilfen solle auf den Themen Investitionen und Innovationen liegen, betonte Dobrindt. "Es kann keinesfalls darum gehen, nationale Haushalte durch Corona-Hilfsmaßnahmen zu sanieren." Ziel der CSU sei eine solidarische Lösung in Europa. "Entscheidend dabei ist, dass sich die Lösung innerhalb der bestehenden europäischen Verträge abbilden lässt, die nationalen Parlamente die Entscheidungen tragen und keine neuen Kompetenzen für Brüssel wie beispielsweise ein europäisches Steuerrecht begründet werden." Nach erster Betrachtung bewege sich der Vorstoß innerhalb der EU-Verträge.

Merkel und Macron hatten am Montag ein gemeinsames Konzept für den Wiederaufbauplan vorgelegt. Die 500 Milliarden Euro sollen demnach von der EU-Kommission als Kredite am Kapitalmarkt aufgenommen und über den EU-Haushalt als Zuwendungen verteilt werden. Denn wenn die Länder gemeinsam geradestehen, können sie zu günstigeren Konditionen Geld leihen, als das vielen Regierungen im Alleingang möglich wäre. Krisenstaaten wie Italien oder Spanien, aber auch betroffene Branchen könnten Zuschüsse bekommen. Dafür müssen sich aber alle 27 EU-Länder einig werden. Deutschland dürfte eine der Hauptlasten tragen.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (49). Archivbild)
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (49). Archivbild)  © dpa/Matthias Balk

Update, 19. Mai, 18.10 Uhr: Sechs positive Corona-Tests bei den Premier-League-Clubs

In den 20 Vereinen der englischen Premier League sind insgesamt sechs Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Liga am Dienstag mitteilte, wurden in der ersten Test-Runde am Sonntag und Montag insgesamt 748 Spieler und Mitglieder des Trainer- und Betreuerstabs untersucht. D

ie Namen der positiv Getesteten, die jetzt für sieben Tage in Quarantäne müssen, nannte die Premier League nicht. Seit Dienstag durften die 20 Teams wieder trainieren - in Kleingruppen unter Einhaltung der Abstandsregeln.

Die britische Regierung hatte in der vergangene Woche den Weg für eine Fortsetzung des Ligaspielbetriebs freigemacht. Bedingung dafür sind strenge Sicherheitsvorkehrungen, zudem darf die Zahl der Corona-Infizierten in England nicht wieder steigen.

Bisher galt ein Re-Start der Liga am 12. Juni als wahrscheinlich. Laut Medienberichten könnte sich dieser aber um eine weitere Woche verzögern. Die Zeitung "Daily Mail" hatte berichtet, dass die Saison daher bis zum 22. August verlängert werden soll. 

Update, 19. Mai, 18 Uhr: Air France erhöht bis Ende Juni schrittweise Zahl der Flüge

Die französische Fluggesellschaft Air France will bis Ende Juni schrittweise wieder mehr Flüge anbieten. Dies gelte vorbehaltlich der Aufhebung der Reisebeschränkungen, teilte die Airline mit. Dabei sollen die Zahl der Frequenzen und Ziele, insbesondere nach Frankreich, in die französischen Überseegebiete und innerhalb Europas schrittweise erhöht werden. 

Von Paris aus sollen demnach auch Ziele in Deutschland angeflogen werden - das sind Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover und München. London, Wien, Madrid oder Mailand sind ebenfalls im Flugplan, der täglich aktualisiert werden soll.

Der Plan entspreche nur 15 Prozent der zu dieser Jahreszeit normalerweise eingesetzten Kapazitäten. Einzelheiten zum Flugplan für die Monate Juli und August sollen Anfang Juni veröffentlicht werden. Air France rät Passagieren, sich vor der Reise an die zuständigen Behörden zu wenden, um Informationen über Einreisebestimmungen zu erhalten. Aktuell bediene Air France 43 Destinationen - seit Ende März würden nur zwischen drei und fünf Prozent des regulären Flugplans angeboten.

Update, 19. Mai, 17.45 Uhr: Kurz kündigt Gegenentwurf zu Wiederaufbauplan für EU-Wirtschaft an

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (33) hat einen Gegenentwurf mehrerer Länder zum deutsch-französischen Corona-Wiederaufbauplan für die europäische Wirtschaft angekündigt. "Wir glauben, dass es möglich ist, die europäische Wirtschaft anzukurbeln und dennoch eine Vergemeinschaftung der Schulden zu vermeiden", sagte Kurz am Dienstag den "Oberösterreichischen Nachrichten". Das Gegenpapier solle "in den nächsten Tagen" vorgelegt werden.

Österreich sei in Abstimmung mit den Niederlanden, Dänemark und Schweden - einer Gruppe von wirtschaftsstarken und sparsamen Ländern, "der wir uns zugehörig fühlen", sagte der konservative Politiker. Diese Länder hatten sich vor der Corona-Krise schon gegen den Vorschlag der EU-Kommission für den mehrjährigen Finanzrahmen gestellt. "Wir wollen solidarisch sein mit Staaten, die besonders hart von der Krise getroffen wurden. Allerdings glauben wir, dass Kredite der richtige Weg sind, nicht Zuschüsse."

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (33). (Archivbild)
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (33). (Archivbild)  © dpa/APA/Helmut Fohringer

Update, 19. Mai, 17.40 Uhr: Köln hält trotz Corona an Karneval 2021 fest

Köln will trotz der Corona-Epidemie 2021 Karneval feiern. Eine Komplettabsage sei "keine Option", erklärte das Festkomitee Kölner Karneval am Dienstag nach einer Treffen von rund 100 Präsidentinnen und Präsidenten. Klar sei, dass es 2021 ein Dreigestirn, ein Kinderdreigestirn, eine Proklamation und auch einen Umzug geben werde. 

Kölns oberster Karnevalist, Christoph Kuckelkorn (55), erklärte, das Fest sei in der Stadt ein "starkes verbindendes Element". "Diese soziale Kraft brauchen wir gerade schweren Zeiten wie jetzt."

Zugleich ist die Planung sehr kompliziert, weil unklar ist, welche Einschränkungen gelten werden. Das Festkomitee bereitet daher nach eigenen Angaben zwei möglich Varianten vor – eine für den besten, einen für den schlechtesten Corona-Fall. Es sei Kreativität gefragt. Kuckelkorn nannte etwa eine Proklamation des Dreigestirns "im kleinen Rahmen" mit Livestream-Übertragung.

Die Kölner Karnevalisten fahren damit einen anderen Kurs als etwa ihre Kollegen im nahen Euskirchen. Diese hatten am Montag mitgeteilt, man werde die bevorstehende Session um ein Jahr "verschieben".

Kölns oberster Karnevalist, Christoph Kuckelkorn (55). (Archivbild)
Kölns oberster Karnevalist, Christoph Kuckelkorn (55). (Archivbild)  © dpa/Henning Kaiser

Update, 19. Mai, 17.35 Uhr: US-Notenbankchef: Corona-Krise schlimmste Rezession seit Jahrzehnten

Die Coronavirus-Pandemie hat die US-Wirtschaft nach Angaben von Notenbankchef Jerome Powell (67) in die schlimmste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt. Es gebe in der jüngeren Geschichte kein Vorbild für "das Ausmaß und die Geschwindigkeit" des gegenwärtigen Abschwungs, sagte Powell am Dienstag im US-Senat. 

Die Pandemie habe in den USA innerhalb von nur zwei Monaten die positiven Arbeitsmarkt-Entwicklungen eines Jahrzehnts zunichte gemacht, sagte Powell. Der Abschwung sei "erheblich schlimmer, als jegliche Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte Powell.

Die Notenbank Federal Reserve (Fed) werde ihre Notmaßnahmen weiterführen und den Leitzins bei nahe Null belassen, bis sich Wirtschaft und Finanzmärkte wieder stabilisierten, erklärte Powell vor einem Ausschuss des Senats. Er ermahnte das Parlament auch, weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Konjunktur zu erwägen. "Wir müssen vielleicht noch mehr tun, und der Kongress auch", sagte er.

Der Kongress hat bislang mit Unterstützung beider Parteien Konjunkturpakete in Höhe von rund 2,7 Billionen US-Dollar beschlossen, was etwa zehn Prozent der jährlichen US-Wirtschaftsleistung entspricht. Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus will nun ein weiteres Paket in Höhe von rund 3 Billionen Dollar durchsetzen, der von Republikanern kontrollierte Senat will das Paket jedoch blockieren.

Finanzminister Steven Mnuchin (57) sagte dem Senatsausschuss, die US-Wirtschaft werde sich im zweiten Halbjahr wieder erholen. "Ich bin zuversichtlich, dass unser Land stärker als je zuvor aus dieser Pandemie hervorgehen wird", sagte Mnuchin. Powell wiederum hatte am Wochenende in einem Interview gewarnt, eine vollständige Erholung der Wirtschaft könne sich bis Ende kommenden Jahres hinziehen.

Notenbankchef Jerome Powell (67). (Archivbild)
Notenbankchef Jerome Powell (67). (Archivbild)  © dpa/AP/Manuel Balce Ceneta

Update, 19. Mai, 17.30 Uhr: Kremlchef fordert schnelle Auszahlung von Corona-Prämien an Mediziner

Nach massiver Kritik von russischen Medizinern dringt Kremlchef Wladimir Putin (67) auf eine schnellere Auszahlung der Corona-Prämie. Noch nicht alle hätten diese Gefahren-Zulage bekommen, sagte der Präsident am Dienstag bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Video-Konferenz. 

Außerdem seien Formulierungen in der entsprechenden Verordnung nicht eindeutig. "Sonst gäbe es weniger Nachfragen von Chefärzten, die ohnehin schon von morgens bis abends arbeiten", meinte Putin. Die Behörden kündigten mehr Kontrollen an, damit das Geld tatsächlich beim Personal ankomme.

Russland will seinen Ärzten und Pflegern zunächst insgesamt rund 52 Milliarden Rubel (655 Millionen Euro) als Dank für ihre Arbeit mit Corona-Patienten zahlen. Diese Summe nannte Gesundheitsminister Michail Muraschko (53) bei der Beratung. Bislang sind dem Finanzministerium zufolge 12 Milliarden Rubel an medizinisches Personal und Fahrer von Rettungswagen geflossen.

Zuletzt hatten sich viele Mediziner beschwert. Sie beklagten Medienberichten zufolge etwa, dass die Entschädigung nur bei einem bestätigten Corona-Fall gezahlt werde und oft auf die Minute genau für die Betreuung von Patienten abgerechnet werde. Außerdem seien Kliniken, die zunächst nicht offiziell für die Behandlung von Corona-Patienten vorgesehen waren, ganz und gar leer ausgegangen.

Das Gesundheitssystem gilt als nicht gerüstet für die Seuche. Ärzte beklagen fehlende Schutzausrüstung, die Behörden widersprachen entsprechenden Berichten. Aktivisten haben bei Google eine "Liste des Gedenkens" angelegt mit mehr als 240 Namen von Klinikmitarbeitern, die in der Corona-Krise gestorben sind. Im Vergleich zu Italien oder den USA würden in Russland mehr Mediziner und Pflegepersonal mit dem Virus sterben, schrieb das kritische Portal Meduza.

Unterdessen stieg die Zahl der Neuinfektionen wieder leicht. Nach Angaben der Behörden kamen innerhalb eines Tages fast 9300 neue Fälle hinzu. Damit sind landesweit 299.900 Menschen an Sars-CoV-2 erkrankt. 2837 starben mit dem Virus - ein vergleichsweise niedriger Wert. Fast 76.100 Menschen galten inzwischen als genesen.

Vor allem in der Hauptstadt Moskau mit den meisten Erkrankungen gilt nach wie vor eine strenge Ausgangssperre. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es keinerlei Kontaktverbote. In vielen Landesteilen wurden die Beschränkungen aber mittlerweile wieder gelockert. Allerdings müssen Menschen über 65 Jahre und mit Vorerkrankungen weiterhin zu Hause bleiben - und das schon seit Ende März.

Kremlchef Wladimir Putin (67). (Archivbild)
Kremlchef Wladimir Putin (67). (Archivbild)  © dpa/AP/Pool Sputnik Kremlin/Alexei Nikolsky

Update, 19. Mai, 17.24 Uhr: Mehrere Bundesländer ohne neue gemeldete Corona-Infektionen

 In mehreren Bundesländern sind in den vergangenen Tagen keine neuen Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden bekannt geworden. So registrierte die Gesundheitsbehörde in Hamburg erstmals seit dem 8. März an einem Tag keine Neuinfektion, wie sie am Dienstag mitteilte. 

Mecklenburg-Vorpommern hatte am Montag keine Neuinfektion gemeldet. 

Sachsen-Anhalt meldete am Samstag keinen neuen Corona-Fall. Zwar war dort wegen des Wochenendes unklar, ob alle Landkreise Daten übermittelt hatten. In dem Bundesland kam aber seitdem täglich nur eine Neuinfektion hinzu. 

In Schleswig-Holstein wurde am Montag nur ein neuer Corona-Fall bekannt.

Damit setzt sich ein bundesweiter Positivtrend fort. In allen Ländern nehmen die Fallzahlen seit Wochen ab. Die sinkenden Neuinfektionen fallen zusammen mit zahlreichen Lockerungen in den Bundesländern.

Bundesweit wurden bis Dienstagnachmittag über 175.500 Infektionen mit dem Coronavirus registriert (Vortag Stand 16 Uhr: mehr als 175.000 Infektionen). 

Mindestens 8036 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 16 Uhr: 7960). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Update, 19. Mai, 17.20 Uhr: Airbus-Chef Faury fordert baldige Grenzöffnungen

Airbus-Chef Guillaume Faury (52) hat rasche politische Entscheidungen gefordert, um den europäischen und internationalen Luftverkehr bald wieder richtig aufnehmen zu können. "Der Luftverkehr in Europa muss schnell wieder geöffnet werden. Das ist die oberste Priorität", sagte Faury am Dienstag dem Sender France 2. 

So müsse der freie Personenverkehr zwischen Frankreich, Deutschland, Holland, Spanien und Italien wieder möglich sein. Man müsse nun sehr schnell entscheiden, so Faury. "Wir glauben, dass die Voraussetzungen dafür gegeben sind, dass diese Öffnung in Europa und zügig im Sommer gegenüber dem Rest der Welt stattfinden kann."

Die derzeitige Situation sei eine existenzielle Bedrohung für die Branche. "Wir schauen, was wir tun müssen, um uns anzupassen", sagte Faury dem Sender. Mit Blick auf mögliche Entlassungen sagte er: "Wenn Sie 30 oder 40 Prozent ihres Geschäfts verlieren, ist es sehr wichtig zu verstehen, wie lange es dauern wird und was die besten Lösungen sind. Heute schauen wir uns alle Lösungen an, um diese Krise zu überleben. Da müssen wir sehr klar sein."

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus ist wie die gesamte Luftfahrtbranche wegen der Covid-19-Pandemie in eine schwere Krise geraten. Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire (51) stellte am Montag Unterstützung für den Luftfahrtsektor in Aussicht. 

Vor dem 1. Juli werde ein Plan vorgelegt, der der Branche mit "Hunderttausenden Arbeitsplätzen in der Region Toulouse und anderswo" unter die Arme greifen solle, hatte er erklärt. Im südwestfranzösischen Toulouse hat der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus seine Schaltzentrale.

Update, 19. Mai, 17.17 Uhr: Royal Run in Dänemark wegen Corona-Krise gänzlich abgesagt

Der von Kronprinz Frederik (51) initiierte Royal Run in Dänemark fällt in diesem Jahr komplett aus. Der zunächst von Juni auf September verschobene Volkslauf werde nun wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Folgen gänzlich abgesagt, teilten das dänische Königshaus und die Veranstalter am Dienstag mit. 

Die nächste Ausgabe des Laufes finde am 24. Mai 2021 in Kopenhagen, Sønderborg, Odense, Aalborg und auf Bornholm sowie sieben Tage vorher in der grönländischen Hauptstadt Nuuk statt. Jährlich nehmen Zehntausende Dänen an den Läufen teil, die der sportliche Kronprinz 2018 anlässlich seines 50. Geburtstags ins Leben gerufen hatte.

Kronprinz Frederik (51). (Archivbild)
Kronprinz Frederik (51). (Archivbild)  © dpa/Royal Press Europe/Albert Nieboer

Update, 19. Mai, 17.15 Uhr: Bulgarien: Grenzöffnung mit Griechenland und Serbien ab 1. Juni

Bulgarien, Griechenland und Serbien planen ab 1. Juni die Öffnung der gemeinsamen Grenzen für den Straßenverkehr. Für Reisende soll es dann keine verpflichtende Quarantäne wegen des neuen Coronavirus geben. Eine ähnliche Absprache mit Rumänien verzögere sich angesichts einer Regierungskrise, sagte der bulgarische Ministerpräsident Boiko Borissow (60) am Dienstag nach einer Videokonferenz mit den Regierungschefs von Griechenland und Rumänien, Kyriakos Mitsotakis (52) und Ludovic Orban (56), und dem Präsidenten Serbiens, Aleksandar Vucic (50). Borissow bezeichnete die vereinbarte Grenzöffnung als ein "bemessenes Risiko".

"Das Ziel sei es, Bedingungen für Reisen und Wiederherstellung des Tourismus für die Bürger der vier Staaten ohne einer 14-tägigen Quarantäne zu schaffen", sagte Borissow. Dabei sollten alle Hygiene- und Sicherheitsauflagen zur Eindämmung des Coronavirus eingehalten werden.

Ab 1. Juni wird der Straßenverkehr zwischen Bulgarien und Serbien möglich sein, allerdings müssen Reisende eine Erklärung abgeben. Borissow beschrieb sie als "maximal simpel", wobei der Reisende unter anderem eintragen müsse, ob er Symptome der vom Coronavirus verursachten Lungenerkrankung Covid-19 habe. Außerdem werde er deklarieren müssen, dass er die "epidemiologische Lage" in dem jeweiligen Land kenne.

Bulgarien ist relativ gering von der Coronavirus-Pandemie betroffen: Bei einer Bevölkerung von knapp 7 Millionen Menschen wurden in dem Balkanland bislang 2259 Coronavirus-Fälle registriert. Erstmals sind von Montag bis Dienstag nach Angaben des Corona-Krisenstabs in Sofia die Neuerkrankungen mit 24 Fällen weniger als die genesenen Patienten (34) gewesen. Insgesamt gelten 646 Menschen als wieder genesen. Mindestens 112 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

Update, 19. Mai, 17.10 Uhr: Kretschmann kritisiert Kretschmer wegen Auftritt bei Corona-Demo

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) hat nicht vor, wie sein sächsischer Amtskollege Michael Kretschmer (45, CDU) auf Tuchfühlung mit Gegnern der Corona-Maßnahmen zu gehen. Er werde nicht ohne Schutzmaske zu einer solchen Demonstration gehen, sagte er am Dienstag in Stuttgart. "Ich halte das für hochproblematisch in diesen Zeiten." Das seien zudem "Leute, die alles, was wir machen, für mehr oder weniger falsch halten".

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer hatte sich am Samstag mehr als eine Stunde lang Gegnern der Corona-Maßnahmen in Dresden gestellt. Ihm war später vorgeworfen worden, keinen Mundschutz getragen und den Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten zu haben.

Es stimme, dass das direkte Gespräch etwas fehle, sagte Kretschmann. Und er habe kein Problem, mit den Leuten zu debattieren. Aber er werde sich nicht "demonstrativ auf eine solche Demonstration begeben" - das sei nicht sinnvoll. Gegen die Gegner der Corona-Maßnahmen helfe nur Aufklärung.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne). (Archivbild)
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne). (Archivbild)  © DPA/Christoph Schmidt

Update, 19. Mai, 17.05 Uhr: Trotz Corona: Freier Ticketverkauf für DEL-Freiluftspiel startet

Trotz der Corona-Krise treiben die Kölner Haie die Planungen für das nächste geplante Freiluftspiel der Deutschen Eishockey Liga im Januar voran. Für das Traditionsduell gegen die Adler Mannheim, das am 9. Januar 2021 im Kölner Fußballstadion stattfinden soll, beginnt am Mittwoch der freie Kartenverkauf. Das teilten die Haie am Dienstag mit. Bereits 10.000 Karten sind für das Event abgesetzt. Bislang hatten Dauerkarteninhaber die Möglichkeit, sich ihr Wunschticket zu sichern.

Bereits 2019 hatte das bislang letzte DEL-Wintergame in Köln stattgefunden. Damals hatten die Haie das Derby gegen die Düsseldorfer EG vor gut 47.000 Zuschauern verloren. Das Spiel im Januar 2021 ist das fünfte DEL-Freiluftevent. Unklar ist wegen der Coronavirus-Pandemie allerdings noch, ob die Saison wie geplant am 18. September starten kann und wann überhaupt wieder Spiele mit Zuschauern stattfinden können.

Update, 19. Mai, 17 Uhr: Nach Gerichtsstreit: Amazon öffnet Lieferzentren in Frankreich wieder

Nach einem Streit über Coronavirus-Schutzmaßnahmen hat der Online-Versandhändler Amazon mehrere französische Logistikzentren wieder geöffnet. Die Arbeit werde über drei Wochen schrittweise begonnen, sagte Frankreich-Chef Frédéric Duval am Dienstag der Nachrichtenplattform "Franceinfo". 

In der ersten Woche geschehe das auf freiwilliger Basis für die Angestellten, so Duval. Dass es wegen der Schließung der Versandzentren Verstimmungen zwischen dem Konzern und Frankreich gegeben habe, verneinte Duval. "Es gab nie einen Streit zwischen Amazon und Frankreich."

Amazon hat demnach die Sicherheitsmaßnahmen nun verstärkt. Das Unternehmen hatte Mitte April nach einer Entscheidung eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre seine Logistikzentren geschlossen. In dem Urteil wurde erklärt, Amazon habe die Schutzvorkehrungen nicht ausreichend erfüllt. Der Versandhändler durfte nur Bestellungen von bestimmten Artikeln entgegennehmen. Ein Berufungsgericht hatte die Entscheidung bestätigt.

Amazon rechtfertigte die Schließung der Logistikzentren mit drohenden Milliardenstrafen im Falle eines versehentlichen Versands nicht erlaubter Artikel. Die Gerichtsentscheidung war von der Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires erwirkt worden. 

In einer neuen Abmachung mit dem Konzern habe man sich geeinigt, dass die Arbeiter der Früh- und Spätschicht nicht aufeinandertreffen, erklärte Gewerkschaftsvertreter Laurent Degoussée bei Franceinfo. Er nannte dies einen "Sieg der Vernunft".

Update, 19. Mai, 16.55 Uhr: Drei Deutsche bei Einreiseversuch nach Mallorca zurückgewiesen

Drei Deutsche sind bei der versuchten Einreise auf dem Flughafen der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca gestoppt und in ihre Heimat zurückgeschickt worden. Die beiden Männer und eine Frau seien mit einem Flug aus Köln eingetroffen und hätten keinen ausreichenden Grund für ihre Reise angeben können, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press am Dienstag unter Berufung auf die Regierung der Inseln.

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Update, 19. Mai, 16.52 Uhr: Erfurter Domstufen-Festspiele sollen in abgespeckter Form stattfinden

Die Domstufen-Festspiele in Erfurt sollen trotz Anti-Corona-Auflagen in einem reduzierten Format stattfinden. Dafür werde ein Programm erarbeitet, das kompatibel mit den Pandemie-Einschränkungen sei, erklärten Generalintendant Guy Montavon (59) und Erfurts Kulturdezernent, Tobias Knoblich (48). "Die Festspiele finden statt, das Motto heißt: Wir sind da!", sagte Montavon am Dienstag in Erfurt.

Er räumte aber ein, dass nur ein Corona-Fall in Chor und Orchester, oder auch verschärfte Auflagen des Gesundheitsamts, das Vorhaben platzen lassen könnten. Unter den aktuellen Voraussetzungen sei es aber möglich, am 10. Juli zu beginnen.

"Nabucco" werde in der abgespeckten Auflage aber nicht zur Aufführung gebracht werden können. Stattdessen sollen nur Höhepunkte aus Giuseppe Verdis Oper mit Chor und Orchester ohne Ausstattung in neun Vorstellungen gespielt werden. Daneben solle es neun Vorstellungen mit Stücken aus Musicals und Operetten geben.

Eine Reihe anderer geplanter Festspiele sind dagegen in diesem Jahr coronabedingt abgesagt worden, etwa die Störtebeker-Festspiele auf Rügen, oder die Bregenzer Festspiele in Österreich.

Update, 19. Mai, 16.50 Uhr: Immer mehr Corona-Fälle in Tadschikistan

Im zentralasiatischen Tadschikistan infizieren sich immer mehr Menschen mit dem Coronavirus. Die autoritäre Führung der Ex-Sowjetrepublik behauptete lange, das Land sei Corona-frei. Mittlerweile gebe es täglich 200 neue Fälle, berichteten lokale Medien am Dienstag. 

Die Zahl der nachweislich Infizierten ist demnach auf inzwischen 1730 gestiegen. Viele Ärzte seien schon erkrankt. 41 Menschen starben nach offiziellen Angaben mit dem Virus. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet.

Trotzdem verzichtet das unter Armut leidende Land auf strenge Schutzmaßnahmen. Zwar wurden Schüler und Studenten bis Ende August in die Ferien geschickt. Bekleidungsläden und Kosmetikstudios wurden geschlossen. Dennoch sind die öffentlichen Verkehrsmittel mit Fahrgästen überfüllt. Viele Menschen verlassen ihre Häuser, weil es keine Ausgangssperren oder Kontaktverbote gibt.

Anders ist die Situation im Nachbarland Usbekistan, wo es Quarantäne-Maßnahmen gibt. Dort infizierten sich bis Dienstag laut offiziellen Angaben mehr als 2800 Menschen. Mindestens 14 Patienten starben Medienberichten zufolge. Um die Folgen der Krise für die Wirtschaft abzufedern, gewährt der Internationale Währungsfonds (IWF) dem Land Kredit-Nothilfen in Höhe von umgerechnet 342 Millionen Euro. Die Epidemie habe erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft des zentralasiatischen Landes, so der IWF.

Update, 19. Mai, 16.35 Uhr: NBA-Profi Theis für Saisonfortsetzung in Disney World

Basketball-Nationalspieler Daniel Theis (28) hat sich für eine Fortsetzung der derzeit unterbrochenen NBA-Saison in Disney World in Orlando ausgesprochen. Dann könnten auch die Familien der Spieler mit dabei sein. "Kein Spieler ist gern sechs Wochen von der Familie getrennt", sagte Theis der "Sport Bild". "Ich fände es gut, wenn alle Spieler mit ihren Familien für die Zeit in Disney World in Orlando untergebracht werden."

Natürlich dürfe dann niemand den Park verlassen, um das Risiko einer Corona-Ansteckung zu minimieren. Dennoch sei der Ort perfekt. "Vielleicht kann ein Teil des Unterhaltungsprogramms sogar laufen für die Kinder. Ich habe ja selbst eine vierjährige Tochter und einen sechs Monate alten Sohn", sagte der 28-Jährige von den Boston Celtics.

Die NBA pausiert derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie. Die Liga plant, die Saison an einem Ort fortzusetzen. Neben Orlando ist auch Las Vegas dafür im Gespräch.

Basketball-Nationalspieler Daniel Theis (28). (Archivbild)
Basketball-Nationalspieler Daniel Theis (28). (Archivbild)  © dpa/Swen Pförtner

Update, 19. Mai, 16.30 Uhr: "Hut ab": Bayern-Profi Müller bewertet ersten Corona-Spieltag positiv

Ex-Nationalspieler Thomas Müller (30) bewertet den ersten Bundesliga-Spieltag im ungewohnten Corona-Modus ohne Zuschauer und unter strengen Hygieneauflagen als Erfolg. "Die ganze Sportwelt hat am Wochenende auf die Bundesliga geschaut, da wir als erste Topliga wieder mit dem Spielbetrieb begonnen haben. Und die Liga hat gezeigt, wie ein Weg zurück aussehen könnte", schrieb der 30 Jahre alte Fußballprofi des FC Bayern München beim sozialen Netzwerk LinkedIn.

Müller mahnte aber zugleich: "Das bedeutet allerdings nicht, dass wir dadurch leichtsinnig werden dürfen." Aus seiner Sicht habe alles gut geklappt. "Wir haben trotz langer Pause und kurzer Vorbereitungszeit interessante, packende Spiele gesehen", äußerte Müller.

"Deshalb Hut ab vor allen Beteiligten, den Spielern, Vereinsvertretern und Fans, die für einen reibungslosen, gemeinsamen ersten Corona-Spieltag gesorgt haben." Fangruppen hatten sich nicht - wie von manchen befürchtet - vor den leeren Stadien versammelt. "Gewöhnungsbedürftig" fand Müller neben dem fehlenden gemeinsamen Einlaufen der Teams den "etwas gebremsten Torjubel".

Update, 19. Mai, 16.25 Uhr: Centeno begrüßt deutsch-französischen Corona-Krisenplan

Der portugiesische Finanzminister Mario Centeno (53) hat den deutsch-französischen Wiederaufbauplan begrüßt und Kompromisswillen im Kreis der 27 EU-Länder angemahnt. "Unterschiede in Krisenzeiten zu überbrücken, ist der Beweis von Führungskraft und ein gutes Omen für künftige Diskussionen der 27 auch über dieses Thema", schrieb Centeno am Dienstag nach Beratungen der EU-Wirtschafts- und Finanzminister auf Twitter.

Ein Aufbaufonds könne helfen, die wirtschaftliche Erholung gleichmäßig zu gestalten und den Binnenmarkt zu reparieren. "Wir müssen neue Ressourcen in unsere gemeinsamen Prioritäten lenken, darunter Digitales und Klima, um stärker aus dieser Krise herauszukommen", schrieb Centeno, der auch Chef der Eurogruppe ist.

Deutschland und Frankreich hatten am Montag ein Wiederaufbauprogramm im Umfang von 500 Milliarden Euro vorgeschlagen. Das Geld soll von der EU-Kommission als Kredit aufgenommen und über den EU-Haushalt als Zuwendung an Krisenregionen ausgezahlt werden.

Der portugiesische Finanzminister Mario Centeno (53). (Archivbild)
Der portugiesische Finanzminister Mario Centeno (53). (Archivbild)  © dpa/EU Council/Zucchi Enzo

Update, 19. Mai, 16.20 Uhr: Biennale Lyon um ein Jahr auf 2022 verschoben

Die Kunstbiennale von Lyon, Frankreichs wichtigstes Künstlertreffen, ist um ein Jahr verschoben worden. Statt im September 2021 findet das Branchenevent nun ein Jahr später statt. 

Die Corona-Krise habe die Möglichkeiten von Künstleraufenthalten und Produktionen und die Zusammenarbeit mit den Künstlern stark beeinträchtigt, erklärten die Organisatoren in einer Pressemitteilung. Die Biennale für zeitgenössische Kunst wurde 1991 gegründet. Ihre letzte Ausgabe, die am 20. Januar 2020 zu Ende ging, zog mehr als 270.000 Besucher an.

Wegen der Coronavirus-Pandemie wurden auch die großen Biennalen in Venedig zu Architektur und zeitgenössischer Kunst bereits jeweils um ein Jahr verschoben. Sie finden jetzt 2021 beziehungsweise 2022 statt.

Update, 19. Mai, 16.15 Uhr: Wie kommt der Handball durch die Corona-Krise? Taskforce gegründet

Auch für eine zeitnahe Rückkehr in den Spielbetrieb hat der Deutsche Handballbund (DHB) gemeinsam mit den Bundesligen der Frauen und Männer eine Taskforce gegründet. Mithilfe verschiedener Experten soll unter anderem geklärt werden, wie die Mannschaften bei einer Wiederaufnahme des Ligabetriebs unter Beachtung der Hygieneauflagen reisen oder trainieren könnten.

"Zentrale Frage für DHB, HBL und HBF ist: Wie können wir auf Ebene des Leistungssports nach einer langen Zeit des Stillstandes und des individuellen Trainings zusammen wieder nach vorn und auf ein allseits hohes Niveau kommen?", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer (43).

Zuvor hatten alle Bundesliga-Clubs dem DHB in einer Umfrage ihren aktuellen sportlichen Status übermittelt, also beispielsweise ob und wie sie in Zeiten der Corona-Krise trainieren können. Die Taskforce will außerdem Konzepte erarbeiten, wie der Spitzenhandball möglicherweise wieder mit Zuschauern stattfinden kann.

Neben je zwei Vertretern aus beiden Ligen wirken unter anderen auch Nationaltorwart Johannes Bitter (37) als Repräsentant der Spielergewerkschaft Goal sowie Flensburgs Coach Maik Machulla (43) als Sprecher der Trainer-Taskforce mit.

Update, 19. Mai, 16.10 Uhr: Berliner Fernsehturm öffnet am Freitag wieder

Der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz öffnet nach knapp zweimonatiger Corona-Zwangspause am Freitag wieder. Ab 11 Uhr sollen die Aussichtsplattform und das Restaurant "Sphere" wieder für Besucher zugänglich sein, teilten die Betreiber mit. Jeweils 50 Menschen dürfen gleichzeitig auf die Plattform oder ins Restaurant, ein Wechsel vom Restaurant auf die Aussichtsetage oder umgekehrt ist dabei nicht möglich, wie ein Sprecher erklärte. Auf der Aussichtsplattform gelte außerdem eine Maskenpflicht.

Damit sich keine Schlangen bilden, müssen Besucher vorab online Tickets reservieren, dabei werden Zeiten vergeben. Der Aufenthalt auf der Aussichtsetage ist den Angaben nach auf 45 Minuten beschränkt, im Restaurant auf zwei Stunden.

in Blick über die Karl-Marx-Allee zeigt viele Wohnungen und den Fernsehturm. (Archivbild)
in Blick über die Karl-Marx-Allee zeigt viele Wohnungen und den Fernsehturm. (Archivbild)  © DPA/Annette Riedl

Update, 19. Mai, 16.07 Uhr: MagentaSport zeigt alle Spiele des Basketball-Final-Turniers live

Der Telekom-Sender MagentaSport wird alle Partien des Finalturniers der Basketball-Bundesliga live übertragen. Das kündigte das Unternehmen am Dienstag an. Zuvor hatte die Landesregierung in Bayern der BBL ihr Okay für das rund dreiwöchige Turnier in München gegeben, das vom 6. bis 28. Juni mit zehn Clubs stattfinden soll. 

An den 23 Turniertagen sendet MagentaSport insgesamt rund 90 Stunden live. Hinzu kommen Highlight- und Hintergrund-Berichterstattung. Den genauen Spielplan will die Bundesliga im Verlauf dieser Woche veröffentlichen. Auch Sport1 wird ausgewählte Spiele parallel live im Free-TV zeigen.

Update, 19. Mai, 16.05 Uhr: WEF sieht in Corona-Krise Chance für wirtschaftliche Veränderungen

Während weltweit Regierungen daran arbeiten, ihre Volkswirtschaften zu sanieren, mahnen Experten, die richtigen Ziele für den Wiederaufbau zu setzen. "Wir haben jetzt die Möglichkeit, eine auf Mensch und Planet zentriertere Wirtschaft wiederaufzubauen", sagte die leitende Direktorin des Weltwirtschaftsforum (WEF), Saadia Zahidi, während einer Diskussionsrunde in Internet.

Jetzt bestehe die unerwartete Chance, Wirtschaft, Transport und Mobilität grüner zu gestalten und darin zu investieren. Das würde den Wiederaufbau und den gesellschaftlichen Wandel unterstützen, erklärte Zahidi weiter. Es sei bekannt, dass Themen wie das Erdklima viel mehr öffentliche Aufmerksamkeit erhalten haben. Deshalb sei nun der richtige Zeitpunkt, sich auf diese Themen zu fokussieren, um global die Volkswirtschaften belastbarer zu machen.

Das Weltwirtschaftsforum stellte am Dienstag einen Bericht zu Risiken im Zuge der Corona-Krise vor. Darin beleuchten die Autoren unter anderem die vier Bereiche wirtschaftlichen Wandel, Rücksetzer in Sachen Nachhaltigkeit, Sorgen in der Gesellschaft und die Abhängigkeit von Technologie.

Update, 19. Mai, 16.03 Uhr: Deutsche Bahn will Zahl der Reinigungskräfte in Fernzügen verdoppeln

Die Deutsche Bahn will in Zeiten der Corona-Pandemie mehr für Hygiene und Sauberkeit in Zügen und an Bahnhöfen tun. Dafür will der bundeseigene Konzern bis Juli die Zahl der Reinigungskräfte in den Fernverkehrszügen auf 500 verdoppeln, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Zuvor hatte die Funke-Mediengruppe berichtet. 

Im August sollen dann 600 dieser "Unterwegsreiniger" in den ICE- und IC-Zügen im Einsatz sein, hieß es. Insgesamt seien bundesweit 4300 Mitarbeiter für die Reinigung in Fahrzeugen und an Bahnhöfen zuständig.

"Vor dem Coronavirus können wir uns nur gemeinsam schützen", teilte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber (57) mit. "Bahnfahren ist sicher."

Schwerpunkt der Reinigung liege nun auf den sogenannten Kontaktflächen, also Türdrücker, Griffe und Haltestangen. Auch Waschräume und Toiletten gehörten dazu. An Bahnhöfen würden vor allem Fahrkarten- und Snackautomaten besonders häufig geputzt.

Fernverkehrszüge werden demnach bei der Bereitstellung in den Werken gereinigt sowie alle zwei Stunden während der Fahrt. Regionalzüge "werden im Durchschnitt drei Mal pro Tag gesäubert", hieß es. "Bei Linien mit vielen Reisenden auch häufiger."

Die Deutsche Bahn gibt für Hygiene und Reinigung eigenen Angaben zufolge jedes Jahr einen hohen dreistelligen Millionenbetrag aus, "der dieses Jahr noch weiter erhöht wird".

Mit der Aktion wirbt die Bahn auch für die Sicherheit in den Zügen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace rechnet damit, dass viele Menschen aus Sorge vor Ansteckungen öffentliche Verkehrsmittel weiter meiden werden und stattdessen das Auto nehmen.

In den Zügen wiesen die Beschäftigten kontinuierlich auf die Hygienevorschriften wie das Tragen von Stoffmasken hin, sagte ein Sprecher. Diese Praxis werde auch am kommenden Vatertagswochenende über Christi Himmelfahrt fortgesetzt.

Der Mitteilung zufolge will die Bahn an rund 180 Bahnhöfen und den 150 Service Stores künftig auch Desinfektionsmittel aus Spendern kostenlos anbieten. Außerdem können demnach dann an den 20 großen Bahnhöfen - wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt oder Köln - die Waschräume kostenlos genutzt werden, um sich die Hände zu waschen. Wer keine Maske besitze, könne für 1,50 Euro im Bordbistro der Fernzüge eine kaufen. Die Bahn hat dafür nach eigenen Angaben 19 Millionen Stück erworben.

Nach Ankunft eines ICE im Frankfurter Hauptbahnhof gehen die Reisenden mit Mundschutz am Zug entlang. (Archivbild)
Nach Ankunft eines ICE im Frankfurter Hauptbahnhof gehen die Reisenden mit Mundschutz am Zug entlang. (Archivbild)  © DPA/Arne Dedert

Update, 19. Mai, 15.40 Uhr: Bremer Innensenator: Fußballfans haben verstanden

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (68) bleibt bei seiner Kritik am Re-Start der Bundesliga, hat sich aber erleichtert über das erste Spielwochenende nach der Corona-Pause gezeigt. Bundesweit sei die Entwicklung durchaus erfreulich gewesen, sagte der SPD-Politiker am Dienstag im Rückblick auf die ohne Zwischenfälle absolvierten Geisterpartien. "Die Fans haben verstanden, dass sie sich da nicht versammeln können."

Auch beim Spiel Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen (1:4) am Montagabend habe es keine Veranlassung zum Einschreiten der Polizei gegeben. Die weitere Entwicklung müsse abgewartet werden. "Unabhängig davon haben wir unsere Kritik an der Fortführung des Bundesligabetriebes geäußert. Das muss man heute nicht noch mal vertiefen", meinte Mäurer. 

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (68). (Archivbild)
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (68). (Archivbild)  © dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Update, 19. Mai, 15.36 Uhr: Elektrohandwerk kommt glimpflich durch die Krise

Die Betriebe des Elektrohandwerks sind bislang besser durch die Corona-Krise gekommen als zunächst von ihnen selbst erwartet. Das ergibt sich aus einer Umfrage des Zentralverbands dieser Handwerkssparte von Mitte Mai, die günstigere Ergebnisse zeigt als die erste, gleich gelagerte Umfrage von Ende März. 

So sei der Anteil von Unternehmen mit Umsatzrückgängen auf knapp 47 Prozent zurückgegangen, berichtete der Verband ZVEH am Dienstag in Frankfurt. Vor sechs Wochen hatten noch 58,6 Prozent der Betriebe von sinkenden Umsätzen berichtet.

Die Ausfälle gerieten auch geringer als zunächst erwartet, weil in vielen Fällen noch ein gutes Auftragspolster abgearbeitet werden konnte. Statt der erwarteten 44 Prozent Umsatzrückgang sind es nun noch 33,2 Prozent. Entsprechend nutzen aktuell nur 13,8 Prozent der Unternehmen das Instrument der Kurzarbeit, ein geringfügiger Anstieg im Vergleich zum Beginn der Krise mit 13,1 Prozent. Am ehesten wurden Elektromaschinenbauer von den Folgen der Krise getroffen, während die Elektrotechniker weniger Einbußen spürten.

