Professor spricht Machtwort: "Corona gehört nicht jeden Tag auf die Titelseite"

Hamburg – Der Hamburger Psychosomatiker Bernd Löwe rät zu einem gelasseneren Umgang mit der Corona-Pandemie.

Der Professor vom UKE in Hamburg fordert die Politik auf: "Wir müssen dekatastrophisieren."
Der Professor vom UKE in Hamburg fordert die Politik auf: "Wir müssen dekatastrophisieren."  © Bodo Marks/dpa

"Gerade nimmt Covid-19 einen zu großen Bestandteil in unserem Leben ein, der Fokus auf das Virus beeinflusst uns massiv in unserem Tun und in unserer Wahrnehmung", sagte der Klinikdirektor am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) dem Hamburger Abendblatt.

"Wir müssen dekatastrophisieren." Dabei verwies der Facharzt auf die Impfungen und eine ungefährlichere Variante des Virus.

Seiner Überzeugung nach sollte die Politik rational informieren und die vielen anderen wichtigen Themen stärker in den Mittelpunkt rücken.

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Wichtige Fragen wie der Umwelt- oder Klimaschutz seien in der Pandemie fast in den Hintergrund getreten. Die Wahrnehmung müsse sich wieder weiten – auch in den Medien. "Corona gehört nicht jeden Tag auf die Titelseite." Covid-19 werde Teil des Lebens und damit auch Teil des allgemeinen Lebensrisikos sein.

Nach Löwes Ansicht wirkt Angst sich auch körperlich aus. Long Covid sei sehr komplex. Auch die Psyche spiele eine große Rolle.

Er verwies auf eine Studie aus Frankreich. Danach beeinflusse der Glaube, an Covid-19 erkrankt gewesen zu sein, die langfristigen Körperbeschwerden stärker als die tatsächliche Infektion.

Titelfoto: Bodo Marks/dpa

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