Wegen Corona: Sachsen setzt Brustkrebs-Vorsorge aus

Leipzig - Jetzt wird wegen Corona auch noch die Krebsvorsorge beschnitten. Wie die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) am Freitag auf Anfrage mitteilte, wird im Freistaat mit sofortiger Wirkung das Mammographie-Screening ausgesetzt.

Eine Frau lässt sich bei einer Mammographie auf Brustkrebs untersuchen. Das Screening gilt als eine der wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen überhaupt.
Eine Frau lässt sich bei einer Mammographie auf Brustkrebs untersuchen. Das Screening gilt als eine der wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen überhaupt.  © imago images/Steffen Schellhorn

Ab Montag wird in den Mammographie-Zentren des Freistaats die Brustkrebs-Vorsorge praktisch eingestellt. "Das Mammographie-Screening ist angesichts der Infektionsgefahr durch das Coronavirus auch in Sachsen vorerst bis Ende April ausgesetzt", erklärte KVS-Sprecherin Katharina Bachmann-Bux auf TAG24-Anfrage.

Damit folge man einer Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wonach alle nicht dringend notwendigen Behandlungen, Beratungen, Operationen und Untersuchungen ausgesetzt werden sollen, um das Infektionsrisiko zu minimieren und vorhandene Ressourcen zu schonen. "Dieser Regelung schließen wir uns vollumfänglich an", so Bachmann-Bux.

Und was ist mit dringenden Fällen und unklaren Befunden, die einer schnellen Abklärung bedürfen? Grundsätzlich solle man bei Bedarf mit der Arztpraxis Kontakt aufnehmen, empfiehlt Bachmann-Bux. "Der behandelnde Arzt entscheidet ausschließlich allein, ob er der Empfehlung des Bundesministeriums für Gesundheit folgt." Soll heißen: Es hängt vom jeweiligen Mammographie-Arzt ab, ob er die Frauen zeitnah untersucht oder sie bis Mai in Ungewissheit warten lässt.

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Gilt das auch für andere Vorsorgeuntersuchungen, etwa auf Darmkrebs oder Prostatakarzinom? Bachmann-Bux: "Grundsätzlich sind keine weiteren Präventionsprogramme ausgesetzt, die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen reagiert ausschließlich auf die Vorgaben der Bundesebene."

Corona zuerst: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU) kennt im Augenblick nichts Wichtigeres als das Virus mit dem Namen Sars-CoV-2.
Corona zuerst: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU) kennt im Augenblick nichts Wichtigeres als das Virus mit dem Namen Sars-CoV-2.  © dpa/Annegret Hilse

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Titelfoto: Fotomontage: imago images/Steffen Schellhorn, dpa/Annegret Hilse  

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