Die Handwerksbetriebe blicken zudem wieder optimistischer in die Zukunft: Der zwischendurch auf 55,6 abgeschmierte Index für die Geschäftserwartungen stieg auf 70,1 Punkte, bleibt damit allerdings noch weit entfernt vom Februar-Wert mit 88,2 Punkten.

An der Umfrage haben sich laut Verband rund 2000 Unternehmen beteiligt. Der Zentralverband vertritt die Handwerke aus der Elektro- und Informationstechnik sowie dem Elektromaschinenbau. Die Firmen mit gut 500.000 Beschäftigten erwirtschaften rund 61 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Update, 19. Mai, 15.28 Uhr: Galleria Borghese in Rom kann wieder besucht werden

Das Kunstmuseum Galleria Borghese in Rom ist als eines der ersten großen Häuser in Italien seit Dienstag wieder geöffnet. Die wertvolle Sammlung dort gilt als Anziehungspunkt für kunstinteressierte Touristen. Italien hatte im März wegen der Corona-Pandemie alle Ausstellungen im ganzen Land geschlossen. 

Seit Montag dürfen die Häuser wieder ihre Türen für Gäste aufschließen. Die Kapitolinischen Museen hatten angekündigt, ab Dienstag erste Dauerkarten-Inhaber und ab dem 22. Mai weitere Besucher herein zu lassen. Viele andere wichtige Häuser, etwa in Venedig und Florenz, bereiten sich noch auf die neuen Gesundheitsregeln wegen der Viruskrise vor. Ausländer dürfen allerdings noch gar nicht aus touristischen Gründen nach Italien reisen. Das will die Regierung in Rom erst ab dem 3. Juni erlauben.

Die Raffael-Ausstellung im Museum Scuderie del Quirinale soll am 2. Juni neu starten.

In die großzügige Anlage der Galleria Borghese sollen aus Gründen des Gesundheitsschutzes nur 80 Besucher gleichzeitig eingelassen werden. Das sei eine Chance, die Kunst ohne die sonst üblichen Massen von Menschen zu betrachten, warb das Museum am Dienstag. Wie wegen der Corona-Krise fast überall in Italien geplant, müssen die Tickets vorab bestellt werden.

Update, 19. Mai, 15.23 Uhr: DFB plant Saison-Neustart in der 3. Liga am 30. Mai

Der Deutsche Fußball-Bund plant den Neustart in der 3. Liga am 30. Mai. Dieses Datum nannte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius (44) am Dienstag in einem Video-Pressegespräch. Entscheidend dafür sei aber die Zustimmung der politischen Entscheidungsträger. "Die Saison sollte auf dem Rasen entschieden werden und nicht am grünen Tisch", bekräftigte DFB-Präsident Fritz Keller.

Man kämpfe derzeit an allen Fronten um eine Fortsetzung der Spielzeit 2019/20, die von der Mehrheit der Vereine gewünscht werde. Der DFB war in der vergangenen Woche von seinem ursprünglichen Plan, den Spielbetrieb am 26. Mai aufzunehmen, abgerückt.

Update, 19. Mai, 15.12 Uhr: Bahn testet wegen Coronavirus Technik zu Entkeimung von Rolltreppen

Um Fahrgäste vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, wird an zwei Rolltreppen am Frankfurter Hauptbahnhof eine spezielle Reinigung mit UV-Licht getestet. Die Anlage sorge dafür, dass die Handläufe der Treppen keimfrei seien, sagte Bahnhofsmanager Hartmut Schwarz am Dienstag. 

Sie sei voraussichtlich ab diesem Mittwoch in Betrieb und reinige die Handläufe der Treppen, die von der S-Bahn hinauf in die Bahnhofshalle führen. Sie werde zunächst für vier Wochen getestet, bevor sie an anderer Stelle in Frankfurt oder an anderen Bahnhöfen eingesetzt werden könne.

Die Zahl der täglichen Besucher und Fahrgäste, die den Frankfurter Hauptbahnhof passieren, beträgt wegen der Pandemie derzeit mit rund 100.000 nur rund ein Fünftel. Sie steige nach und nach wieder an, sagte Schwarz. Bis zum Pfingstwochenende rechne er mit einer weiteren Zunahme.

Zur Vorbereitung auf den erwarteten Zuwachs hat die Bahn unter anderem Abstandsmarkierungen auf den Boden vor den Schaltern und Imbissbuden geklebt sowie Hinweistafeln und Spender mit Desinfektionsmitteln aufgestellt. Jeder zweite Sitzplatz im Wartebereich wurde abgeklebt. Türgriffe, Knöpfe und Touchscreens würden zudem häufiger gereinigt und desinfiziert, sagte Schwarz. Hinzu komme das Angebot an die Reisenden, sich im öffentlichen WC kostenlos die Hände waschen zu können.

Ein Techniker der Firma Schindler arbeitet im Frankfurter Hauptbahnhof an einer Rolltreppe, deren Handläufe in einem Pilotversuch mit UV-Licht keimfrei gehalten werden sollen.
Ein Techniker der Firma Schindler arbeitet im Frankfurter Hauptbahnhof an einer Rolltreppe, deren Handläufe in einem Pilotversuch mit UV-Licht keimfrei gehalten werden sollen.  © DPA/Arne Dedert

Update, 19. Mai, 15.10 Uhr: Technik-Messe IFA soll als Fachveranstaltung stattfinden

Die Technik-Schau IFA soll im Gegensatz zu vielen, in diesem Jahr ausfallenden Messen als Fachveranstaltung in kleinerem Rahmen stattfinden. An der "IFA 2020 Special Edition" im September in Berlin sollen nur Fachbesucher und Journalisten auf Einladung teilnehmen können, wie die Veranstalter am Dienstag ankündigten. Die Dauer wurde auf drei Tage verkürzt - vom 3. bis 5. September.

Die IFA wäre damit die erste große Messe in der Tech-Industrie seit der CES in Las Vegas im Januar. Große Branchenveranstaltungen wie der Mobile World Congress in Barcelona oder die Entwicklerkonferenzen von Facebook und Google fielen wegen der Corona-Krise aus.

"Nach all den Veranstaltungsausfällen der vergangenen Monate braucht unsere Branche dringend diese Plattform, um ihre Innovationen zu präsentieren", sagte Messechef Jens Heithecker am Dienstag. Digitale Veranstaltungen seien zwar nützlich, aber ihnen fehle "die menschlich emotionale Verbindung". Zugleich schränkte Heithecker ein, dass es keine IFA geben werde, wenn die vorsorglich eingerichtete Notklinik für Corona-Kranke in Halle 26 zu diesem Zeitpunkt gefüllt sein sollte.

Die Idee sei, die IFA in vier parallel veranstaltete Events mit jeweils maximal 1000 Teilnehmern aufzuteilen, sagte Heithecker. Dazu sollen die "Globale Pressekonferenz" mit Neuheiten-Vorstellungen, eine Mobilitäts-Veranstaltung sowie Kontaktmöglichkeiten für Händler und Unternehmen gehören.

Zusammen mit der IFA soll auch das ursprünglich für Juli geplante Diskussionsprogramm "gfu Insights & Trends" am September über die Bühne gehen. Dabei sollen technologische Antworten auf die Corona-Krise im Mittelpunkt stehen - in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Telemedizin, Fachhandel und Hausgeräte.

Update, 19. Mai, 15.00 Uhr: Kammerspiele unter Mundel: Gegenwartstheater und Corona

Die Münchner Kammerspiele unter der designierten Intendantin Barbara Mundel (61) werden zeitgenössischem Theater und Tanz viel Raum geben. "Der Spielplan widmet sich der Gegenwart", sagte Mundel, die lange Intendantin am Theater Freiburg war, am Dienstag bei der Vorstellung ihres Programms in München. Das Motto ihrer ersten Spielzeit: "Die Wirklichkeit nicht in Ruhe lassen". Zudem wolle sie das Sprechtheater um tänzerische, musikalische und filmische Formen erweitern.

Wann die Spielzeit im Herbst startet, ist wegen der Corona-Pandemie noch unklar. Man suche nach neuen Formen, um kreativ mit dem Virus und den Einschränkungen umzugehen. Die 61-jährige Mundel sieht darin auch eine Chance. "Corona ist ein Kontrastmittel, das Probleme und Fragen, die wir haben, sichtbar macht und zuspitzt."

Mehrere Themen sollen die nächsten fünf Jahre ihrer Intendanz begleiten, darunter die Demokratie und ihre Gefährdung, die Technik und die soziale Frage. Auch Kooperationen mit Theatern der freien Szene sind geplant. Zwölf Darsteller aus Lilienthals Ensemble bleiben an den Kammerspielen wie Wiebke Puls (46) und Thomas Schmauser (47). 

Zu den vielen neuen Schauspieler kommen auch feste Gäste, etwa Edgar Selge (72) und Katharina Schubert (56). Auch Mitglieder der Freien Bühne München, die geistig behinderte Schauspieler im Ensemble hat, spielen an den Kammerspielen, etwa Luisa Wöllisch (24), bekannt aus dem Kinofilm "Die Goldfische".

Das Team rund um Mundel und Chefdramaturgin Viola Hasselberg plant auch einige Großprojekte. So soll im Kassenraum der Kammerspiele an der Maximilianstraße ein Kiosk entstehen und fünf Jahre bleiben, als Treffpunkt. In der Ankündigung liest sich das so: "Im Koy Koy finden sich alle ein, die auf der Suche sind, nach Wahrheit, Schönheit, Glück und Unglück - mit aber auch ohne Maserati unter'm Arsch".

Update, 19. Mai, 14.54 Uhr: SPD-Experte widerspricht Kinderärzten bei Öffnung von Schule und Kita

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (57) sieht den Vorschlag mehrerer medizinischer Fachverbände skeptisch, Schulen und Kitas umgehend und vollständig zu öffnen. Die Kinderärzte meinten es sehr gut, schrieb Lauterbach am Dienstag bei Twitter. Leider sei es aber falsch, dass Kinder eine geringe Bedeutung für die Pandemie hätten. Sie steckten sich und andere pro Kontakt weniger oft an. Da sie aber so viele Kontakte hätten, sei der Gesamtanteil wahrscheinlich hoch.

In einer gemeinsamen Stellungnahme unter anderem der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene und des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Deutschen, wird dazu aufgerufen, Kindergärten und Schulen trotz der Corona-Pandemie vollständig zu öffnen. "Insbesondere bei Kindern unter 10 Jahren sprechen die aktuellen Daten sowohl für eine geringere Infektions- als auch für eine deutlich geringere Ansteckungsrate." 

Im Gegensatz dazu seien die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließung gravierend, heißt es in dem Papier, das noch am Dienstag veröffentlicht werden sollte und über das die "Neue Osnabrücker Zeitung" zuerst berichtete.

Im ganzen Land waren Schulen und Kitas wegen der Corona-Pandemie wochenlang geschlossen, ehe der Unterricht und die Betreuung unter Beachtung von Hygiene- und Abstandsregeln schrittweise wieder anlief. Wann ein Regelbetrieb wieder aufgenommen werden kann, ist an den meisten Einrichtungen noch unklar.

Update, 19. Mai, 14.50 Uhr: Bundesweite Corona-Studie: Tests beginnen später als geplant

Die Tests für eine vom Robert Koch-Institut (RKI) angekündigte bundesweit repräsentative Antikörper-Studie zur Verbreitung des Coronavirus starten Monate später als ursprünglich mitgeteilt. Mit den Tests von rund 30.000 Personen aus rund 14.000 Haushalten solle im September begonnen werden, sagte der Leiter der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring am RKI, Thomas Lampert, am Dienstag in Kupferzell. 

Mit Ergebnissen sei im Oktober oder November zu rechnen. Im April hatte das RKI mitgeteilt, dass die Studie im Mai starten solle.

Ursprünglich war auch von rund 15.000 Teilnehmern die Rede gewesen. "Das erscheint uns aber mittlerweile als zu wenig", sagte Lampert am Dienstag. Man habe sich zunächst auf Corona-"Hotspots" konzentriert. Bei Abstimmungen sei dann klar geworden, dass die bundesweite Studie größer dimensioniert sein müsse.

Hinzu kommt laut Lampert, dass die Fallzahlen stark zurückgehen. In einzelnen Regionen wie etwa in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt gebe es wenige Infizierte. Die Studie mache aber erst Sinn, wenn genügend Menschen infiziert gewesen seien. "Diese Studie hätte keine verlässlichen Ergebnisse geliefert, wenn wir sie im Mai gemacht hätten", sagte er. Den Erfolg, den man bei der Eindämmung habe, sei also mit ein Grund dafür, dass man später starte.

Für die Studie sollen Menschen aus allen Regionen Deutschlands befragt und getestet werden. Die Ergebnisse sollen bundesweit repräsentativ sein. Ebenfalls am Dienstag informierte das RKI über den Start einer kleineren Studie in vier besonders betroffenen Gemeinden mit 8000 Teilnehmern. Zunächst werden im baden-württembergischen Kupferzell 2000 Menschen getestet und befragt.

Thomas Lampert vom Robert Koch-Institut. (Archivbild)
Thomas Lampert vom Robert Koch-Institut. (Archivbild)  © dpa/Marijan Murat

Update, 19. Mai, 14.43 Uhr: Kretschmann hält nichts von Scholz' Hilfspaket für Kommunen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) hat den Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (61, SPD) zur Entlastung von Kommunen in der Corona-Krise kritisiert. Es könne nicht sein, dass die finanziellen Folgen der Corona-Krise als Thema verknüpft würden mit dem alten Vorschlag einer Altschuldenregelung für finanziell klamme Kommunen. "Das ist ein Verfahren, das können wir auf keinen Fall akzeptieren", sagte er am Dienstag in Stuttgart.

Das Bundesfinanzministerium hatte einen milliardenschweren Schutzschirm für die in Nöte geratenen Kommunen angekündigt. Dazu sollen Bund und Länder je zur Hälfte einen Betrag von insgesamt fast 57 Milliarden Euro übernehmen, um Gewerbesteuerausfälle des Jahres 2020 auszugleichen und die weitere Handlungsfähigkeit Altschulden-belasteter Städte und Gemeinden zu ermöglichen. Auch diverse CDU-Politiker hatten Scholz' Konzept scharf kritisiert.

Gleichwohl räumte Kretschmann ein, dass die Kommunen finanzielle Hilfen bräuchten. Daran müsse sich auch der Bund beteiligen - aber ohne dafür die Verfassung zu ändern, betonte Kretschmann.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne). (Archivbild)
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne). (Archivbild)  © DPA/Christoph Schmidt

Update, 19. Mai, 14.38 Uhr: Basketball-Chef Holz: Zustimmung der Politik "Vertrauensvorschuss"

Der Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga Stefan Holz (54) hat die politische Zustimmung aus Bayern für das Meisterturnier begrüßt und ist zuversichtlich für weitere offene Fragen. "Dieser Schritt ist für die Liga sehr wichtig", sagte Holz der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. 

"Wir werten das als Vertrauensvorschuss an uns, den wir zurückzahlen werden mit einer Einhaltung der Regeln, die wir uns auferlegt haben und einer entsprechenden Disziplin." Die bayerische Staatsregierung stimmte in einer Sitzung des Kabinetts den Plänen der BBL zu, die Saison nach der Corona-Pause wie geplant im Juni mit einem Turnier mit zehn Teams in München fortzusetzen.

Die Maßnahmen gehen dabei noch über die Corona-Regeln der Deutschen Fußball Liga, der am vergangenen Wochenende der Re-Start geglückt war, hinaus. Während der gesamten Turnierdauer werden alle zehn Mannschaften in einem Hotel in Quarantäne zusammengezogen.

Bevor das Turnier nun voraussichtlich am ersten Juni-Wochenende beginnen kann, werden die zehn Teams an ihren jeweiligen Standorten eine rund dreiwöchige Vorbereitung absolvieren. Für die Rückkehr ins Mannschaftstraining benötigen sie noch die Zustimmung der jeweiligen Gesundheitsämter.

"Es ist kurzfristig ganz wichtig, dass die zuständigen Behörden vor Ort das Teamtraining ermöglichen", sagte Holz. "Das ist noch nicht überall vollumfänglich der Fall. Wir sind aber zuversichtlich, dass das wichtige Grüne Licht für das Turnier und das starke Statement zu unserem Konzept hilft, auch vor Ort die Genehmigungen zu erhalten."

Update 19. Mai, 14.35 Uhr: Kriminalität in Österreich durch Corona-Beschränkungen fast halbiert

Die Kriminalität ist in Österreich im Zuge der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Innenministeriums ist die Zahl der angezeigten Straftaten zwischen dem 16. März und Anfang Mai um rund 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. 

Allerdings habe es deutliche Verschiebungen von der Straßen-, Einbruchs- und Raubkriminalität hin zur Internetkriminalität gegeben, erklärte Innenminister Karl Nehammer (47, ÖVP) am Dienstag in Wien. "Und sehr genau hinschauen mussten und müssen wir, wie sich das Thema häusliche Gewalt weiterentwickelt."

Franz Lang vom österreichischen Bundeskriminalamt sagte, dass es während der strengen Ausgangsbeschränkungen Tage ohne jeden Wohnungseinbruch in der Alpenrepublik gegeben habe. "Das war zuvor seit der Aufzeichnung der Kriminalitätsstatistik überhaupt noch nicht der Fall", so Lang. 

Der Drogenhandel habe sich derweil eindeutig ins Internet verlagert, da der Verkauf auf der Straße durch die Ausgangsbeschränkungen stark erschwert wurde. Seitdem die Anti-Corona-Maßnahmen gelockert werden, sei bereits wieder ein Anstieg etwa bei Taschen- und Ladendiebstählen zu verzeichnen.

Österreich hatte Mitte März scharfe Ausgangsbeschränkungen eingeführt, die seit Ostern stetig gelockert wurden. Inzwischen dürfen sämtliche Geschäfte wieder öffnen, auch die Lokale und Restaurants dürfen wieder Gäste bewirten. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus lag zuletzt stets unter 100, aktuell an Covid-19 erkrankt sind rund 1000 Menschen.

Österreichs Innenminister Karl Nehammer (47, ÖVP). (Archivbild)
Österreichs Innenminister Karl Nehammer (47, ÖVP). (Archivbild)  © dpa/APA/Herbert Neubauer

Update, 19. Mai, 14.29 Uhr: Hoffnung auf weitere Hotel-Lockerungen in Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommerns Tourismusminister Harry Glawe (66, CDU) hat Hoffnungen auf weitere Lockerungen für Hotels ab dem 15. Juni gemacht. Vor dem Hintergrund zweier Klagen gegen die Belegungsobergrenze von 60 Prozent der Betten sagte Glawe am Dienstag in Schwerin, nach der Öffnung für auswärtige Gäste am 25. Mai wolle man drei Wochen lang schauen, wie es gehe. 

Bei anhaltend niedrigen Infektionen mit dem Coronavirus könne die Regierung danach weitere Lockerungen im Tourismus vornehmen.

Updatet, 19. Mai, 14.27 Uhr: Gericht: Corona-Soforthilfe darf nicht gepfändet werden

Das Finanzamt darf nach einer Entscheidung des Finanzgerichts Münster ein Konto mit Geldern aus der Corona-Soforthilfe nicht pfänden. In dem Streitfall hatte der Antragsteller, der einen Reparaturservice betreibt, Umsatzsteuerschulden für die Jahre 2017 bis 2019. Das Finanzamt hatte daher im November 2019 die Pfändung angeordnet, bekommt auf die Corona-Hilfe aber keinen Zugriff. 

Die Corona-Soforthilfe sei zur Milderung der finanziellen Notlage da, nicht um Gläubigeransprüche zu befriedigen, die vor März 2020 entstanden sind, stellte das Gericht klar (Az.: 1 V 1286/20 AO, Beschluss vom 13. Mai 2020).

Wegen der Corona-Krise hatte der Unternehmer Corona-Soforthilfe für Kleinstunternehmer und Solo-Selbständige in Höhe von 9000 Euro beantragt und auf sein Konto erhalten. Die Bank verweigerte aber wegen der Pfändungsanordnung die Auszahlung an den Mann. Das Gericht verpflichtete jetzt das Finanzamt per Dringlichkeitsverfahren, die Kontenpfändung bis zum 27. Juni 2020 einzustellen.

Update, 19. Mai, 14.16 Uhr: Kühnert: Verantwortung der Gesundheitsämter im Fußball ist "herb"

Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert (30) kritisiert, dass die Entscheidung über Quarantäne in der Bundesliga den Gesundheitsämtern aufgebürdet wird. "Das finde ich ganz schön herb, was für Verantwortung abgeladen wird bei den Leuten, die im engeren Sinne nichts mit dem Fußball zu tun haben", sagte der Politiker im Facebook-Format "11RREUNDE Themenfrühstück" am Dienstag.

Die Aussage des DFL-Chefs Christian Seifert (51), dass das letzte Wort bei den Gesundheitsämtern liege, findet in der Bevölkerung laut Kühnert vielfach keine Akzeptanz. Leute aus dem mittleren Dienst einer Behörde stünden plötzlich vor einer millionenschweren Entscheidung, für die sie sich dann noch rechtfertigen müssten, sagte Kühnert. Das halte er für "unangemessen".

Seifert hatte vergangene Woche gesagt, dass Gesundheitsämter im Falle eines positiven Coronabefunds bei Bundesliga-Clubs die letzte Entscheidungskompetenz hätten.

Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert (30). (Archivbild)
Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert (30). (Archivbild)  © dpa/Michael Kappeler

Update, 19. Mai, 14.10 Uhr: Uni-Mediziner: Covid-19 kann "grässliche Folgen" haben

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (49, CDU) und renommierte Hochschulmediziner haben davor gewarnt, die Gefährlichkeit der Covid-19-Erkrankung zu unterschätzen. Vertreter mehrerer Unikliniken zogen am Dienstag Zwischenbilanz - zwei Monate nach Gründung eines Netzwerks der deutschen Hochschulmedizin zum Austausch von Behandlungsverfahren und Patientendaten in der Corona-Pandemie. Ende März hatten die Universitätskliniken einen entsprechenden Austausch vereinbart.

Es handele sich bei Covid-19 nicht um eine klassische Lungenentzündung wie bei einer Grippe, sagte Michael Albrecht (70), Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden. Die Erkrankung stelle etwas Besonderes dar und sei "höchstkomplex". Das hätten viele Fälle mit schwerkranken Patienten in den vergangenen Wochen an den Kliniken gezeigt. 

Bei Patienten mit schweren Verläufen träten Erkrankungen des zentralen Nervensystems, des Rückenmarks oder der Gefäße auf. Es komme sogar zu vorübergehenden Querschnittslähmungen oder auch zu Organversagen von Niere und Leber.

"Es ist so gut organisiert und so gut gemacht worden in den letzten Wochen, dass der Blick auf diese grässlichen Folgen und Auswirkungen nicht nur für Einzelne sondern für ganze Gesellschaftsschichten verloren gegangen ist", sagte Albrecht mit Blick auf die Kritik an den Anti-Corona-Maßnahmen.

Die Pandemie sei kein Hirngespinst, sondern eine reale ernsthafte Bedrohung, sagte Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU). "Mit dieser Krankheit ist definitiv nicht zu spaßen, und je mehr wir über sie lernen, umso deutlicher wird das." 

Sie rief dazu auf, die Abstands- und Hygieneregeln weiter einzuhalten.

Anja Karliczek (49, CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung, äußert sich zusammen dem per Video zugeschalteten Mediziner Michael Albrecht (70), Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, bei einer Pressekonferenz im Ministerium für Bildung und Forschung zum aktuellen Stand in der Covid-19-Behandlung sowie zum Nationalen Netzwerk Universitätsmedizin.
Anja Karliczek (49, CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung, äußert sich zusammen dem per Video zugeschalteten Mediziner Michael Albrecht (70), Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, bei einer Pressekonferenz im Ministerium für Bildung und Forschung zum aktuellen Stand in der Covid-19-Behandlung sowie zum Nationalen Netzwerk Universitätsmedizin.  © dpa/Bernd von Jutrczenka

Update, 19. Mai, 14 Uhr: Freibäder und Kinos im Nordosten dürfen Montag wieder öffnen

In Mecklenburg-Vorpommern dürfen vom kommenden Montag (25. Mai) an die Freibäder, Kinos und Reha-Kliniken wieder öffnen. Gaststätten dürfen statt bis 21 Uhr dann bis 23 Uhr Gäste bewirten. Damit soll der Betrieb in den Restaurants entzerrt werden. Dies hat das Kabinett am Dienstag in Schwerin beschlossen, wie Wirtschaftsminister Harry Glawe (66, CDU) im Anschluss sagte.

Außerdem dürfen Menschen aus vielen europäischen Ländern wieder nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen, ohne 14 Tage in Quarantäne gehen zu müssen. In mehreren anderen Bundesländern gilt diese Regel bereits. In Hessen, Sachsen, dem Saarland und Schleswig-Holstein sind auch die Kinos bereits wieder geöffnet, in anderen Ländern soll das in nächster Zeit geschehen. 

Update, 19. Mai, 13.52 Uhr: Bayern senkt Grenzwert für Corona-Hotspots auf 35 Neuinfektionen

Bayern verschärft seinen Grenzwert im Frühwarnsystem für die Corona-Neuinfektionen. Das Landeskabinett setzte den Grenzwert auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in einer Stadt oder einem Landkreis herab, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag in München mitteilte. 

Herrmann sagte in München: "Das Virus ist nicht besiegt, also wird es diese lokalen Ausbrüche immer wieder geben." Die frühzeitige Erkennung von Hotspots sei in der aktuellen Phase der Pandemie sehr wichtig.

Je nach Ausbruchsgeschehen werde dann in unterschiedlichen Stufen ein Plan entwickelt, wie die Ansteckungen wieder minimiert werden könnten. 

Florian Herrmann (CSU), Leiter der bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien.
Florian Herrmann (CSU), Leiter der bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien.  © Peter Kneffel/dpa

Update, 19. Mai, 13.43 Uhr: Österreich und seine Nachbarn planen Grenzöffnung ab Mitte Juni

Österreich, Tschechien und die Slowakei haben sich nach Angaben des österreichischen Außenministeriums auf eine gemeinsame Grenzöffnung ab Mitte Juni geeinigt. 

"Wir sind übereingekommen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen wollen und dass wir Ungarn mit an Bord nehmen", sagte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Dienstag nach einer Videokonferenz mit seinen Amtskollegen aus Tschechien und der Slowakei, Tomas Petricek und Ivan Korcok.

Die endgültige Entscheidung einschließlich des genauen Datums könne schon kommende Woche fallen, so Schallenberg zur österreichischen Nachrichtenagentur APA. 

Derzeit gebe es "intensive Arbeiten daran, mit den Tschechen, Slowaken und den ungarischen Nachbarn ab Mitte Juni wieder zur vollen Reisefreiheit, wie sie vor Corona bestanden hat, zurückzukehren."

Österreich hat bisher nur mit Deutschland und der Schweiz eine vollständige Grenzöffnung ab Mitte Juni vereinbart. Gegenüber Tschechien, der Slowakei und Ungarn wurden am Wochenende zwar einseitig die Grenzkontrollen gelockert, die Einreisebeschränkungen blieben aber aufrecht.

Alexander Schallenberg, Außenminister von Österreich, hier, neben Heiko Maas.
Alexander Schallenberg, Außenminister von Österreich, hier, neben Heiko Maas.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 19. Mai, 13.36 Uhr: Mehr als 100 000 Corona-Infektionen in Indien

In Indien gibt es inzwischen mehr als 100 000 bestätigte Corona-Infektionen.  Trotz einer zunächst sehr strikten Ausgangssperre im zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde hat sich die Kurve nicht abgeflacht. 

Inzwischen gibt es in Indien mehr Infektionen als in China, dem bevölkerungsreichsten Land. Die Ausgangssperre wurde mittlerweile gelockert und viele Geschäfte, Märkte sowie Fabriken sind wieder geöffnet, auch der öffentliche Verkehr fließt in mehreren Städten wieder.

Besonders von der Pandemie betroffen ist die Millionenmetropole Mumbai, das Finanzzentrum Indiens, Bollywood-Mekka und das Zuhause eines der größten Slums der Welt. Dort gehen nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden den Krankenhäusern auf den Intensivstationen Betten und Beatmungsgeräte aus. Von den mehr als 101 000 Infizierten sind nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums inzwischen mehr als 39 000 wieder genesen. 

Nach offiziellen Angaben sind mehr als 3160 Infizierte gestorben.

In Indien gibt es inzwischen mehr als 100 000 bestätigte Corona-Infektionen.
In Indien gibt es inzwischen mehr als 100 000 bestätigte Corona-Infektionen.  © Javed Dar/XinHua/dpa

Update, 19. Mai, 13.27 Uhr: WHO reagiert zunächst nicht auf Trumps neue Austrittsdrohung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zunächst nicht auf den Brief von US-Präsident Donald Trump mit neuen Vorwürfen und einer Austrittsdrohung reagiert. 

Die Organisation sei mit der Fortführung der virtuellen Jahrestagung beschäftigt, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Genf. Die Tagung steht ganz im Zeichen der verheerenden Coronavirus-Pandemie. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus werde zum Ende der Versammlung am Nachmittag noch einmal das Wort ergreifen.

Er macht die Organisation für die hohe Anzahl der Toten in der Coronavirus-Krise mitverantwortlich. An Tedros schrieb er: "Es ist klar, dass die wiederholten Fehltritte, die Sie und Ihre Organisation sich bei der Reaktion auf die Pandemie geleistet haben, die Welt extrem teuer zu stehen gekommen sind."

Er warf ihr einen "alarmierenden Mangel" an Unabhängigkeit von China vor. Die WHO habe es versäumt, glaubwürdigen Berichten nachzugehen, die in direktem Widerspruch zur Darstellung Pekings stünden. Kritiker werfen Trump vor, mit seinem Feldzug gegen die WHO von eigenen Versäumnissen abzulenken.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO).  © Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Update, 19. Mai, 13.15 Uhr: Mutter und Sohn scheitern mit Eilantrag gegen Corona-Beschränkungen

Eine Mutter und ihr Sohn sind in Baden-Württemberg mit einem Eilantrag gegen die Corona-Beschränkungen für Schulen und Kirchen im Land gescheitert. Das teilte der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim am Dienstag mit. Die beiden Kläger müssten die Maßnahmen "wegen des hohen Gewichts des Gesundheitsschutzes" hinnehmen. 

Einen Verstoß gegen das Grundrecht auf Religionsfreiheit oder den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz sahen die Richter nicht. Der Beschluss, der am Montag ergangen war, ist unanfechtbar. (Az. 1 S 1357/20).

Die Frau und der Gymnasiast hatten sich zum einen dagegen gewehrt, dass der Schulbetrieb nur schrittweise wieder anläuft. Der Fünftklässler sei dadurch in seiner seelischen und geistigen Entwicklung akut gefährdet. 

Auch sei das Coronavirus nur ein Virus unter vielen und schon daher die Schließung von Schulen nicht gerechtfertigt, argumentierten die Kläger. Zum anderen behinderten die für Gottesdienste angeordneten Vorsichtsmaßnahmen den Sohn, einen überzeugten Christen und Mitglied einer altkatholischen Gemeinde, bei seiner Religionsausübung. Das sei verfassungswidrig.

Update, 19. Mai, 12.56 Uhr: Krankenhäuser für wöchentliche Corona-Tests des Klinikpersonals

Die Krankenhäuser dringen in der Corona-Krise auf regelmäßige generelle Tests für Mitarbeiter des Gesundheitswesens. 

"Die Testung der Beschäftigten in Kliniken und Pflegeheimen hat eine zentrale systemrelevante Bedeutung in dieser Phase der Bekämpfung des Virus. Da sollten die Kosten des Tests kein Hemmnis sein", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. 

"Einmal wöchentlich sollte das Klinikpersonal getestet werden." Die Kosten für diese Tests müssten auch gegenfinanziert werden.

Ein in der vergangene Woche beschlossenes Gesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht eine Ausweitung von Tests vor. Sie sollen auch unabhängig von Symptomen auf Kassenkosten ermöglicht werden. Ausdrücklich mehr getestet werden soll auch im Umfeld besonders gefährdeter Menschen, zum Beispiel in Pflegeheimen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.  © Piroschka Van De Wouw/ANP/dpa

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mehr als 20 400 Mitarbeiter von Kranken- und Pflegeeinrichtungen mit dem Virus infiziert. Davon sind demnach mittlerweile geschätzte 19 100 Menschen wieder genesen.

Update, 19. Mai, 12.43 Uhr: Testbetrieb bei Westfleisch in Coesfeld gestartet

Nach einer mehr als einwöchigen Zwangspause wegen zahlreicher Corona-Infektionen hat am Dienstag die Firma Westfleisch den Testbetrieb in ihrem Werk in Coesfeld gestartet. 

Wie geplant sei die Produktion um 9.00 Uhr hochgefahren worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens mit Sitz in Münster am Mittag der Deutschen Presse-Agentur. In einem ersten Schritt sollen dabei, begleitet von den Überwachungsbehörden, die einzelnen Produktionsschritte noch ohne Tiere getestet werden. 

Notwendige Korrekturen im Zusammenhang mit strengen Hygienemaßnahmen sollen im Anschluss mit dem Unternehmen besprochen werden. Ein Ergebnis lag am Mittag noch nicht vor.

Die ersten 1500 Schweine sollen am Mittwoch in einer zweiten Testphase geschlachtet werden. Auch dieser Prozess findet noch unter Aufsicht statt.

Der Kreis Coesfeld hatte das Werk vor eineinhalb Wochen vorübergehend geschlossen, nachdem sich zahlreiche Werksarbeiter mit dem Coronavirus infiziert hatten. Stand Montagabend lagen 279 positive Tests bei rund 1200 Mitarbeitern vor.
Der Kreis Coesfeld hatte das Werk vor eineinhalb Wochen vorübergehend geschlossen, nachdem sich zahlreiche Werksarbeiter mit dem Coronavirus infiziert hatten. Stand Montagabend lagen 279 positive Tests bei rund 1200 Mitarbeitern vor.  © Guido Kirchner/dpa

Update, 19. Mai, 12.25 Uhr: Igor Levit: Nach Corona Kulturleben in jetziger Form ungewiss

Nach der Corona-Pandemie ist nach den Worten des Pianisten Igor Levit das Kulturleben in seiner bisherigen Form ungewiss. "Wir werden die großen Fragen der Wirtschaft, der Gesellschaft neu verhandeln müssen", sagte Levit dem "Tagesspiegel" (Dienstag). 

Für die Künstler bedeute das: "Sind wir Entertainment oder sind wir wichtig, im Sinne von: Erfahre ich Relevanz und haben wir Relevantes beizutragen?", sagte der Pianist. "Das heißt eben nicht, dass wir nach der Krise einfach dort weitermachen, wo wir im März aufgehört haben." 

Es stelle sich etwa die Frage, ob es das Tourneengeschäft einfach so geben werde wie vorher.

"Wir sind global, Welttourneen werden auch künftig veranstaltet", sagte Levit. Allerdings wünsche er sich eine Verlangsamung und Konzentration auf das Wesentliche. "Ich hoffe, dass kein Festival, kein Konzerthaus aufgeben muss. Und wenn doch, müssen wir Künstlerinnen und Künstler Wiederaufbauarbeit leisten, gemeinsam mit der Politik und dem Publikum."

Es habe zwar einige Wochen gedauert, nun habe aber die Politik auch auf die Nöte der Künstler reagiert. Dazu zählten Ansätze zur Frage der Ausfallhonorare. Als Vorbilder nannte Levit die Kultursenatoren von Berlin und Hamburg, Klaus Lederer (Linke) und Carsten Brosda (SPD).

Igor Levit stelle sich etwa die Frage, ob es das Tourneengeschäft einfach so geben werde wie vorher.
Igor Levit stelle sich etwa die Frage, ob es das Tourneengeschäft einfach so geben werde wie vorher.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Levit sagte, er wolle die mit den Einschränkungen von ihm gestarteten Streaming-Rezitale fortsetzen. "Corona ist ein Drama, für alle. Ich übe viel, aber ich kann Musik nicht machen, ohne zu teilen. Um es noch mal klar zu sagen, ich habe mit den Hauskonzerten nicht aufgehört, ich brauche nur eine Pause", sagte Levit.

Update, 19. Mai, 12.00 Uhr: Corona-Strategie: Niedersachsens Opposition will Regierung verklagen

FDP und Grüne in Niedersachsen wollen die schwarz-rote Landesregierung vor dem Staatsgerichtshof verklagen, weil sie den Landtag in der Corona-Krise ungenügend informiert sehen. 

Das kündigten die beiden Oppositionsfraktionen am Dienstag in Hannover an. Mit einem Eilantrag sollten die grundlegenden Informationsrechte des Landtags als gewählte Vertretung des Volkes und Kontrollinstanz der Regierung schnellstmöglich wieder sichergestellt werden, teilten sie mit.

Die Regierung erlasse seit Beginn der Corona-Krise im Wochentakt Verordnungen, mit denen sie zum Teil massiv in Grundrechte der Bevölkerung eingreife. 

Darüber werde das Landesparlament in aller Regel bisher erst unmittelbar vor dem Inkrafttreten oder im Nachhinein informiert, beklagten FDP und Grüne. Die Regierung erfülle damit in keiner Weise die Vorgaben der Landesverfassung, den Landtag über alle grundlegenden Vorhaben, "frühzeitig und vollständig zu unterrichten".

FDP und Grüne in Niedersachsen wollen die schwarz-rote Landesregierung vor dem Staatsgerichtshof verklagen, weil sie den Landtag in der Corona-Krise ungenügend informiert sehen.
FDP und Grüne in Niedersachsen wollen die schwarz-rote Landesregierung vor dem Staatsgerichtshof verklagen, weil sie den Landtag in der Corona-Krise ungenügend informiert sehen.  © Sina Schuldt/dpa

Schon seit längerem beklagt die Opposition im Landtag, dass das Parlament bei der Bewältigung der Corona-Krise vielfach außen vor ist und die Regierung ohne Debatte mit Erlassen über Beschränkungen und Lockerungen entscheidet.

Update, 19. Mai, 11.57 Uhr: Kreise: Basketball-Bundesliga darf Saison fortsetzen

Die Basketball-Bundesliga darf ihre wegen der Corona-Krise unterbrochene Saison fortsetzen. 

Die bayerische Staatsregierung stimmte am Dienstag in einer Sitzung des Kabinetts den Plänen für ein Turnier mit zehn Teams im Juni in München zu, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Update, 19. Mai, 11.44 Uhr: Deutschland und Frankreich werben für ihren Corona-Aufbauplan

Nach der deutsch-französischen Initiative für ein 500-Milliarden-Euro-Programm zur wirtschaftlichen Erholung rühren beide Länder nun die Werbetrommel im Kreis der EU-Staaten. 

Der Corona-Wiederaufbauplan werde am Dienstag von den Wirtschafts- und Finanzministern diskutiert, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz am Dienstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit seinem französischen Kollegen Bruno Le Maire.

Le Maire unterstrich die historische Dimension der deutsch-französischen Initiative. Zum ersten Mal habe man sich darauf verständigt, gemeinsam Schulden in Europa aufzunehmen, um Investitionen zu finanzieren. "Das ist ein historischer Schritt für Frankreich und Deutschland und das ist auch ein historischer Schritt für die gesamte EU", sagte der französische Finanzminister. 

Die Corona-Krise vergrößere die wirtschaftlichen Kluften in der Gemeinschaft. Solidarität sei nun entscheidend.

Die EU-Wirtschafts- und Finanzminister wollten sich bei ihrer Videoschalte am Dienstag auch noch einmal mit den bereits beschlossenen Corona-Krisenhilfen beschäftigen. 

Bruno Le Maire, Wirtschafts- und Finanzminister von Frankreich.
Bruno Le Maire, Wirtschafts- und Finanzminister von Frankreich.  © Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa

Update, 19. Mai, 11.10 Uhr: Barley: Corona-Plan von Merkel und Macron mehr Solidarität als bisher

Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley, begrüßt den deutsch-französischen Plan zur Bewältigung der wirtschaftlichen Probleme nach der Corona-Pandemie. 

"Es ist ein Stück weit mehr Solidarität als bisher gezeigt wurde", sagte die SPD-Politikerin am Dienstag im Deutschlandfunk. Anders als Eurobonds sei der vorgeschlagene Corona-Hilfsfonds zeitlich und inhaltlich begrenzt und ausdrücklich ein Notprogramm.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron hatten am Montag ein Programm zur wirtschaftlichen Erholung im Umfang von 500 Milliarden Euro vorgeschlagen. Dazu will Deutschland erstmals eine massive europäische Schuldenaufnahme über den EU-Haushalt akzeptieren. Krisenstaaten wie Italien oder Spanien könnten Zuschüsse bekommen. 

Der Plan muss allerdings von allen 27 EU-Staaten einstimmig beschlossen werden. Es regt sich aber bereits Widerstand. So pochen etwa Österreich, die Niederlande, Dänemark und Schweden darauf, dass die EU nur rückzahlbare Kredite und keine Zuschüsse ausgibt.

Katarina Barley (SPD), Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion des Europäischen Parlaments.
Katarina Barley (SPD), Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion des Europäischen Parlaments.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Es könne nicht wenigen Ländern in der EU gut gehen, während es vielen schlecht gehe, sagte Barley. Gerade Deutschland profitiere enorm von der Struktur der Europäischen Union. Mit dem Vorschlag, Zuschüsse statt Kredite zu gewähren, habe man Lehren aus vergangenen Krisen gezogen, «weil sich gezeigt hat, dass Kredite kurzfristig helfen, aber langfristig diesen Ländern nicht ermöglichen, auf die Füße zu kommen», sagte Barley.

