Dresdner Schock-Studie: Eine Erkrankung mit Corona begünstigt wohl Kinder-Diabetes!

Dresden/München - Zwar brach die Corona-Pandemie schon vor über drei Jahren aus, doch die Spätfolgen der Erkrankung mit dem Virus beschäftigen noch immer viele Menschen. Nun hat ein deutsches Forscherteam mit Beteiligung von Forschern aus Dresden herausgefunden: Covid-19 begünstigt wohl die Entstehung von Kinder-Diabetes!

Bei Kindern und Jugendlichen kann eine Erkrankung mit Covid-19 offenbar die Entstehung von Diabetes Typ-1 begünstigen, so das Ergebnis einer Studie.
Bei Kindern und Jugendlichen kann eine Erkrankung mit Covid-19 offenbar die Entstehung von Diabetes Typ-1 begünstigen, so das Ergebnis einer Studie.  © 123 rf / tiumentseva

Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Technische Universität Dresden zusammen mit Wissenschaftlern des Münchner Helmholtz-Instituts erarbeitet hat.

Den Ergebnissen zufolge hatten Kinder, die sich mit dem Virus ansteckten, danach ein um 57 Prozent höheres Risiko, Typ-1-Diabetes zu bekommen!

Die Forscher wollen mit den Erkenntnissen jedoch vorsichtig umgehen, berichtet das Wissenschaftsportal Oiger.

Schock-Studie offenbart: Long Covid kann den IQ verringern
Coronavirus Schock-Studie offenbart: Long Covid kann den IQ verringern

Noch sei unklar, ob das Virus die dem Typ-1-Diabetes zugrundeliegende Entstehung der Autoimmunität begünstigt oder eine bereits bestehende Autoimmunität verstärke, sagte Studio-Koautor Ezio Bonifcacio.

Für die Studie haben die Wissenschaftler auf Daten von 1,1 Millionen Kindern aus Bayern im Alter von bis zu 12 Jahren zurückgegriffen.

Dabei konnten Sie einen Zusammenhang zwischen einer Erkrankung mit dem Coronavirus und dem Auftreten der Zuckerkrankheit feststellen.

Ergebnisse der Studie decken sich mit weltweiter Beobachtung

Seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 war Ärzten auf der ganzen Welt aufgefallen, dass die Entstehung von Diabetes unter Kindern um rund 50 Prozent angestiegen war.

Bislang war aber nicht klar, ob Covid-19 dafür verantwortlich ist, oder ob es auch andere Gründe für den Anstieg geben könnte.

Diabetes Typ 1 tritt in den meisten Fällen bei Kindern auf und hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit. Bei der lebenslang andauernden Krankheit kann der Körper das Stoffwechsel-Hormon Insulin nicht mehr selbst bilden. Patienten müssen deshalb regelmäßig zur Spritze greifen.

Diabetes Typ-1 geht häufig im Jugendalter los und bedarf dann ein Leben lang an.
Diabetes Typ-1 geht häufig im Jugendalter los und bedarf dann ein Leben lang an.  © 123rf / jovanmandic

Heute sind in Deutschland rund 200.000 Menschen von Typ-1-Diabetes betroffen, darunter sind 30.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahre.

Mittlerweile gilt Diabetes als sogenannte "Volkskrankheit". Insgesamt sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts mindestens 4,6 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 79 Jahren in der Bundesrepublik von einer der beiden Diabetes-Formen betroffen.

Titelfoto: Bildmontage: 123 rf / tiumentseva, 123rf / jovanmandic

Mehr zum Thema Coronavirus: