Neue Corona-Variante: Wie gefährlich ist die Omikron-Mutation BJ.1?

Wien (Österreich) - In Österreich sind die ersten Fälle einer neuen Omikron-Mutation aufgetaucht. BJ.1, wie diese genannt wird, ist dabei den ersten Tests zufolge nicht zu unterschätzen.

Corona entwickelt sich ständig weiter. Neu entdeckt wurde nun die potenziell gefährliche Omikron-Mutation BJ.1.
Corona entwickelt sich ständig weiter. Neu entdeckt wurde nun die potenziell gefährliche Omikron-Mutation BJ.1.  © AFP/Mohammed Abed

Das Coronavirus entwickelt sich kontinuierlich weiter. Momentan sind die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 in Deutschland vorherrschend. Doch in unserem Nachbarland Österreich rückt gerade eine neue Variante vor.

Dort wurden jetzt nämlich die ersten Fälle einer Mutation festgestellt, die BJ.1 genannt wird. Damit steigt einmal mehr die Sorge, dass es eine impfresistente Variante geben könnte - und sie ist nicht unbegründet.

So würde dieser Subtyp von der Variante BA.2 (Frühlingswelle) abstammen und wohl 14 Mutationen aufweisen, wie Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Universität Wien gegenüber der österreichischen Tageszeitung Heute erklärt.

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"Diese Mutationen befinden sich genau dort, wo normalerweise die Antikörper andocken und es neutralisieren", äußert Redlberger-Fritz ihre Bedenken.

Die in Österreich angesehene Virologin wird deutlich: "Sprich, das Virus umgeht damit das Immunsystem und hat vielleicht einen Verbreitungsvorteil!"

Mutation hat Auswirkungen auf Infektiosität, Krankheitsbild und Verbreitung

Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Universität Wien warnt vor der neuen BJ.1-Variante.
Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Universität Wien warnt vor der neuen BJ.1-Variante.  © IMAGO/SEPA.Media/Martin Juen

Die Viren-Expertin weiß: "Es [das Coronavirus, Anm. d. Red.] mutiert ständig, um sich bestmöglich verbreiten zu können."

Allein von der Omikron-Variante gebe es ihr zufolge 361 festgestellte Untertypen. Nur die wenigsten davon verbreiten sich aber tatsächlich weit. Die dominanten Mutanten, beispielsweise BA.4 und BA.5 aktuell, verdrängen die anderen Subtypen rasch wieder.

Doch BJ.1 sei nun mit Vorsicht zu betrachten: Durch ihre Vielzahl an Mutationen und vermutete Impf-Resistenz könnte sie sich unter Umständen noch leichter verbreiten, als es bei Omikron ohnehin der Fall sei.

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So kurz nach der Entdeckung der neuen Variante können die Virologin und ihre Kollegen allerdings noch nicht genau sagen, welche Auswirkungen auf die Infektiosität, das Krankheitsbild oder die Verbreitung die neue Mutation hat.

Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt die Expertin die Corona-Schutzimpfung. "Wer mit drei Impfungen grundimmunisiert ist, ist vor schweren Verläufen geschützt."

Ab sofort wird auch mit neuen Mitteln speziell gegen Omikron geimpft.

Titelfoto: Montage: AFP/Mohammed Abed, IMAGO/SEPA.Media/Martin Juen

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