Update, 19. Mai, 11.05: Fahrradbranche lässt Corona-Krise schnell hinter sich

Die Fahrradbranche lässt die Corona-Krise bereits weitgehend hinter sich. Bei Verbandsumfragen zeigten sich zwei Drittel der Händler und 69 Prozent der Werkstätten und anderen Dienstleister überzeugt, im laufenden Jahr den gleichen oder sogar einen höheren Umsatz zu erzielen als im Vorjahr. 

54 Prozent der Händler hätten berichtet, dass sich der Absatz bereits normalisiert habe, berichtete der Zweirad-Industrie-Verband am Dienstag in Bad Soden bei Frankfurt.

Die Corona-Beschränkungen hatten die Branche in der wichtigsten Verkaufssaison getroffen, dem Frühjahr. 

Die Unternehmen waren daher ihren Verbänden zufolge auf die Soforthilfen angewiesen und nutzten zudem das Instrument der Kurzarbeit, um ihre Fachkräfte zu halten. Auf Kredite griffen nur 18 Prozent der Händler zurück. Weniger als 10 Prozent hätten Mitarbeiter entlassen.

Die Nachfrage sei nach Wiederöffnung der Geschäfte sofort wiedergekommen, berichteten ZIV, der Bundesverband Zukunft Fahrrad und der Verbund Service und Fahrrad. 

Das Fahrrad habe als krisensicheres Verkehrsmittel auch neue Zielgruppen überzeugt.
Das Fahrrad habe als krisensicheres Verkehrsmittel auch neue Zielgruppen überzeugt.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Das Fahrrad habe als krisensicheres Verkehrsmittel auch neue Zielgruppen überzeugt. Einen Schub hätten digitale Angebote erhalten. Händler, Hersteller und Dienstleister forderten gemeinsam eine Verbesserung der Infrastruktur und ein fahrradfreundliches Verkehrsklima als Voraussetzungen für ihren wirtschaftlichen Erfolg.

Update, 19. Mai, 10.49 Uhr: DIHK rechnet mit BIP-Rückgang von mindestens zehn Prozent

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet mit einem noch schwereren Wirtschaftseinbruch in Deutschland als die Bundesregierung. Nach einer neuen Prognose sinkt das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um mindestens zehn Prozent, wie DIHK-Präsident Eric Schweitzer am Dienstag bei einer Videokonferenz in Berlin sagte. 

Die Nachfrage nach Produkten "Made in Germany" sei massiv eingebrochen, der deutsche Export geht laut Prognose um 15 Prozent zurück. Es gebe mittlerweile alle Anzeichen einer Weltwirtschaftskrise.

Die Bundesregierung rechnet bisher für das Gesamtjahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 6,3 Prozent und der bisher schwersten Rezession der Nachkriegsgeschichte. Im ersten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hatte.

Für 2021 geht der DIHK von einem BIP-Wachstum von 5 Prozent aus, so dass der Rückgang in diesem Jahr nicht kompensiert würde. Der DIHK forderte weitere Hilfen von der Bundesregierung. 

Hilfreich wäre vor allem eine verbesserte Verlustverrechnung - Firmen könnten dann Verluste in diesem Jahr mit Gewinnen aus den Vorjahren verrechnen. Das brächte dringend benötigtes Geld in die Kasse.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet mit einem noch schwereren Wirtschaftseinbruch in Deutschland als die Bundesregierung.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet mit einem noch schwereren Wirtschaftseinbruch in Deutschland als die Bundesregierung.  © picture alliance / Christian Charisius/dpa

Update, 19. Mai, 10.18 Uhr: Fußball-Neustart der Serie A in Italien bleibt unklar

Der Neustart der italienischen Serie A ist weiter unklar. Der italienische Fußballverband FIGC teilte am Montagabend mit, dass die Spielpause wegen der Corona-Pandemie mindestens bis 14. Juni dauern werde. 

Eigentlich hatten die Clubs der Regierung in Rom vorgeschlagen, die Saison am 13. Juni wieder zu starten. Doch die Verhandlungen mit der Politik über Gesundheitsregeln beim Mannschaftstraining und über einen möglichen Starttermin ziehen sich hin.

"In der Hoffnung auf weitere und positive Entscheidungen von den zuständigen Autoritäten" habe der Verband die Wettbewerbspause verlängert, hieß es in der Erklärung. 

Zwölf Spieltage stehen im Kampf um die italienische Meisterschaft noch aus. 

Die Fußballvereine haben das Einzeltraining bereits wieder aufgenommen. Sie hatten erwartet, dass für Anfang der Woche auch das Mannschaftstraining freigegeben würde. Doch Sportminister Vincenzo Spadafora bremst mit Blick auf Vorgaben der wissenschaftlichen Berater der Regierung zunächst weiter.

Gianluigi Buffon trifft im Sportzentrum von Juventus ein, wo das Training wieder aufgenommen wird.
Gianluigi Buffon trifft im Sportzentrum von Juventus ein, wo das Training wieder aufgenommen wird.  © Fabio Ferrari/LaPresse via AP/dpa

Update, 19. Mai, 9.59 Uhr: Großbritannien: Ansprüche auf Arbeitslosenhilfe steigen rasant

Die Corona-Krise hat im April voll auf den britischen Arbeitsmarkt durchgeschlagen. Die Zahl der Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosenhilfe ("Claimant Count") ist im April um 856 500 gestiegen, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Dies ist der höchste jemals gemessene Anstieg.

Die britische Regierung hat in der Krise einen Schutzschirm für den Arbeitsmarkt aufgespannt. 

Laut Schätzungen wurden zunächst rund 7,5 Millionen Arbeitsplätze gerettet. Die britische Regierung orientierte sich hier am deutschen Kurzarbeitergeld. 

Allerdings steht dem britischen Arbeitsmarkt das Schlimmste laut Experten noch bevor. Die Wirtschaft könnte nach Berechnungen der britischen Notenbank in diesem Jahr um bis zu 14 Prozent schrumpfen.

Die Arbeitslosenquote ist in drei Monaten bis März von 4,0 auf 3,9 Prozent gefallen. Allerdings war die Corona-Krise im März noch nicht mit voller Wucht in Großbritannien angekommen. Die britische Regierung hatte später als andere Länder das öffentliche Leben eingeschränkt.

Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien. Die Corona-Krise hat im April voll auf den britischen Arbeitsmarkt durchgeschlagen.
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien. Die Corona-Krise hat im April voll auf den britischen Arbeitsmarkt durchgeschlagen.  © Victoria Jones/PA Wire/dpa

Update, 19. Mai, 9.39 Uhr: Glücksspirale hilft Sport mit einer Million Euro

Die Glücksspirale hilft dem Sport in der Corona-Krise. Als Liquiditätshilfe zieht die gemeinwohlorientierte Lotterie ihre turnusmäßigen Zahlungen an den Deutschen Olympischen Sportbund, die Stiftung Denkmalschutz und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege von je einer Million Euro vor, teilte der DOSB am Dienstag mit.

"Die Qualität einer Partnerschaft zeigt sich bekanntlich gerade dann, wenn schwierige Phasen und Aufgaben zu meistern sind", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Mit dieser Unterstützung trage die Glücksspirale dazu bei, die aktuelle Arbeit für Sportdeutschland abzusichern und die Folgen dieser Krisensituation erfolgreich zu meistern.

Seit ihrer Gründung vor 50 Jahren hat die Glücksspirale ihre Begünstigten mit insgesamt mehr als 2,2 Milliarden Euro unterstützt. An den Sport gingen dabei 770 Millionen Euro, an die Wohlfahrt 660 Millionen Euro und an den Denkmalschutz 510 Millionen.

Die Glücksspirale hilft dem Sport in der Corona-Krise. (Symbolbild).
Die Glücksspirale hilft dem Sport in der Corona-Krise. (Symbolbild).  © Jens Wolf dpa/lby

Update, 19. Mai, 9.10 Uhr: Ein Tag ohne neugemeldete Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden nicht weiter erhöht. Somit beträgt die Gesamtzahl der seit Ausbruch des Coronavirus nachgewiesenen Fälle mit Stand Montagabend nach wie vor 3002, wie die Landesregierung auf ihrer Webseite mitteilte. 

Die Zahl der Gestorbenen stieg um 2 auf 128.

Update, 19. Mai, 8.55 Uhr: Maskenpflicht in Israel wegen Hitzewelle vorübergehend gelockert

Die israelische Regierung hat die im Zuge der Corona-Pandemie verhängte Maskenpflicht vorübergehend gelockert. Grund ist eine Hitzewelle in dem Land mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius.

Bis zum Wochenende sei es Schülern gestattet, ihre Masken in Klassenräumen abzusetzen, teilte der neue Gesundheitsminister Juli Edelstein am späten Montagabend mit. Auch auf öffentlichen Plätzen sei die Maskenpflicht vorerst ausgesetzt, ausgenommen bei Versammlungen. 

Der Kampf gegen das Coronavirus sei wichtig, sagte Edelstein, aber auch die Hitzewelle könne gefährlich sein.

In Israel werden noch bis einschließlich Donnerstag Temperaturen von knapp 40 Grad Celsius erwartet, anschließend sollen sie unter 30 Grad fallen. Israel kam bisher vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie.

Die israelische Regierung hat die im Zuge der Corona-Pandemie verhängte Maskenpflicht vorübergehend gelockert. Grund ist eine Hitzewelle in dem Land mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius.
Die israelische Regierung hat die im Zuge der Corona-Pandemie verhängte Maskenpflicht vorübergehend gelockert. Grund ist eine Hitzewelle in dem Land mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius.  © Ariel Schalit/AP/dpa

Update, 19. Mai, 8.42 Uhr: Als Corona-Prophylaxe: Trump nimmt Malaria-Medikament ein!

US-Präsident Donald Trump (73) pries es schon als "Geschenk Gottes". Nun nimmt er nach eigenen Angaben selbst ein Malaria-Medikament, um sich in der Corona-Krise zu schützen. Das birgt nicht nur Risiken, sondern könnte auch ein falsches Signal senden.

US-Präsident Donald Trump nimmt nach eigenen Angaben ein Malaria-Medikament als Corona-Prophylaxe. 

Er nehme seit etwa eineinhalb Wochen Hydroxychloroquin ein, sagte Trump am Montag im Weißen Haus. Er habe "sehr gute Dinge" über das seit Langem zugelassene Malaria-Präparat gehört, sagte Trump. 

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US-Präsident Donald Trump (73) nimmt seit etwa eineinhalb Wochen Hydroxychloroquin ein.
US-Präsident Donald Trump (73) nimmt seit etwa eineinhalb Wochen Hydroxychloroquin ein.  © Alex Brandon/AP/dpa ; Kevin E. Schmidt/Quad-City Times via ZUMA Wire/dpa

Update, 19. Mai, 8.29 Uhr: Auto-Anmeldungen in EU fallen wegen Corona-Krise auf ein Viertel

Der europäische Automarkt ist im April wegen der Coronavirus-Pandemie zusammengebrochen. In der Europäischen Union (EU) wurden 270 682 Pkw neu zugelassen, das waren 76,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie der zuständige Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. 

Bereits im Januar und Februar waren die Zulassungszahlen zurückgegangen, ehe sie dann im März um mehr als die Hälfte absackten. Der Einbruch im April im Zuge der sich zuspitzenden Virus-Krise fiel nun nochmals deutlich stärker aus.

Wegen der Pandemie seien die meisten Autohäuser den gesamten Monat geschlossen gewesen, hieß es. Jeder der 27 EU-Märkte habe Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen müssen. 

Bei den deutschen Herstellern verzeichnete der VW-Konzern mit all seinen Fahrzeugmarken im April einen Rückgang von 72,7 Prozent. Bei Daimler war das Minus mit 78,8 Prozent noch etwas größer, während der Einbruch bei BMW gegenüber dem Vorjahresmonat bei 65,3 Prozent lag. 

Ein Mitarbeiter steht mit einem Mund- und Nasenschutz an Fahrzeugen in der Produktion bei VW. Der europäische Automarkt ist im April wegen der Coronavirus-Pandemie zusammengebrochen.
Ein Mitarbeiter steht mit einem Mund- und Nasenschutz an Fahrzeugen in der Produktion bei VW. Der europäische Automarkt ist im April wegen der Coronavirus-Pandemie zusammengebrochen.  © Swen Pförtner/dpa

Seit Jahresbeginn belief sich das Minus bei den EU-Neuzulassungen den Angaben zufolge auf 38,5 Prozent: Insgesamt wurden 2,75 Millionen Pkw zugelassen. In drei der vier wichtigsten EU-Märkte - Italien, Spanien und Frankreich - sanken die Neuregistrierungen um rund die Hälfte. In Deutschland betrug der Rückgang nach den ersten vier Monaten 31 Prozent.

Update, 19. Mai, 8 Uhr: Schiedsrichter: Corona-Maßnahmen positiv für Verhalten der Spieler

Für die Schiedsrichter der Fußball-Bundesliga haben die Corona-Maßnahmen bei den Geisterspielen mitunter auch eine positive Auswirkung. 

"Die Spieler stürmen bei einer kritischen Entscheidung nicht sofort auf den Schiedsrichter zu, es gibt keine Rudelbildung (...)", sagte der Referee Guido Winkmann, der bei Köln gegen Mainz (2:2) im Einsatz war, der "Bild-Zeitung" (Dienstag). Grund seien wohl die schwächeren Emotionen aufgrund der fehlenden Zuschauer, vermutete Winkmann.

Mit persönlichen Strafen im Falle der Missachtung der Abstands- und Hygieneregeln müssten die Profis jedoch ohnehin nicht rechnen. Es handele sich hier nur um "Hygiene-Empfehlungen der DFL", hatte Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner gesagt. 

"Die Schiedsrichter können nur präventiv tätig sein und die Spieler auf ihre Eigenverantwortung hinweisen."

Referee Guido Winkmann. Für die Schiedsrichter der Fußball-Bundesliga haben die Corona-Maßnahmen bei den Geisterspielen mitunter auch eine positive Auswirkung.
Referee Guido Winkmann. Für die Schiedsrichter der Fußball-Bundesliga haben die Corona-Maßnahmen bei den Geisterspielen mitunter auch eine positive Auswirkung.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 19. Mai, 7.13 Uhr: Bahn will wegen Coronavirus noch mehr für Sauberkeit tun

Die Deutsche Bahn will in Zeiten der Corona-Pandemie noch mehr für Hygiene und Sauberkeit in Zügen und an Bahnhöfen tun. Das berichtet die Funke Mediengruppe am Dienstag. 

Demnach soll die Zahl der Reinigungskräfte in den Zügen bis Juli auf 500 Mitarbeiter verdoppelt werden. Im August sollen dann 600 dieser "Unterwegsreiniger" im Einsatz sein, hieß es. Insgesamt seien bundesweit 4300 Mitarbeiter für die Reinigung zuständig. Die Deutsche Bahn äußerte sich zunächst nicht dazu.

Die "Unterwegsreiniger" sollen laut Medienbericht während der Zugfahrt vor allem Kontaktflächen wie Türdrücker, Griffe und Haltestangen reinigen und desinfizieren. Dasselbe gelte für Waschräume und Toiletten. An Bahnhöfen würden vor allem Fahrkarten- und Snackautomaten besonders häufig geputzt. Zudem werden demnach alle Fernzüge vor ihrem Einsatz in den Werken gereinigt und desinfiziert.

Dem Medienbericht zufolge will die Bahn an rund 180 Bahnhöfen und den 150 Service Stores künftig auch Desinfektionsmittel aus Spendern kostenlos anbieten. Außerdem können demnach dann an den 20 großen Bahnhöfen – wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt oder Köln – die
Waschräume kostenlos genutzt werden, um sich die Hände zu waschen. Wer keine Maske besitze, könne für 1,50 Euro im Bordbistro der Fernzüge eine kaufen. 

Die Bahn habe dafür nach eigenen Angaben 19 Millionen Stück erworben.

Die Deutsche Bahn will in Zeiten der Corona-Pandemie noch mehr für Hygiene und Sauberkeit in Zügen und an Bahnhöfen tun. Das berichtet die Funke Mediengruppe am Dienstag.
Die Deutsche Bahn will in Zeiten der Corona-Pandemie noch mehr für Hygiene und Sauberkeit in Zügen und an Bahnhöfen tun. Das berichtet die Funke Mediengruppe am Dienstag.  © Caroline Seidel/dpa

Bahn-Personenverkehrs-Vorstand Berthold Huber sagte der Funke Mediengruppe: "Vor dem Corona-Virus können wir uns nur gemeinsam
schützen. Wir reinigen unsere Züge und Bahnhöfe mehr als je zuvor. Bahnfahren ist sicher. Gleichzeitig bitten wir unsere Fahrgäste um ihre Mithilfe. Wenn sich alle an Hygiene- und Maskenregeln halten, kommen alle gesund und sicher ans Ziel."

Update, 19. Mai, 6.55 Uhr: Giffey: Mit Konjunkturhilfen vor allem Frauen unterstützen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) verlangt, dass mit den geplanten Konjunkturhilfen wegen der Corona-Krise auch Frauen verstärkt unterstützt werden. 

Die SPD-Politikerin sagte den ARD-"Tagesthemen" am Montagabend, bei den Konjunkturimpulsen dürften die Familien nicht vergessen werden: "Wenn wir Konjunkturprogramme auflegen, dann müssen wir sie so
gestalten, dass gerade auch die Frauen berücksichtigt werden."

Man dürfe "nicht in traditionelle Rollenmuster zurückfallen und nicht die Programme so verteilen, dass eben eher die Männer davon profitieren", sagte Giffey. Es gehe jetzt darum, "wie wir genau diejenigen, die jetzt in den Sorgeberufen aber auch in der familiären Sorgearbeit sehr, sehr viel leisten, auch bei den Konjunkturmaßnahmen
unterstützen".

Angesprochen auf ihren Vorschlag für einen Familienbonus in Form einer Zahlung von 300 Euro für jedes Kind, sagte sie, es sei wichtig zu überlegen, wie "für alle Kinder in Deutschland eine finanzielle
Unterstützung" geleistet werden könne. 

Damit könne man die schwierige finanzielle Lage, in der sich viele Familien befänden, "ein bisschen (...) abfangen". Sie erneuerte ihre Forderung, die Lohnfortzahlung für Eltern zu verlängern, die wegen geschlossener Kitas oder Schulen nicht arbeiten können.

Franziska Giffey (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Franziska Giffey (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend  © Michael Kappeler/dpa

Die Bundesregierung will Anfang Juni ein Konjunkturprogramm vorlegen. Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland rund acht Millionen Familien mit Kindern, davon vier Millionen Familien mit mindestens zwei Kindern und mehr. Eine Zahlung von 300 Euro pro Kind würde also mehr als dreieinhalb Milliarden Euro kosten.

Update, 19. Mai, 6.32 Uhr: Donald Trump droht mit WHO-Ausstieg

US-Präsident Donald Trump (73) hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitten in der Coronavirus-Pandemie mit einem endgültigen Zahlungsstopp gedroht.

Sollte sich die WHO innerhalb der kommenden 30 Tage nicht zu "wesentlichen Verbesserungen" verpflichten, werde er zudem die Mitgliedschaft der USA in der Organisation überdenken, heißt es in einem Schreiben an WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, das Trump am Montagabend auf Twitter veröffentlichte.

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Donald Trump (73), Präsident der USA.
Donald Trump (73), Präsident der USA.  © dpa/Peter Klaunzer/KEYSTONE, dpa/Evan Vucci/AP

Update, 19. Mai, 6.03 Uhr: Deutschland gewinnt in Corona-Krise stark an Ansehen

Der Wissenschaftsstandort Deutschland hat in der Corona-Krise nach Einschätzung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) "stark an Ansehen" gewonnen.

Das zeigten Rückmeldungen aus aller Welt, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee der Deutschen Presse-Agentur. Er begründete das damit, dass sich die Politik in Deutschland in der Krise nach wissenschaftlichen Erkenntnissen richte und die Bevölkerung größtenteils das wissenschaftsgeleitete Vorgehen akzeptiere.

"Die Corona-Ausbreitung konnte bislang durch die verantwortungsvolle Mitwirkung freier Bürgerinnen und Bürger signifikant verlangsamt werden." 

Wenn das so weitergehe, stünden die Zeichen gut, dass das Zusammenspiel von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft in Deutschland weltweit als Erfolgsmodell wahrgenommen werde, sagte Mukherjee.

Joybrato Mukherjee. Der Wissenschaftsstandort Deutschland hat in der Corona-Krise nach Einschätzung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) "stark an Ansehen" gewonnen.
Joybrato Mukherjee. Der Wissenschaftsstandort Deutschland hat in der Corona-Krise nach Einschätzung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) "stark an Ansehen" gewonnen.  © Fredrik von Erichsen/dpa

Update, 19. Mai, 5.04 Uhr: Weltärzte-Chef Montgomery warnt vor Lockerungen für Reisen in Europa

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor einer zu raschen Öffnung der europäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. 

"Ich würde der Regierung raten, die Grenzen geschlossen zu halten - und zwar in beiden Richtungen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). "Aus gesundheitlichen Gründen wäre es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort."

Mit Blick auf die Ankündigung von Außenminister Heiko Maas (SPD), die Reisewarnung für Europa Mitte Juni aufzuheben, warnte Montgomery vor einem gefährlichen Wettlauf: 

"Die neuen Lockerungen zwischen den europäischen Ländern bereiten mir große Sorge, weil wir wieder einen Überbietungswettbewerb bekommen werden: Wer öffnet weiter, wer öffnet schneller?" Durch den Reiseverkehr werde das Risiko einer zweiten Infektionswelle steigen: "Sie wird härter als die erste, weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden."

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor einer zu raschen Öffnung der europäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor einer zu raschen Öffnung der europäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt.  © Guido Kirchner/dpa

Riskant sei die neue Reisefreiheit auch durch die zu erwartende Zunahme von Reisen nach Deutschland: "Wenn jetzt wieder Touristen nach Deutschland kommen, steigt auch die Infektionsgefahr", sagte Montgomery. Die Grenzöffnungen seien deswegen verfrüht. "Die Regierung handelt hier ausschließlich aus ökonomischen Gründen - und unterschätzt dabei die gesundheitlichen Risiken", kritisierte er: "Wir können noch nicht zurück zur Normalität."

Update, 19. Mai, 3.58 Uhr: Brasilien hat mehr Corona-Infizierte als Großbritannien

Brasilien hat Großbritannien bei der Zahl der Corona-Infizierten überholt. Dies ist aus den jüngsten Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Montag ersichtlich. 

Demnach haben sich in dem mit 210 Millionen Einwohnern größten Land in Lateinamerika 254 220 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 244 995 in Großbritannien. 16 792 Menschen sind in Brasilien im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben.

Die Dunkelziffer der Infizierten dürfte unter anderem aufgrund fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse noch weit höher liegen.

Der strukturschwache Norden und der Nordosten Brasiliens sind nach einer Erhebung des Portals "G1" am meisten betroffen. Die fünf Städte mit der höchsten Infektionsrate und auch mit der höchsten Mortalitätsrate liegen allesamt im Bundesstaat Amazonas. 

Eine Bewohnerin der Favela Paraisopolis mit Mundschutz und Gesichtsmaske schwenkt eine brasilianische Fahne vor einer Reihe Polizisten während eines Protestes. Bewohner der Favela forderten stärkere Maßnahmen seitens des Staates gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
Eine Bewohnerin der Favela Paraisopolis mit Mundschutz und Gesichtsmaske schwenkt eine brasilianische Fahne vor einer Reihe Polizisten während eines Protestes. Bewohner der Favela forderten stärkere Maßnahmen seitens des Staates gegen die Ausbreitung des Coronavirus.  © Andre Penner/AP/dpa

Update, 19. Mai, 3.25 Uhr: Medizinische Fachverbände: Kitas und Grundschulen vollständig öffnen

Vier medizinische Fachgesellschaften haben dazu aufgerufen, Kindergärten und Schulen trotz der Corona-Pandemie umgehend und vollständig zu öffnen. 

In einem gemeinsamen Papier, über das die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) berichtet, heißt es: "Insbesondere bei Kindern unter 10 Jahren sprechen die aktuellen Daten sowohl für eine geringere Infektions- als auch für eine deutlich geringere Ansteckungsrate." 

Im Gegensatz dazu seien die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließung gravierend.

In ihrer Stellungnahme schreiben die Deutsche Gesellschaft für
Krankenhaushygiene, die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland, "Kitas, Kindergärten und Grundschulen sollen möglichst zeitnah wiedereröffnet werden", und zwar "uneingeschränkt". Es müssten keine kleinen Gruppen gebildet werden. Auch müssten die Kinder weder Abstand wahren noch Masken tragen.

"Entscheidender als die individuelle Gruppengröße ist die
Frage der nachhaltigen Konstanz der jeweiligen Gruppe und
Vermeidung von Durchmischungen", heißt es in dem Papier. 

Soll heißen: Es könnte durchaus eine komplette Klasse unterrichtet werden, solange man etwa in den Pausen darauf achte, dass sich die Schüler nicht mit denen anderer Klassen träfen.

Vier medizinische Fachgesellschaften haben dazu aufgerufen, Kindergärten und Schulen trotz der Corona-Pandemie umgehend und vollständig zu öffnen.
Vier medizinische Fachgesellschaften haben dazu aufgerufen, Kindergärten und Schulen trotz der Corona-Pandemie umgehend und vollständig zu öffnen.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Zu der umstrittenen Frage, wie ansteckend Kinder seien, schreiben
die Autoren: "Zahlreiche Erkenntnisse sprechen gegen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko durch Kinder." Verschiedene Untersuchungen und Auswertungen "ergeben ein zunehmend schlüssiges Bild, dass Kinder
in der aktuellen Covid-19-Pandemie im Gegensatz zur Rolle bei der
Influenza-Übertragung keine herausragende Rolle in der
Ausbreitungsdynamik spielen."

Update, 19. Mai, 2.56 Uhr: Bericht: Elf Prozent aller Corona-Fälle in Gesundheitsberufen

Mitarbeiter von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge überdurchschnittlich häufig von einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus betroffen. 

Wie aus Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag) hervorgeht, haben sich seit Mitte April durchschnittlich täglich mehr als 230 Ärzte, Pfleger und andere Mitarbeiter in Gesundheitsberufen mit Sars-CoV-2 angesteckt.

Insgesamt hätten sich bisher rund 20 000 Mitarbeiter aus diesen Bereichen eine Infektion mit dem Virus zugezogen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI). Das entspreche etwa elf Prozent aller Infizierten. 

Mindestens 894 Menschen aus dem Gesundheitssektor mussten demnach stationär behandelt werden, mindestens 60 seien infolge der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Auf das Virus getestet werde das Personal aber nur punktuell, hieß es weiter. 

Das RKI habe auf Anfrage der Zeitung eingeräumt, es sei dem Institut nicht bekannt, wie umfassend in den Einrichtungen getestet werde.

Mitarbeiter von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge überdurchschnittlich häufig von einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus betroffen.
Mitarbeiter von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge überdurchschnittlich häufig von einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus betroffen.  © Hannah Mckay/PA Wire/dpa

Update, 19. Mai, 2.23 Uhr: US-Forscher: Mehr als 90 000 Corona-Tote in den USA

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA nach Angaben von Wissenschaftlern mehr als 90 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen. 

Das ging am Montagabend (Ortszeit) aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag der Uni zufolge bei mehr als 1,5 Millionen. Weltweit sind mehr als 4,7 Millionen Fälle bekannt.

Noch vor wenigen Wochen war das Institut IHME der Universität Washington in Seattle davon ausgegangen, dass sich die Opferzahl im Hochsommer bei etwa 90 000 stabilisieren würde. Mittlerweile gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Zahl der Toten in den USA bis Ende des Monats auf rund 110 000 Tote ansteigen könnte. 

Erst ab Ende Juli könnte sich die Opferzahl dann bei rund 145 000 stabilisieren.

Das Modell wird immer wieder aktualisiert - auch weil es vielerorts in den USA Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen gibt. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat das IHME-Modell mehrfach für ihre eigenen Prognosen herangezogen.

Eine Frau mit Mundschutz. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA nach Angaben von Wissenschaftlern mehr als 90 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen.
Eine Frau mit Mundschutz. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA nach Angaben von Wissenschaftlern mehr als 90 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen.  © Ron Harris/AP/dpa

Die Webseite der Forscher der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität zuletzt allerdings auch wieder nach unten korrigiert.

Update, 19. Mai, 1.17 Uhr: Hunderte demonstrieren gegen Corona-Maßnahmen

In mehreren Städten Deutschlands haben sich am Montagabend Hunderte Menschen zu Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen getroffen. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen registrierte die Polizei zahlreiche Teilnehmer, aber auch in Sachsen gab es Proteste mit mehreren Hunderten Menschen. 

In Dresden demonstrierte die islam- und ausländerfeindliche Bewegung Pegida gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

In Thüringen wurden 46 Veranstaltungen mit 2900 Menschen gezählt. Die größten Versammlungen - mit jeweils etwa 200 Teilnehmern - fanden demnach in Arnstadt, Schmalkalden und Bad Frankenhausen statt. In Erfurt löste die Polizei eine Versammlung auf, weil sich Teilnehmer nicht an Auflagen hielten, wie es hieß.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden rund 1200 Menschen gezählt, die größten Protest-Spaziergänge gab es nach Polizeiangaben mit rund 600 Teilnehmern in Rostock, wo die Menschen klatschend ohne jede Ansprache und jedes Transparent durch die Innenstadt zogen, und in Neubrandenburg mit rund 300 Teilnehmern. In Rostock hatte die nicht angemeldete Demonstration etwa doppelt so viele Teilnehmer wie vergangene Woche.

An der Pegida-Kundgebung in Dresden beteiligten sich etwa 300 Personen, bei einer Gegenkundgebung waren zehn Menschen dabei, wie die Polizei mitteilte. Einem Aufruf zu einem nicht angemeldeten "Spaziergang" durch die Innenstadt folgten etwa 200 Menschen. Vergleichbaren Aufrufen folgten rund 300 Menschen in Meißen, 220 in Großenhain, jeweils etwa 100 in Coswig und in Wilsdruff sowie kleinere Menschengruppen in weiteren Städten des Landes.

In Rheinland-Pfalz gab es in Bad Marienberg eine Demo mit mehr als 100 Menschen. Laut Polizei gab es keine Störungen.

Update, 19. Mai, 0.30 Uhr: Trump nennt WHO eine "Marionette" Chinas

US-Präsident Donald Trump hat in der Corona-Krise erneut scharfe Worte gegen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerichtet. 

"Sie sind eine Marionette von China. Sie sind China-zentriert, um es freundlicher auszudrücken", sagte Trump am Montag im Weißen Haus. Die Organisation habe in der letzten Zeit einen "sehr traurigen Job" gemacht.

Er habe zur WHO-Jahresversammlung, die am Montag stattgefunden hatte, keine Erklärung abgeben wollen, sagte Trump auf eine entsprechende Frage einer Reporterin hin. Stattdessen werde er sich "irgendwann in naher Zukunft" dazu äußern.

Trump hatte Mitte April verkündet, US-Beitragszahlungen für die Weltgesundheitsorganisation auf Eis zu legen, was international Kritik auslöste. Er wirft der WHO schwere Versäumnisse in der Coronavirus-Krise vor und hat die Organisation mitverantwortlich für die vielen Toten gemacht. Am Wochenende deutete Trump an, dass die Zahlungen wieder aufgenommen werden könnten, allerdings in drastisch gekürzter Form.

Auch China ging Trump am Montag erneut an. Das Land sollte für die Ausbreitung des Coronavirus zur Rechenschaft gezogen, fordert er. China habe der Welt schwer geschadet. "China hat uns ein wunderbares Geschenk gemacht", sagte Trump zynisch. "Die ganze Welt wurde infiziert."

US-Präsident Donald Trump hat in der Corona-Krise erneut scharfe Worte gegen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerichtet.
US-Präsident Donald Trump hat in der Corona-Krise erneut scharfe Worte gegen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerichtet.  © Evan Vucci/AP/dpa

Update, 18. Mai, 23.45 Uhr: EZB-Präsidentin Lagarde lobt Wiederaufbauplan für Europas Wirtschaft

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat den deutsch-französischen Plan zur wirtschaftlichen Erholung innerhalb der EU als "ehrgeizig, gezielt und willkommen" begrüßt. 

Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgestellten Vorschläge "öffnen den Weg zu langfristigen Anleihen der EU-Kommission und erlauben es, umfangreiche direkte Hilfen des EU-Haushalts zugunsten der am stärksten von der Krise betroffenen Staaten zu leisten", sagte Lagarde dem "Handelsblatt" (Dienstag).

"Das zeugt vom Geist der Solidarität und der Verantwortung, den die Kanzlerin in der vergangenen Woche angesprochen hat", sagte die EZB-Präsidentin weiter. 

Es könne "keine Stärkung der finanziellen Solidarität geben ohne eine größere Koordinierung der Entscheidungen auf europäischem Niveau".

Merkel und Macron hatten am Montag einen gemeinsamen Plan für ein Wiederaufbauprogramm im Umfang von 500 Milliarden Euro präsentiert. Danach soll das Geld im Namen der EU am Kapitalmarkt aufgenommen werden und im Kontext des mehrjährigen EU-Finanzrahmens als Hilfen an Krisenstaaten fließen.

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat den deutsch-französischen Plan zur wirtschaftlichen Erholung innerhalb der EU als "ehrgeizig, gezielt und willkommen" begrüßt.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat den deutsch-französischen Plan zur wirtschaftlichen Erholung innerhalb der EU als "ehrgeizig, gezielt und willkommen" begrüßt.  © EPA/NARENDRA SHRESTHA

Update, 18. Mai, 23 Uhr: Euphorie an New Yorker Börse wegen Impfstoffkandidaten

Positive Nachrichten zu einem Impfstoffkandidaten gegen die Lungenkrankheit Covid-19 haben am Montag die US-Börsen beflügelt. Hinzu kam Optimismus über zunehmenden Lockerungen in einigen US-Bundesstaaten, und auch die fortgesetzte Erholung am Ölmarkt stützte. 

Der Dow Jones Industrial sprang wieder über die Marke von 24 000 Punkten, um die herum er seit Anfang April pendelt.

Update, 18, Mai, 22.20 Uhr: Tui erwägt Trennung von Verlustbringern

Der Reisekonzern Tui zieht eine Trennung von Verlustbringern in Erwägung. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Montagabend auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Zunächst solle aber versucht werden, die entsprechenden Unternehmensteile wieder fit zu machen. Welche Bereiche genau betroffen sein würden, stehe noch nicht fest.

Der Zeitung zufolge hatte Konzernchef Fritz Joussen (57) in einem Schreiben an die Belegschaft gesagt, dass Tui in den vergangenen Jahren stark genug gewesen sei, um "die strukturell schwächeren Gesellschaften im Konzern durchzubringen". Das habe sich jetzt geändert.

Daher müssten sich Konzernteile, die schon länger Verlust machten und auch in Zukunft keinen besseren Ausblick hätten, neu aufstellen. "Wenn dies nicht möglich ist, werden wir uns von Einheiten trennen oder ihren Betrieb einstellen", zitiert die "FAZ" weiter aus dem Schreiben. Dem Vernehmen nach richte sich der Appell an viele kleinere Einheiten, so die Zeitung. Aber auch die Landesgesellschaften des Konzern, etwa die seit Jahren verlustreichen Geschäfte in Frankreich, sollten ihre Kosten senken.

Als Reisekonzern ist Tui in besonderem Maße von der Corona-Krise betroffen. Derzeit verliert das Unternehmen jeden Monat eine dreistellige Millionensumme. Tausende Jobs sollen wegen des steigenden Spardrucks gestrichen werden.

Update, 18. Mai, 22.10 Uhr: Werder-Chef Bode: Die Leere im Stadion fällt viel mehr auf

Marco Bode (50), der Aufsichtsratschef von Werder Bremen, findet die Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga gewöhnungsbedürftig. "Der gesamte Eindruck ist natürlich komplett anders. Auch noch mal anders als als Fernsehzuschauer zu Hause", sagte der 50-Jährige am Montag in der Halbzeitpause der abschließenden Begegnung des 26. Spieltages zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen bei DAZN. 

"Am Fernsehschirm hast du noch eine relativ normale Situation. Wenn du im Stadion bist, fällt dir natürlich die Leere viel mehr auf. Da muss ich mich auch noch sehr daran gewöhnen."

Marco Bode (50), der Aufsichtsratschef von Werder Bremen. (Archivbild)
Marco Bode (50), der Aufsichtsratschef von Werder Bremen. (Archivbild)  © dpa/Jörg Sarbach

Update, 18. Mai, 22.07 Uhr: Merz gegen Hilfspaket für Kommunen - Schulschließungen "tragisch"

Ex-Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (64) hat sich gegen den Vorschlag von Finanzminister Olaf Scholz (61) für ein milliardenschweres Hilfspaket für Kommunen ausgesprochen. "Jede Woche zweistellige Milliardenbeträge neu vorzuschlagen, das geht nun nicht. Die Ausgaben von heute sind die Steuern von morgen", sagte der Kandidat für den CDU-Vorsitz am Montagabend in einem Video-Live-Gespräch mit dem "Spiegel". 

Diese müssten die jungen Menschen zahlen. Zwar müsse man in dieser ernsten Lage viel Geld in die Hand nehmen. "Aber irgendwann muss man zu den normalen Haushaltsregeln und vor allem zu den normalen Beschlüssen wieder zurückkehren."

Scholz (SPD) hatte vorgeschlagen, Steuerausfälle der Kommunen in der Corona-Krise und Altschulden in Milliardenhöhe mit einem gemeinsamen Schutzschirm in Höhe von bis zu 57 Milliarden Euro aufzufangen. Dieser Schirm solle von Bund und Ländern jeweils zur Hälfte finanziert werden.

Das größte Problem der Corona-Beschränkungen sieht Merz darin, "dass die Kinder nicht in die Schulen gehen". Das sei "tragisch" und gehe überwiegend zulasten der Kinder aus sozial schwachen Familien, die den größten Schaden in der Krise hätten. 

Statt bei den Geschäften und den Biergärten mit den Lockerungen anzufangen, hätte er "eigentlich erwartet, dass die Schulen und die Kindergärten, die Kindertagesstätten die ersten sind, die wieder geöffnet werden". Kinder seien vermutlich diejenige Gruppe, die in der Corona-Pandemie gesundheitlich am wenigsten gefährdet sei.

Im ganzen Land waren die Schulen wegen der Corona-Pandemie wochenlang geschlossen, ehe der Unterricht unter Beachtung von Hygiene- und Abstandsregeln schrittweise wieder anlief.

Ex-Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (64). (Archivbild)
Ex-Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (64). (Archivbild)  © dpa/dpa-Zentralbild/Martin Schutt

Update, 18. Mai, 22.03 Uhr: Sánchez lobt deutsch-französischen Vorschlag zum Wiederaufbau

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) hat den von Deutschland und Frankreich vorgeschlagenen Plan zum Wiederaufbau von Europas Wirtschaft nach der Corona-Krise positiv beurteilt. Es sei "ein erster Schritt in eine gute Richtung", schrieb der sozialistische Politiker am Montagabend auf Twitter. Sánchez sprach von einer "Initiative, die auf einer Linie mit unseren Forderungen ist und bei der wir weiter vorwärtskommen müssen."

Mit mehr als 27.500 Toten und über 230.000 Infektionen ist Spanien eines der von der Pandemie weltweit am schwersten betroffenen Länder. 

Das spanische Bruttoinlandsprodukt wird dieses Jahr nach Schätzung der Regierung um etwa 9,2 Prozent schrumpfen. Erwartet wird zudem ein Anstieg der Arbeitslosenrate von 13,8 Prozent Ende 2019 auf rund 19 Prozent in diesem Jahr.

Update, 18. Mai, 21.53 Uhr: Krawalle bei Corona-Protesten in Chile

Bei Protesten wegen der wirtschaftlichen Härten in der Corona-Krise haben sich Demonstranten und Polizisten in einem Vorort von Santiago de Chile heftige Auseinandersetzungen geliefert. Bewohner von El Bosque im Süden der chilenischen Hauptstadt errichteten am Montag Barrikaden und warfen Steine auf Polizisten, wie der Radiosender Cooperativa berichtete. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Tränengas ein.

Die Ortschaft steht wegen der grassierenden Corona-Pandemie seit rund einem Monat unter Quarantäne. Viele Bewohner können deshalb ihrer Arbeit nicht nachgehen. "Wir sehen, dass die medizinische Pandemie auch zu einer sozialen Pandemie führt", sagte Bürgermeister Sadi Melo (65). "Seit vier Wochen stehen wir hier unter Quarantäne, die Leute haben kein Geld, und Lebensmittel und Hunger sind ein Thema." Er rief die Regierung dazu auf, Nahrungsmittel in der Gemeinde zu verteilen.

In Chile haben sich bislang 46.059 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 478 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Wegen des starken Anstiegs der Infektionen hatte die Regierung des südamerikanischen Landes zuletzt den gesamten Ballungsraum um die Hauptstadt Santiago de Chile unter Quarantäne gestellt.

Junge Männer zum Teil mit Mundschutzmasken werfen Steine auf Sicherheitskräfte bei einem Protest im Bezirk "El Bosque" und fordern Hilfsmaßnahmen während der von der Regierung verhängten Ausgangssperre gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
Junge Männer zum Teil mit Mundschutzmasken werfen Steine auf Sicherheitskräfte bei einem Protest im Bezirk "El Bosque" und fordern Hilfsmaßnahmen während der von der Regierung verhängten Ausgangssperre gegen die Ausbreitung des Coronavirus.  © dpa/Agencia Uno/Francisco Castillo

Update, 18. Mai, 21.46 Uhr: Hornbach rechnet trotz Corona-Krise mit starkem ersten Quartal

Der Baumarktkonzern Hornbach rechnet trotz der coronabedingten vorübergehenden Schließung vieler Filialen mit einem insgesamt guten ersten Geschäftsquartal. Umsatz und Ertrag dürften in dem bis 31. Mai laufenden ersten Geschäftsjahresviertel "signifikant über den Vorjahreswerten liegen", teilte das Unternehmen am Montagabend mit. 

Die durch die Schließung bedingten Einbußen seien dank der hohen Umsätze in den geöffneten beziehungsweise wiedereröffneten Baumärkten, Onlineshops und Baustoffhandelsniederlassungen "mehr und mehr überkompensiert" worden.

Allerdings sieht der Vorstand für die restlichen neun Monate des Geschäftsjahres 2020/21 wegen der schwer abschätzbaren Auswirkungen der Corona-Krise erhebliche konjunkturelle Risiken. Dies werde sich voraussichtlich im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres negativ auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung der Hornbach-Gruppe auswirken. Daher hält es der Vorstand für wahrscheinlich, dass die Konzernumsätze im Geschäftsjahr 2020/21 in etwa das Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres (4,7 Mrd Euro) erreichen werden. Das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte Konzernbetriebsergebnis (Ebit) dürfte zugleich leicht unter dem Vorjahreswert liegen.

Nachbörslich wurde ein positives Gesamtfazit gezogen: Der Aktienkurs von Hornbach Holding sprang auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um rund fünf Prozent nach oben. Die Zahlen des ersten Geschäftsquartals 2020/21 sollen am 26. Juni 2020 bekannt gegeben werden.

Update, 18. Mai, 21.44 Uhr: "Alles ist super ruhig": Bremen erlebt erstes Geisterspiel

Beim Geisterspiel in der Fußball-Bundesliga zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen sind die befürchteten Fan-Versammlungen vor dem Stadion am Montagabend ausgeblieben. Rund um das Weser-Stadion war ein halbes Dutzend Polizeiwagen im Einsatz. Zumindest bis zum Anpfiff gab es für die Beamten nichts zu tun. "Alles ist super ruhig. Bislang keine besonderen Vorkommnisse", sagte eine Polizeisprecherin eine halbe Stunde vor dem Spielbeginn.

Geisterspiele werden von der Bremer Politik kritischer gesehen als in anderen Bundesländern. "Es ist erfreulich, dass sich die Fans an das Versammlungsverbot gehalten haben. Aber man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben", sagte der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (68) erst am Montagvormittag trotz des nahezu reibungslosen Verlaufs aller Bundesliga-Spiele an diesem ersten Spieltag nach der Corona-Pause.

Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (68). (Archivbild)
Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (68). (Archivbild)  © dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Update, 18. Mai, 21.40 Uhr: J.C. Penney will fast 30 Prozent der Geschäfte schließen

Die US-Warenhauskette J.C. Penney will in ihrem Insolvenzverfahren fast 30 Prozent der Läden aufgeben. Von den zuletzt noch 846 Geschäften sollen noch rund 604 übrigbleiben, wie aus einem Sanierungsplan des Traditionsunternehmens hervorgeht. Dabei handelt es sich vor allem um schlecht besuchte Standorte: Der Umsatz im Ladennetz werde durch die Schließungen um 19 Prozent auf 7,5 Milliarden Dollar sinken, hieß es. J.C. Penney machte keine Angaben dazu, wie viele der rund 85.000 Arbeitsplätze übrigbleiben sollen.

Das 118 Jahre alte Unternehmen hatte am Freitag Insolvenz angemeldet und will sich mit der Aufgabe von Läden neu aufstellen sowie nach einem Käufer suchen. Nach den Insolvenzanträgen der Ladenketten Neiman Marcus und J. Crew ist J.C. Penney das bisher größte Corona-Opfer im US-Einzelhandel.

Update, 18. Mai, 21.35 Uhr: Merz findet Wiederaufbau-Plan für die EU "ausgesprochen gut"

Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz (64), findet den deutsch-französischen Plan für ein Milliarden-Programm für die durch Corona geschwächte Wirtschaft in der EU "ausgesprochen gut". "Es gibt kein zweites Land in Europa, dass ein so hohes Interesse haben muss wie Deutschland, dass diese Europäische Union, insbesondere der europäische Binnenmarkt, wieder funktioniert", sagte der frühere Unions-Fraktionschef in einem Video-Live-Gespräch mit dem "Spiegel" am Montagabend.

Alleine würde es Deutschland nicht schaffen. "Wenn drumherum die Europäische Union nicht auf die Beine kommt, dann werden wir auch keinen Erfolg haben. Das Schicksal Europas und das Schicksal Deutschlands sind untrennbar miteinander verbunden - nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich." Das Land müsse deshalb, wie alle anderen EU-Staaten auch, einen finanziellen Beitrag für Europa leisten. 

Merz betonte im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau-Programm aber: "Das ist kein Geld, das von Deutschland und Frankreich kommt, sondern das ist ein gemeinsames Budget der Europäischen Union."

Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz (64). (Archivbild)
Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz (64). (Archivbild)  © dpa/dpa-Zentralbild/Martin Schutt

Update, 18. Mai, 21.09 Uhr: Kohfeldt: Elektrisierende Stimmung auf Straßen fehlte

Trainer Florian Kohfeldt (37) von Werder Bremen hat sich kurz vor dem Finale des ersten Geisterspieltages in der Fußball-Bundesligaspiel optimistisch gezeigt. 

"Die elektrisierende Stimmung auf den Straßen, die man sonst vor jedem Bundesligaspiel merkt, die war natürlich heute nicht da. Aber die innere Anspannung im Bus, die war sehr hoch. Ich bin mir sicher, dass wir auch die Anspannung auf den Platz bringen werden", sagte Kohfeldt am Montagabend bei DAZN. 

Der Tabellen-17. Werder Bremen trifft zum Abschluss des 26. Spieltages im Weserstadion auf Bayer 04 Leverkusen.

Sein Trainerkollege Peter Bosz (56) gab sich abwartend: "Wir haben es versucht im Training, die letzte Woche, da haben wir zweimal untereiander gespielt. Aber das ist ganz was anderes, als wenn man ein Freundschaftsspiel macht. Und noch was anderes, wenn man ein Bundesligaspiel macht. Wir denken, wir haben getan, was das Beste ist. Aber wir müssen abwarten."

Update, 18. Mai, 21 Uhr: Hummels: Geisterspiele sind "nullkommanull" Wettbewerbsverzerrung

BVB-Profi Mats Hummels (31) sieht in Geisterspielen ohne Fußballfans im eigenen Stadion keineswegs einen Vorteil für die Gästemannschaft. "Es ist überhaupt keine Wettbewerbsverzerrung. Es ist eine einfach andere Situation, aber ich sehe es nicht als Verzerrung - nullkommanull sogar", sagte der Abwehrspieler von Borussia Dortmund am Montagabend in der interaktiven Web-Show "Verlängerung" des Bayerischen Rundfunks.

Natürlich seien leere Ränge zunächst durchaus ein Nachteil für die Heimmannschaft, aber andererseits gebe es für alle Teams auch Spiele, "die wir jetzt auswärts ohne gegnerische Fans spielen". Aus Sicht des Weltmeisters von 2014 gelten daher für alle Mannschaften "die gleichen Rahmenbedingungen, was dieses Thema angeht. Deshalb ist es - in Anführungsstrichen - ein fairer Wettbewerb."

Der BVB hatte das Top-Spiel der Bundesliga am Samstag mit 4:0 gegen Schalke gewonnen. Die besondere Akustik bei diesem Revierderby empfand der 31-Jährige sogar als Vorteil für die Kommunikation auf dem Rasen und an der Seitenlinie. "Man bekommt viel mehr Kommandos, man kann viel mehr Kommandos geben. Wenn bei uns bei Heimspielen über 80.000 laut sind, dann komm' ich keine zehn Meter weit mit meinem Ruf", erklärte der BVB-Abwehrchef. Dann müsse man schreien. "Ich könnte, wenn das Stadion tobt, niemals den offensiven Mittelfeldspieler oder gar den Stürmer mit meinen Anweisungen erreichen."

BVB-Profi Mats Hummels (31). (Archivbild)
BVB-Profi Mats Hummels (31). (Archivbild)  © dpa/Guido Kirchner

Update, 18. Mai, 20.35 Uhr: Grüne loben deutsch-französische Initiative zum Wiederaufbau

Die Grünen im Europaparlament haben den deutsch-französischen Plan zur wirtschaftlichen Erholung als positives Signal gewertet. "Auf diese gemeinsame Initiative haben wir lange gewartet", erklärte der Finanzexperte Sven Giegold (50) am Montagabend. Gleichwohl sei der Umfang von 500 Milliarden Euro zu klein. Das EU-Parlament hatte zuletzt Investitionen im Umfang von 2000 Milliarden Euro gegen die Corona-Krise gefordert.

Der stellvertretende FDP-Bundestagsfraktionschef Christian Dürr (43) äußerte sich indes kritisch. "Die EU hat ein Verschuldungsverbot und daran muss sie sich halten", warnte er. Auch der AfD-Europapolitiker Gunnar Beck (54) kritisierte die Kreditaufnahme für den EU-Haushalt als rechtswidrig: "Es ist erstaunlich, wie sorg- und bedenkenlos Frau Merkel EU-Recht biegt, beugt und bricht."

Aus Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (42) ist ihr Vorschlag jedoch vom EU-Recht gedeckt. Sie hatten einen gemeinsamen Plan für ein Wiederaufbauprogramm präsentiert. Danach soll das Geld im Namen der EU am Kapitalmarkt aufgenommen werden und im Kontext des mehrjährigen EU-Finanzrahmens als Hilfen an Krisenstaaten fließen.

Finanzexperte Sven Giegold (50, Grüne). (Archivbild)
Finanzexperte Sven Giegold (50, Grüne). (Archivbild)  © dpa/Gregor Fischer

Update, 18. Mai, 20.33 Uhr: Kurz gegen Zuschüsse zum Wiederaufbau der Wirtschaft in der EU

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (33) hat sich kritisch zu dem von Deutschland und Frankreich vorgeschlagenen Wiederaufbauplan für die europäische Wirtschaft geäußert. Österreich halte an seiner Position fest, dass von der EU rückzahlbare Kredite und keine Zuschüsse an Krisenstaaten vergeben werden sollten, sagte Kurz am Montag in Wien.

"Wir werden uns weiterhin solidarisch zeigen und Länder, die am stärksten von der Coronakrise betroffen sind, unterstützen, jedoch muss dies über Kredite erfolgen und nicht über Zuschüsse", hieß es auf Anfrage der Nachrichtenagentur APA aus dem Bundeskanzleramt. "Unsere Position bleibt unverändert", schrieb der konservative Politiker auch im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) und der französische Präsident Emmanuel Macron (42) hatten am Montag ein Programm zur wirtschaftlichen Erholung der EU im Umfang von 500 Milliarden Euro vorgeschlagen. Dies könnte vor allem von der Pandemie stark betroffenen Staaten wie Italien und Spanien Luft verschaffen. Der Plan muss allerdings von allen 27 EU-Staaten einstimmig beschlossen werden. Die Milliardensumme soll demnach im Namen der EU am Kapitalmarkt aufgenommen werden und im Rahmen des mehrjährigen EU-Finanzrahmens als Hilfen an Krisenstaaten gehen.

Update, 18. Mai, 20.30 Uhr: Frankreich muss Versammlungsverbot in Gotteshäusern aufheben

Frankreichs Staatsrat hat die Regierung angewiesen, das absolute Versammlungsverbot in Gotteshäusern aufzuheben. Stattdessen müsse die Regierung Maßnahmen erlassen, die dem Kampf gegen das Coronavirus angemessen seien und Gottesdienste ermöglichen, teilte der Staatsrat als oberstes Verwaltungsgericht am Montag mit. 

Religionsfreiheit sei ein Grundrecht - dazu zähle auch, kollektiv an Zeremonien in Gotteshäusern teilzunehmen. Sie müsse jedoch mit dem Gesundheitsschutz in Einklang gebracht werden.

Trotz Lockerungen sind in Frankreich Gottesdienste noch mindestens bis zum 2. Juni verboten. Ausgenommen sind etwa Beerdigungen. Mit Blick auf die Tatsache, dass in Frankreich Treffen von bis zu zehn Menschen seit Beginn der Lockerungen erlaubt sind, sei ein absolutes Versammlungsverbot in Gotteshäusern nicht verhältnismäßig, hieß es. 

Der Staatsrat forderte den Premierminister auf, innerhalb von acht Tagen, Regeln zu erlassen, die Zusammenkünfte in religiösen Einrichtungen wieder ermöglichen. Das Verbot sei eine schwerwiegende Verletzung der Religionsfreiheit.

Update, 18. Mai, 20.25 Uhr: Augsburger Trainer Herrlich nach zweitem Negativtest zurück beim Team

Heiko Herrlich (48) ist nach seinem Quarantäne-Malheur und einem Wochenende Zwangspause zur Mannschaft des FC Augsburg zurückgekehrt. Der Cheftrainer stand am Montag wieder auf dem Trainingsplatz, nachdem auch ein zweiter Test auf das Virus Sars-CoV-2 keinen positiven Befund gebracht hatte. "Der Blick geht nach vorne: Nach zwei negativen Corona-Tests hat Heiko Herrlich die Arbeit mit seinem Team heute wieder aufgenommen", schrieb der Fußball-Bundesligist am Abend in den Sozialen Netzwerken.

Herrlich hatte in der vorigen Woche die Quarantäne im Teamhotel gebrochen und einen Laden aufgesucht, um Zahnpasta und Hautcreme zu kaufen. (TAG24 berichtete) Das erzählte der 48-Jährige selbst bei einer Pressekonferenz und entschied sich danach, die Mannschaft im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (1:2) am Samstag nicht auf der Bank zu betreuen.

Der FCA kämpft in der Bundesliga gegen den Abstieg, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nur vier Punkte. Am Sonntag (13.30 Uhr) soll Herrlich, der kurz vor der Corona-Pause verpflichtet worden war, die Mannschaft bei seinem Augsburg-Debüt auswärts auf Schalke zu einem Erfolg führen. Geschäftsführer Stefan Reuter (53) meint, dass sein Coach durch den jüngsten Vorfall keinen Kredit beim Team verspielt habe.

Update, 18. Mai, 20.20 Uhr: Litauen öffnet wieder Restaurants und Bars

In Litauen dürfen nach wochenlangen Beschränkungen in der Corona-Krise die Sitzbereiche in Bars, Cafés und Restaurants wieder genutzt werden. Dabei gelten seit Montag aber strenge Sicherheitsmaßnahmen und Hygienevorschriften. Bislang durften Bars, Cafés und Restaurants ihre Kunden nur im Freien bedienen und Speisen zum Mitnehmen anbieten. Nun können sie auch im Innenbereich von 8 bis 22 Uhr Kunden bedienen. Kindergärten und Fitnessstudios sind ebenfalls mit Einschränkungen wieder geöffnet.

Litauische Medien berichteten von einem zunächst verhaltenen Zustrom von Besuchern. Zweifel an der Wirtschaftlichkeit hielten zudem manche Gastronomen davon ab, wieder zu öffnen. Grund dafür war die vielfach kritisierte und nun wieder aufgehobene Anforderung, dass jedem Gast eine Fläche von zehn Quadratmetern zur Verfügung stehen müsse. Ab Dienstag gilt nur noch ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Tischen, wie Regierungschef Saulius Skvernelis (49) auf Facebook mitteilte.

Nach der Lufthansa nahm mit Air Baltic eine weitere Fluggesellschaft wieder den regulären Flugverkehr nach Litauen auf. Eine Maschine der lettischen Fluggesellschaft kam am Montag aus Riga am Flughafen der Hauptstadt Vilnius an. Litauen hatte Anfang April den Flugverkehr eingestellt. Seit dem 10. Mai können wieder Flugverbindungen zu von der Regierung genehmigten Zielen aufgenommen werden.

Litauen mit seinen knapp 3 Million Einwohnern verzeichnete bislang 1547 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus und 59 Todesfälle. Die Regierung in Vilnius hat den Notstand ausgerufen und das Land bis 31. Mai unter Quarantäne gestellt. Mitte April wurden die Schutzvorschriften erstmals gelockert.

Update, 18. Mai, 20.15 Uhr: Rom sieht Pläne zum Wiederaufbau auf gutem Weg

Die italienische Regierung bewertet den deutsch-französischen Plan für ein 500-Milliarden-Programm für die durch Corona geschwächte Wirtschaft in der EU als Schritt in die richtige Richtung. Das meldeten verschiedene Medien in Rom am Montag unter Berufung auf Regierungskreise. Es gebe aber noch Verbesserungspotenzial, hieß es.

Mit der Summe von 500 Milliarden Euro "können wir beginnen, den Recovery Fonds (Wiederaufbau-Fonds) im Rahmen des europäischen Haushalts noch substanzieller zu gestalten", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa die Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte (55). Der Minister für Europa-Angelegenheiten, Enzo Amendola (46), äußerte sich ähnlich.

Deutschland und Frankreich hatten zuvor einen gemeinsamen Plan für das Wiederaufbauprogramm präsentiert. Danach soll das Geld im Namen der EU am Kapitalmarkt aufgenommen werden und im Kontext des mehrjährigen EU-Finanzrahmens als Hilfen an Krisenstaaten fließen. Die Regierung betonte den Angaben zufolge, dass der Plan auch Verschläge aus Italien aufnehme.

Oppositionsführer Matteo Salvini (47) von der rechten Lega beschwerte sich indes im Sender Canale 5, dass Berlin und Paris den Vorschlag verkündet hatten: "Heute haben Merkel und Macron alleine eine Pressekonferenz gegeben: Eigentlich weiß man gar nicht, ob es eine EU gibt oder Frankreich und Deutschland alleine entscheiden", sagte er Ansa zufolge.

Das hoch verschuldetet Italien setzt große Hoffnungen in einen Wiederaufbau-Fonds. Das Land war von der Corona-Pandemie besonders früh und sehr hart getroffen worden. Rom hatte deshalb lange und mit Nachdruck gemeinsame Anleihen in Form sogenannter Corona-Bonds gefordert.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte (55). (Archivbild)
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte (55). (Archivbild)  © dpa/LaPresse pool via AP/Uncredited

Update, 18. Mai, 20 Uhr: Urlaub nach der Krise: Europa öffnet einige Grenzen

Ob ans Meer in Kroatien oder in die österreichischen Berge: Hält der Trend bei den Corona-Zahlen an, sind in Europa einige Grenzen ab 15. Juni wieder offen. Tourismusbranche und Urlauber schöpfen Hoffnung. 

Welche beliebten Urlaubsländer ihre Grenzen wie und wann öffnen, erfahrt Ihr >> hier.

Update, 18. Mai, 19.40 Uhr: Portugal lockert den Lockdown - Kneipen und Kitas wieder offen

In den Gaststätten Portugals darf man sich erstmals seit Mitte März wieder zu einem Pastel de Nata, dem typischen Pudding-Törtchen, hinsetzen - oder Stockfisch in Sahnesoße bestellen. Landesweit begann am Montag die zweite Phase des Exitplans aus Maßnahmen der linken Regierung von Ministerpräsident António Costa (58) in der Corona-Pandemie. 

Die Portugiesen durften sich über die Wiedereröffnung der Restaurants, Cafés und Kneipen freuen. Auch Schulen, Kindertagesstätten, Museen und Läden mit bis zu 400 Quadratmetern Fläche nahmen unter strengen Sicherheitsauflagen den Betrieb wieder auf. Die Menschen dürfen zudem erstmals wieder Verwandte in Altenheimen besuchen.

Costa hatte Ende April einen Drei-Phasen-Plan zum "schrittweisen und vorsichtigen" Ausstieg aus dem Lockdown vorgestellt. Am Montag mahnte der sozialistische Politiker die rund zehn Millionen Bürger Portugals erneut zur Vorsicht. "Wir dürfen die Erfolge, die wir bisher mit so viel Mühe erzielt haben, nicht aufs Spiel setzen", sagte er vor Journalisten. Es gebe viele Menschen, die zwei Monate lang nicht ein einziges Mal aus dem Haus gegangen seien.

"Phase 3" soll am 1. Juni starten. Dann werden auch Kinos, Theater sowie Einkaufszentren wieder ihre Pforten öffnen dürfen, wenn auch zunächst noch mit deutlich reduziertem Gästevolumen. Konkrete Pläne für die Wiederaufnahme des Tourismus gibt es vorerst nicht.

Portugal ist im Vergleich zu anderen Ländern Europas bisher relativ gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Grund war vor allem eine schnelle Reaktion der Behörden auf das Virus. Es gab einen sechswöchigen Ausnahmezustand mit starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle lag am Montag in Portugal bei knapp 30.000. Mehr als 1200 Menschen starben bisher in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19.

Passagiere mit Mundschutzmasken steigen in Lissabon von einer Fähre aus. (Archivbild)
Passagiere mit Mundschutzmasken steigen in Lissabon von einer Fähre aus. (Archivbild)  © dpa/AP/Armando Franca

Update, 19.25 Uhr: Unions-Finanzexperten begrüßen deutsch-französischen Wiederaufbauplan

Finanzexperten der Unionsfraktion haben sich hinter den deutsch-französischen Plan für ein 500-Milliarden-Euro-Programm zur Erholung Europas von der Corona-Krise gestellt. Die Initiative sei ein starker Beitrag für europäische Solidarität, erklärten der für Haushalt und Finanzen zuständige Fraktionsvize Andreas Jung (45) sowie der haushaltspolitische Sprecher der Fraktion, Eckhardt Rehberg (66), am Montag in Berlin. Der Vorstoß zeige: Europäischer Beistand gehe ohne Corona- oder Eurobonds – und damit ohne Schuldenvergemeinschaftung.

Die Unterstützung finde im Rahmen der europäischen Verträge statt und sei an den EU-Haushalt gebunden, betonten die CDU-Politiker. Zudem werde der deutsche Haushaltsrahmen ebenso uneingeschränkt geachtet wie die Rechte des Bundestages. 

"Damit sind die Forderungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erfüllt", erklärten Jung und Rehberg. Für die Zukunft Europas sei von großer Bedeutung, dass mit dem Fonds Investitionen in nachhaltiges Wachstum gefördert würden. Damit werde Europa in den Bereichen Klimaschutz, Digitalisierung sowie bei Forschung und Innovationen entscheidend vorangebracht.

Update, 18. Mai, 19.18 Uhr: Erdogan kündigt viertägige Ausgangssperre zum Ende des Ramadan an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66) hat wegen der Corona-Krise eine viertägige Ausgangssperre über die Feiertage am Ende des Fastenmonats Ramadan angekündigt. Sie beginne am Vorabend des sogenannten Zuckerfests in der Nacht zum 23. Mai und ende am 26. Mai, sagte Erdogan am Montag nach einer online abgehaltenen Kabinettssitzung in Istanbul. Die Maßnahme gelte für das ganze Land.

Die Türkei erlässt seit Wochen weitgehende Ausgehverbote in ausgewählten Provinzen über das Wochenende oder an Festtagen. Bis Dienstag - einem Feiertag in der Türkei - gilt etwa noch eine Ausgangssperre in 15 Städten und Provinzen, darunter in Ankara, Istanbul und Izmir. Erdogan sagte, er hoffe, dass die Ausgangssperren nach dem Zuckerfest aufgehoben werden könnten. Reisebeschränkungen für 15 Städte, darunter Ankara und Istanbul, würden allerdings um weitere 15 Tage verlängert. Damit bleiben die Regionen vorerst weitestgehend abgeschottet.

In ausgewählten Moscheen würden zudem ab dem 29. Mai wieder Gebete zugelassen, sagte Erdogan. Schulen, die seit dem 16. März geschlossen sind, sollen ab September wieder öffnen. Senioren ab 65 Jahren und unter 20-Jährige, für die seit dem 21. März ein tägliches Ausgehverbot gilt, dürften wie auch schon vergangene Woche an ausgewählten Tagen vor die Tür.

Der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca (55) teilte am Montag mit, an einem Tag seien 1158 neue Coronavirus-Fälle gemeldet worden, damit stieg die Zahl der gemeldeten Infizierten auf rund 151.000. An einem Tag seien zudem 31 Menschen mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf 4171.

Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet und zahlreiche Maßnahmen erlassen, die aber nun schrittweise wieder gelockert werden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66). (Archivbild)
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66). (Archivbild)  © dpa /AP/Turkish Presidency/Uncredited

Update, 18. Mai, 19.07 Uhr: Zahl der aktuellen Corona-Fälle in Italien fällt weiter

In Italien sinkt die Zahl der aktuell Corona-Infizierten und der Todesopfer durch die Lungenkrankheit stetig weiter. Wie der Zivilschutz in Rom am Montag mitteilte, registrierten die Behörden in den vergangenen 24 Stunden 99 Corona-Tote. Das war der niedrigste Wert seit dem sogenannten Lockdown in der ersten Märzhälfte. 

Auf dem Höhepunkt der Viruswelle hatte der Zivilschutz am 27. März fast 1000 Tote an einem Tag gemeldet. Insgesamt wurden in Italien seit Februar 32.007 Corona-Todesopfer gezählt. Experten vermuten jedoch, dass die Zahl noch höher liegt. Denn viele mögliche Opfer, die zum Beispiel zu Hause starben, seien nicht getestet worden, heißt es.

Insgesamt geht der Zivilschutz von 66.553 Menschen aus, die nachweislich derzeit das Virus in sich tragen. Auch dieser Wert fällt seit längerem. Die Zahl der Corona-Ansteckungen insgesamt wird mit 225.886 angegeben. Italien wurde in Europa früh und hart von der Covid-19-Krankheit getroffen. Am 10. März begannen sehr strenge Beschränkungen des öffentlichen Lebens, die jetzt immer weiter gelockert werden.

Update, 18. Mai, 19.04 Uhr: Macron kritisiert Grenzschließungen in Europa - "trauriges Bild"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (42) hat mit deutlichen Worten komplette Grenzschließungen in Europa während der Corona-Krise kritisiert. Dieses mit den europäsichen Partnern nicht abgestimmte Verhalten habe ein "trauriges Bild unseres Europas" ergeben, sagte Macron am Montag bei einer Pressekonferenz, bei der Kanzlerin Angela Merkel (65) in Berlin per Video zugeschaltet war.

"Das Virus kennt keine Grenzen", sagte der Staatschef. Beschränkungen an der deutsch-französischen Grenze seien mit Berlin abgestimmt gewesen. Frankreich habe gemeinsam mit Deutschland für eine strikte Sperrungen der europäischen Außengrenzen plädiert - im Inneren Europas sei das aber eine andere Sache, sagte der 42-Jährige.

Update, 18. Mai, 19 Uhr: Nach öffentlichem Corona-Test: New Yorks Gouverneur Cuomo negativ

Nach seinem Coronavirus-Test vor laufender Kamera hat New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo (62) am Montag sein Testergebnis verraten: Er ist negativ. Er habe zwar keine Symptome gehabt, dies sei aber kein Ausschlusskriterium für eine Infektion. 

Cuomo rief deshalb die New Yorker dazu auf, sich verstärkt testen zu lassen, um eine zweite Welle von Covid-19-Erkrankungen zu verhindern. Im Moment schöpfe der Bundesstaat seine Kapazitäten von täglich 40.000 Tests nicht aus.

Cuomo hatte sich am Sonntag vor laufender Kamera einem Coronavirus-Test unterzogen. Eine Ärztin entnahm ihm bei seiner täglichen Pressekonferenz durch die Nase eine Abstrichprobe. Der Gouverneur sagte danach, es habe überhaupt nicht weh getan.

Im besonders heftig getroffenen New York sank derweil die Zahl der Toten mit 106 innerhalb eines Tages auf den niedrigsten Stand seit März. Auch die Region Western New York, die die Niagarafälle einschließt, habe ihre Zahlen soweit verbessert, dass sie ab Dienstag laut Cuomo mit der ersten von vier Öffnungsphasen beginnen kann. 

Bislang hatten fünf ländliche Regionen weit weg von der Metropole New York mit der Öffnung begonnen. New York City könnte nach Einschätzung von Bürgermeister Bill de Blasio in der ersten Hälfte des Juni die Kriterien unter anderem zu Infektionen und freien Krankenhausbetten erfüllen und mit der Öffnung beginnen.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo (62). (Archivbild)
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo (62). (Archivbild)  © dpa/XinHua/Office of Andrew Cuomo/Mike Groll

Update, 18. Mai, 18.55 Uhr: Merkel dringt auf Angleichung der Anti-Corona-Regeln in der EU

Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) hat eine Angleichung der Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie innerhalb der Europäischen Union angemahnt, um den freien Reiseverkehr wieder zu ermöglichen. Sie regte am Montag nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (42) an, sich dabei an der deutschen Obergrenze für Neuinfektionen zu orientieren. 

Danach sollen aufgehobene Lockerungen rückgängig gemacht werden, wenn die Grenze von 50 Neuerkrankungen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner überschritten wird. "So muss es auch in anderen Ländern sein, dann kann man sich gut aufeinander verlassen", betonte Merkel. "Wir müssen den Mut haben – das wird jetzt das Wichtige sein - nicht einfach auf Teufel komm raus (…) alle Regionen gleichermaßen zu behandeln."

Merkel stellte die Urlauber darauf ein, dass sie in ihrem Urlaub mit gewissen Einschränkungen rechnen müssen. "Es wird keine normale Tourismussaison sein können, es wird eine Tourismussaison im Zeichen der Pandemie sein. Das ist die Wahrheit. Aber wir wollen so viel wie möglich natürlich ermöglichen, was verantwortbar ist."

Außenminister Heiko Maas (53) hatte sich zuvor mit seinen Kollegen aus zehn der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen darauf verständigt, auf eine Öffnung der Grenzen für Touristen noch vor Sommerbeginn hinzuarbeiten. Bei einer Videokonferenz ging es am Montag darum, wie dafür Grenzkontrollen und Quarantäneregelungen aufgehoben werden können und die notwendige Hygiene an den Urlaubsorten gewährleistet werden kann. 

Maas kündigte nach dem Treffen an, die noch bis zum 14. Juni weltweit geltende Reisewarnung zunächst nur für die Europäische Union aufheben und durch individuelle Reisehinweise für die einzelnen Länder ersetzen zu wollen. Darin soll dann auf die unterschiedlichen Risiken aufmerksam gemacht werden.

Update, 18. Mai, 18.50 Uhr: Spanien: Wegen Corona verschobene Wahlen finden am 12. Juli statt

Im Corona-Hotspot Spanien werden die wegen der Pandemie im Frühjahr im Baskenland und in Galicien verschobenen Regionalwahlen am 12. Juli nachgeholt. Das gaben die Regierungen der beiden sogenannten Autonomen Gemeinschaften am Montag bekannt. Die Abstimmungen sollten ursprünglich am 5. April stattfinden. Sie waren aber Mitte März wenige Tage nach Ausbruch der Corona-Krise in Spanien auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Der baskische Regionalpräsident Íñigo Urkullu (58) und sein Amtskollege aus Galicien, Alberto Núñez Feijóo (58), betonten beide auf Pressekonferenzen, sie hätten ihre Entscheidungen nach Beratungen mit Experten und mit Politikern der Opposition getroffen. Beide versicherten, es gebe Garantien dafür, dass die Wahlen unter guten und sicheren sanitären Bedingungen werden stattfinden können.

Mit mehr als 27.500 Toten und über 230.000 Infektionen ist Spanien eines der von der Pandemie weltweit am schwersten betroffenen Länder. Die Zahlen werden aber seit Wochen besser. So sank die Zahl der pro Tag mit Covid-19 gestorbenen Menschen am Sonntag auf 87 und damit erstmals seit zwei Monaten unter die Marke von 100. Am Montag meldete das spanische Gesundheitsministerium noch 59 Todesopfer binnen 24 Stunden.

Update, 18. Mai, 18.45 Uhr: Estlands Regierungschef verteidigt Corona-Notstand

Estlands Regierungschef Jüri Ratas (41) hat die Coronavirus-Pandemie als "zweifellos die größte zivile Krise für Estland in der Zeit nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit" des baltischen EU-Landes bezeichnet. Es seien "alle Menschen, Regionen und Lebensbereiche Estlands direkt oder weniger direkt betroffen", sagte er am Montag in einer politischen Erklärung vor dem Parlament in Tallinn. Die in der Geschichte Estlands erstmalige Ausrufung eines Notstand, die in der Nacht zu Montag ausgelaufen war, sei der "einzig denkbare Schritt" gewesen.

Ratas betonte, weder Estland noch irgendein anderes Land der Welt seien auf eine derartige Krise vorbereitet gewesen - und diese sei noch nicht überwunden. "Die Notsituation endete um Mitternacht, aber die Krise geht weiter", sagte er. "Das Virus wird unter uns bleiben und wir müssen lernen, damit zu leben." Viele Einschränkungen gelten daher weiter. Auch habe die Krise "schwerwiegende Auswirkungen auf die Funktionsweise und die Aussichten" der Wirtschaft des Euro-Landes.

Die Opposition kritisierte Ratas und seine Regierung, das Parlament bei Entscheidungen über die im Schnellgang erlassenen Beschränkungen und den Ausstieg aus dem Corona-Notstand außen vorgelassen zu haben. "Es wurden kein einziger Vorschlag berücksichtigt und keine einzige Warnung gehört", beklagte Oppositionsführerin Kaja Kallas (42).

Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 1774 bestätigte Infektionen und 64 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. 

Die Regierung hatte Mitte März frühzeitig mit strikten Maßnahmen auf die ersten Fälle reagiert und den Notstand ausgerufen. Seither hat sich die Lage im dem Ostseestaat deutlich verbessert, die Infektionszahlen gehen kontinuierlich zurück.

Estlands Regierungschef Jüri Ratas (41). (Archivbild)
Estlands Regierungschef Jüri Ratas (41). (Archivbild)  © dpa/AP/Geert Vanden Wijngaert

Update, 18. Mai, 18.42 Uhr: Bulgarien öffnet Shoppingmalls und Fitnessstudios

Im Zuge weiterer Lockerungen der Sicherheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus sind in Bulgarien Einkaufszentren und Fitnessstudios nach zweimonatiger Zwangspause wieder geöffnet. Der Betrieb der beliebten Shoppingmalls wurde am Montag unter zahlreichen Hygienevorschriften wieder aufgenommen. 

Die Kunden müssen Mund-Nasen-Schutzmasken tragen und ausreichen Abstand zu anderen Menschen halten. Mit Aufzügen dürfen nicht mehr als vier Personen gleichzeitig fahren. Viele Geschäfte lockten mit Sonderangeboten.

Restaurants und Cafés in Shoppingmalls, die in geschlossenen Räumen untergebracht sind, bleiben indes weiter geschlossen. Strikte Auflagen gelten auch für Fitnessstudios. In Gruppen dürfen nur bis zu zehn Menschen miteinander trainieren. Auf vier Quadratmetern darf es nur einen Kunden oder eine Kundin geben.

Das Balkanland Bulgarien ist im Vergleich zu westeuropäischen Ländern relativ wenig von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Freiluftlokale, Museen, Bibliotheken und Kinos sind wieder geöffnet. An der Schwarzmeerküste haben auch Hotels ihren Betrieb für heimische Gäste wieder aufgenommen.

Bei einer Bevölkerung von knapp 7 Millionen Menschen wurden bislang in Bulgarien 2235 Coronavirus-Fälle registriert. 612 Patienten gelten als wieder genesen. Mindestens 110 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

Update, 18. Mai, 18.37 Uhr: Ex-Ministerpräsidentin kritisiert Kirchen für Agieren in der Krise

Thüringens ehemalige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (62) hat die Kirchen für ihr Verhalten in der Corona-Krise hart kritisiert. "Die Kirche hat in dieser Zeit Hunderttausende Menschen allein gelassen. Kranke, Einsame, Alte, Sterbende", sagte die CDU-Politikerin und frühere evangelische Pastorin im Interview mit der "Welt". Auch das Schließen der Gotteshäuser wäre nicht zwingend erforderlich gewesen.

"Da wurde kein letzter Psalm gebetet, es gab keinen Trost, keine Aussegnung am Sterbebett. Trauerfeiern waren nur im kleinsten Kreis erlaubt. Dabei hätte es nach dem Infektionsschutzgesetz auch ein Recht für Geistliche auf die Begleitung von Sterbenden gegeben", bemängelte sie. Seelsorgerischer Beistand wäre ihrer Ansicht nach durchaus möglich gewesen: "Ein seelsorgerliches Gespräch kann auch mit Abstandsregelung stattfinden. Aber dazu kam es oft gar nicht". Zudem hätten Corona-Tests von Seelsorgern die Ansteckungsgefahr minimieren können.

Lieberknecht begrüßte dagegen, dass ihr Amtsnachfolger Bodo Ramelow (64, Linke), zugegeben hatte, an der Beerdigung einer Nachbarin teilgenommen zu haben - obwohl er damit gegen Anti-Corona-Regeln verstoßen hatte. Die Protestantin war einige Jahre vor ihrer Zeit als Ministerpräsidentin (2009-2014) selbst als Pastorin tätig.

Thüringens ehemalige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (62). (Archivbild)
Thüringens ehemalige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (62). (Archivbild)  © dpa/Martin Schutt/

Update, 18. Mai, 18.34 Uhr: Corona-Regeln: Der aktuelle Stand in den Bundesländern

Die Bundesländer können im Kampf gegen die Corona-Pandemie über die schrittweise Öffnung des öffentlichen Lebens weitgehend in eigener Verantwortung entscheiden. Seit Montag sind zahlreiche Dinge erstmals seit Wochen wieder erlaubt.

>> Hier findet Ihr den aktuellen Stand (Montag) der Lockerungen in den Ländern. 

Wichtig: Die Lockerungen erfolgen in aller Regel unter Auflagen wie Abstands- und Hygienebestimmungen. Zudem gilt weiterhin die bundesweite Maskenpflicht in Handel und Nahverkehr.

Update, 18. Mai, 18.30 Uhr: Brasilien heuert wegen Corona-Pandemie wieder kubanische Ärzte an

Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Krise nimmt Brasilien 150 kubanische Mediziner auf. Das Gesundheitsministerium veröffentlichte am Montag einen entsprechenden Erlass für das Nachfolge-Programm von "Mehr Ärzte". Kuba hatte das Programm zur medizinischen Zusammenarbeit mit Brasilien im November 2018 nach verbalen Angriffen des rechtspopulistischen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro (65) beendet. Das ursprüngliche Programm war 2013 unter der Regierung der damaligen Präsidentin Dilma Rousseff (72) gestartet.

Die Bolsonaro-Regierung rief später ein eigenes Programm ins Leben, mit dem die medizinische Versorgung auch in entlegenen Gebieten des Landes gewährleistet werden sollte, wo viele der kubanischen Ärzte im Einsatz gewesen waren. Im März machte die Regierung eine Ausschreibung, um die brasilianischen Ärzte in der Pandemie zu unterstützen. Mehr als 7000 Kandidaten haben sich laut einem Bericht der Agência Brasil darauf gemeldet. Weitere Aufrufe sollen folgen.

Brasilien, das größte und mit 210 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas, registrierte zuletzt
241.080 Corona-Infizierte, die vierthöchste Zahl weltweit. Mindestens 16.118 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bisher gestorben. Allein der Bundesstaat São Paulo verzeichnet inzwischen mehr Todesfälle als China. Brasiliens Gesundheitssystem ist an seine Grenzen geraten.

Update, 18. Mai, 18.27 Uhr: Westfleisch in Coesfeld nimmt am Dienstag Testbetrieb auf

Nach etwa einwöchiger Zwangspause nimmt das Unternehmen Westfleisch im münsterländischen Coesfeld am Dienstag testweise den Betrieb wieder auf. Das teilte das Unternehmen am Montag in Münster mit. Im ersten Schritt würden aber noch keine Schweine geschlachtet. 

Zusammen mit den Überwachungsbehörden würde der Betrieb stufenweise wieder hochgefahren. Am Mittwoch sollen dann die ersten 1500 Schweine in einer zweiten Testphase geschlachtet werden.

Der Kreis Coesfeld hatte das Werk vorübergehend geschlossen, nachdem in der Corona-Krise zahlreiche Werksarbeiter positiv getestet worden waren. Bis Ende vergangener Woche lagen in Coesfeld knapp 270 positive Coronavirus-Tests bei rund 1200 Mitarbeitern vor. Die hohe Zahl hatte dazu geführt, dass im Kreis die Lockerungen erst mit einer Woche Verspätung gültig wurden.

Westfleisch in Coesfeld nimmt am Dienstag Testbetrieb auf. (Archivbild)
Westfleisch in Coesfeld nimmt am Dienstag Testbetrieb auf. (Archivbild)  © dpa/Guido Kirchner

Update, 18. Mai, 18.23 Uhr: "Graceland"-Villa von Elvis Presley öffnet wieder

Die "Graceland"-Villa von Elvis Presley (1935-1977) öffnet im Zuge der Lockerungen der Corona-Beschränkungen ab Donnerstag wieder für Besucher. Das Anwesen in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee, in das der Musiker in den 50er Jahren gezogen war, war Mitte März aus Sorge vor einer weiteren Verbreitung des neuartigen Coronavirus für Besucher geschlossen worden. Anfang Mai waren in Tennessee erste Lockerungen der Beschränkungen erlaubt worden.

Die Führungen würden vorerst nur mit einem Viertel der Menschen, die normalerweise daran teilnehmen dürften, durchgeführt, teilten die Betreiber mit. Zudem gebe es strenge Hygiene-Regeln. Das Anwesen, in dessen Garten Presley auch begraben ist, ist seit den 80er Jahren als Museum zugänglich. Rund eine halbe Million Menschen aus der ganzen Welt besuchen "Graceland" normalerweise pro Jahr.

Update, 18. Mai, 18.09 Uhr: Macron: Europa braucht mehr Kompetenzen im Gesundheitsbereich

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (42) hat eine stärkere Zusammenarbeit in Europa im Bereich Gesundheit gefordert. Dieses Europa der Gesundheit habe es nie gegeben, sagte Macron am Montag in Paris. Es müsse nun Priorität werden. Europa müsse mit konkreten Kompetenzen ausgestattet werden - etwa bei gemeinsamen Lagern von Schutzmasken, Tests oder der Ausarbeitung von Präventionsplänen. 

Es habe zu Beginn der Epidemie Mängel und Verzögerungen bei der Reaktion der Europäischen Union gegeben, sagte Macron bei einer Pressekonferenz, bei derKanzlerin Angela Merkel (65) in Berlin per Video zugeschaltet war.

In einer gemeinsamen Erklärung von Deutschland und Frankreich heißt es, dass auch die Produktionskapazitäten von medizinischen Produkten stärker gefördert werden müssen. Auch bei Impfstoffen müsse Europa mit einer Stimme sprechen und einen europäischen und globalen Zugang sicherstellen. Man brauche eine EU-"Health Task Force" im Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten. Generell gelte es, dass Europa im Bereich Gesundheit unabhängiger werde.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (42), per Video zugeschaltet, geben nach einer gemeinsamen Videokonferenz eine Pressekonferenz.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (42), per Video zugeschaltet, geben nach einer gemeinsamen Videokonferenz eine Pressekonferenz.  © dpa/dpa-Pool/Kay Nietfeld

Update, 18. Mai, 18.05 Uhr: Von der Leyen begrüßt deutsch-französischen Wiederaufbau-Plan

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61) hat den deutsch-französischen Plan für ein 500-Milliarden-Euro-Programm zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise begrüßt. "Dies geht in die Richtung des Vorschlags, an dem die Kommission arbeitet", erklärte von der Leyen am Montag in Brüssel. Der Kommissionsvorschlag werde die Ansichten aller EU-Staaten und des Europaparlaments berücksichtigen.

Zuvor hatten Deutschland und Frankreich für das Wiederaufbauprogramm vorgeschlagen, 500 Milliarden Euro im Namen der EU am Kapitalmarkt aufzunehmen und im Rahmen des mehrjährigen EU-Finanzrahmens als Hilfen an Krisenstaaten zu geben.

Von der Leyen erklärte, die wirtschaftliche Erholung werde auf drei Säulen ruhen, nämlich den von den EU-Staaten selbst ergriffenen Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft, dem bereits beschlossenen Paket von Kredithilfen im Umfang von 540 Milliarden Euro; und dem geplanten Wiederaufbauprogramm im Rahmen des nächsten mehrjährigen Haushaltsrahmens.

"Zusammen werden diese Programme die Mitgliedsstaaten und Unternehmen in die Lage versetzen, diese Krise durchzustehen und die massiven Investitionen zu starten, die nötig sind, um Europas Wirtschaft wieder auf die Spur zu setzen", schrieb von der Leyen.

Update, 18. Mai, 18 Uhr: Merkel: Europa braucht mehr globale Champions

Bei der Bewältigung der Corona-Krise sollten die EU-Staaten nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel (65) gezielt eigene Unternehmen auf dem globalen Markt stärken. Die Europäische Union fördere bereits heute strategische Projekte etwa in der Produktion von Computer-Chips oder Batteriezellen, sagte die CDU-Politikerin am Montag in Berlin. "Diese Bestrebungen wird man jetzt bestärken."

Andere Länder hätten sich sehr um die Entwicklung "globaler Champions" bemüht, sagte Merkel. Das werde nun auch die EU in den Investitionen zur Krisenbewältigung tun.

Deutschland und Frankreich werben für die Einrichtung eines zeitlich befristeten europäischen Fonds über 500 Milliarden Euro, der die am stärksten betroffenen Staaten unterstützen soll.

Update, 18. Mai, 17.55 Uhr: Opel fährt Produktion wieder hoch - Start in Kaiserslautern

Der Autobauer Opel fährt seine Produktion nach dem coronabedingten Stopp vor rund zwei Monaten schrittweise wieder hoch. Das berichteten die Tageszeitungen der VRM-Gruppe unter Berufung auf eine Mitteilung von Opel-Chef Michael Lohscheller (51) an die Beschäftigten. Ein Opel-Sprecher bestätigte den Bericht.

Demnach hat das Werk in Kaiserslautern, in dem Komponenten und Motoren gefertigt werden, bereits am Montag wieder die Produktion aufgenommen. "Auch in Rüsselsheim und Eisenach bereiten wir uns wieder schrittweise auf den Wiederanlauf vor, der dann ebenfalls sehr zeitnahe erfolgen wird", schrieb Lohscheller. Konkrete Termine nannte die Tochter des französischen PSA-Konzerns nicht.

"Der Wiederanlauf ist ein starkes Signal. Es geht endlich wieder los", schrieb Lohscheller weiter. Die Nachfrage werde allerdings den Takt vorgeben. "Wir werden keine teuren, zusätzlichen Bestände aufbauen, sondern sehr präzise und zielgerichtet steuern, um unser Geschäft zu sichern." Im April war der Absatz coronabedingt um bis zu 90 Prozent eingebrochen.

Opel-Chef Michael Lohscheller (51). (Archivbild)
Opel-Chef Michael Lohscheller (51). (Archivbild)  © dpa/kyodo/-

Update, 18. Mai, 17.51 Uhr: Uber streicht 3000 weitere Jobs

Der Fahrdienst-Vermittler Uber baut in der Corona-Krise nach Medienberichten zum zweiten Mal binnen weniger Wochen tausende Arbeitsplätze ab. Nun sollen 3000 Jobs wegfallen, wie aus einer E-Mail des Uber-Chefs Dara Khosrowshahi (50) hervorgehe, die dem "Wall Street Journal" und dem US-Sender CNBC vorlag.

Erst Anfang des Monats hatte Uber angekündigt, 3700 seiner damals rund 27.000 Stellen abzubauen und rund eine Milliarde Dollar kosten einsparen zu wollen. "Das aktuelle Geschäft kann nicht annähernd unsere Kosten ausgleichen", zitierte das "Wall Street Journal" aus Khosrowshahis E-Mail. Uber schrieb schon lange Verluste.

Bei Uber drückte die Corona-Krise deutlich auf das Kerngeschäft mit Fahrdiensten, während es ein deutliches Plus bei der Essenszustellung im Teildienst Uber Eats gibt. Das oft als Taxi-Schreck bezeichnete Unternehmen setzt deshalb laut Medienberichten zur milliardenschweren Übernahme des Essenslieferdienstes Grubhub an.

Update, 18. Mai, 17.49 Uhr: Macron nennt 500-Millarden-Euro-Plan für Europa "bedeutende Etappe"

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (42) hat das gemeinsam mit Berlin vorgeschlagene Programm von 500 Milliarden Euro zur wirtschaftlichen Erholung Europas gelobt. "Das ist eine bedeutende Etappe", sagte Macron am Montag in Paris. 

Es sollten dabei Branchen und Regionen unterstützt werden, die am schwersten betroffen seien. Berlin und Paris würden den übrigen EU-Partnern erstmals eine gemeinsame Schuldenaufnahme auf den Finanzmärkten vorschlagen. Macron hatte sich in der Corona-Krise mehrfach für eine verstärkte Haushalts-Solidarität innerhalb der EU ausgesprochen.

Update, 18. Mai, 17.43 Uhr: Scholz: Werden unserer Verantwortung in Europa gerecht

Vizekanzler Olaf Scholz (61, SPD) hat den deutsch-französischen Vorschlag für einen Wiederaufbauplan nach der Corona-Krise als "starkes und überzeugendes Signal europäischer Solidarität" gewertet. Europa stehe durch die Corona-Pandemie vor der größten Bewährungsprobe seiner Geschichte, erklärte der Finanzminister am Montag. "Es ist eine sehr gute Nachricht, dass wir alle unserer Verantwortung gerecht werden."

Deutschland und Frankreich wollen, dass die EU ein Programm im Umfang von 500 Milliarden Euro zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise auf die Beine stellt. Die Milliardensumme soll im Namen der EU am Kapitalmarkt aufgenommen werden und im Rahmen des mehrjährigen EU-Finanzrahmens an Krisenstaaten gehen. Zurückgezahlt würde das Geld nicht von den Staaten, die die Hilfe in Anspruch nehmen, sondern von allen Mitgliedsstaaten zusammen nach einem noch festzulegenden Schlüssel.

Ein solches Programm müssten alle 27 EU-Staaten einstimmig billigen. Die Erweiterung des Haushaltsrahmens muss zudem in allen EU-Staaten ratifiziert werden, in Deutschland vom Bundestag.

Vizekanzler Olaf Scholz (61, SPD). (Archivbild)
Vizekanzler Olaf Scholz (61, SPD). (Archivbild)  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 18. Mai, 17.38 Uhr: Hamburg hebt Quarantäne für EU-Rückkehrer auf - Fünf neue Infektionen

Rückkehrer aus zahlreichen europäischen Ländern nach Hamburg müssen ab Dienstag nicht mehr für zwei Wochen in Quarantäne gehen. Wie die Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte, gilt das für Reisende aus EU-Ländern sowie aus Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Großbritannien. 

Die Verpflichtung trete allerdings wieder in Kraft, wenn das Robert Koch-Institut mitteile, dass in dem Bundesland innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner festgestellt worden seien. Rückkehrer aus den genannten Staaten, die sich bereits in Quarantäne befinden, können ihr Haus am Dienstag wieder verlassen.

Erst am Mittwoch hatte das Hamburger Verwaltungsgericht entschieden, dass die pauschale Quarantänepflicht für einen Schweden-Rückkehrer rechtswidrig sei. Der Beschluss habe sich allerdings nicht gegen die Verordnung an sich gerichtet, sondern sei nur auf den konkreten Fall des Klägers bezogen, sagte ein Gerichtssprecher.

Update, 18. Mai, 17.35 Uhr: Krankenhäusern in Millionenstadt Mumbai gehen Betten aus

Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser der indischen Millionenmetropole Mumbai werden Betten und Beatmungsgeräte für Corona-Patienten knapp. Krankenhäuser seien deshalb angewiesen, Covid-19-Patienten bereits dann zu entlassen, wenn sie auf dem Weg der Besserung seien, sagte die Vizechefin der Gesundheitsbehörde der Stadt, Mangala Gomare, der Deutschen Presse-Agentur. Zudem würden die Patienten gebeten, zu Hause in Quarantäne zu bleiben. 

Indische Medien zeigten Handyaufnahmen, auf denen mehrere in einem Bett und auf dem Boden liegende Patienten zu sehen waren.

Kürzlich ging zudem ein Video viral, auf dem in einer Krankenstation in Plastik verpackte Leichen neben lebenden Corona-Patienten zu sehen waren. Örtliche Medien berichten von vielen Menschen mit Corona-Symptomen, die das Krankenhauspersonal abweisen müsse.

Mumbai ist das Corona-Epizentrum Indiens. Rund 20.000 der mehr als 96.000 bekannten Infektionen des Landes wurden hier registriert. Etwa jeder vierte Corona-Tote des Landes kommt aus Mumbai. In Indien, dem mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt, gilt seit Ende März eine Ausgangssperre. Sie wird seit einiger Zeit gelockert.

In Indien gibt es vergleichsweise wenige Ärzte und Krankenhausbetten. Während in Deutschland acht Betten pro 1000 Einwohner zur Verfügung stehen, sind es in Indien gerade mal 0,5, wie Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigen.

Update, 18. Mai, 17.30 Uhr: Merkel wirbt für "einmalige Kraftanstrengung" für Europa

Der deutsch-französische Vorstoß für einen europäischen Wiederaufbaufonds nach der Corona-Krise soll nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel (65) den Zusammenhalt in der EU sichern. "Ziel ist, dass Europa gestärkt, zusammenhaltend und solidarisch aus dieser Krise kommt", sagte Merkel am Montag in Berlin. Da das Coronavirus sich in den europäischen Ländern unterschiedlich stark auswirke, sei der Zusammenhalt in der Union gefährdet.

Merkel warb daher für eine "außergewöhnliche, einmalige Kraftanstrengung", zu der Deutschland und Frankreich bereit seien. Zeitlich befristet solle ein europäischer Fonds über 500 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um die am stärksten betroffenen Staaten zu unterstützen.

Ein solches Programm müssten alle 27 EU-Staaten einstimmig billigen. Die Erweiterung des Haushaltsrahmens muss zudem in allen EU-Staaten ratifiziert werden, in Deutschland vom Bundestag.

Kanzlerin Angela Merkel (65). (Archivbild)
Kanzlerin Angela Merkel (65). (Archivbild)  © dpa/Michael Kappeler

Update, 18. Mai, 17.25 Uhr: Berlin und Paris für Wiederaufbauplan in Höhe von 500 Milliarden Euro

Deutschland und Frankreich schlagen gemeinsam ein europäisches Programm im Umfang von 500 Milliarden Euro zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise vor. Dies geht aus einer deutsch-französischen Erklärung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag.

Die Milliardensumme soll demnach im Namen der EU am Kapitalmarkt aufgenommen werden und im Rahmen des mehrjährigen EU-Finanzrahmens als Hilfen an Krisenstaaten gehen.

Mit der deutsch-französischen Einigung kommt der Plan ein gutes Stück voran, der nach der dramatischen Pandemiekrise der europäischen Wirtschaft wieder auf die Beine helfen soll. Ein erstes Paket mit Kredithilfen von bis zu 540 Milliarden Euro war von den EU-Staaten bereits Anfang April vereinbart worden. Nun geht es um längerfristige Unterstützung beim Wiederaufbau.

Die 27 EU-Staaten hatten nach heftigem Streit über Gemeinschaftsanleihen - sogenannten Corona-Bonds - im April EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (61) damit beauftragt, ein konsensfähiges Modell für den Wiederaufbauplan zu erarbeiten. Das deutsch-französische Konzept ist nahe an dem, was bisher zu von der Leyens Plan bekannt ist.

Nötig für den deutsch-französischen Plan wäre wahrscheinlich die Erhöhung der sogenannten Eigenmittelobergrenze im EU-Haushaltsrahmen für zwei bis drei Jahre. Praktisch sind dies weitere Zusagen der EU-Staaten für den EU-Haushalt. Diese werden aber nicht sofort als Einzahlung fällig; vielmehr werden sie als Garantien benutzt, um am Kapitalmarkt Geld aufzunehmen und so den EU-Haushalt für begrenzte Zeit drastisch aufzustocken.

Deutschland hatte lange Vorbehalte dagegen, solche per Kredit aufgenommenen Gelder als Zuwendungen an Krisenstaaten auszuzahlen. Denn so müssten die europäischen Schulden nicht vom Empfängerstaat, sondern gemeinsam zurückgezahlt werden, voraussichtlich aus dem EU-Haushalt oder eigenen EU-Einnahmen. In der Frage hat sich die Bundesregierung offenbar bewegt.

Frankreich hat seinerseits Zugeständnisse gemacht und akzeptiert, dass die Mittel über den EU-Haushalt verteilt werden. Das gemeinsame Konzept bedeutet stattdessen, dass die üblichen EU-Haushaltsregeln gelten, nur Projekte finanziert werden und nicht etwa der Staatshaushalt einzelner Mitgliedsstaaten. Der Unterschied zu Corona-Bonds ist auch, dass die gemeinsame Haftung für die Schulden begrenzt ist auf den Umfang der Garantien im Haushalt.

Ob bereits alle EU-Staaten sich mit dem Vorschlag anfreunden können, ist fraglich. Ende letzter Woche hieß es aus der EU-Kommission, es sei noch einige Überzeugungsarbeit zu leisten. Der Plan muss von allen 27 Staaten einstimmig beschlossen werden, weil er mit dem siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen verknüpft ist. Die Erhöhung der Eigenmittelobergrenze muss zudem in allen 27 Staaten ratifiziert werden, in Deutschland vom Bundestag.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (61). (Archivbild)
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (61). (Archivbild)  © dpa/European Commission/Etienne Ansotte

Update, 18. Mai, 17.14 Uhr: BER könnte wegen Corona noch mehrere Jahre Finanzhilfe brauchen

Der Hauptstadt-Flughafen BER könnte nach dem Start noch länger auf Zuschüsse angewiesen sein in Folge des Einbruchs bei den Passagierzahlen in der Corona-Krise. "Wir werden auch in 2021, 22, 23 möglicherweise noch Unterstützung benötigen", sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup (63) am Montag im Sonderausschuss des Brandenburger Landtags. Es werde längere Zeit dauern, bis die Passagierzahlen wieder so seien wie vor der Krise.

Eigentümer des Flughafens sind Berlin, Brandenburg und der Bund. Er soll Ende Oktober in Betrieb gehen.

Für dieses Jahr hatten die Betreiber die Finanzlücke im laufenden Geschäft an den Bestandsflughäfen Schönefeld und Tegel auf bis zu 300 Millionen Euro beziffert. Im Herbst wolle der Aufsichtsrat über die Zeit nach 2020 beraten, sagte Lütke Daldrup. Tegel soll spätestens im November schließen, Schönefeld Teil des neuen Flughafens am selben Standort werden.

Update, 18. Mai, 17.10 Uhr: Antisemitismusbeauftragte warnen vor Verschwörungstheorien

Die Antisemitismusbeauftragten von Bund und Ländern wollen Verschwörungstheorien in der Corona-Zeit zurückdrängen. "Verschwörungstheorien verzeichnen eine wachsende Verbreitung, weil sie scheinbar einfache und nachvollziehbare Erklärungen liefern", warnte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein (52), am Montag. Er sprach bei einem Treffen der Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens.

Antisemiten und Holocaust-Leugner schafften sich Klein zufolge "zunehmend Gehör bei den gegenwärtigen Protesten gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche". Eine Untersuchung des israelischen Außenministeriums zeige zudem, dass Deutschland auf Rang drei derjenigen Länder liege, in denen die meisten antisemitischen Äußerungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ins Netz gestellt werden. "Das ist nicht hinnehmbar", sagte Klein.

Der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle (58, CSU) sieht "im Zusammenhang mit der weltweiten Corona-Pandemie antisemitische Stereotype, die bis hin zum unverhohlenen Schüren von Judenhass reichen." Klein und Spaenle wollen verhindern, dass sich Anhänger antisemitischer Mythen in den sozialen Medien gegenseitig bestärken und immer weniger empfänglich für die Realität werden.

Die Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens wurde im vergangenen Sommer gegründet und trifft sich seitdem zwei Mal im Jahr.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein (52). (Archivbild)
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein (52). (Archivbild)  © dpa/Wolfgang Kumm

Update, 18. Mai, 17.06 Uhr: Auch Amazon zeigt Montagspiel Werder gegen Leverkusen

Das Bundesliga-Spiel Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen am Montagabend (20.30 Uhr) wird auch von Amazon übertragen. Der Internetriese hat nach eigenen Angaben die Rechte erworben und sendet parallel zu DAZN. Für Prime-Abonnenten ist die Fußball-Übertragung kostenlos. Wer noch kein Kunde ist, kann aber ein kostenloses Probe-Abo abschließen. Möglich ist das durch eine kurzfristige Einigung mit der Deutschen Fußball Liga (DFL)

"Millionen von Fußballfans haben heute die Möglichkeit, das Montagsspiel der Fußball-Bundesliga erstmals im Rahmen ihrer Prime-Mitgliedschaft ohne zusätzliche Kosten zu sehen", sagte Geschäftsführer Alex Green in einer Mitteilung. "Wir freuen uns mit der DFL, für diese kundenorientierte Regelung im Sinne der Sport-Fans in Deutschland und Österreich zusammenzuarbeiten." Zuerst hatte der Branchendienst "dwdl.de" darüber berichtet.

Lange Zeit stand eine Übertragung der letzten Partie des 26. Spieltags auf der Kippe. Hintergrund des Problems ist ein Streit um den TV-Vertrag zwischen der DFL und dem Konzern Eurosport/Discovery, der die Rechte ursprünglich erworben hatte, aber keine Spiele mehr zeigt.

Update, 18. Mai, 17.05 Uhr: Venedig verschiebt Biennalen zu Architektur und Kunst um ein Jahr

Die Biennale-Macher verschieben die großen Schauen zu Architektur und Kunst in Venedig jeweils um ein Jahr. Der Start der 17. Architektur-Biennale wurde wegen der Coronavirus-Pandemie zum zweiten Mal umgeplant und ist jetzt für den 22. Mai 2021 vorgesehen.

Als Folge davon findet die 59. Internationale Kunst-Biennale, die von der Italienerin Cecilia Alemani (43) konzipiert wird, ebenfalls ein Jahr später als vorgesehen statt. Sie soll am 23. April 2022 starten und rund sieben Monate dauern. Ihr Ende ist für den 27. November 2022 vorgesehen. Das teilten die Veranstalter am Montag in Venedig mit.

Die Architektur-Biennale, die von dem libanesisch-amerikanischen Architekten Hashim Sarkis (56) kuratiert wird, war unlängst erst um drei Monate auf August 2020 verschoben worden. Sie soll jetzt sechs Monate von Mai 2021 bis zum 21. November laufen.

Die Architekturschau in der Lagunenstadt gilt als Blick in die Zukunft des Bauens. An ihr beteiligen sich Experten und Baukünstler aus aller Welt. Die 17. Architekturbiennale steht unter dem Motto "How will we live together?" (Wie werden wir zusammenleben?). Auch Deutschland plant einen Beitrag.

Norditalien ist besonders von der Covid-19-Pandemie getroffen. Zwar bessert sich die Lage in Italien seit Wochen. Doch die Veranstalter teilten mit, dass wegen der weltweiten Krisensituation die Vorbereitungen für einen Start 2020 nicht mehr zu schaffen gewesen seien.

Update, 18. Mai, 17.02 Uhr: Griechische Fußball-Superliga soll am 6. Juni wieder starten

Die griechische Fußball-Superliga soll nach der Corona-Zwangspause am 6. und 7. Juni wieder beginnen. Ausgetragen werden müssen noch die Playoff-Spiele zwischen den sechs bestplatzierten Teams der Hauptrunde und die Playout-Spiele der acht anderen Teams. Zudem müssen noch drei Pokalspiele stattfinden. 

Dies teilten am Montag die 14 Vertreter der Vereine der griechischen Superliga mit. Diesen Beschluss muss noch der Krisenstab für die Corona-Krise genehmigen. Dies gilt aber als sicher, berichtete das Staatsfernsehen. 

Update, 18. Mai, 17 Uhr: Erster Tag seit März ohne Corona-Infektion in Mecklenburg-Vorpommern

Erstmals seit dem 14. März hat es in Mecklenburg-Vorpommern einen Tag ohne einen neuen nachgewiesenen Fall einer Corona-Infektion gegeben. Den Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales vom Montag zufolge blieb die Zahl der registrierten Corona-Fälle unverändert bei 751. 

Das Bundesland weist 46 Infektionen pro 100.000 Einwohner auf - der deutschlandweit mit Abstand niedrigste Wert. Landesweit waren erstmals am 3. März Infektionsfälle im Landkreis Vorpommern-Greifswald nachgewiesen worden.

Update, 18. Mai, 16.57 Uhr: Seehofer und Söder bekräftigen Plan für Grenzöffnung ab Mitte Juni

Bundesinnenminister Horst Seehofer (70) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, beide CSU) halten an den Plänen für eine schrittweise Öffnung der Grenzen fest. Man strebe das Ziel an, die Grenzkontrollen nach dem 15. Juni völlig entfallen zu lassen, bekräftigte Seehofer am Montag bei einem gemeinsamen Termin mit Söder an der deutsch-österreichischen Grenze in Freilassing nahe Salzburg. Voraussetzungen seien aber weitere Verbesserungen beim Infektionsgeschehen sowie auch weiterhin Disziplin und Vorsicht.

Seehofer betonte, man werde sich genau anschauen, wie die Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Österreich und Bayern auf das tatsächliche Infektionsgeschehen wirkten.

Söder sagte, wenn die Corona-Zahlen bis zum 15. Juni stabil blieben, werde man die Kontrollen weiter abbauen. Sollten die Zahlen in einem Land aber wieder sprunghaft nach oben gehen, brauche man einen Notmechanismus, eine "Notbremse" auch an den Grenzen. Man werde jederzeit in der Lage sein, wieder zu reagieren.

Seehofer betonte, die Mitte März eingeführten Grenzkontrollen hätten ganz wesentlich zum Zurückdrängen der Corona-Pandemie geführt. Seither habe es fast 150.000 Zurückweisungen an den Grenzen gegeben.

An den Grenzen zu Österreich, Frankreich und der Schweiz sollen die Kontrollen bis zum 15. Juni fortgesetzt werden. Es gibt aber Erleichterungen für bestimmte Personen.

Horst Seehofer (70, CSU, l), Bundesinnenminister, und Markus Söder (53, CSU), Ministerpräsident von Bayern, tragen Mundschutz, während sie den bayerischen Grenzübergang Freilassing zwischen Deutschland und Österreich besuchen.
Horst Seehofer (70, CSU, l), Bundesinnenminister, und Markus Söder (53, CSU), Ministerpräsident von Bayern, tragen Mundschutz, während sie den bayerischen Grenzübergang Freilassing zwischen Deutschland und Österreich besuchen.  © dpa/Peter Kneffel

Update, 18. Mai, 16.53 Uhr: Aufsichtsgremium sieht nach Corona-Alarm bei WHO-Regeln Reformbedarf

Eine unabhängige Expertengruppe hat angesichts der Corona-Krise eine Überarbeitung von Vorschriften bei der Weltgesundheitsorganisation WHO angeregt. Die Frage, welche Grenz- und Reiseempfehlungen die WHO bei einer Pandemie abgeben soll, müsse neu beleuchtet werden, forderte das Gremium, das die WHO-Arbeit bei Notlagen überwachen soll. 

Die Gruppe legte am Montag einen ersten Bericht über die WHO-Arbeit im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus vor. Auch das System der Erklärung einer "gesundheitlichen Notlage von internationaler Bedeutung" müsse überdacht werden. Viele Länder hätten darauf nicht angemessen mit Vorbereitungen reagiert. Besser sei vielleicht ein Alarmsystem mit mehreren Stufen.

Fehlende Reisewarnungen sind ein Kernpunkt der US-Kritik an der WHO. Nur weil Chinas Grenzen nach dem Corona-Ausbruch offen blieben, habe sich das Virus um die Welt verbreiten können. Präsident Donald Trump (73) wirft der WHO vor, vor China zu buckeln. Er hat die US-Beiträge an die Organisation gestoppt und eine Untersuchung eingeleitet, um vermeintliche Fehlleistungen der WHO zu untersuchen.

Die Expertengruppe verwies auf die von den WHO-Mitgliedsländern beschossenen internationalen Gesundheitsvorschriften, wonach Grenz-Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie den Reise- und Handelsverkehr möglichst nicht stören sollen. Die Vorschriften sehen aber Maßnahmen wie Fiebermessstationen vor. Die WHO verwies auf die Vorschriften am 10. Januar. Allerdings hätten mehr als 100 Staaten der WHO später zusätzliche Maßnahmen - wie Grenzschließungen - gemeldet. "Es könnte angebracht sein, dass die Mitgliedsländer die Rolle des WHO-Sekretariats in Bezug auf Reisehinweise in einer Pandemie überprüfen", heißt es in dem Bericht.

Das Logo der Weltgesundheitsorganisation WHO im europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf. (Archivbild)
Das Logo der Weltgesundheitsorganisation WHO im europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf. (Archivbild)  © dpa/KEYSTONE/Peter Klaunzer

Update, 18. Mai, 16.48 Uhr: Mehr als 175.000 Corona-Nachweise in Deutschland

Bundesweit sind bis Montagnachmittag über 175.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 16 Uhr: mehr als 174.700 Infektionen). Mindestens 7960 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 16 Uhr: 7931). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag bei 0,94 (Datenstand 17.5. 0 Uhr). Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel etwas weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Donnerstag gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,87. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

Nach Angaben des RKI haben in Deutschland rund 154.600 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 45.800 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2306 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 36.300 Fällen und mindestens 1511 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 33.900 bestätigten Fällen und mindestens 1653 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert sowohl von Bundesland zu Bundesland als auch unter Umständen von Tag zu Tag.

Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 350,7 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 210,5. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch.

Menschen in Berlin gehen über einen Wochenmarkt auf dem Hermannplatz im Bezirk Neukölln, auf dem Mund- und Schutzmasken zum Kauf angeboten werden. (Archivbild)
Menschen in Berlin gehen über einen Wochenmarkt auf dem Hermannplatz im Bezirk Neukölln, auf dem Mund- und Schutzmasken zum Kauf angeboten werden. (Archivbild)  © dpa/Wolfgang Kumm

Update, 18. Mai, 16.45 Uhr: 400 Soldaten helfen bei der österreichischen Post aus

Wegen einer Häufung von Coronavirus-Infektionen helfen rund 400 Soldaten derzeit in einem Logistikzentrum der österreichischen Post aus. Das teilte Österreichs Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (50, ÖVP) am Montag mit. Am Wochenende sei das Areal im Bundesland Niederösterreich desinfiziert worden, in der Nacht hätten die Soldaten und Zivilbediensteten dann mit der Arbeit begonnen. Sie ersetzten dabei die gesamte Mannschaft der Post in der Logistikhalle in Hagenbrunn. 

Der Einsatz sei vorerst auf zwei Wochen befristet. Die Post hat nach eigenen Angaben zudem für ein weiteres Zentrum um Unterstützung gebeten.

Die Häufung der Fälle in den beiden Zentren dürfte auf Leiharbeitsfirmen zurückgehen, deren Mitarbeiter bei der Post eingesetzt werden. Auch Fälle in einer Wiener Flüchtlingsunterkunft sollen damit in Verbindung stehen, da einige der Bewohner bei den Leiharbeitsfirmen beschäftigt waren. 

Wegen der Häufung bei Leiharbeitern wurde in Wien zudem ein Kindergarten vorübergehend geschlossen, weil sich eine Mitarbeiterin und ein Kind mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Im Zusammenhang mit diesen verknüpften Fällen befanden sich nach Angaben der Stadt Wien am Montag mehr als 400 Personen in Quarantäne.

Update, 18. Mai, 16.38 Uhr: Ministerin: In Dissen und Coesfeld gleicher Fleisch-Subunternehmer

Die beiden vom Coronavirus betroffenen Westfleisch-Standorte im münsterländischen Coesfeld und im niedersächsischen Dissen sind vom gleichen Dienstleister mit Personal versorgt worden. "Bei den betroffenen Mitarbeitern handelt es sich größtenteils um Arbeiter eines Subunternehmers, der auch das Personal im Westfleisch-Schlachthof in Coesfeld stellt", sagte am Montag die niedersächsische Sozialministerin, Carola Reimann (52, SPD), in Hannover.

Nach einer sehr hohen Zahl mit infizierten Mitarbeitern war vor einigen Tagen der Westfleisch-Schlachthof in Coesfeld im Münsterland geschlossen worden. Am Montag wurde der Fleischbetrieb in Dissen geschlossen. Dort waren bei 92 von 278 getesteten Personen Coronavirus-Infektionen festgestellt worden. Der Betrieb ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Westfleisch und Danish Crown.

Die Menschen stammen überwiegend aus Polen und Rumänien und waren Reimann zufolge in Einzel- und Sammelunterkünften untergebracht. Das Osnabrücker Gesundheitsamt habe alle Unterkünfte überprüft. Eine zweiwöchige Quarantäne sei für die positiv Getesteten und die Kontaktpersonen angeordnet worden.

Die niedersächsische Sozialministerin, Carola Reimann (52, SPD). (Archivbild)
Die niedersächsische Sozialministerin, Carola Reimann (52, SPD). (Archivbild)  © dpa/Peter Steffen

Update, 18. Mai, 16.34 Uhr: Reiseveranstalter bereiten sich auf Start in Sommersaison vor

Reiseveranstalter rüsten sich nach wochenlangem Stillstand für den Start in die Sommersaison in Europa. "Wir haben uns in den vergangenen Wochen sehr intensiv mit den Regierungen der Urlaubsländer abgestimmt und begrüßen den Schritt, Sommerurlaub in den europäischen Feriengebieten darstellen zu können", sagte ein Tui-Sprecher am Montag. 

Bundesaußenminister Heiko Maas (53) hatte sich mit seinen Kollegen aus zehn der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen darauf verständigt, auf eine Öffnung der Grenzen für Touristen noch vor Sommerbeginn hinzuarbeiten.

Maas kündigte nach dem Treffen an, die noch bis zum 14. Juni weltweit geltende Reisewarnung zunächst nur für die Europäische Union aufheben und durch individuelle Reisehinweise für die einzelnen Länder ersetzen zu wollen. Darin soll dann auf die unterschiedlichen Risiken aufmerksam gemacht werden.

Die Veranstalter haben Hygiene- und Schutzmaßnahmen für Reisen in Zeiten von Corona erarbeitet. Tui könne entsprechend beginnen, die Mitarbeiter in den Hotels und Urlaubsgebieten vorzubereiten, sagte der Sprecher. "In enger Abstimmung mit den Urlaubsländern werden wir unseren Gäste einen sicheren Urlaub ermöglichen - das Interesse der Deutschen ihren Sommerurlaub am Mittelmeer zu verbringen ist da und wird jetzt neuen Schub bekommen."

DER Touristik entwickelte ein Konzept, mit dem Hoteliers die Vorschriften der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Europäischen Union und der nationalen Regierung erfüllen können sollen. "Wir möchten mit unserem Präventionskonzept hier bestmöglich unterstützen, damit wir bald gemeinsam unser Reiseprogramm auf höchstem Sicherheitsniveau neu starten können", sagte Zentraleuropa-Chef Ingo Burmester.

FTI hat nach eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit Experten, Partnern und Zielorten unterschiedliche Konzepte erarbeitet, "damit unsere Gäste sicher und sorgenfrei ihren Urlaub genießen können."

Update, 18. Mai, 16.27 Uhr: Schulen fast überall in der EU wieder geöffnet - aber nicht für alle

Kinder und Jugendliche in 22 der 27 EU-Staaten gehen nach der ersten Welle der Corona-Pandemie inzwischen wieder zur Schule. Dies teilte die kroatische Bildungsministerin Blazenka Divjak am Montag nach einer Videokonferenz mit den übrigen EU-Staaten mit. Allerdings habe noch kein Land alle Schulen für alle Schüler geöffnet, sondern jeweils nur für ausgewählte Gruppen und unter strengen Auflagen. Negative Folgen wie zusätzliche Ansteckungen seien noch nicht registriert worden.

Rund 20 Staaten hätten sich zudem entschlossen, die üblichen Abschlussprüfungen anzusetzen, wenn auch teils unter erleichterten Bedingungen, sagte Divjak weiter. Einige Länder hätten die Prüfungen gestrichen oder verschoben. Grundsätzlich seien sich die Minister einig gewesen, dass die Umstellung auf digitales Lernen gut geklappt habe. Dennoch werde jetzt geprüft, was verbessert werden könne, vor allem für ärmere Familien. In einigen Staaten würden Sommerkurse angeboten, um versäumten Stoff nachzuholen, sagte die kroatische Ministerin. Kroatien hat derzeit den Vorsitz der EU-Länder.

Update, 18. Mai, 16.22 Uhr: Reisen in Europa: Italiens Außenminister gegen Einzelabsprachen

Der italienische Außenminister Luigi Di Maio (33) hat sich bei einer Videokonferenz mehrerer europäischer Länder gegen Sonderabsprachen für Reiseerleichterungen zwischen einzelnen Regierungen gewandt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Montag. Bilaterale Abkommen über bestimmte offene Korridore für Touristen würden dem Geist der Europäischen Union widersprechen, habe er argumentiert.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas (53, SPD) hatte mit Kollegen aus beliebten Urlaubsländern beraten, wie die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie gelockert werden könnten. Ziel des Treffens war ein koordiniertes Vorgehen bei der Öffnung der Grenzen für Touristen. In Deutschland gilt vorerst bis zum 14. Juni eine weltweite Reisewarnung für Urlauber. Maas kündigte nach dem Treffen an, die noch geltende Reisewarnung zunächst nur für die Europäische Union aufheben und durch individuelle Reisehinweise für die einzelnen Länder ersetzen zu wollen. Darin soll dann auf die unterschiedlichen Risiken aufmerksam gemacht werden.

Italien will die Einreise für Ausländer ab dem 3. Juni wieder erlauben. Manche italienische Regionen fordern sogar eine noch frühere Öffnung des Landes. Der Tourismus ist für Italien eine wichtige Einnahmequelle. 

Der italienische Außenminister Luigi Di Maio (33). (Archivbild)
Der italienische Außenminister Luigi Di Maio (33). (Archivbild)  © dpa/LaPresse via ZUMA Press/Valerio Portelli

Update, 18. Mai, 16.15 Uhr: Bahn-Betriebsräte wenden sich gegen Einschnitte beim Personal

Sparmaßnahmen bei der Deutschen Bahn dürfen aus Sicht der Mitarbeitervertretung nicht die Beschäftigten treffen. "Wir begrüßen die Zusage des Bundes, die Deutsche Bahn zu unterstützen", teilte Konzernbetriebsratschef Jens Schwarz am Montag mit. "Die damit verbundene Forderung nach Zugeständnissen der Beschäftigten aber ist das falsche Signal." Die Beschäftigten sicherten in der Corona-Krise täglich Mobilität und Logistik. "Dass nun ausgerechnet sie einen Eigenanteil tragen sollen, ist für uns völlig unverständlich."

Der Bund plant wegen der Einnahmeausfälle in der Corona-Krise eine Eigenkapitalerhöhung beim größten Staatskonzern zwischen 6,9 und 8,4 Milliarden Euro. Die Bahn selbst soll gut fünf Milliarden aufbringen, indem sie bei Personal- und Sachaufwand spart.

Update, 18. Mai, 16.10 Uhr: Polen öffnet in Corona-Krise Restaurants und Schönheitssalons

Im Nachbarland Polen haben nach wochenlangen Beschränkungen in der Corona-Krise wieder Restaurants und Schönheitssalons geöffnet. Dabei gelten seit Montag aber strenge Sicherheitsmaßnahmen. In Gasthäusern und Cafés gilt ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Tischen. Pro Kunde sind vier Quadratmeter vorgesehen. Termine beim Friseur und im Kosmetikstudio sind nur mit Voranmeldung möglich. 

Im EU-Land Polen gibt es mit Stand Montag rund 18.800 Corona-Fälle, 929 Menschen sind bislang gestorben.

Sporthallen sind ebenfalls mit Einschränkungen wieder geöffnet. In einer nächsten Phase sollen je nach Entwicklung auch Schulen zumindest teilweise geöffnet werden. Zudem werde eine Lockerung bei der Maskenpflicht angepeilt, sagte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski (47) am Montag. Darüber werde wahrscheinlich in den kommenden 14 Tagen entschieden, hieß es.

Mitte März hatte die nationalkonservative Regierung in Warschau beschlossen, die EU-Binnengrenzen für Ausländer zu schließen. Ausnahmen gelten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten. Am Wochenende wurde die Regelung für medizinisches Personal gelockert, das in die Nachbarländer pendelt.

Update, 18. Mai, 16.05 Uhr: Peter Maffay bittet Merkel um Hilfe für Musikbranche

Der Rock- und Popsänger Peter Maffay (70) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) auch im Namen zahlreicher anderer Kollegen um rasche Hilfen für Musiker und Konzertveranstalter gebeten. Durch den pandemiebedingten Shutdown stehe die gesamte Branche vor einer Herausforderung, die sie ohne staatliche Hilfen die nächsten Monate aus eigener Kraft kaum überstehen werde, heißt es in einem Brief, der unter anderem auch von Angelo Kelly (38), Till Brönner (49), Sasha (48), Marianne (67) & Michael (71) und PUR unterzeichnet wurde.

Eine komplette Wertschöpfungskette aus Dienstleistern stehe still, rund 130.000 Arbeitsplätze und daran gekoppelte Existenzen von Familien seien in akuter Gefahr, schreibt Maffay weiter. Vor allem für Musiker am Beginn ihrer Karriere seien Live-Auftritte überlebenswichtig. Der 70-Jährige forderte, die Strukturen abzusichern, damit Veranstalter, Dienstleister und Künstler gemeinsam ein Teil der deutschen Kulturlandschaft bleiben könnten. "Die Musik, ob E oder U, darf, genauso wie zum Beispiel der Sport, nicht am Ende der Skala stehen", schrieb Maffay. "Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes ein wichtiger Teil der Harmonie in unserem täglichen Leben."

Maffay ist berühmt für Songs wie "So bist Du" oder "Über sieben Brücken musst du gehn". Er lebt in Tutzing am Starnberger See

Der Rock- und Popsänger Peter Maffay (70). (Archivbild)
Der Rock- und Popsänger Peter Maffay (70). (Archivbild)  © dpa/Ursula Düren

Update, 18. Mai, 15.57 Uhr: Tschechische Fluglinie lehnt Staatsbeteiligung ab

Die tschechische Fluggesellschaft Smartwings lehnt eine Beteiligung des Staates an dem Unternehmen ab. Man habe nie einen entsprechenden Wunsch geäußert, teilte eine Sprecherin am Montag in Prag mit. Zu der Gruppe zählt neben dem Billigflieger Smartwings auch Czech Airlines. Die Firma sprach sich stattdessen für einen staatlich garantierten Kredit aus. Man fordere nur das, was andere Staaten ihren Fluglinien auch anbieten würden, hieß es.

Industrieminister Karel Havlicek hatte am Wochenende einen Einstieg des tschechischen Staates bei der Fluggesellschaft oder sogar eine komplette Übernahme ins Spiel gebracht. Die Coronavirus-Pandemie hatte den weltweiten Luftverkehr nahezu zum Erliegen gebracht. Czech Airlines nahm am Montag nach mehr als zwei Monaten den Linienbetrieb wieder auf. Die ersten Verbindungen führen nach Paris, Frankfurt am Main und Amsterdam. Für ausländische Touristen gilt derzeit noch ein Einreisestopp nach Tschechien.

Update, 18. Mai, 15.53 Uhr: Nachbarländer stehen für Österreich bei Reiseerleichterungen im Fokus

Für Österreich stehen in der Diskussion um Grenzöffnungen und Reiseerleichterungen vor allem die Nachbarländer im Fokus. Das Hauptaugenmerk liege zunächst auf Staaten, die mit dem Zug und dem Auto gut zu erreichen seien und aus denen im Bedarfsfall eine selbstständige und unkomplizierte Rückreise möglich sei, teilte Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (50) am Montag nach einer Videokonferenz mit europäischen Kollegen mit. 

Es bestehe seitens des österreichischen Außenministeriums kein Interesse an einer neuerlichen Rückholaktion. Die Alpenrepublik hatte in den vergangenen Wochen aufgrund der Coronavirus-Pandemie mehr als 7500 im Ausland gestrandete Landsleute in die Heimat zurückgeholt.

Die Videokonferenz war vom deutschen Außenminister Heiko Maas (53, SPD) initiiert worden. Neben Österreich nahmen unter anderem auch Spanien, Italien, Griechenland, Portugal und Kroatien teil. Ziel des Treffens ist ein koordiniertes Vorgehen bei der Öffnung der Grenzen für Touristen. 

Update, 18. Mai, 15.50 Uhr: Ansturm auf Friseure - Bergamos Bürgermeister stutzt Mähne

Wildwuchs auf dem Kopf - nach zweieinhalb Monaten öffnen in Italien auch wieder Friseure. Der Bürgermeister des Corona-Hotspots Bergamo nutzte als einer der ersten die Gelegenheit, seine Haare wieder in Ordnung zu bringen. "Jetzt beginnt wirklich die Phase 2", schrieb Giorgio Gori (60) am Montag auf Facebook über Fotos, die ihn beim Friseur zeigten. Phase 2 steht für die Lockerungen der Ausgangssperren in Italien.

Bergamo ist eine der am meisten von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffenen italienischen Regionen. Auf dem Höhepunkt der Krise, mussten die vielen Leichen mit Militärwagen aus der Stadt gebracht werden, was international als Alarmsignal galt.

Seit Montag dürfen auch hier wieder Läden, Bars und eben Friseure öffnen. Viele Menschen scheinen die Bilder der Toten bereits vergessen zu haben. Bürgermeister Gori kritisierte die Menschen, die Abstandsregeln nicht befolgten und keine Atemschutzmasken trügen. "Reichen Hunderte Tote in unserer Stadt nicht? Wollen wir in einem Monat wieder in Schwierigkeiten stecken."

Update, 18. Mai, 15.47 Uhr: Maas will Urlaub im Ausland noch vor dem Sommer ermöglichen

Bundesaußenminister Heiko Maas (53) hat sich mit seinen Kollegen aus zehn der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen darauf verständigt, auf eine Öffnung der Grenzen für Touristen noch vor Sommerbeginn hinzuarbeiten. Bei einer Videokonferenz ging es am Montag darum, wie dafür Grenzkontrollen und Quarantäneregelungen aufgehoben werden können und die notwendige Hygiene an den Urlaubsorten gewährleistet werden kann. 

Maas kündigte nach dem Treffen an, die noch bis zum 14. Juni weltweit geltende Reisewarnung zunächst nur für die Europäische Union aufheben und durch individuelle Reisehinweise für die einzelnen Länder ersetzen zu wollen. Darin soll dann auf die unterschiedlichen Risiken aufmerksam gemacht werden.

"Wir können nicht dauerhaft eine Reisewarnung für die ganze Welt aufrecht erhalten", sagte Maas. "Wir wollen Schritt für Schritt in die Normalisierung zurück." Maas betonte aber auch, dass der Sommerurlaub nicht so werden wird, wie vor der Corona-Krise. "Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass es eine schnelle Rückkehr zu Business as usual geben kann."

An der Videokonferenz nahmen Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien. Frankreich und die Schweiz fehlten, weil sie am Mittwoch bei einer weiteren Videokonferenz auf Einladung Maas' mit den Nachbarländern Deutschlands dabei sind. Österreich entschied sich als einziges Nachbarland, an beiden Konferenzen teilzunehmen.

Heiko Maas (53, SPD), Außenminister, gibt im Auswärtigen Amt eine Pressekonferenz. Thema waren Lockerungen der Reisefreiheit für den Sommerurlaub nach einer Videokonferenz von Maas mit seinen EU-Kollegen.
Heiko Maas (53, SPD), Außenminister, gibt im Auswärtigen Amt eine Pressekonferenz. Thema waren Lockerungen der Reisefreiheit für den Sommerurlaub nach einer Videokonferenz von Maas mit seinen EU-Kollegen.  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 18. Mai, 15.45 Uhr: Medienberichte: Premier League nimmt Trainingsbetrieb wieder auf

Die Teams der englischen Premier League dürfen Medienberichten zufolge wieder trainieren. Laut der britischen Zeitungen "The Guardian" und "Sun" einigten sich die Bosse der 20 Fußball-Clubs am Montag auf eine Wiederaufnahme des Betriebs noch in dieser Woche. Demzufolge soll Training in Kleingruppen bis zu fünf Spielern pro Spielfeld mit gestaffelten Trainingszeiten möglich sein.

Die britische Regierung hatte vergangene Woche den Weg für eine Fortsetzung des Ligaspielbetriebs freigemacht. Bedingung dafür sind strenge Sicherheitsvorkehrungen, und dass die Zahl der Corona-Infizierten in England nicht wieder steigt. Bisher galt ein Re-Start der Liga am 12. Juni als wahrscheinlich. Laut Medienberichten könnte sich dieser aber um eine weitere Woche verzögern. Die Zeitung "Daily Mail" hatte bereits berichtet, dass die Saison daher bis zum 22. August verlängert werden soll.

Die Liga pausiert wegen der Corona-Krise seit dem 13. März, bisher wurden 29 von 38 Spieltagen absolviert. Jürgen Klopps (52) FC Liverpool führt die Tabelle mit 25 Punkten Vorsprung an und benötigt nur noch zwei Siege für die erste Meisterschaft seit 30 Jahren.

Update, 18. Mai, 15.33 Uhr: Süßwarenindustrie blickt in Corona-Krise auf bittere Geschäftslage

Warenhäuser zu, Volksfeste abgesagt: die Geschäfte der deutschen Süßwarenindustrie haben sich im Zuge der Corona-Krise schlechter entwickelt. Etwas mehr als Hälfte der Unternehmen hätten in den Monaten von Januar bis April dieses Jahres Umsatzrückgänge vermeldet, teilte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Montag mit. Befragt wurden dazu knapp über 60 Firmen vom kleinen Unternehmen bis zum großen Konzern.

Grund dafür waren unter anderem geschlossene Kaufhäuser. Für viele der befragten Unternehmen seien das wichtige Verkaufswege. Dass auch viele Volksfeste abgesagt wurden, trübt die Aussichten einiger Süßwarenfirmen zusätzlich. Mehr als 60 Prozent der Befragten verzeichneten zudem ein schlechteres Exportgeschäft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Der BDSI fordert daher Hilfe von der Politik für die Unternehmen: "Was die Unternehmen jetzt brauchen, sind Entlastungen bei der Unternehmensbesteuerung und ein konsequenter Bürokratieabbau. Hierzu zählt auch ein Zurückstellen von nicht unbedingt notwendigen Gesetzesvorhaben", sagte der BDSI-Vorsitzende Bastian Fassin (47). 

Update, 18. Mai, 15.29 Uhr: Baubranche erwartet Umsatzrückgang

Die Jahre stetig wachsender Umsätze auf dem Bau sind aus Branchensicht vorerst vorbei. "Wir können uns glücklich schätzen, wenn die Bauwirtschaft am Ende des Jahres denselben Umsatz wie 2019 erwirtschaftet hat", teilte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe am Montag in Berlin mit. Dies entspräche einen Minus von drei Prozent, wenn man Preissteigerungen herausrechne. Die Umsätze könnten aber auch noch etwas schwächer ausfallen. Aufträge in deutlichem Umfang seien storniert worden.

Die Branche erwartet, dass wegen der Corona-Krise vor allem Firmen weniger bauen und dass die Aufträge der Kommunen stagnieren. Nur beim Wohnungsbau sei nominal ein Plus zu erwarten. Für die rund 850.000 Bau-Beschäftigten in Deutschland beginnen an diesem Dienstag Tarifverhandlungen.

Update, 18. Mai, 15.24 Uhr: Österreichs Regierung prüft Sicherheitskonzept der Formel 1

Die österreichische Regierung hat noch nicht entschieden, ob die Formel 1 am 5. Juli auf dem Red Bull Ring in Spielberg starten kann. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (59, Grüne) sagte am Montag, dass das Sicherheitskonzept der Veranstalter vorliege und seit Freitag von den zuständigen Experten geprüft werde. "Die Formel 1 wird behandelt wie jeder andere", sagte Anschober. 

Die Prüfung werde zeigen, ob das Konzept mit einem Rennen ohne Zuschauer tragbar sei oder noch Anpassungen vorgenommen werden müssten. Das Konzept müsse sicherstellen, dass es durch ein Rennwochenende zu keiner Ausbreitung des Coronavirus komme.

Die Formel 1 konnte in diesem Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch kein Rennen austragen. Das Wochenende in Spielberg könnte so zum Auftakt der Saison 2020 werden, der eigentlich für den 15. März im australischen Melbourne angedacht war.

Im Notfall-Kalender der Motorsport-Königsklasse ist bislang vorgesehen, auch das zweite Rennen eine Woche später in der Steiermark auszutragen. Danach könnten zwei WM-Läufe im englischen Silverstone folgen. Bis in den September hinein will die Formel 1 in Europa fahren, voraussichtlich komplett vor leeren Rängen. Auch ein Grand Prix in Hockenheim ist im Gespräch.

Später sollen dann Rennen auf anderen Kontinenten angesetzt werden. Das Saisonende ist im Dezember mit Gastspielen in Bahrain und Abu Dhabi geplant. Eigentlich sollte es in diesem Jahr 22 Rennen geben. Nun peilt die Formel 1 noch 15 bis 17 Auftritte an.

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (59, Grüne). (Archivbild)
Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (59, Grüne). (Archivbild)  © dpa/APA/Georg Hochmuth

Update, 18. Mai, 15.20 Uhr: Spahn: Deutsch-französische Initiative für WHO-Reform

Deutschland und Frankreich planen nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40) eine Initiative für eine Reform der Weltgesundheitsorganisation WHO. "Die WHO muss unabhängiger werden vom Einfluss einzelner Staaten", sagte der CDU-Politiker am Montag anlässlich der Jahrestagung der Organisation in Genf. Sie müsse zudem in ihrer koordinierenden Funktion stärker werden und benötige auch deutlich schnellere Informationen, wenn neuartige Infektionen auftreten. "Das ist kein Selbstzweck, sondern im Interesse der gesamten Staatengemeinschaft."

Deutschland wolle mit Frankreich ein Reformkonzept vorgelegen und während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 weiter entwickeln, sagte Spahn. Er betonte mit Blick auf die Corona-Pandemie: "Das Virus kennt keine Grenzen, also darf auch der Kampf gegen das Virus keine Grenzen kennen." Es brauche dafür anerkannte und gut funktionierende internationale Organisationen. "Hier leistet die WHO einen entscheidenden Beitrag, aber es geht in der Zukunft noch besser."

Das Bundesgesundheitsministerium hat der WHO nach eigenen Angaben nun weitere 66 Millionen Euro bereitgestellt. Davon sollen 25 Millionen Euro dem Kampf gegen die Corona-Pandemie dienen und 41 Millionen Euro der Arbeit in Bezug auf weltweite Gesundheitskrisen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40). (Archivbild)
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40). (Archivbild)  © dpa/ANP/Piroschka Van De Wouw

Update, 18. Mai, 15.17 Uhr: Deutschland ist in der EU Spitzenreiter bei Corona-Hilfen

Deutschland unterstützt seine Wirtschaft in der Corona-Krise mit mehr Geld als alle anderen EU-Staaten zusammen. Von den bislang angemeldeten Hilfen in Höhe von etwa 1,95 Billionen Euro entfielen rund 51 Prozent auf die Bundesrepublik, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montag in Brüssel. Die französischen Hilfen machen demnach nur einen Anteil von 17 Prozent aus, die italienischen 15,5 Prozent. Der polnische Anteil beträgt lediglich 2,5 Prozent.

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager (52), äußerte sich besorgt über die riesigen Unterschiede bei den Corona-Staatshilfen der Mitgliedsländer. Es bestehe die Gefahr, dass dies den Wettbewerb auf dem Binnenmarkt verzerre und die wirtschaftliche Erholung verlangsame, sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". Dies sei "zu einem gewissen Grad schon eingetreten".

Wie stark Deutschland die Wirtschaft in der Krise unterstützt, wird vor allem deutlich, wenn der Anteil an den Staatshilfen in der EU ins Verhältnis zum Anteil an der Wirtschaftsleistung gesetzt wird. So lag der deutsche Anteil am Bruttoinlandsprodukt der EU Ende 2019 nur bei etwa einem Fünftel. Zugleich entfallen nun aber mehr als die Hälfte der genehmigten Corona-Hilfen auf Deutschland.

Insgesamt hat die EU-Kommission nach eigenen Angaben bereits 160 Corona-Hilfsmaßnahmen der Mitgliedstaaten und Großbritanniens genehmigt. Um eine Zunahme der Ungleichheiten zu verhindern, wird nun von der Behörde an einem Plan für den Wiederaufbau der Wirtschaft in der EU gearbeitet. Er soll es ermöglichen, Länder mit weniger finanziellen Möglichkeiten stärker zu unterstützen als andere.

Ein Sprecher der EU-Kommission betonte, dass die in Deutschland gezahlten Hilfen indirekt auch Unternehmen in anderen EU-Staaten zu Gute kommen könnten - zum Beispiel, in dem durch sie Lieferketten aufrechterhalten werden.

Update, 18. Mai, 15.14 Uhr: Spanische Fußball-Profis trainieren jetzt in Zehnergruppen

Die Fußball-Profis im Corona-Hotspot Spanien dürfen seit Montag in Gruppen von bis zu zehn Spielern trainieren. Zu Beginn der zweiten Woche nach Wiederaufnahme des Trainings absolvierten der deutsche Nationalspieler Toni Kroos (30) und seine Kollegen beim Rekordmeister Real Madrid am Montag einen Ausdauerkreis sowie Übungen mit dem Ball, wie der Club mitteilte. Auch beim Meister und Tabellenführer FC Barcelona wurde erstmals in Zehnergruppen trainiert. Für Nationaltorwart Marc-André ter Stegen (28) und die anderen Torhüter gab es am Montag aber nur Einzelübungen.

Das Training in Zehnergruppen war erst am Samstag von der Regierung für alle Vereine zugelassen worden, unabhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie in der jeweiligen Region. In Madrid oder Barcelona gelten diese Woche - im Gegensatz zu anderen Regionen - weiter strenge Beschränkungen des öffentlichen Lebens. "Das ist sehr wichtig, damit alle Teams bei der Vorbereitung die gleichen Bedingungen haben", sagte Liga-Präsident Javier Tebas (57).

Der Spielbetrieb in Spanien ist seit dem 12. März unterbrochen. In der Primera División liegt Barça nach 27 von insgesamt 38 Runden mit 58 Punkten auf Platz eins. Der Tabellenzweite Real hat nur zwei Zähler Rückstand.

Der Neustart der 1. und 2. Liga soll nach den Plänen der La Liga am 12. Juni erfolgen. Dieser Termin ist allerdings von den zuständigen Behörden noch nicht endgültig abgesegnet. Falls die Saison abgebrochen wird, würden die Verluste nach Schätzungen rund eine Milliarde Euro betragen. Bei Fortsetzung der Meisterschaften wären es nur 300 Millionen Euro. Von einem Abbruch geht Tebas aber nicht aus. "Wir müssen dem Beispiel der Bundesliga folgen", sagte er.

Javier Tebas (57), der Präsident der spanischen La Liga. (Archivbild)
Javier Tebas (57), der Präsident der spanischen La Liga. (Archivbild)  © dpa/AP/Paul White

Update, 18. Mai, 15.06 Uhr: Fliegen in Corona-Zeiten: Abstand halten in russischen Flugzeugen

In russischen Flugzeugen sollen zum Schutz vor dem Coronavirus künftig nicht mehr alle Sitzplätze belegt werden. Das empfahl die Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor am Montag in Moskau. Demnach sollte jeder zweite Sitz frei bleiben, damit die Passagiere Abstand halten könnten. Das sei möglich, wenn Flugreisende nicht direkt nebeneinander oder voreinander säßen. 

Passagiere und Besatzungsmitglieder sollten außerdem Mundschutz und Handschuhe tragen. Die Schutzmaske sollte alle drei Stunden gewechselt werden. Besatzungsmitglieder mit Fieber sollten nicht fliegen.

Wegen der Corona-Pandemie ruht in Russland der internationale Flugverkehr weitgehend. Es gibt gelegentlich noch einzelne Verbindungen ins Ausland, um etwa gestrandete Touristen in die Heimat zurückzufliegen. Ziele innerhalb des Landes werden aber nach wie vor angeflogen. Die russische Regierung will die Airlines finanziell unterstützen, weil das Passagieraufkommen stark eingebrochen ist.

Der Dachverband internationaler Fluggesellschaften (IATA) befürwortet ebenfalls eine Maskenpflicht an Bord, nicht aber, dass beispielsweise der mittlere Sitzplatz frei bleiben muss. Unternehmen befürchten, dass Fliegen dann nicht mehr wirtschaftlich sei. 

In Russland war die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen zuletzt dramatisch gestiegen - auf landesweit nunmehr 290.700. Die Zahl der Todesfälle ist aber nach offiziellen Angaben mit 2722 vergleichsweise gering.

Update, 18. Mai, 15.03 Uhr: Pariser Polizei darf Corona-Regeln nicht mehr mit Drohnen überwachen

Die Pariser Polizei muss im Kampf gegen Corona die Überwachung der Menschen mit Drohnen vorerst einstellen. Der Einsatz verstoße gegen Datenschutzrichtlinien und müsse "unverzüglich" beendet werden, teilte der Staatsrat als oberstes Verwaltungsgericht am Montag mit. 

Der Staatsrat störte sich daran, dass die Drohnen theoretisch die Identifizierung von Personen ermöglichen - der Einsatz von Drohnen an sich sei aber legitim. Der Staatsrat wurde von der Französischen Liga für Menschenrechte und der Bürgerrechtsorganisation Quadrature du Net angerufen.

Die Polizei in Paris setzt die Drohnen ein, um verbotene Versammlungen mit zu vielen Menschen ausfindig zu machen. Behörden in ganz Frankreich haben Drohnen eingesetzt, um die Einhaltung der Ausgangssperre zu überwachen. Die Drohnen könnten mit technischen Vorrichtungen ausgestattet werden, die es unmöglich machen würden, Personen zu identifizieren, so der Staatsrat. Alternativ brauche es für ihre Verwendung ein entsprechendes Dekret der französischen Datenschutzbehörde CNIL.

Französische Polizisten steuern eine Drohne zur Überwachung der Pariser Straße.
Französische Polizisten steuern eine Drohne zur Überwachung der Pariser Straße.  © dpa/AP/Christophe Ena

Update, 18. Mai, 14.55 Uhr: Leipzig-Boss Mintzlaff für Fortsetzung der 3. Liga

Nach den Äußerungen von Karl-Heinz Rummenigge (64) plädiert auch RB Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff (44) für einen zeitnahen Neustart der 3. Fußball-Liga. "Ich würde mich freuen, wenn nach dem erfolgreichen Re-Start der Bundesliga weitere Ligen wie die 3. Liga und die Frauen-Bundesliga möglichst bald wieder loslegen würden. Insofern stimme ich Karl-Heinz Rummenigge zu", sagte Mintzlaff der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Die vier deutschen Champions-League-Starter Leipzig, München, Leverkusen und Dortmund hatten die beiden Premium-Ligen des DFB mit einer Solidaritätszahlung von 7,5 Millionen Euro unterstützt. Rummenigge hatte den DFB mit Blick auf die Zahlung in die Pflicht genommen. "Es war schon im Sinne dessen, dass sie einfach auch ihren Spielbetrieb fortsetzen können. Das wäre etwas, dass nicht nur die Männer-Bundesliga jetzt spielt, sondern auch die 3. Liga. Das ist ein Anspruch, dem der DFB jetzt gerecht werden muss", hatte der Vorstandsvorsitzende der Bayern am Sonntag bei Sky gesagt.

Die Clubs der 3. Liga sind sich uneinig über die Fortsetzung der Saison. Der DFB hatte erst am Freitag eingestehen müssen, dass der geplante Neustart am 26. Mai nicht haltbar sei, da nicht für alle Mannschaften gleichwertiges Training garantiert werden könne. In Thüringen und Sachsen-Anhalt beispielsweise dürfen vorerst weder Mannschaftstraining noch Wettkämpfe abgehalten werden.

Update, 18. Mai, 14.47 Uhr: Nur kleine Einschränkungen für Österreich-Urlauber ab 29. Mai

Österreich-Urlauber müssen sich für den Neustart der Hotels und Beherbergungsbetriebe in der Alpenrepublik am 29. Mai nur auf kleine Einschränkungen einstellen. Wie Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (41, ÖVP) am Montag erklärte, gelte im Eingangsbereich sowie an der Rezeption eine Mundschutzpflicht. 

Gästegruppen sollen aber ähnlich wie Menschen aus einem gemeinsamen Haushalt behandelt werden und müssen demnach untereinander keinen Sicherheitsabstand einhalten. Buffets sind mit besonderen hygienischen Vorkehrungen erlaubt, auch die hoteleigenen Wellness-Einrichtungen dürfen genutzt werden.

"Wir sind weit weg von einer normalen Sommersaison, das ist uns vollkommen klar", sagte Köstinger. Für die Ferienhotellerie sei sie aber durchaus zuversichtlich. "Unser großes Sorgenkind ist die Stadthotellerie." Hier machten sich fehlende Flüge und die Absage von Großveranstaltungen, Kongressen oder Festspielen bemerkbar.

Ab dem 29. Mai dürfen auch alle Freizeiteinrichtungen wieder öffnen - dazu zählen auch die Schwimmbäder. Damit Weiterbildungen und Seminare in Hotels wieder stattfinden können, wird ein Teilnehmerlimit von 100 Personen eingeführt.

Seit Freitag sind in Österreich alle Lokale und Restaurants wieder geöffnet - die erste Bilanz der Ministerin fiel durchwachsen aus. Es gebe durchaus ausgebuchte Lokale, die sich am Wochenende einer großen Nachfrage erfreut hätten. "Manche können diese Erfolgszahlen aber noch nicht vermelden. Es ist durchaus sehr unterschiedlich." Als einen Grund nannte Köstinger auch die noch fehlenden Touristen in Österreich.

Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (41, ÖVP). (Archivbild)
Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (41, ÖVP). (Archivbild)  © dpa/APA/Georg Hochmuth

Update, 18. Mai, 14.43 Uhr: Bulgarien will Grenzöffnung für Touristen in Südosteuropa erörtern

Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow (60) und seine Kollegen aus Rumänien, Serbien und Griechenland wollen über die angestrebten Grenzöffnung zwischen ihren Ländern sprechen. Bei einer Videokonferenz am Dienstag sollen Details zu Urlaubsreisen abgestimmt werden, sagte die bulgarische Tourismusministerin Nikolina Angelkowa (40) im Staatsfernsehen in Sofia. "Dieser Sommer wird sehr schwierig und sehr anders sein", warnte sie mit Blick auf die Badesaison an der bulgarischen Schwarzmeerküste.

Für Bulgarien sei es außerordentlich wichtig, dass Urlauber aus den Nachbarländern schon von Juni an auf der Straße kommen könnten, sagte die Ministerin. Die Fluggesellschaften arbeiteten noch an ihren Plänen zur Wiederaufnahme des Betriebs. Für Feriengäste etwa aus West- und Mitteleuropa ist Bulgarien auf Flüge angewiesen. Deswegen setzt das Balkanland in der Corona-Krise erst einmal auf Urlauber aus der Balkanregion sowie auf heimische Touristen. Für diese soll es Gutscheine für den Urlaub im eigenen Land geben.

Als Krisenhilfe für die Gastronomie plant die Regierung, von 1. Juli an den Mehrwertsteuersatz für das Gewerbe von nun 20 Prozent auf 9 Prozent zu senken. Damit soll der Satz mit den seit langem für die Hotellerie geltenden 9 Prozent gleichgestellt werden. Der Tourismus erwirtschaftet gut 12 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Bulgariens.

Update, 18. Mai, 14.39 Uhr: Bundesregierung warnt vor Fehlinformationen in der Corona-Krise

Die Bundesregierung hat eindringlich vor Fehlinformationen in der Corona-Krise gewarnt. Diese könnten "lebensbedrohliche Auswirkungen" haben, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer (47) am Montag in Berlin. "Völlig klar ist, dass eine kritische Öffentlichkeit, Kundgebungen, Demonstrationen, Debatten, dass das alles zur Demokratie dazugehört", sagte sie. Das gelte für alle Themen und auch in Zeiten der Pandemie. "Wir nehmen Sorgen, Nöte und selbstverständlich auch Kritik zu diesem Thema sehr ernst."

Demmer erklärte: "Kein Platz ist aus der Sicht der Bundesregierung aber für extremistische Gedankengut, für falsche Informationen, für Mythen, für irreführende Gerüchte. Wer falsche Erzählungen zur Corona-Pandemie bewusst verbreitet, der will unser Land spalten und die Menschen gegeneinander aufbringen." 

Im Internet, in Messenger-Gruppen kursierten viele Unwahrheiten, Verschwörungstheorien, falsche Gesundheitstipps und Aufrufe zu Verstößen gegen die Schutzmaßnahmen oder die öffentliche Ordnung. "Dadurch werden Menschenleben in Gefahr gebracht, und das darf nicht sein."

Demmer betonte erneut: "Es wird keine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben." 

Zu Microsoft-Gründer Bill Gates (64), den manche für einen Drahtzieher der Corona-Krise halten, sagte sie: "Hier sind jede Menge erfundene Geschichten im Umlauf, die Menschen verunsichern." Die Bill und Melinda Gates Stiftung habe zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bislang 250 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. "Die Bundesregierung schätzt die Arbeit der Stiftung ganz ausdrücklich."

Die stellvertretende Regierungssprecherin rief dazu auf, Fakten bei verlässlichen Quellen zu prüfen. "Es liegt hier in unserer gemeinsamen Verantwortung, einen sachlichen öffentlichen Diskurs über das Thema zu führen." Aus Unsinn könnten leicht Taten werden, wie Angriffe auf Journalisten bei Demonstrationen zeigten.

Regierungssprecherin Ulrike Demmer (47). (Archivbild)
Regierungssprecherin Ulrike Demmer (47). (Archivbild)  © dpa/Bernd von Jutrczenka

Update, 18. Mai, 14.30 Uhr: Schottische Premier League wegen Corona abgebrochen - Celtic Meister

Die schottische Premier League hat ihre Saison aufgrund der Coronavirus-Krise frühzeitig abgebrochen und Celtic Glasgow zum Meister erklärt. Der Fußball-Traditionsclub gewinnt somit den neunten Meistertitel in Serie. Die Verantwortlichen der Liga haben sich nach Gesprächen mit Vertretern der zwölf Spitzenclubs auf das vorzeitige Ende der Spielzeit geeinigt, wie die Liga auf ihrer Website am Montag mitteilte.

Tabellenzweiter wird Celtics Stadtrivale Glasgow Rangers. Heart of Midlothian mit seinem deutschen Trainer Daniel Stendel (46) steigt ab. "Wir alle hätten die Saison lieber auf Spielfeldern, in Stadien und vor Fans zu Ende gebracht", teilte der Präsident der Liga, Murdoch MacLennan (71), mit. Doch angesichts der schwerwiegenden und beispiellosen Umstände, sei dies der einzig praktikable Weg.

Zuvor hatten bereits Frankreich, die Niederlande und Belgien den Ligabetrieb wegen der Coronavirus-Pandemie abgebrochen.

Update, 18. Mai, 14.27 Uhr: Bundespolizei stoppt Einkaufstouristen

Nach der Lockerung der Grenzkontrollen stellt die Bundespolizei großen Informationsbedarf bei vielen Reisenden fest. Die seit Samstag geltenden neuen Regeln seien vielen Menschen noch nicht genau bekannt, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Weil am Rhein (Kreis Lörrach) am Montag. An den Übergängen zwischen Deutschland und der Schweiz sowie zu Frankreich müssten die Beamten viele, die ohne triftigen Grund über die Grenze wollen, zurückweisen. Dies gelte zum Beispiel für jene, die zum Einkaufen über die Grenze möchten. Dies sei weiterhin nicht möglich, betonte die Sprecherin.

Nach wochenlangen Beschränkungen wegen der Corona-Krise hatte Deutschland die Regeln für den grenzüberschreitenden Verkehr gelockert und bislang geschlossene Grenzübergänge am Samstag geöffnet. Die Einreise in beide Richtungen ist seither wieder möglich, wenn man zum Beispiel seinen Lebenspartner oder Verwandte besuchen oder an wichtigen Familienfeiern teilnehmen will. Die Bundespolizei kontrolliert noch nur stichprobenartig. Dies gilt nach Angaben des Bundesinnenministeriums bis voraussichtlich 15. Juni.

Der tägliche Verkehr der Berufspendler habe sich durch die neuen Regeln und die zusätzlich geöffneten Grenzübergänge am Montag entspannt, hieß es. Seit Einführung der Kontrollen hatten sich zu den Stoßzeiten immer wieder lange Staus an den Grenzübergängen gebildet.

>>Hier findet Ihr Fragen und Antworten der Bundespolizei zum Coronavirus.

Ein Einsatzfahrzeug der Bundespolizei steht nahe der Europabrücke am Grenzübergang nach Frankreich. (Archivbild)
Ein Einsatzfahrzeug der Bundespolizei steht nahe der Europabrücke am Grenzübergang nach Frankreich. (Archivbild)  © dpa/Philipp von Ditfurth

Update, 18. Mai, 14.23 Uhr: Bayern ändert Quarantäne-Regeln für Einreisende

Nach mehreren anderen Bundesländern hat auch Bayern die Quarantäne-Regeln für Einreisende geändert. Wer aus EU- und Schengen-Staaten sowie aus Großbritannien in den Freistaat kommt, muss sich seit dem Wochenende nicht mehr in häusliche Quarantäne begeben, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am Montag erklärte. "Bayern hat seine Verordnung entsprechend der Bund-Länder-Vereinbarungen geändert."

Bis dato hatten sich Menschen, die etwa aus einem europäischen Nachbarland nach Bayern einreisten, noch für 14 Tage in Quarantäne begeben müssen. Dies sollte die Ausbreitung der Corona-Pandemie eindämmen. Die Bundesländer hatten sich vergangene Woche nach Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt darauf verständigt, die Regeln zu lockern. Einige hatten die Quarantäne-Vorgaben schon aufgehoben.

Update, 18. Mai, 14.20 Uhr: Kretschmer verteidigt Vorgehen bei Corona-Demonstration in Dresden

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) hat seine Gespräche mit Demonstranten bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen am Samstag in Dresden verteidigt. "Ich wollte mir ein Bild über die Stimmung verschaffen und respektiere, wenn Menschen eine andere Meinung haben", sagte er am Montag auf Anfrage. Kretschmer war später vorgeworfen worden, keinen Mundschutz getragen und den Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten zu haben.

Schon vor Ort hatte er erklärt, dass er normalerweise eine Mund-Nase- Bedeckung nutze, bei dieser Gelegenheit aber darauf verzichte, weil die Demonstranten einen solchen Mundschutz ablehnten. "Wenn ich mich dabei anstecke, dann ist das mein eigener Fehler. Aber dann trage ich das", hatte er seinen Gesprächspartnern gesagt. Auf den Mindestabstand wies er selbst immer wieder hin. Allerdings umringten Anwesende ihn in einem Pulk.

Kretschmer hatte sich mehr als eine Stunde Fragen der Demonstranten gestellt. Viele zollten ihm dafür Respekt. Einige beschimpften den Regierungschef aber auch. Teilnehmer der Proteste warfen der Politik Angstmache vor und leugneten die Existenz des Coronavirus. Kretschmer argumentierte, dass man keine Situation wie in Bergamo mit Lastkraftwagen voller Särge verantworten wollte.

Michael Kretschmer (45, CDU, r), Ministerpräsident von Sachsen, spricht im Großen Garten mit Anhängern von Verschwörungstheorien zur Corona- Krise. Kretschmer möchte auf der Kundgebung mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen.
Michael Kretschmer (45, CDU, r), Ministerpräsident von Sachsen, spricht im Großen Garten mit Anhängern von Verschwörungstheorien zur Corona- Krise. Kretschmer möchte auf der Kundgebung mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen.  © dpa/dpa-Zentralbild/Sebastian Kahnert

Update, 18. Mai, 14.15 Uhr: FIFA plant Fußball-Spiel für Kampf gegen Coronavirus

Der Fußball-Weltverband FIFA will mithilfe eines Charity-Spiels Gelder sammeln, um gegen das Coronavirus anzukämpfen. "Es liegt in unserer Verantwortung, Solidarität zu zeigen und weiterhin alles zu tun, was wir können, um uns an den Bemühungen im Kampf gegen die Pandemie zu beteiligen und sie zu unterstützen", teilte FIFA-Präsident Gianni Infantino (50) am Montag mit. Ziel sei es vor allem, schneller Diagnose- und Therapiemittel sowie Impfstoffe produzieren zu können.

Details wie Spielort, Datum oder Teilnehmer seien derzeit noch nicht bekannt. Es würden verschiedene Szenarien geprüft, die im Einklang mit den gesundheitspolitischen Verordnungen stünden, hieß es. Die Spenden sollen im Rahmen der globalen Initiative "Access to Covid-19 Tools" (Zugang zu Covid-19-Mitteln) gesammelt werden.

FIFA-Präsident Gianni Infantino (50). (Archivbild)
FIFA-Präsident Gianni Infantino (50). (Archivbild)  © dpa/Sebastian Gollnow

Update, 18. Mai, 14.08 Uhr: Seehofer begeistert über Wiederbeginn der Bundesliga

Nach dem Neustart der Fußball-Bundesliga zieht Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU) eine positive Bilanz. "Dank des professionellen Verhaltens der Mannschaften und der Besonnenheit der Fans sehe ich das Sicherheitskonzept der DFL in beeindruckender Weise bestätigt", erklärte der auch für Sport zuständige Minister am Montag. "Fußballfreude und Infektionsschutz müssen sich nicht ausschließen." 

Erste und zweite Liga hatten am Wochenende den Spielbetrieb vor leeren Rängen wieder aufgenommen. Zu Verstößen gegen die Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus kam es nur vereinzelt.

"Fußball gehört in Deutschland zur Kultur und unterstützt den Zusammenhalt in unserem Land", sagte Seehofer. "Ich habe am Wochenende wie viele Millionen Menschen den Wiederanpfiff der ersten und zweiten Bundesliga mit Begeisterung am Fernseher verfolgt."

Nun müssten der Deutsche Fußball-Bund und die Vereine gemeinsam mit den Ländern Konzepte erarbeiten, damit der Ball auch in der dritten Liga bald wieder rollen könne, betonte Seehofer.

Update, 18. Mai, 13.54 Uhr: Möbelindustrie: Rund ein Fünftel weniger Aufträge seit Corona-Krise

Seit Beginn der Corona-Krise haben große Teile der Möbelindustrie nach eigenen Angaben rund ein Fünftel weniger Aufträge bekommen als zuvor. 

Das berichteten fast vier von fünf Unternehmen der Branche, die vom Verband der Deutschen Möbelindustrie befragt wurden. Fast 80 Prozent der Unternehmen haben dem Verband zufolge im April Kurzarbeit angemeldet.

"Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation unserer Branche begrüßen wir es sehr, dass der Möbelhandel wieder bundesweit öffnen durfte", sagte Verbands-Geschäftsführer Jan Kurth laut einer Mitteilung von Montag. Das Hochfahren der Kapazitäten stelle die Branche aber auch vor neue Herausforderungen.

Update, 18. Mai, 13.44 Uhr: Alle erwachsenen Dänen können sich nun auf Corona testen lassen

Alle Erwachsenen in Dänemark bekommen die Möglichkeit, sich auf das neuartige Coronavirus testen zu lassen. Angesichts der dänischen Strategie, die Zahl der getesteten Dänen massiv zu erhöhen, können alle volljährigen Bürger im Laufe der Woche einen Termin für einen Corona-Test vereinbaren. 

Selbst beim kleinsten Verdacht, sich möglicherweise angesteckt zu haben, solle man dies tun, erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Montag.

Kurz darauf standen bereits Zehntausende Dänen auf der entsprechenden Webseite auf der Warteliste, um eine Testzeit zu buchen. Dort konnten sich zunächst die 18- bis 25-Jährigen anmelden, ehe diese Möglichkeit in den kommenden Tagen auch für ältere Erwachsene freigeschaltet werden sollte.

Dänemark verfügt derzeit über die Kapazitäten, rund 50 000 Personen aus der breiteren Bevölkerung wöchentlich darauf zu testen, ob sie gerade mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert sind oder nicht. 

Eine bestimmte Testmenge soll aber weiter für Menschen mit Symptomen, Gesundheits- und Pflegepersonal, Bewohner und Pfleger in Altersheimen sowie Patienten in ambulanter Behandlung reserviert bleiben. 

Alle Erwachsenen in Dänemark bekommen die Möglichkeit, sich auf das neuartige Coronavirus testen zu lassen.
Alle Erwachsenen in Dänemark bekommen die Möglichkeit, sich auf das neuartige Coronavirus testen zu lassen.  © Tyler Sizemore/Hearst Connecticut Media/AP/dpa

Update, 18. Mai, 13.40 Uhr: Betretugsverbot! Nordseeinseln bleiben an Himmelfahrt und Pfingsten gesperrt

Tagestouristen dürfen zu Christi Himmelfahrt und dem darauf folgenden Wochenende sowie an Pfingsten nicht auf Schleswig-Holsteins Nordseeinseln und die meisten Halligen.

Hintergrund ist die Angst vor einem Massenandrang von Tagesbesuchern während der Corona-Krise. 

Mehr Infos >>> hier.

Das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern soll sich nach Plänen der Landesregierung wieder öffnen.
Das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern soll sich nach Plänen der Landesregierung wieder öffnen.  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 18. Mai, 13.36 Uhr: Österreichs Innenminister übt scharfe Kritik an Stadt Wien

Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat die Stadt Wien scharf für ihr Corona-Krisenmanagement kritisiert. Unter anderem warf er der Stadt vor, nicht alle relevanten Informationen an den Einsatzstab des Ministeriums weiterzugeben. 

"Wien hat derzeit 60 Prozent der Neuinfektionen in Österreich, das ist ernst zu nehmen", sagte Nehammer am Montag in Wien. Ein Experte des Ministeriums erklärte, dass es bei den Informationen der Stadt über mögliche Infektionsketten "eindeutig Verbesserungspotenzial" gebe. 

Man habe oft polizeiliche Unterstützung angeboten, damit die Einhaltung von Quarantänen überwacht werden könne. "Auch das wurde von der Stadt Wien nicht in Anspruch genommen."

Nehammer forderte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) daher auf, nun gemeinsam gegen eine zweite Infektionswelle anzukämpfen. "Es muss unser gemeinsames Ziel sein, diese zu verhindern", sagte Nehammer. 

"Damit wir das Virus eingrenzen können, braucht es schnelles und entschlossenes Handeln. Das heißt, es braucht Transparenz."

An Covid-19 erkrankt sind in Österreich nur noch rund 1000 Menschen, allerdings fast 600 davon in Wien. Die Zahl der Neuinfektionen pro Tag blieb österreichweit zuletzt stets unter 100.

Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat die Stadt Wien scharf für ihr Corona-Krisenmanagement kritisiert.
Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat die Stadt Wien scharf für ihr Corona-Krisenmanagement kritisiert.  © Karl Nehammer (ÖVP), Innenminister von Österreich

Update, 18. Mai, 13.28 Uhr: China gibt Milliarden als Hilfe gegen Folgen der Coronavirus-Pandemie

Chinas Präsident Xi Jinping hat Milliardenhilfen zur Unterstützung ärmerer Länder in der Coronavirus-Pandemie angekündigt. China stelle zwei Milliarden Dollar (1,85 Mrd Euro) über zwei Jahre zur Verfügung, kündigte Xi am Montag zum Auftakt der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an. 

"Solidarität und Zusammenarbeit sind die stärksten Waffen, um das Virus zu besiegen", sagte er nach der UN-Übersetzung in einem Video, das zum Auftakt der virtuellen Sitzung gezeigt wurde. Er rief auch zu mehr finanzieller Unterstützung der WHO auf. 

Die USA hatten ihre Beiträge eingefroren, weil sie der WHO vorwerfen, zu sehr auf China vertraut und deshalb zu spät auf die Pandemie reagiert zu haben.

Xi sagte, China sei wie viele Länder für eine Untersuchung über die Ursprünge des Virus, aber erst, wenn die Welt die Pandemie im Griff habe. Eine solche Untersuchung verlangen die USA, die EU und andere Länder. 

Die USA werfen China vor, die Anfänge der Epidemie in China vertuscht zu haben. Das sei der Grund, warum sich das Virus um die Welt habe verbreiten können. Xi mahnte, dass eine Untersuchung objektiv und fair sein müsse. China habe alle Informationen, etwa das Genom des Virus, schnell und transparent zur Verfügung gestellt, sagte er.

Der chinesische Präsidenten Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump.
Der chinesische Präsidenten Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump.  © Alex Brandon/AP/dpa

Update, 18. Mai, 13 Uhr: Friseure weiterhin stark ausgelastet - auch Rasur wieder erlaubt

Zwei Wochen nach der bundesweiten Wiedereröffnung der Friseurläden müssen sich die Menschen mitunter noch bis zum nächsten Haarschnitt gedulden. 

"Die Auslastung der Salons ist immer noch sehr hoch", sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Jörg Müller, am Montag. Das zeige, wie dringend die Wiedereröffnung nötig war.

Wieder erlaubt sind sogenannte gesichtsnahe Dienstleistungen. Bart-Träger dürfen sich im Salon wieder rasieren lassen, wenn der Friseur dazu ein Visier und eine stärker filternde FFP-2-Maske trägt. 

Unter denselben Voraussetzungen sind auch kosmetische Behandlungen an Augenbrauen und Wimpern wieder erlaubt.

Durch die Abstandsregeln stünden weniger Arbeitsplätze zur Verfügung. Außerdem könnten sich die Beschäftigten die Arbeit an einem Kunden nicht mehr teilen. Nur ein Friseur pro Kunde sei erlaubt.

Ein Barbier rasiert einen Mann in einem Friseurladen.
Ein Barbier rasiert einen Mann in einem Friseurladen.  © Socrates Baltagiannis/dpa

Update, 18. Mai, 12.30 Uhr: Söder fordert milliardenschweres Konjunktur- und Technologiepaket

Angesichts der Corona-Krise fordert CSU-Chef Markus Söder einen Koalitionsbeschluss für ein milliardenschweres Konjunktur-, Technologie- und Steuersenkungspaket. 

Darüber werde der Koalitionsausschuss von Union und SPD am 2. Juni beraten, sagte Söder am Montag vor einer Videoschalte des CSU-Vorstands in München.

Mehr Infos >>> hier.

Will auch Robotik und künstlicher Intelligenz nach vorne bringen: Markus Söder (53).
Will auch Robotik und künstlicher Intelligenz nach vorne bringen: Markus Söder (53).  © Peter Kneffel/dpa

Update, 18. Mai, 12.08 Uhr: WHO: Europa muss sich jetzt auf zweite Corona-Welle vorbereiten

Die europäischen Staaten sollten sich nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits jetzt auf eine zweite tödliche Welle von Coronavirus-Infektionen einstellen. 

Es sei an der "Zeit für die Vorbereitung, nicht für Feierlichkeiten", sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Montag der britischen Zeitung "The Telegraph". Er reagierte damit auf die Lockerung von Maßnahmen gegen die Pandemie in mehreren Ländern.

Besonders besorgt äußerte sich der WHO-Regionaldirektor über die Möglichkeit einer "Doppelwelle". "In dem Fall könnten wir eine zweite Covid-Welle haben und eine saisonale Grippe oder die Masern." 

Viele Kinder seien nicht gegen die Masern geimpft, warnte Kluge. Die Länder müssten die Zeit nun nutzen, um ihr Gesundheitswesen zu stärken und zum Beispiel die Kapazitäten in Krankenhäusern auszubauen.

Zwar gingen in Staaten wie Großbritannien, Frankreich und Italien die Fallzahlen zurück, sagte der Experte. Aber das bedeute noch nicht, dass sich die Pandemie dem Ende nähere. Wegen der Coronakrise hält die WHO ihre zweitägige Jahresversammlung bis Dienstag nur online ab.

Das Logo hängt am Gebäude des Hauptsitzes der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Das Logo hängt am Gebäude des Hauptsitzes der Weltgesundheitsorganisation (WHO).  © Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Update, 18. Mai, 11.58 Uhr: Restaurants und Kneipen in Dänemark wieder geöffnet

Die Dänen können seit Montag wieder ins Café, Restaurant oder in die Kneipe gehen. Die vor rund zwei Monaten in der Corona-Krise geschlossenen Lokale durften zum Wochenstart wieder öffnen, mussten dabei aber bestimmte Voraussetzungen wie etwa einen ausreichenden Abstand zwischen den Gästen schaffen.

Gleiches galt für Kirchen, Moscheen und Synagogen, die ebenfalls wieder aufmachen durften. Auch die Schüler der sechsten bis zehnten Jahrgangsstufen nahmen am Montag ihren Unterricht im Klassenzimmer wieder auf.

Eine Entscheidung über die Öffnung der dänischen Grenzen nach Deutschland, Norwegen und Schweden steht dagegen weiter aus. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte vergangene Woche jedoch Bereitschaft dafür signalisiert, Touristen bald ins Land zu lassen, die etwa mit einem Mietvertrag für ein Ferienhaus oder mit einer Hotelreservierung den Grund ihrer Einreise nachweisen könnten. 

Dies muss laut Frederiksen aber erst in politischen Gesprächen besprochen werden. Neue Informationen zur Grenzsituation hatte sie bis zum 1. Juni angekündigt.

Mette Frederiksen, Ministerpräsidentin von Dänemark.
Mette Frederiksen, Ministerpräsidentin von Dänemark.  © Thierry Roge/BELGA/dpa

Update, 18. Mai, 11.42 Uhr: Wenige oder gar keine Corona-Neuinfektionen in den meisten Kreisen

Ein Großteil der Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland hat binnen einer Woche nur sehr wenige oder gar keine Corona-Neuinfektionen gemeldet. 

Das geht aus einer Übersicht des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag hervor (Datenstand 18.5. 0 Uhr). Allerdings weist das RKI ausdrücklich darauf hin, dass die Angaben durch Übermittlungsverzüge von den tatsächlichen Zahlen vor Ort abweichen können.

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Laut RKI wurden deutschlandweit binnen 24 Stunden 342 Neuinfektionen gemeldet.
Laut RKI wurden deutschlandweit binnen 24 Stunden 342 Neuinfektionen gemeldet.  © dpa/Christian Mang/POOL reuters

Update, 18. Mai, 11.40 Uhr: Maschinenbauer exportieren in Corona-Krise deutlich weniger

Die Corona-Krise bremst das Exportgeschäft deutscher Maschinenbauer. Die Ausfuhren sanken im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,6 Prozent auf 41,9 Milliarden Euro, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt mitteilte. 

Ein deutliches Minus von 11 Prozent gab es im März, als sich die Pandemie in Europa ausbreitete. "In den ersten beiden Monaten dieses Jahres dürften sich die Auswirkungen der Corona-Krise mit Ausnahme der Ausfuhren nach China kaum in den Exportzahlen niedergeschlagen haben. Das hat sich im März schlagartig geändert", erläuterte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.

Die Corona-Krise hat den Maschinenbau fest im Griff.
Die Corona-Krise hat den Maschinenbau fest im Griff.  © Bernd Wüstneck/dpa

Update, 18. Mai, 11.31 Uhr: Spanien dämpft Hoffnung auf baldige Grenzöffnung für Touristen

Die Regierung des Corona-Hotspots Spanien hat Hoffnungen auf eine baldige Grenzöffnung für Touristen gedämpft. 

"Ich hoffe, dass wir die touristischen Aktivitäten Ende Juni wieder aufnehmen können", sagte am Montag Verkehrsminister José Luis Ábalos. "Wir können nicht die Einreise von Ausländern erlauben, während wir die spanische Bevölkerung noch einer Ausgehsperre unterziehen", erklärte er. 

Die Hoffnungen waren gewachsen, nachdem ein anderer Corona-Brennpunkt, Italien, die Grenzöffnung für Touristen ab dem 3. Juni angekündigt hatte.

Spanien hat zwar bereits mit einer schrittweisen und vorsichtigen Lockerung der Kontaktsperre begonnen. Die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez will aber den seit Mitte März und noch bis zum 23. Mai geltenden Notstand um einen weiteren Monat bis Ende Juni verlängern. 

Die Regierung des Corona-Hotspots Spanien hat Hoffnungen auf eine baldige Grenzöffnung für Touristen gedämpft.
Die Regierung des Corona-Hotspots Spanien hat Hoffnungen auf eine baldige Grenzöffnung für Touristen gedämpft.  © H.Bilbao/Europa Press/dpa

Update, 18. Mai, 11.28 Uhr: Russische Behörden: Ausbreitung des Coronavirus leicht verlangsamt

In Russland hat sich die bislang rasante Ausbreitung des Coronavirus nach offiziellen Angaben leicht verlangsamt. Zum ersten Mal seit Monatsbeginn gebe es weniger als 9000 neue Corona-Infektionen an einem Tag, teilten die Behörden am Montag in Moskau mit. 

Insgesamt haben sich demnach rund 290 700 Menschen in Russland angesteckt, 2722 sind bislang nach offizieller Darstellung gestorben. Die Lage habe sich in den vergangenen Tagen im ganzen Land stabilisiert, hatte Russlands oberste Amtsärztin, Anna Popowa, im Staatsfernsehen bereits am Wochenende erklärt.

Für das Land gelten seit mehreren Wochen strenge Ausgangsbeschränkungen, die aber kein rigides Kontaktverbot bedeuten. 

Für das Land gelten seit mehreren Wochen strenge Ausgangsbeschränkungen, die aber kein rigides Kontaktverbot bedeuten.
Für das Land gelten seit mehreren Wochen strenge Ausgangsbeschränkungen, die aber kein rigides Kontaktverbot bedeuten.  © Alexander Zemlianichenko Jr/AP/dpa

Update, 18. Mai, 11.11 Uhr: Lindner: Umarmung eines Bekannten in Corona-Zeiten war ein Fehler

FDP-Chef Christian Lindner hat die Umarmung eines Bekannten inmitten der Corona-Krise einen Fehler genannt. 

"Die spontane Umarmung bei der Verabschiedung war ein Fehler, wie er unter Freunden nach einem Abend leider passiert", sagte er dem "Spiegel". 

Zuvor war ein Bild von ihm kursiert, auf dem zu sehen war, wie Lindner einen Unternehmer umarmte und damit gegen die Abstandsregeln verstieß. Auch Mundschutz trug der Politiker dabei nicht. Seine Maske hing ihm unter dem Kinn.

Der Vorfall sei "kein Vorsatz" gewesen, sondern "Unkonzentriertheit", sagte Lindner. Am Ende "bleibt man Mensch". Nach den geltenden Abstandsregeln müssen Menschen, die nicht in einem Haushalt leben, mindestens anderthalb Meter Abstand zueinander halten.

Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP.
Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 18. Mai, 11.07 Uhr: Belgien darf wieder zum Friseur: zweite Lockerungsphase hat begonnen

Nach rund zweimonatigem "Wildwuchs" in der Corona-Krise dürfen Belgierinnen und Belgier seit Montag wieder zum Friseur. 

Mit dem Wochenbeginn startet das Königreich in die nächste Phase der Corona-Lockerungen. So dürfen die Menschen von nun an auch wieder ins Museum oder in den Zoo - Tickets müssen vorher aber online oder per Telefon gekauft werden. 

Auch Nagel- und Tattoostudios öffnen unter bestimmten Hygieneauflagen wieder, ebenso Märkte mit bis zu 50 Ständen. Schulen nehmen den Unterricht nach und nach wieder auf.

Sportmannschaften dürfen im Freien wieder mit bis zu 20 Personen trainieren. Zu Hochzeiten und Begräbnissen sind bis zu 30 Personen zugelassen. Es handelt sich in Belgien um Phase zwei der Lockerung von Beschränkungen, die zur Eindämmung der Pandemie erlassen worden waren. Start der Phase drei ist für den 8. Juni vorgesehen.

Nach rund zweimonatigem "Wildwuchs" in der Corona-Krise dürfen Belgierinnen und Belgier seit Montag wieder zum Friseur.
Nach rund zweimonatigem "Wildwuchs" in der Corona-Krise dürfen Belgierinnen und Belgier seit Montag wieder zum Friseur.  © Thierry Roge/BELGA/dpa

Update, 18. Mai, 11.05 Uhr: Merkel und Macron stellen Initiative für Corona-Wiederaufbau vor

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron wollen kurzfristig eine gemeinsame Initiative für eine europäische Antwort auf die Corona-Krise vorstellen. 

Wie der Élyséepalast am Montag in Paris mitteilte, sei um 15.30 Uhr eine Videokonferenz der beiden Top-Politiker geplant. Gegen 17.00 Uhr werde eine gemeinsame Pressekonferenz folgen. Auch eine deutsch-französische Erklärung werde vorbereitet.

Wie Diplomaten berichteten, sprechen Berlin und Paris auf Spitzenebene schon länger über den geplanten europäischen Fonds zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise. 

Nach französischer Vorstellung soll ein europäischer Wiederaufbaufonds einen Umfang von mindestens einer Billion Euro haben. Ein Teil der Mittel solle als Zuschüsse an die EU-Staaten gehen, der Rest als Kredit, hatte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire gesagt. Die EU-Kommission werde ihren Vorschlag noch in diesem Monat vorlegen, hieß es.

Wie das Präsidialamt in Paris weiter mitteilte, wird die neue deutsch-französische Initiative die Bereiche Gesundheit, Wirtschaft, Umweltschutz, Internet und Industriepolitik umfassen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron wollen kurzfristig eine gemeinsame Initiative für eine europäische Antwort auf die Corona-Krise vorstellen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron wollen kurzfristig eine gemeinsame Initiative für eine europäische Antwort auf die Corona-Krise vorstellen.  © Kenzo Tribouillard/AFP Pool/AP/dpa

Update, 18. Mai, 10.51 Uhr: Petersdom wieder offen - Papst würdigt Johannes Paul II. zum 100.

Papst Franziskus hat den Petersdom nach der wochenlangen Corona-Sperre mit einer Messe zum 100. Geburtstag für Johannes Paul II. eröffnet. 

Franziskus würdigte den polnischen Papst vor dessen Grab als "Mann Gottes" und der Gerechtigkeit, der dem Volk immer nahe gewesen sei. Karol Wojtyla war von 1978 bis zu seinem Tod 2005 Oberhaupt der katholischen Kirche gewesen - so lange wie kaum ein Papst vor ihm. 

Er wäre diesen Montag 100 Jahre alt geworden.

Johannes Paul "war allen nahe, den Großen und den Kleinen", sagte Franziskus. "Er wollte soziale Gerechtigkeit, Gerechtigkeit unter den Völkern. Eine Gerechtigkeit, die Kriege vertreibt." 

Bei der Messe waren etwa 30 Geistliche dabei. Für Aufsehen sorgte, dass nur wenige Teilnehmer mit Mundschutz gesichtet wurden.

Der Petersplatz und der Petersdom in Rom waren seit dem 10. März wegen der Corona-Pandemie in Italien gesperrt. Am Montag öffnete die Basilika wieder für Besucher. Auch Gottesdienst sind in Italien nun wieder erlaubt - allerdings gelten strikte Abstands- und Hygieneregeln. Italien ist eines der Länder, die am schlimmsten von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen sind.

Papst Franziskus hat den Petersdom nach der wochenlangen Corona-Sperre mit einer Messe zum 100. Geburtstag für Johannes Paul II. eröffnet.
Papst Franziskus hat den Petersdom nach der wochenlangen Corona-Sperre mit einer Messe zum 100. Geburtstag für Johannes Paul II. eröffnet.  © Andrew Medichini/AP/dpa

Update, 18. Mai, 10.42 Uhr: Kramp-Karrenbauer will keine Steuererhöhungen

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer lehnt Steuererhöhungen zur Finanzierung der Folgen der Corona-Pandemie ab. 

"Ich sehe nicht, wie Steuererhöhungen dazu beitragen könnten, dass Betriebe investieren und Menschen Geld ausgeben», sagte sie der «Saarbrücker Zeitung" (Montag). 

Beides sei jedoch wichtig, damit die Wirtschaft wieder Fahrt aufnehme.

Steuerschätzer rechnen damit, dass in diesem Jahr 81,5 Milliarden Euro weniger Steuern eingenommen werden als im vergangenen Jahr - ein Minus von mehr als zehn Prozent. Aus Sicht der SPD-Spitze lässt sich die Corona-Krise deshalb nur mit höheren Steuern und Abgaben bewältigen. 

Wenn der Staat seine Neuverschuldung in Grenzen halten wolle, müsse es zumindest in einigen Bereichen höhere Einnahmen geben, hatte Parteichef Norbert Walter-Borjans gefordert.

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer lehnt Steuererhöhungen zur Finanzierung der Folgen der Corona-Pandemie ab.
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer lehnt Steuererhöhungen zur Finanzierung der Folgen der Corona-Pandemie ab.  © Michael Kappeler/dpa

In der Debatte um die Grundrente sagte CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer: "Die CDU steht zur Grundrente." Jetzt sei es aber die Aufgabe von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), "die offenen Fragen zur Finanzierung und zur Bedarfsfeststellung wie vereinbart zu beantworten". 

Zuvor hatte es aus der Union Forderungen gegeben, die Grundrente auch wegen der finanziellen Lasten der Corona-Krise zu verschieben oder auf Eis zu legen.

Update, 18. Mai, 10.36 Uhr: Streit in 3. Liga: Waldhof Mannheim schlägt Taskforce vor

Im Streit um eine Saisonfortsetzung in der 3. Liga hat der SV Waldhof Mannheim Kritik des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgewiesen und die Gründung einer Taskforce angeregt. 

"Wir möchten an dieser Stelle vielmehr zur Rückkehr zur Sachlichkeit beitragen, die Forderung der Bundesregierung an den DFB aus der vergangenen Ministerpräsidentenkonferenz aufnehmen und unsere Unterstützung anbieten", heißt es in einem öffentlichen Brief auf der Facebook-Seite des Fußball-Traditionsclubs.

Mithilfe einer "Task Force Zukunft 3. Liga" soll an Zukunftskonzepten für die 3. Liga gearbeitet werden. "Denn es wird auch eine Zeit nach der Coronakrise geben, auf welche wir uns bereits heute vorbereiten sollten", schrieb Geschäftsführer Markus Kompp. 

Für die Kostenübernahme der Erarbeitung des Konzepts hat sich laut Kompp SVW-Präsident Bernd Beetz bereiterklärt.

Im Streit um eine Saisonfortsetzung in der 3. Liga hat der SV Waldhof Mannheim Kritik des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgewiesen und die Gründung einer Taskforce angeregt.
Im Streit um eine Saisonfortsetzung in der 3. Liga hat der SV Waldhof Mannheim Kritik des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgewiesen und die Gründung einer Taskforce angeregt.  © Michael Deines/DPA

An der Taskforce sollen nach den Vorstellungen des SVW-Geschäftsführers Experten für Ethik, Wirtschaft, Politik, Sportrecht, Marketing sowie Fanvertreter beteiligt werden.

Der DFB hatte am Freitag bekanntgegeben, dass der geplante Neustart der 3. Liga am 26. Mai nicht haltbar sei, da noch nicht alle Mannschaften ins volle Training einsteigen konnten. Wann und ob es weitergeht, ist noch unklar.

Update, 18. Mai, 10.24 Uhr: Österreich: Viele Kinder können nach Corona-Pause wieder zur Schule

Ein Großteil der österreichischen Kinder und Jugendlichen kann nach der Corona-Pause wieder zur Schule gehen. Seit Montag werden die 6- bis 14-Jährigen wieder unterrichtet. 

Für rund 700 000 Schüler endet damit in dieser Woche das coronabedingte Homeschooling - durch die Aufteilung mancher Klassen ist der erste Schultag aber für einige erst am Donnerstag.

Bei der Wiederaufnahme des Unterrichts für diese Jahrgänge handelt es sich um den zweiten Schritt beim Neustart der österreichischen Schulen. Bereits seit 14 Tagen werden Schüler unterrichtet, die kurz vor einem Abschluss stehen, etwa Abiturienten. 

Ab dem 3. Juni startet die Schule dann auch wieder für Jugendliche über 14 Jahre.

Ein Großteil der österreichischen Kinder und Jugendlichen kann nach der Corona-Pause wieder zur Schule gehen.
Ein Großteil der österreichischen Kinder und Jugendlichen kann nach der Corona-Pause wieder zur Schule gehen.  © Marijan Murat/dpa

Für den Neustart der Schulen hat das österreichische Bildungsministerium ein Hygienehandbuch geschrieben. In der Schule muss grundsätzlich ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, der erst am Platz in der Klasse abgenommen werden darf. Zudem werden die Klassen ab 19 Schülern in zwei Gruppen aufgeteilt. 

Die erste Gruppe darf dann von Montag bis Mittwoch in die Schule, die zweite Gruppe am Donnerstag und Freitag. In der Woche darauf werden die Tage getauscht. Schularbeiten gibt es keine mehr, auch Turn- und Nachmittagsunterricht entfallen vorerst.

Update, 18. Mai, 10.16 Uhr: Lambrecht: Extremisten bei Corona-Demos schrecken viele Menschen ab

Die radikalen Ansichten einiger Corona-Demonstranten haben nach Ansicht von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) viele Menschen von den Protesten abgeschreckt. 

"Viele Menschen, die zu Recht auf ihre schwierige Lebenssituation hinweisen, weil ihre Kinder nicht zur Schule oder in den Kindergarten gehen können, überlegen sich mittlerweile schon sehr gut, ob sie bei diesen Demonstrationen mit dabei sein wollen, die von Verschwörungstheoretikern und teilweise von Extremisten organisiert werden", sagte Lambrecht am Montag im RTL/ntv-"Frühstart". 

Die Demonstrationen am vergangenen Wochenende seien von "anderer Qualität" gewesen.

Am Samstag waren in zahlreichen deutschen Städten Tausende Menschen gegen Beschränkungen in der Corona-Krise auf die Straße gegangen. Es gab auch Gegendemonstrationen.

Die Extremisten unter den Demonstranten nutzten Lambrecht zufolge das Demonstrationsrecht, "um Lügen und Verschwörungstheorien zu transportieren, um Unsicherheit zu schüren". Das müsse man genau beobachten und gegensteuern, sagte sie.

Die radikalen Ansichten einiger Corona-Demonstranten haben nach Ansicht von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) viele Menschen von den Protesten abgeschreckt.
Die radikalen Ansichten einiger Corona-Demonstranten haben nach Ansicht von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) viele Menschen von den Protesten abgeschreckt.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 18. Mai, 9.49 Uhr: Corona-Kabinett verschiebt Beratungen über Lage in Schlachthöfen

Das Corona-Kabinett der Bundesregierung hat die Beratungen über Konsequenzen aus den Coronavirus-Ausbrüchen in deutschen Schlachtbetrieben auf diesen Mittwoch verschoben. 

Es gebe noch Beratungsbedarf, hieß es am Montag aus Regierungskreisen in Berlin. Im Brennpunkt der Diskussion steht der Umgang mit saisonalen Arbeitskräften aus dem Ausland, nachdem die Fleischindustrie wegen prekärer Arbeits- und Unterkunftsbedingungen seit vielen Jahren in der Kritik steht.

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat härtere Auflagen gefordert. Eigentlich wollte er in der Sitzung am heutigen Montag Vorschläge vorlegen, um das Arbeitsschutzgesetz zu ändern.

Am Sonntag hatte der Landkreis Osnabrück mitgeteilt, dass ein Betrieb in Dissen die Produktion aussetzt, nachdem Tests ergeben haben, dass 92 Mitarbeiter infiziert sind. Unter ihnen seien zahlreiche Kräfte, die von Subunternehmen beschäftigt würden, hieß es. 

Teils seien sie in Sammelunterkünften untergebracht.

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Das Corona-Kabinett der Bundesregierung hat die Beratungen über Konsequenzen aus den Coronavirus-Ausbrüchen in deutschen Schlachtbetrieben auf diesen Mittwoch verschoben.
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Das Corona-Kabinett der Bundesregierung hat die Beratungen über Konsequenzen aus den Coronavirus-Ausbrüchen in deutschen Schlachtbetrieben auf diesen Mittwoch verschoben.  © Jörg Carstensen/dpa

Der Landkreis Osnabrück und das Land Niedersachsen wollten am Montag über das weitere Vorgehen beraten. Die betroffenen Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen sind in Quarantäne geschickt worden.

Zuvor waren bereits Betriebe etwa in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Schleswig-Holstein betroffen. Begünstigt werden die Infektionen durch die Enge in Sammelunterkünften ausländischer Arbeiter und die fehlende Einhaltung von Hygieneregeln in der Corona-Krise.

Update, 18. Mai, 9.37 Uhr: Corona in Berlin: Lehrkräfte in Spandau infiziert - Grundschule geschlossen

Zwei Lehrkräfte von Grundschulen in Berlin-Spandau sind nach einem Medienbericht positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei den betroffenen Grundschulen handelt es sich nach Informationen des "rbb" um die Grundschule am Weinmeisterhornweg und die am Birkenhain. 

Bis zum 26. Mai bleibt die Grundschule am Weinmeisterhornweg geschlossen, da die infizierte Lehrkraft Kontakt zu zwei Klassen, zum Hort und zu anderen Lehrern hatte.

Die Grundschule am Birkenhain hingegen bleibt weiter offen, so der «rbb». Die mit dem Coronavirus infizierte Lehrkraft hatte nur Kontakt zu vier anderen Personen und einer Lerngruppe - die Betroffenen sind unter Quarantäne gestellt. Das Spandauer Gesundheitsamt bietet Lehrern und Schülern dieser Schule die Möglichkeit an, sich auf das Coronavirus auch ohne Symptome testen zu lassen.

Zwei Lehrkräfte von Grundschulen in Berlin-Spandau sind nach einem Medienbericht positiv auf das Coronavirus getestet worden (Symbolbild).
Zwei Lehrkräfte von Grundschulen in Berlin-Spandau sind nach einem Medienbericht positiv auf das Coronavirus getestet worden (Symbolbild).  © 123RF

Update, 18. Mai, 9.32 Uhr: Außenminister Maas: Urlaub wird nicht so sein, wie gewohnt

Vor der Beratung mit Kollegen aus beliebten Urlaubsländern dämpft Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) die Erwartungen. 

"Der Urlaub wird dieses Jahr nicht so sein, wie der, den man aus der Vergangenheit kennt", sagte Maas am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". 

Die Corona-Pandemie sei noch nicht überwunden und man müsse Sicherheitsvorkehrungen schaffen für den Fall, dass die Infektionszahlen wieder steigen. Er hoffe aber sehr, dass der Sommerurlaub im europäischen Ausland möglich sein werde und sich dann auch "wie Urlaub anfühlt".

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Heiko Maas (SPD), Bundesaußenminister.
Heiko Maas (SPD), Bundesaußenminister.  © Jörg Carstensen/dpa

Update, 18. Mai, 9.19 Uhr: Corona-Ausbruch bei Paketzusteller: Kreis prüft intensiv Kontakte

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Depot des Paketzustellers DPD hat der Kreis Heinsberg zusätzliche Mitarbeiter mobilisiert, um schnell die Kontakte der Infizierten nachzuverfolgen. Ein Krisenstab komme am Vormittag zusammen, um die weiteren Schritte zu beraten, sagte ein Kreissprecher. 

Alle rund 80 positiv Getesteten des Standorts in Hückelhoven seien in häuslicher Quarantäne, nach aktuellem Stand sei niemand im Krankenhaus, es gebe bisher nur milde verlaufende Fälle, sagte ein DPD-Sprecher.

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Nach dem Corona-Ausbruch in einem Depot des Paketzustellers DPD hat der Kreis Heinsberg zusätzliche Mitarbeiter mobilisiert, um schnell die Kontakte der Infizierten nachzuverfolgen.
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Depot des Paketzustellers DPD hat der Kreis Heinsberg zusätzliche Mitarbeiter mobilisiert, um schnell die Kontakte der Infizierten nachzuverfolgen.  © Roberto Pfeil/dpa

Update, 18. Mai, 8.53 Uhr: Top-Manager: Kein Frauenfußball-Bundesligist stand "auf der Kippe"

Der Vorsitzende des DFB-Ausschusses für die Frauen-Bundesligen sieht durch die Corona-Pandemie keinen der zwölf Erstligisten in der Existenz bedroht. 

Durch den Solidarfonds der Deutschen Fußball Liga sei "sichergestellt", dass die sechs Nicht-Lizenzvereine der Frauen-Bundesliga "die Corona-Mehrkosten und die fehlenden Zuschauereinnahmen sowie mögliche Sponsorenausfälle kompensieren können. Ein Verein, der auf der Kippe stand, ist mir aber auch nicht bekannt", sagte Siegfried Dietrich dem "Kicker" (Montag).

Auch für die Lizenzclubs wie Wolfsburg, Hoffenheim oder den FC Bayern rechnet Dietrich nicht mit finanziellen Kürzungen. 

"Ich gehe davon aus, dass der Frauenfußball weiterhin ein wichtiges Thema für diese Vereine bleibt und die Frauen mit Blick auf Wachstumspotenzial und gesellschaftliche Bedeutung keine Kürzungen zu erwarten haben", sagte der Manager des siebenmaligen deutschen Meisters und viermaligen Champions-League-Siegers 1. FFC Frankfurt, der zur kommenden Saison mit dem Männer-Bundesligisten Eintracht Frankfurt fusioniert.

Die DFL unterstützt die 3. Liga und die Frauen-Bundesliga mit einer Zahlung von 7,5 Millionen Euro. Die Bundesliga der Frauen soll ab dem 29. Mai fortgesetzt werden - mit Geisterspielen ohne Zuschauer und unter Einhaltung des Hygienekonzeptes der DFL. 

Der Vorsitzende des DFB-Ausschusses für die Frauen-Bundesligen sieht durch die Corona-Pandemie keinen der zwölf Erstligisten in der Existenz bedroht.
Der Vorsitzende des DFB-Ausschusses für die Frauen-Bundesligen sieht durch die Corona-Pandemie keinen der zwölf Erstligisten in der Existenz bedroht.  © Federico Gambarini/dpa

Um die verbleibenden sechs Spieltage absolvieren zu können, bedarf es aber noch einer Genehmigung durch die Politik. "Unser Anspruch ist es, als starke Marke mit großem Entwicklungspotenzial professionell wahrgenommen zu werden", sagte der 62 Jahre alte Dietrich.

Update, 18. Mai, 8.29 Uhr: Hersteller verraten, was Kunden in der Corona-Krise am meisten bestellen

Viele Menschen decken sich in der Corona-Krise mit Tiefgekühltem ein und bescheren Herstellern ein Nachfragehoch.

Dem Tiefkühllebensmittelvertreiber Eismann haben die Bestellungen ein Umsatzplus von 34 Prozent im April eingebracht, wie ein Sprecher sagte.

Ende März, zu Beginn der Einschränkungen, seien die Online-Einkäufe "explodiert" und um bis zu 300 Prozent gestiegen.

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Eine Tiefkühlpizza liegt gebacken auf dem Tisch (Symbolbild).
Eine Tiefkühlpizza liegt gebacken auf dem Tisch (Symbolbild).  © picture alliance / dpa

Update, 18. Mai, 8.21 Uhr: Strobl warnt vor Extremismus bei den Corona-Demonstrationen

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) warnt vor der Instrumentalisierung der Corona-Demos durch Extremisten. Bei den Protesten gegen die Corona-Beschränkungen seien zwar auch viele "normale Leute", sagte Strobl am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". 

Man könne nicht sagen, dass alle, die dort demonstrieren, Extremisten oder Antisemiten seien. 

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Thomas Strobl (CDU), baden-württembergischer Innenminister.
Thomas Strobl (CDU), baden-württembergischer Innenminister.  © Uwe Anspach/dpa

Bei den Protesten versammelten sich Strobl zufolge unter anderem Linksextremisten, Rechtsextremisten, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten. "Es ist im Grunde genommen nahezu alles dabei, das muss man wissen, wenn man auf eine solche Demonstration geht", sagte Strobl.

Update, 18. Mai, 8.17 Uhr: Vor Gespräch mit Merkel: Industrie und Verdi fordern weitere Hilfen

Vor dem Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern der Sozialpartner an diesem Montag dringen Wirtschaft und Gewerkschaften auf weitere Hilfen. 

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) verlangte von der Bundesregierung ein Sofortprogramm, um die Rezession einzudämmen und "das Überleben von Betrieben zu sichern". 

Im Zentrum müssten Steuerentlastungen für Unternehmen stehen, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf dem "Handelsblatt". Kempf nannte dabei eine stark ausgeweitete Verlustverrechnung, verbesserte Abschreibungsbedingungen sowie eine Senkung der Einkommen- und Körperschaftsteuersätze für Firmen, damit diese mehr investieren können.

Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, forderte im "Handelsblatt" ein "Konjunkturpaket in der Größenordnung von drei bis vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts - also ungefähr 100 bis 150 Milliarden Euro". 

Auch sei jetzt die Zeit, über Konsumschecks zu reden. Diese könnten nach Verdi-Vorstellungen 500 Euro für niedrige und mittlere Einkommen betragen und bei höheren Verdiensten abschmelzen.

Dieter Kempf, BDI-Präsident.
Dieter Kempf, BDI-Präsident.  © Jörg Carstensen/dpa

Von einer Neuauflage einer Abwrackprämie zur Stützung der Autoindustrie hält Werneke nichts. Stattdessen sollte lieber eine Mobilitätsprämie etwa in der Höhe eines Jobtickets eingeführt werden, die dann für den öffentlichen Nahverkehr, ein E-Bike, ein Fahrrad oder auch den Kauf eines Elektroautos verwendet werden könne.

Update, 18. Mai, 8.13 Uhr: Corona-Krise trifft Ryanair noch schwerer - Mehr Verlust erwartet

Europas größter Billigflieger Ryanair gerät in der Coronavirus-Krise noch schwerer in Bedrängnis und wird im ersten Geschäftsquartal einen höheren Verlust einfliegen als gedacht. 

So dürfte zwischen April und Juni ein Verlust von mehr als 200 Millionen Euro anfallen, teilte das Unternehmen am Montag mit den Zahlen zum vorigen Geschäftsjahr mit. Der Konzern mit Sitz in Dublin hatte bisher mit einem Fehlbetrag von mehr als 100 Millionen Euro gerechnet. 

Die Iren erwarten dieses Geschäftsjahr weniger als 80 Millionen Passagiere - und damit nur fast die Hälfte der ursprünglich angepeilten 154 Millionen Fluggäste.

Ryanair hatte schon mitgeteilt, dass wegen der Krise bis zu 3000 Jobs von Piloten und Kabinencrews auf der Streichliste stehen. 

Europas größter Billigflieger Ryanair gerät in der Coronavirus-Krise noch schwerer in Bedrängnis und wird im ersten Geschäftsquartal einen höheren Verlust einfliegen als gedacht.
Europas größter Billigflieger Ryanair gerät in der Coronavirus-Krise noch schwerer in Bedrängnis und wird im ersten Geschäftsquartal einen höheren Verlust einfliegen als gedacht.  © Andreas Arnold/dpa

Update, 18. Mai, 7.50 Uhr: Nicht wie in der Bundesliga: Laut Bericht ist Wiederaufnahme des Teamtrainings in der Serie A vertagt

Die für diesen Montag geplante Rückkehr der italienischen Fußball-Erstligisten in das Mannschaftstraining muss laut Medienberichten noch einmal vertagt werden. 

Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, hat die Regierung nicht rechtzeitig die Freigabe für die Regelungen zur Wiederaufnahme des Teamtrainings in der Serie A erteilt. 

Wie es weiter mit Verweis auf Quellen aus dem Sportministerium hieß, werde das neue Coronavirus-Protokoll "wahrscheinlich" am Montag genehmigt, so dass die Teams einen Tag später als geplant wieder trainieren dürften.

Die Serie A war am 9. März mit zwölf verbleibenden Spieltagen unterbrochen worden. Die Wiederaufnahme der Spiele ist für den 13. Juni geplant. Allerdings gibt es auch für dieses Datum noch keine Zustimmung der Regierung in Rom.

Franck Ribery, vom AC Florenz. Die für diesen Montag geplante Rückkehr der italienischen Fußball-Erstligisten in das Mannschaftstraining muss laut Medienberichten noch einmal vertagt werden.
Franck Ribery, vom AC Florenz. Die für diesen Montag geplante Rückkehr der italienischen Fußball-Erstligisten in das Mannschaftstraining muss laut Medienberichten noch einmal vertagt werden.  © Jennifer Lorenzini/Lapresse via ZUMA Press/dpa

Update, 18. Mai, 7.13 Uhr: Frau möchte Corona-Helfer ehren und verunglückt tödlich

Sie wollten im Westen Kanadas mit einer Flugshow die Helfer im Kampf gegen das Coronavirus ehren. Doch nach dem Start der Kunstflugstaffel ging etwas schrecklich schief.

Beim Absturz eines Jets der kanadischen Militär-Flugstaffel "Snowbirds" ist eine Pilotin ums Leben kommen und ein weiteres Besatzungsmitglied verletzt worden.

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Das Foto zeigt die Absturzstelle eines Jets der kanadischen Kunstflugstaffel "Snowbirds". Das Unglück ereignete sich unmittelbar nach dem Start der Staffel vom Militärflughafen in Kamloops.
Das Foto zeigt die Absturzstelle eines Jets der kanadischen Kunstflugstaffel "Snowbirds". Das Unglück ereignete sich unmittelbar nach dem Start der Staffel vom Militärflughafen in Kamloops.  © Elwood Delaney/Elwood Delaney/AP/dpa

Update, 18. Mai, 7.04 Uhr: Fertighaus-Verband: Corona verzögert Baugenehmigungen

Die Folgen der Corona-Pandemie verzögern die Baugenehmigungen für Fertighäuser. Die Branche habe zuletzt wachsende Umsätze und ein dickes Polster bei den Auftragseingängen verzeichnet, sagte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Fertigbau (BDF), Hans-Volker Noller, einer Mitteilung vom Montag zufolge. 

Doch er warnte: "Ausbleibende Baugenehmigungen könnten die Lage schließlich zum Kippen bringen, so dass der ohnehin schon gewaltige Schutzschirm der Bundesregierung bald auch über der Bauwirtschaft gespannt werden müsste. Das gilt es, mit gezielten Maßnahmen zu vermeiden."

Trotz der Krise müsse weiterhin Wohnraum geschaffen werden, auch in ländlichen Gegenden. 

Rund zwei Drittel (65 Prozent) der BDF-Mitgliedsunternehmen sähen ihre Geschäfte "durch die nur schleppende Erteilung von Baugenehmigungen negativ beeinflusst, davon beklagen 19 Prozent sogar starke Auswirkungen", betonte der Verband. 

Die Folgen der Corona-Pandemie verzögern die Baugenehmigungen für Fertighäuser.
Die Folgen der Corona-Pandemie verzögern die Baugenehmigungen für Fertighäuser.  © Andrea Warnecke/dpa-tmn

Notwendig seien etwa einheitliche Baugenehmigungsverfahren in allen Bundesländern sowie ein zentraler, digitaler Datenpool für einen einfachen Austausch zu Planungsständen. "Eine Entbürokratisierung (...) kann als Konjunkturmotor beim Haus- und Wohnungsbau dienen", so der BDF.

Update, 18. Mai, 6.52 Uhr: Brasilien vermeldet mehr als 16.000 Corona-Tote

Zwei Monate nach dem ersten registrierten Todesfall sind in Brasilien mehr als 16.000 Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. 

Dies ging aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Sonntag hervor. Demnach starben in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 16.118 Menschen an der Lungenkrankheit. 241.080 Infizierte wurden inzwischen verzeichnet.

Auch in anderen Ländern Lateinamerikas steigen die Infektionszahlen mit dem neuen Coronavirus und auch die Zahlen der Todesopfer deutlich.

Wie der brasilianische Bundesstaat São Paulo (4688) hat inzwischen auch Mexiko (mehr als 5000) bei der Zahl der offiziell gemeldeten Corona-Toten China überholt. Besonders viele Infektionen in Amerika verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch für drei andere amerikanische Länder: Demnach wurden in Peru und Chile in der vergangenen Woche zwischen 10.000 und 100.000 neue Infektionen gemeldet, in den USA sogar mehr als 100.000.

Brasilien, Sao Paulo: Anwohner gehen durch das Stadtviertel Brasilandia. Nach Angaben der Behörden hat Brasilandia mit über 280 000 Einwohnern die höchste Covid-19-Sterblichkeitsrate der Stadt.
Brasilien, Sao Paulo: Anwohner gehen durch das Stadtviertel Brasilandia. Nach Angaben der Behörden hat Brasilandia mit über 280 000 Einwohnern die höchste Covid-19-Sterblichkeitsrate der Stadt.  © Andre Penner/AP/dpa

Update, 18. Mai, 6.32 Uhr: Dominikanischer Republik will "mit Covid-19 zusammenleben": Lockerungen in Urlaubsparadies

Die Dominikanische Republik beginnt mit der Lockerung ihrer Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. 

Ab Mittwoch kann in Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern sowie in der öffentlichen Verwaltung bis zur Hälfte der Belegschaft wieder zur Arbeit gehen, wie der Präsident des Karibikstaates, Danilo Medina, am Sonntag (Ortszeit) in einer Ansprache an die Nation verkündete. 

In größeren Firmen seien es bis zu 25 Prozent der Mitarbeiter. Außerdem würden öffentliche Verkehrsmittel von 6 bis 18 Uhr wieder fahren, dort herrsche allerdings Maskenpflicht.

Weitere Lockerungen sollen in einer zweiten von insgesamt vier Phasen frühestens 14 Tage später folgen, sofern die Umstände es erlauben. Die am 20. März eingeführte nächtliche Ausgangssperre gilt weiterhin. 

Wahlbeamte tragen bei den Kommunalwahlen in Santo Domingo Mundschutzmasken. Am 5. Juli sind Präsidenten- und Parlamentswahlen geplant.
Wahlbeamte tragen bei den Kommunalwahlen in Santo Domingo Mundschutzmasken. Am 5. Juli sind Präsidenten- und Parlamentswahlen geplant.  © Tatiana Fernandez/AP/dpa

Update, 18. Mai, 6.12 Uhr: Bis zu 10.000 zusätzliche Firmeninsolvenzen in diesem Jahr erwartet

Der Informationsdienstleister Crifbürgel rechnet in diesem Jahr mit mehr als 29.000 Firmeninsolvenzen in Deutschland. Das wären 10.000 oder rund 54 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, teilte Crifbürgel am Montag in Hamburg mit. 

Dabei handele es sich um eine Szenarioanalyse, in die Liquiditätskredite und Hilfen der staatlichen Förderbank KfW nicht eingerechnet seien. Das seien Darlehen, die zurückgezahlt werden müssten. 

"Dabei stellt sich die Frage, wie selbst bislang erfolgreiche Firmen, die aufgrund ihres Geschäftsmodelles wenig Gewinn und eher geringe Rücklagen erwirtschafteten, zusätzliche Kredite abbezahlen sollen", heißt es in der Mitteilung.

Damit würde die Pleitewelle ähnlich hoch ausfallen wie in der Finanzkrise, als 2009 fast 34.000 Unternehmen in die Insolvenz gingen. 

"Da die Insolvenzstatistik stets die Vergangenheit abbildet, also gewissermaßen einen Blick in den Rückspiegel darstellt, werden die genauen Auswirkungen der Corona-Krise wohl erst im zweiten Halbjahr und im kommenden Jahr sichtbar werden", sagte Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein. 

"Die Insolvenzwelle wird auch noch ins Jahr 2021 hineinreichen. Das Ausmaß ist noch offen und hängt auch von der Dauer der Pandemie ab."

Vor allem in der Tourismus-, Gastro- und Eventbranche sieht Crifbürgel einen hohen Anstieg an Insolvenzen. Zudem würden Messebauer, Automobilzulieferer, Kinos und auch der Einzelhandel sowie die exportabhängige Industrie die Folgen des Lockdowns zu spüren bekommen. 

Unternehmen aus diesen Bereichen mit geringen Liquiditätsreserven dürften kaum wieder auf die Beine kommen.

Der Informationsdienstleister Crifbürgel rechnet in diesem Jahr mit mehr als 29 000 Firmeninsolvenzen in Deutschland.
Der Informationsdienstleister Crifbürgel rechnet in diesem Jahr mit mehr als 29 000 Firmeninsolvenzen in Deutschland.  © Martin Gerten/dpa

Eine durch die Corona-Pandemie verursachte Insolvenz müsse nicht heißen, dass das Unternehmen vom Markt verschwindet, schreibt Crifbürgel. Das Insolvenzrecht in Deutschland biete viele Möglichkeiten, Unternehmen zu erhalten. Bislang spiegelt sich die Pandemie noch nicht in den offiziellen Insolvenzzahlen bis April wider. 

Der Kreditversicherer Euler Hermes hatte jedoch bereits weltweit einen Anstieg von 20 Prozent und für Deutschland von mindestens 10 Prozent vorhergesagt.

Update, 18. Mai, 5.21 Uhr: Hallenbetreiber mit massiven Umsatzeinbußen in der Corona-Krise: "Worst-Case-Szenario eingetreten"

Hallenbetreiber in Deutschland haben aufgrund des angeordneten Verbots von Großveranstaltungen bis zum Sommer mit hohen Umsatzeinbußen zu kämpfen. "Rund 100 Veranstaltungstage mit etwa 1,2 Millionen erwarteten Besuchern mussten abgesagt oder verlegt werden", beschrieb Tomasz Grenke, Sprecher der Betreiberfirma der Lanxess-Arena in Köln, der Deutschen Presse-Agentur die Lage. 

Für die Betreiber der mit einer Kapazität von bis zu 20 000 Zuschauern größten Mehrzweckhalle in Deutschland würde daraus ein Verlust von 20 Millionen Euro resultieren.

Ähnlich sieht die Lage beim Olympiapark in München aus. Durch das Verbot sei die ganze Geschäftsgrundlage weg, sagte Pressesprecher Tobias Kohler. 

"Der Park steht eigentlich nur noch zum Spazieren gehen und Joggen zur Verfügung." Bis Ende Juni würden Einnahmen in Höhe von 10 Millionen Euro wegfallen. Auf das Jahr gerechnet geht man von einem Verlust in der gleichen Größenordnung aus.

Die Krise hat auch die Betreiber der SAP-Arena in Mannheim stark getroffen. "Für uns ist das absolute Worst-Case-Szenario eingetreten", sagte Geschäftsführer Daniel Hopp. 

Nicht nur, dass keine Veranstaltungen im Heimstadion der Adler Mannheim bis zum Sommer stattfinden können. Auch wann es wieder Events in der bekannten Form geben wird, sei ja bisher noch nicht abzusehen. "Das erfüllt uns mit großer Sorge."

Zuschauer in der SAP-Arena in Mannheim. Aktuell herrscht gähnende Leere.
Zuschauer in der SAP-Arena in Mannheim. Aktuell herrscht gähnende Leere.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 18. Mai, 4.30 Uhr: CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer will zehn Wochen Lohnfortzahlung für Eltern

Die CDU-Spitze öffnet sich für Forderungen des Koalitionspartners SPD, Familien in der Corona-Krise länger und stärker zu unterstützen. 

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer befürwortet, dafür den Anspruch auf Lohnfortzahlung zu verlängern. Wer in der Corona-Krise wegen der Betreuung kleiner Kinder nicht arbeiten kann, erhält bisher für sechs Wochen 67 Prozent des Nettoeinkommens. 

"Das war und bleibt notwendig", sagte sie der "Saarbrücker Zeitung". "Ich will deshalb, dass wir diese Hilfe im Rahmen des Konjunkturpaktes bis zum Ende des Jahres fortsetzen und darüber hinaus auch die Bezugsdauer von sechs auf zehn Wochen erhöhen."

Für eine Anschlussregelung hatten sich zuvor Sozialminister Hubertus Heil und Familienministerin Franziska Giffey eingesetzt (beide SPD), ebenso wie SPD-Chefin Saskia Esken. Das Thema wird auch eine Rolle spielen bei einem Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern von Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden an diesem Montag.

Eltern hatten seit 30. März für sechs Wochen lang einen Anspruch darauf, vom Staat 67 Prozent des entgangenen Nettoeinkommens zu erhalten - bis zu einer Grenze von 2016 Euro im Monat. Für manche wären die Zahlungen damit jetzt erschöpft.

Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Bundesministerin der Verteidigung und CDU-Bundesvorsitzende.
Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Bundesministerin der Verteidigung und CDU-Bundesvorsitzende.  © Kay Nietfeld/dpa

Kramp-Karrenbauer sagte der Zeitung: "Was Familien derzeit leisten, ist enorm und hat meinen vollen Respekt." Zugleich zeigte sich die Parteichefin besorgt ü

"Wenn es hart auf hart kommt, lastet meist mehr Druck auf Frauen." Es dürfe daher nicht sein, "dass Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung dadurch nun Nachteile haben."

Update, 18. Mai, 3.51 Uhr: New Yorks Gouverneur Cuomo mit Coronavirus-Test vor Journalisten

Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo hat sich am Sonntag (Ortszeit) vor laufender Kamera einem Coronavirus-Test unterzogen. Während seiner täglichen Pressekonferenz zur Lage der Pandemie entnahm eine Ärztin ein Abstrichprobe aus der Nase des 62-Jährigen. 

Das sei schnell gegangen und habe überhaupt nicht weh getan, sagte Cuomo. Der Demokrat forderte die Menschen in New York auf, sich bei Bedarf testen zu lassen. Sie hätten die Kapazitäten deutlich ausgeweitet. An rund 700 Stationen könnten nun täglich 40 000 Tests durchgeführt werden.

In dem besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Bundesstaat New York sind die Todeszahlen weiter gesunken. 

Dieses vom Pressebüro des Gouverneurs zur Verfügung gestellte Foto zeigt Andrew Cuomo, Gouverneur des Staates New York, der während einer Pressekonferenz demonstriert, wie man einen COVID-19-Test durchführt.
Dieses vom Pressebüro des Gouverneurs zur Verfügung gestellte Foto zeigt Andrew Cuomo, Gouverneur des Staates New York, der während einer Pressekonferenz demonstriert, wie man einen COVID-19-Test durchführt.  © -/Office of Governor Andrew M. Cuomo/XinHua/dpa

Update, 18. Mai, 3.05 Uhr: Nascar-Comeback in den USA, ohne Zuschauer "ist es totenstill hier"

Die wichtigste Motorsport-Serie in den USA hat nach der Corona-Pause ihr Comeback gegeben. 

Beim ersten Nascar-Rennen nach zehn Wochen Unterbrechung holte Kevin Harvick am Sonntag (Ortszeit) den 50. Sieg seiner Karriere in der höchsten Klasse und stellte nach seinem Erfolg im Gespräch mit dem TV-Sender Fox Sports fest: "Ich dachte es wird nicht so großartig anders sein, aber es ist totenstill hier. Wir vermissen die Fans." 

Über die 400 Meilen (643,7 km) in Darlington in South Carolina waren 40 Autos am Start.

Die Rennserie hat zwar ein Gesundheitskonzept erarbeitet, die Zahl der Mitarbeiter vor Ort auf 900 Personen limitiert und Fiebermessstationen eingerichtet, auf Corona-Tests nach Angaben der Nachrichtenagentur AP aber verzichtet. So sollen keine Testkapazitäten beansprucht werden. 

In den USA ist der Zugang zu Coronavirus-Tests für viele Menschen noch immer nur eingeschränkt möglich.

Für Nascar war der Restart vor allem finanziell wichtig, um die Serie vor der Insolvenz zu bewahren. Binnen elf Tagen gibt es nun sieben Rennen in North und South Carolina. Bis zum 21. Juni stehen insgesamt 20 Rennen im überarbeiteten Rennkalender.

Kevin Harvick aus den USA jubelt auf dem Podium über seinen Sieg.
Kevin Harvick aus den USA jubelt auf dem Podium über seinen Sieg.  © Brynn Anderson/AP/dpa

Update, 18. Mai, 2.30 Uhr: Auch Japans Wirtschaft stürzt in eine Rezession

Wie Deutschland ist auch Japan im Zuge der Corona-Krise in eine Rezession gerutscht. Japans Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im ersten Quartal dieses Jahres, auf das Jahr hochgerechnet, um real 3,4 Prozent, wie die Regierung in Tokio am Montag auf vorläufiger Basis bekanntgab. 

Die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt war bereits im Schlussquartal 2019 wegen einer Erhöhung der Mehrwertsteuer geschrumpft, auf das Jahr hochgerechnet um 7,1 Prozent. Sinkt die Wirtschaftsleistung eines Landes zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer "technischen Rezession".

Update, 18. Mai, 1.45 Uhr: Griechenlands Außenminister wirbt um deutsche Sommergäste

Angesichts der abgeflauten Corona-Pandemie wirbt die griechische Regierung um Urlauber aus Deutschland in diesem Sommer. Griechenland komme Schritt für Schritt aus der Krise und kehre zur Normalität zurück, sagte Außenminister Nikos Dendias dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). 

"Die Bewegungsfreiheit wird innerhalb des Landes wiederhergestellt, unsere Hotels bereiten sich auf ihre Wiedereröffnung vor, unsere Strände sind wieder zugänglich und archäologische Stätten öffnen wieder für die Öffentlichkeit."

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) will an diesem Montag (13.00 Uhr) mit seinen Kollegen aus beliebten Urlaubsländern der Deutschen darüber beraten, wie die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie gelockert werden können. 

Zu der Videokonferenz sind neben Griechenland auch Spanien, Italien, Österreich, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien eingeladen. Ziel ist ein Vorgehen im Gleichschritt bei der Öffnung der Grenzen für Touristen. In Deutschland gilt vorerst bis zum 14. Juni eine weltweite Reisewarnung für Urlauber.

Nikos Dendias (l-r), Außenminister von Griechenland, und Heiko Maas (SPD), Außenminister der Bundesrepublik Deutschland.
Nikos Dendias (l-r), Außenminister von Griechenland, und Heiko Maas (SPD), Außenminister der Bundesrepublik Deutschland.  © Gregor Fischer/dpa

Denias betonte, Griechenland habe sich in der Pandemie als sicheres Land für seine Bürger erwiesen. Dies wolle es auch für seine Gäste sein. 

"Wir hoffen, dass auch in diesem Jahr Touristen die Freuden des griechischen Sommers genießen können." Dafür sei die von Maas anberaumte Konferenz sehr wichtig. "Ziel ist es, das freie und sichere Reisen innerhalb der EU wiederherzustellen."

Update, 17. Mai, 0.54 Uhr: Scholz-Vorschlag zu Kommunen-Schirm stößt auf heftigen Gegenwind

Der Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) zu einem Finanzschirm für Kommunen stößt in grünen Länderkreisen auf Widerspruch. 

Scholz will dabei die Nothilfen in der Corona-Krise an eine Entlastung von Altschulden koppeln - und die Länder sollen jeweils zur Hälfte mitzahlen. "Ich bin dafür, die Dinge zu trennen", sagte Schleswig-Holsteins grüne Finanzministerin Monika Heinold der "Süddeutschen Zeitung" (Montag).

"Das eine ist die Frage der Altschulden, die sehr differenziert zu betrachten ist." Die Kommunen im Norden hätten zwar keine hohen Altschulden, dafür sei das Land hoch verschuldet – auch, weil es den Gemeinden geholfen habe. 

"Das andere ist ein Corona-Rettungsschirm in der jetzigen Situation", sagte Heinold. "Wir müssen jetzt klären, wie die Kommunen mittelfristig wachsende Sozialkosten schultern können, und wie ein nachhaltiges Konjunkturprogramm finanziert werden kann."

Ein Konzeptpapier aus dem Bundesministerium sieht ein Hilfspaket von bis zu 57 Milliarden Euro vor, das Bund und Länder jeweils zur Hälfte stemmen sollen. Bayern lehnte den Vorschlag rundweg ab. 

Auch andere Unionspolitiker aus den Ländern kritisierten Scholz. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer verlangte von ihm, das Konzept zu überarbeiten. Kommunalverbände dagegen begrüßten Scholz' Ankündigung.

Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen.
Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen.  © Michael Sohn/POOL AP/dpa

Im Bundestag reagierten Fachpolitiker der Oppositionsfraktionen gespalten. Der FDP-Haushaltssprecher Otto Fricke sagte der "Welt", Kommunen müsse bei Investitionen geholfen werden und nicht bei der
Schuldenübernahme. Auch der AfD-Finanzpolitiker Albrecht Glaser äußerte dort Kritik. 

Linke-Finanzausschussmitglied Stefan Liebich stellte sich hinter Scholz. Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Britta Haßelmann forderte, "das kommunale Altschuldenproblem jetzt schnellstmöglich gemeinsam mit den Ländern (zu) lösen".

Update, 17. Mai, 22.20 Uhr: 92 Corona-Fälle! Fleischverarbeitender Betrieb setzt Produktion aus

Wegen zahlreicher Coronavirus-Infektionen in der Belegschaft setzt ein fleischverarbeitender Betrieb in Niedersachsen die Produktion aus. Tests hatten ergeben, dass 92 Mitarbeiter des Betriebs in Dissen infiziert sind, wie der Landkreis Osnabrück am Sonntag mitteilte. 

Die betroffenen Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen würden in Quarantäne geschickt, hieß es. Mit dem Land Niedersachsen werde nun das weitere Vorgehen beraten - dabei stehe die Frage im Zentrum, "ob das Unternehmen einen systemrelevanten Bereich der Lebensmittelindustrie darstellt".

62 der positiv Getesteten wohnen den Angaben zufolge im Landkreis Osnabrück, teils in Sammelunterkünften. "Unter ihnen sind zahlreiche Kräfte, die von Subunternehmen beschäftigt werden." Die Ermittlung der Kontaktpersonen war den Angaben zufolge noch nicht abgeschlossen.

Man habe außerdem die Kreise Gütersloh, Steinfurt, Wesel und Vechta informiert, "in denen die weiteren 30 positiv Getesteten wohnen", teilte der Landkreis mit.

In mehreren deutschen Schlachthöfen war die Krankheit Covid-19 zuletzt ausgebrochen, etwa in den nordrhein-westfälischen Städten Coesfeld und Oer-Erkenschwick. Die Fleischindustrie steht wegen prekärer Arbeits- und Unterkunftsbedingungen bereits seit vielen Jahren in der Kritik.

Update, 17. Mai, 22 Uhr: Spaniens riesiger Abschluss-Applaus für medizinisches Personal

Angesichts sinkender Corona-Zahlen in Spanien haben sich am Sonntagabend noch einmal Hunderttausende mit einem landesweiten Abschlussapplaus beim medizinischen Personal und anderen Berufsgruppen bedankt. In einigen Stadtteilen Madrids klatschten und musizierten die Menschen 25 Minuten, fast fünf mal so lang wie an früheren Abenden. 

Anschließend gab es in Madrid auch noch eine sogenannte Cacerolada, bei der die Menschen aus Protest auf Kochtöpfe schlagen. Der Unmut richtete sich gegen die strengen Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

"Für ein würdiges Ende und damit die Beifallsaktionen nicht nach und nach langsam ausläuft, wollen wir an diesem Sonntag um 20 Uhr von den Balkonen aus die beste und längste Ehrung allen darbieten, die im medizinischen Bereich und in anderen Sektoren unermüdlich uns geschützt und die Pandemie gebremst haben", stand in einem zuvor im Internet verbreiteten Aufruf.

Seit dem 14. März war allabendlich von Balkonen und Fenstern aus geklatscht und auch musiziert worden. Der mehr als 30 Jahre alte Schlager "Resistiré" (Ich werde widerstehen) war in Spanien zur "Hymne" im Kampf gegen die Corona-Pandemie geworden. Der spanisch-deutsche Popmusiker Álvaro Soler (29) und rund 50 weitere Künstler des vom Virus Sars-CoV-2 besonders hart getroffenen Landes machten eine neue Fassung des Songs des "Dúo Dinámico", die auf YouTube millionenfach angeklickt wurde.

Mit mehr als 27.500 Toten und über 230.000 Infektionsfällen ist Spanien eines der von der Pandemie weltweit am schwersten betroffenen Länder. Die Zahlen werden aber seit Wochen besser. So sank die Zahl der pro Tag mit Covid-19 gestorbenen Menschen bis Sonntag auf 87 und damit erstmals seit zwei Monaten unter die Marke von 100. 

Das medizinische Personal, Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger sowie Sanitäter, zahlten einen hohen Preis für ihren Einsatz: 35 von ihnen starben mit Covid-19, etwa 50.000 infizierten sich mit dem Virus Sars-CoV-2.

Update, 17. Mai, 21.30 Uhr: Ab 15. Juni möglichst keine weltweite Reisewarnung mehr?

Außenminister Heiko Maas hat sich zuversichtlich geäußert, dass ein Sommerurlaub trotz der Corona-Pandemie zumindest in Europa möglich wird. "Es gibt vielfach positive Entwicklungen", sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin". 

Einige Länder hätten angekündigt, ab Juni oder Juli ihre Grenzen für Touristen wieder zu öffnen. Und auch die Bundesregierung wolle ihre Beschränkungen lockern, kündigte er an. "Wir wollen nach dem 15. Juni eigentlich keine weltweite Reisewarnung mehr haben. Sondern wir wollen das ersetzen durch Reisehinweise, aus denen die Leute erkennen können: Wo kann man hinfahren? Ist es verantwortbar? Ist man willkommen? Und vor allem: Welche Regelungen gelten da?"

Maas will an diesem Montag (13 Uhr) mit seinen Kollegen aus beliebten Urlaubsländern darüber beraten, wie die Reisebeschränkungen gelockert werden können. Zu der Videokonferenz sind Griechenland, Spanien, Italien, Österreich, Kroatien, Portugal, Malta sowie Slowenien, Zypern und Bulgarien eingeladen.

Maas warb zugleich dafür, die Quarantänebestimmungen innerhalb der EU aufzuheben, sie sollten nur noch für Menschen gelten, die aus Drittstaaten von außerhalb einreisen.

Maas wies darauf hin, dass es in allen Urlaubsländern Einschränkungen wegen der Virus-Pandemie geben werde. "Das, was wir als normal empfinden im Sommerurlaub, wird es dieses Jahr nirgendwo geben."

Heiko Maas hat sich zuversichtlich geäußert, dass ein Sommerurlaub trotz der Corona-Pandemie zumindest in Europa möglich wird.
Heiko Maas hat sich zuversichtlich geäußert, dass ein Sommerurlaub trotz der Corona-Pandemie zumindest in Europa möglich wird.  © Oliver Dietze/dpa

Update, 17. Mai, 21.15 Uhr: Trump-Berater: Gesundheitsbehörde hat Land im Stich gelassen

Der Handelsberater von US-Präsident Donald Trump, Peter Navarro, hat in der Corona-Krise schwere Vorwürfe gegen die Gesundheitsbehörde CDC erhoben. 

Zu Beginn der Pandemie habe die Behörde "das Land mit den Tests echt im Stich gelassen", sagte Navarro am Sonntag dem Sender NBC. "Das hat uns zurückgeworfen." CDC hatte zunächst einen eigenen Test entwickelt, statt auf bereits vorhandene Tests aus anderen Ländern zurückzugreifen. 

Der CDC-Test stellte sich dann als fehleranfällig heraus. Trump war wegen eines Mangels an Testmöglichkeiten in der Krise in die Kritik geraten.

Update, 17. Mai, 20.35 Uhr: Corona-Kabinett berät nach Infektionen über Lage in Schlachthöfen

Das Corona-Kabinett der Bundesregierung berät am Montag über Konsequenzen aus den Coronavirus-Ausbrüchen in deutschen Schlachtbetrieben. 

Im Brennpunkt steht dabei der Umgang mit saisonalen Arbeitskräften aus dem Ausland, nachdem die Fleischindustrie wegen prekärer Arbeits- und Unterkunftsbedingungen seit vielen Jahren in der Kritik steht. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat härtere Auflagen gefordert und will Vorschläge vorlegen, um das Arbeitsschutzgesetz zu ändern.

Am Montag werden auch andere Folgen der Corona-Krise für die Arbeitswelt besprochen. Die Frage der Lohnfortzahlung für Eltern soll Thema bei einem Gespräch von Gewerkschafts- und Arbeitgebervertretern mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag sein. Das hatte Heil angekündigt. Dabei geht es um eine Verlängerung der bisherigen Sonderregelung. 

Danach gilt für sechs Wochen pro Elternteil der Anspruch, vom Staat 67 Prozent des entgangenen Nettoeinkommens zu erhalten - bis zu einer Grenze von 2016 Euro im Monat. Der Anspruch wurde am 30. März eingeführt, für manche könnte die bisherige Zahlungsdauer nun enden.

Update, 17. Mai, 20.30 Uhr: Mehr als 28.000 Todesfälle in Frankreich

In Frankreich sind mehr als 28.000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Seit Beginn der Pandemie seien 28.108 Todesfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntagabend mit. 

Nach Angaben des Ministeriums wurden 10.642 der Todesfälle in Alten- und sozialen Pflegeeinrichtungen registriert.

Die Zahl der Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen sank demnach jedoch weiter. Landesweit befanden sich dem Ministerium zufolge 2087 Menschen mit einer schweren Form von Covid-19 in intensiver Behandlung in Kliniken. 

Seit Beginn der Epidemie seien in Frankreich rund 98.500 Menschen in Krankenhäusern behandelt worden, davon rund 17.500 auf Intensivstationen.

In Frankreich sind mehr als 28.000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. (Symbolbild)
In Frankreich sind mehr als 28.000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. (Symbolbild)  © Philippe Lopez/AFP/dpa

Update, 17. Mai, 19.10 Uhr: 70 Corona-Fälle in St. Augustiner Flüchtlingsheim

In einer Flüchtlingseinrichtung in St. Augustin (Rhein-Sieg-Kreis) sind 70 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab die Bezirksregierung Köln am Sonntag bekannt. Insgesamt wurden in der Unterkunft 300 Personen getestet.

Zuvor hatte der Kölner Stadt-Anzeiger über Positivfälle in dem Flüchtlingsheim berichtet. Die infizierten Personen wurden auf den Isolierbereich verlegt. Weitere Testergebnisse stehen noch aus.

In dem Flüchtlingsheim finden bis zu 600 Personen Platz. Der Großteil der positiv getesteten Menschen zeige keine oder schwache Symptome, teilte die Bezirksregierung weiter mit. 60 negativ getestete Personen wurden unterdessen in andere Einrichtungen untergebracht.

Kritik gab es von den Grünen. "Wir haben mehrfach die Forderung gestellt, diese Heime durchzutesten", sagte der Landtagsabgeordnete Horst Becker (Lohmar) dem Kölner Stadt-Anzeiger: "Es zeigt sich jetzt, dass das viel zu spät passiert ist."

Update, 17. Mai, 19 Uhr: Beierlorzer über Köln-Rückkehr: "Man konnte leider niemanden drücken"

Trainer Achim Beierlorzer (52) vom FSV Mainz 05 hat seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte in Köln trotz der kuriosen Umstände genossen. "Es war natürlich komplett anders als erwartet. Man konnte leider niemanden drücken und hatte auch wenig Zeit für Gespräche, weil das Programm eng getaktet war", sagte Beierlorzer nach dem 2:2 mit Mainz am Sonntag beim 1. FC Köln: «"ber ich habe viele tolle Menschen hier getroffen und habe mich schon gefreut, sie wiederzusehen. Auch, als wir mit dem Bus durch Köln gefahren sind. Ich hatte eine persönlich schöne Zeit und viele Erfahrungen gemacht."

Beierlorzer hatte im vergangenen Sommer das Amt in Köln angetreten und war nach nur sieben Punkten aus elf Spielen entlassen worden. Neun Tage später heuerte er in Mainz an. Das Spiel am Sonntag war das erste nach der zweimonatigen Corona-Pause und fand ohne Zuschauer sowie mit vielen Auflagen statt.

Fußball, Bundesliga, 1. FC Köln - 1. FSV Mainz 05, 26. Spieltag im RheinEnergieStadion. Der Mainzer Trainer Achim Beierlorzer beim Interview vor dem Spiel.
Fußball, Bundesliga, 1. FC Köln - 1. FSV Mainz 05, 26. Spieltag im RheinEnergieStadion. Der Mainzer Trainer Achim Beierlorzer beim Interview vor dem Spiel.  © dpa/Pool/Getty/Lars Baron

Update, 17. Mai, 18 Uhr: Bayern-Chef Rummenigge nach Re-Start: "Jetzt nicht locker lassen"

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge (64) hat den deutschen Profifußball nach dem geglückten Wiederbeginn der Bundesliga zu weiterer Vorsicht aufgefordert. "Es ist wichtig, dass wir damit zufrieden sind, aber jetzt nicht locker lassen", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München vor der Partie des Rekordmeisters beim 1. FC Union Berlin am Sonntagabend bei Sky. "Wir müssen auch in der Zukunft diszipliniert mit den Vorgaben der Politik umgehen."

Unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) hatte den Neustart der Fußball-Bundesliga nach der Corona-Pause als Erfolg gewertet und gesagt, dass "das Experiment gelungen" sei. "Wir müssen uns bei der Politik sehr herzlich bedanken", sagte Rummenigge. "Erstmal weil sie einen großartigen Job gemacht hat in der Coronavirus-Krise und damit uns auch die Möglichkeit gegeben hat, dass wir einen Restart konzeptionell in Anspruch nehmen konnten." 

Auch die Deutsche Fußball Liga erhielt von Rummenigge ein Lob: "Ich denke, der gestrige Tag hat gezeigt, dass die Liga gut gearbeitet hat. Die DFL hat hier einen großartigen Job gemacht."

Der frühere Vorsitzende der Europäischen Clubvereinigung ECA wertete den Re-Start der Bundesliga auch als positives Signal für ausländische Ligen. "Alle waren glücklich, dass das in Deutschland so gut funktioniert hat und das lässt dann auch für die Kollegen in anderen Ländern hoffen, dass sie irgendwann den Spielbetrieb wieder aufnehmen dürfen", sagte Rummenigge.

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge (64). (Archivbild)
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge (64). (Archivbild)  © dpa/Roland Weihrauch

Update, 17. Mai, 17.12 Uhr: Tansania will Einreise von Touristen wieder erlauben

Tansania will sich trotz bestehender Coronavirus-Beschränkungen wieder dem Tourismus öffnen. Anders als in vielen anderen afrikanischen Ländern sollen sich per Flugzeug einreisende Urlauber aus dem Ausland künftig nicht erst in eine mehrtägige Quarantäne begeben müssen, sagte Präsident John Magufuli (60) am Sonntag. Die Behörden hätten Anweisung erhalten, den Weg dafür frei zu machen. Die US-Botschaft in dem ostafrikanischen Land hatte vergangene Woche allerdings vor einem rasanten Anstieg von Corona-Fällen gewarnt und gerügt: "Die Regierung hat seit dem 29. April keine Daten über Covid in Tansania herausgegeben."

Nach Magufulis jüngsten Angaben vom Sonntag gibt es im Lande aktuell 144 Infizierte, was nach seiner Ansicht auf eine Besserung der Lage hindeutet. Sein Umgang mit der Epidemie hat viel Kritik geerntet. Corona-Einschränkungen wurden spät eingeführt und sind im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern locker. Kirchen und Moscheen sind weiter geöffnet. Magufuli machte auch Schlagzeilen mit dem Vorschlag, gegen das Virus zu beten. "Ich glaube an Gott, und er hat unsere Gebete erhört", sagte der Präsident am Sonntag.

Auch eins seiner Kinder sei infiziert gewesen, nun aber geheilt, nachdem es unter anderem Zitronen und Ingwer gegessen habe. "Diese Krankheit wird sich ausbreiten, aber irgendwann wieder verschwinden", so Magafuli. Er plane zudem, ab Juni wieder Schulunterricht und Sportveranstaltungen zu erlauben.

Update, 17. Mai, 17.06 Uhr: Hertha-Profi Boyata erklärt Foto mit Körperkontakt: "Kein Kuss"

Innenverteidiger Dedryck Boyata (29) von Hertha BSC hat sich für ein Foto gerechtfertigt, dass ihn in Körperkontakt mit seinem Mitspieler Marko Grujic (24)  im Spiel in Hoffenheim zeigt. "Es war weder ein Kuss noch Jubel. Ich entschuldige mich dafür, dass ich meine Hände auf das Gesicht von Marko Grujic gelegt habe", schrieb der Belgier am Sonntag bei Instagram: "Ich habe ihm Abweisungen für eine Standardsituation gegeben."

Nach dem 3:0-Sieg von Hertha in der Fußball-Bundesliga am Samstag bei 1899 Hoffenheim hatte es Kritik am Verhalten der Berliner gegeben, da diese beim Jubeln nicht mit Körperkontakt gegeizt hatten. Vor dem ersten Spieltag während der Corona-Krise hatte die Deutsche Fußball Liga im "Covid-19 Organisations-Rundschreiben Sonderspielbetrieb" den kontaktlosen Jubel empfohlen, Hertha nahm das aber nicht so genau. Boyatas Aktion habe damit aber nichts zu tun gehabt, versicherte der belgische Nationalspieler mit einem Tag Abstand. Das Foto war in der ersten Halbzeit aufgenommen worden, Hertha erzielte seine drei Treffer erst nach der Pause.

"Wir müssen jetzt auf jeden Fall vorsichtig sein, wenn wir in dieser Situation spielen", schrieb der 29 Jahre alte Boyata weiter: "Wir müssen unsere Art zu spielen oder zu jubeln anpassen."

Update, 17. Mai, 17.02 Uhr: BVB-Chef Watzke bewertet Geisterspieltag positiv

Hans-Joachim Watzke (60) hat mit großer Erleichterung auf den nahezu reibungslosen Ablauf des ersten Geisterspieltags der Fußball-Bundesliga reagiert. "Viele Menschen staunen über die Bundesliga und die deutsche Politik, die den Mut hatte, die Rückkehr in den Spielbetrieb auf Basis eines detaillierten Konzeptes zu ermöglichen", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund am Sonntag den "Ruhr Nachrichten".

"Der UEFA-Präsident hat zum reibungslosen Ablauf gratuliert, die Engländer haben unsere Partien übertragen und große Zeitfenster dafür genutzt, die Liga war am Sonntag auf den Titelseiten der vier spanischen Sportzeitungen", betonte der BVB-Chef.

Watzke hatte sich zuvor für das Gesundheits- und Hygienekonzept der DFL in der Corona-Krise stark gemacht. Richtig glücklich war der BVB-Chef trotz des 4:0 (2:0) der Borussia über den FC Schalke jedoch nicht. "Froh bin ich erst dann wieder, wenn wir wieder vor unseren Fans spielen können. Ohne sie - das schmerzt", sagte er. 

Update, 17. Mai, 17 Uhr: Slowakei beharrt auf strengen Corona-Grenzkontrollen

Auch wenn andere europäische Länder ihre Grenzen schrittweise wieder öffnen wollen, bleibt die Slowakei bei strengen Reisebeschränkungen und Grenzkontrollen. Das stellte die Regierung in Bratislava am Wochenende klar. "Es sieht sehr hoffnungsvoll für weitere bedeutende Lockerungen bei uns in der Slowakei aus, aber mit dem Schutzwall an unseren Grenzen müssen wir weiterhin wachsam und vorsichtig bleiben", schrieb der konservative Regierungschef Igor Matovic (47) am Sonntag auf Facebook.

Schon am Samstagabend hatten slowakische Behörden Spekulationen über eine bevorstehende Grenzöffnung zu Österreich dementiert. Das österreichische Fernsehen ORF hatte in seinen Abendnachrichten irrtümlich berichtet, die Slowakei und Tschechien würden schon von Samstag auf Sonntag ihre Grenzen einseitig öffnen und damit die österreichischen Lockerungen überholen. 

Österreich vereinbarte bereits mit Deutschland und der Schweiz eine Lockerung der Grenzkontrollen und signalisierte ähnliche Absichten auch mit jenen Nachbarländern, die wie Tschechien und die Slowakei nur geringe Infektionszahlen haben.

Die Slowakei weist eine der niedrigsten Infektionsraten mit dem neuartigen Coronavirus in Europa auf. Bis Sonntag verzeichnete das 5,4 Millionen Einwohner zählende Land nur 1494 bestätigte Infektionsfälle und 28 Corona-Tote. Die Regierung führt diese im Vergleich zu allen Nachbarländern außerordentlich günstigen Zahlen auf ihre radikalen Schutzmaßnahmen zurück und beharrt daher auf einer Abschottung nach außen.

Auch das Innenministerium Tschechiens hatte am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur klargestellt, dass der Einreisestopp für Touristen aus Deutschland und anderen Ländern bestehen bleibe. Sowohl die Slowakei als auch Tschechien sehen Ausnahmeregelungen nur für bestimmte Personengruppen wie Berufspendler vor.

Update, 17. Mai, 16.55 Uhr: Stimmung in Großbritannien kippt

Einer Umfrage zufolge sind inzwischen mehr Briten davon überzeugt, dass ihre Regierung schlecht mit der Coronavirus-Pandemie umgeht als umgekehrt. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinium, die am Sonntag veröffentlicht wurde. Demnach zeigten sich 42 Prozent der Befragten unzufrieden mit der Reaktion der konservativen Regierung von Premierminister Boris Johnson (55) auf den Coronavirus-Ausbruch. 

Nur 39 Prozent stehen hinter den Entscheidungen in der Downing Street. Befragt wurden rund 2000 Erwachsene in Großbritannien am 13. und 14. Mai. Es ist Opinium zufolge das erste Mal, dass sich in der öffentlichen Meinung das Blatt gegen die Regierung wendet.

Johnson äußerte indessen in einem Gastbeitrag für die "Mail on Sunday" Verständnis für den Frust seiner Landsleute über die Regierungspläne für eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen. Er rief zur Geduld auf. "Wir versuchen etwas, was noch nie gemacht wurde - das Land aus einem kompletten Lockdown herauszuführen auf eine Weise, die sicher ist und nicht unsere harte Arbeit aufs Spiel setzt", schrieb Johnson, der selbst erkrankt war.

Vergangene Woche hatte der Premier eine teilweise Aufhebung der Beschränkungen angekündigt. Seit vergangenem Mittwoch dürfen die Menschen in England wieder unbegrenzt ihre Häuser verlassen und auch für Tagesausflüge innerhalb des größten britischen Landesteils umherreisen. Der Slogan "Bleiben Sie zuhause" ("Stay Home") wurde geändert zu "Bleiben Sie wachsam" ("Stay Alert"). Doch viele Menschen empfinden die neuen Vorgaben als unklar. Zudem zogen die Regionalregierungen in den kleineren Landesteilen Schottland, Wales und Nordirland nicht mit, so dass nun unterschiedliche Regelungen gelten.

Großbritannien hat laut offiziellen Zahlen die meisten Todesopfer durch die Pandemie in Europa zu beklagen. Mehr als 34.000 nachweislich Infizierte sind dort bislang gestorben. Insgesamt werden sogar mehr als 40.000 Todesfälle mit der Lungenkrankheit Covid-19 in Verbindung gebracht.

Boris Johnson (55), Premierminister von Großbritannien in Begleitung seiner Partnerin Carrie Symonds (32). (Archivbild)
Boris Johnson (55), Premierminister von Großbritannien in Begleitung seiner Partnerin Carrie Symonds (32). (Archivbild)  © dpa/PA Wire/Victoria Jones

Update, 17. Mai, 16.45 Uhr: Norwegen begeht Nationalfeiertag während Corona-Krise

Trotz der Corona-Pandemie haben Tausende Norweger in Parks, auf Balkonen oder online ihren Nationalfeiertag begangen. Von überall aus sangen sie am Sonntag dabei auch die norwegische Nationalhymne. Das Königspaar Harald (83) und Sonja (82) stimmte die Hymne gemeinsam mit dem Kronprinzenpaar Haakon (46) und Mette-Marit (46) und deren Kindern, Prinzessin Ingrid Alexandra (16) und Prinz Sverre Magnus (14), vom Balkon des Palastes in Oslo an, wie auf Fernsehbildern des Senders NRK zu sehen war. Sie hielten dabei etwas Abstand voneinander. Gekleidet war die königliche Familie in feierlicher Tracht. In den Händen hielten alle kleine Norwegen-Fähnchen.

Am 17. Mai feiern die Norweger die Unterzeichnung ihrer ersten Verfassung im Jahr 1814. Traditionell begehen sie den Verfassungstag mit Paraden von Schülern und Musikkapellen rund um den Palast. Wegen der Pandemie wurde in diesem Jahr anders gefeiert als sonst.

So wurden Schülerparaden landesweit abgesagt. Vor dem Palast spielte aber die Musikkapelle der königlichen Garde, einige Schulkinder waren auch anwesend, wie Fernsehbilder zeigten. Danach fuhr die königliche Familie in zwei Cabrios durch Oslo und winkte jubelnden Zuschauern zu. Einen kurzen Stopp machten sie unter anderem an einer Klinik, in der auch Corona-Patienten behandelt worden sind. Das Kronprinzenpaar begrüßte außerdem Menschen vor seiner Residenz nahe Oslo.

In Norwegen hat es bisher nach offiziellen Angaben 8237 Ansteckungen mit dem Coronavirus und 232 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 gegeben.

König Harald V. von Norwegen (83, r-l), Königin Sonja (82), Kronprinzessin Mette-Marit (46), Prinz Sverre Magnus (14), Kronprinz Haakon (46) und Prinzessin Ingrid Alexandra (16) winken während der Feierlichkeiten zum Verfassungstag von ihrem Balkon.
König Harald V. von Norwegen (83, r-l), Königin Sonja (82), Kronprinzessin Mette-Marit (46), Prinz Sverre Magnus (14), Kronprinz Haakon (46) und Prinzessin Ingrid Alexandra (16) winken während der Feierlichkeiten zum Verfassungstag von ihrem Balkon.  © dpa/NTB scanpix Pool/Lise Åserud

Update, 17. Mai, 16.40 Uhr: Mehr als 174.700 Corona-Nachweise in Deutschland - Über 7900 Tote

Bundesweit sind bis Sonntag über 174.700 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: mehr als 174.300 Infektionen). Mindestens 7931 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 7913). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagfrüh bei 0,88. Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Donnerstag gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen von Samstagfrüh lag dieser Wert bei 0,89. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

Nach Angaben des RKI haben in Deutschland rund 153.400 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 45.700 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2297 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 36.200 Fällen und mindestens 1504 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 33.900 bestätigten Fällen und mindestens 1649 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert sowohl von Bundesland zu Bundesland als auch unter Umständen von Tag zu Tag.

Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 350,1 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 210,1. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch.

Titelfoto: dpa/Uwe Anspach

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